Pyrix - Von Bilbao nach Barcelona... und weiter...

Gegen dem was ich mit Hundehaltern erlebt habe ist das Verhalten der Hunde eher mustergültig.

Patous nur dann aggressiv erlebt, wenn ausser Dienst, also auf dem Bauernhof. Und dann angekettet.

Die „freilebenden“ haben das getan wozu sie da sind und wir einen großen Bogen um die Herde gemacht. Aber wir machen immer grosse Bögen um Weidetiere, auch ohne Hund.

Bringt zwar nichts, aber jetzt habe ich es geschrieben...
danke.
 
@hundeversteher, ich versteh's nicht, aber vielleicht könnt ihr's mir ja erklären: Hunde sind doch angeblich so intelligent und schlau und gut abzurichten und weiss der Geier. Wieso kann man den Patous dann nicht beibringen, dass Menschen keine Gefahr für ihre Schafe darstellen? Wieso lassen sie uns nicht einfach in Ruhe und kümmern sich ausschließlich um Wölfe und Bären? Selbst wenn wir uns ihren Schafen nähern... warum nicht freundlich winselnd mit dem Schwanz wedeln, anstatt uns wie Raubtiere zu behandeln?

Kann ein (dummer?) Hund den Unterschied zwischen Mensch und Raubtier in dieser Situation nicht erkennen? Oder geht's einfach nicht, einerseits aggressiv auf beissen/kämpfen/angreifen getrimmt zu sein und andererseits ganz friedlich?
 
@hundeversteher, ich versteh's nicht, aber vielleicht könnt ihr's mir ja erklären: Hunde sind doch angeblich so intelligent und schlau und gut abzurichten und weiss der Geier. Wieso kann man den Patous dann nicht beibringen, dass Menschen keine Gefahr für ihre Schafe darstellen? Wieso lassen sie uns nicht einfach in Ruhe und kümmern sich ausschließlich um Wölfe und Bären? Selbst wenn wir uns ihren Schafen nähern... warum nicht freundlich winselnd mit dem Schwanz wedeln, anstatt uns wie Raubtiere zu behandeln?

Kann ein (dummer?) Hund den Unterschied zwischen Mensch und Raubtier in dieser Situation nicht erkennen? Oder geht's einfach nicht, einerseits aggressiv auf beissen/kämpfen/angreifen getrimmt zu sein und andererseits ganz friedlich?
Guten Morgen, lecker gefrühstückt? Ich hatte auch gedacht, dass man Hunden das beibringen könnte. Aber vielleicht sind die ganz einfach fremdenfeindlich.. Gibt es auch bei vermeintlich hochentwickelten Spezies..
 
Die einzige Hundestory, die ich beisteuern kann: früh morgens auf dem Trail am Fluss entlang zwei Personen mit zwei Großhunden. Der riesige Rottweiler schlabberte mir den Oberschenkel ein - komplett. Hätte er doch wenigstens die Zähne geputzt :heul: miefender Schlabber auf dem ganzen Bein, Hose komplett durchgeweicht (wo ist der Ko...emoji?) Hat es fertiggebracht im Laufen am Bein zu bleiben. Wäre es doch am Ende des Tages gewesen....
Dennoch war ich erleichtert, dass er nicht zugebissen hat. Hundehalter? Völlig überfordert.

Bekomme ich dafür ein Trailklebebildchen? :D
 
Hundehalter? Völlig überfordert.

Genau das ist häufig dass Problem, der Hund kann ja nichts dafür, das der Waschlappen von Besitzer zu doof oder zu faul zum erziehen des Hundes ist. Aber so eine gute Erziehung bedeutet halt viel und kontinuierliche Arbeit, und da haben halt gerade die Hundebesitzer keine Motivation dazu, welche die Tiere nur aus Statusgründen oder zum posen anschaffen. Die gleichen Auswirkungen kann man aber leider auch häufig bei Kindern betrachten...
 
Von bösen Hunden kann ich auch mal was melden.Vor zwei Jahren vom col du mont cenis aus wollten wir auf das Fort de la Turra.
Auf halben weg wurden wir von zwei patous überrascht und ein Schäfer war auch nirgens zu sehen.
Ganz ungemütliche situation.haben es dann vorgezogen den Rückweg einzuschlagen.
Unten beim Pass befindet sich noch ein Bauernhaus da stand ganz gross fromage a vendre (Käse zu verkaufen)und da wollten wir uns noch ein Stück ergattern.Als wir beim Haus standen kammen auch noch drei Kläffende sauköter herausgesprungen.
Auch hier war der Bauer nirgends zu sehen.
Wir haben den Käse dann im Dorf gekauft.Schon lästig diese Viecher.
 
07.09. 18:30 Camp bei Seix, 580m

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Abfahrt vom Col de la Core hinunter in die Tiefen der grünhügligen französischen Vorpyrenäen im Departement Arriege. Die Berge drüben auf der spanischen Seite sind insgesamt schon deutlich hübscher, vom Wetter wollen wir gar nicht reden. Immerhin regnet's gerade nicht mehr.

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Im angenehm plüschigen Ort "Seix" kauf ich mir ein Picknick für den Abend und lade ein wenig an meinem Telefon rum. Ungefähr fünfzehn Watt mit Quickcharge 2.0, da bleiben die erforderlichen Ladepausen in Bars erfreulich kurz.

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Dann roll ich noch ein paar Höhenmeter in den Uphill von morgen hinein und pflanze mein Zelt im engen Tal des "le Salat" in ein kleines Wäldchen am Ufer. Regnet ja sowieso wieder heute Nacht, da ist ein wenig Schutz durchaus angebracht.

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Kein Posting ohne Badeblogbild? Der "le Salat" ist aber dermassen arschkalt, dass mir die Lust auf Selbstauslöser abhanden kommt. Passiert leider schon mal.
 
@hundeversteher, ich versteh's nicht, aber vielleicht könnt ihr's mir ja erklären: Hunde sind doch angeblich so intelligent und schlau und gut abzurichten und weiss der Geier. Wieso kann man den Patous dann nicht beibringen, dass Menschen keine Gefahr für ihre Schafe darstellen? Wieso lassen sie uns nicht einfach in Ruhe und kümmern sich ausschließlich um Wölfe und Bären? Selbst wenn wir uns ihren Schafen nähern... warum nicht freundlich winselnd mit dem Schwanz wedeln, anstatt uns wie Raubtiere zu behandeln?

Kann ein (dummer?) Hund den Unterschied zwischen Mensch und Raubtier in dieser Situation nicht erkennen? Oder geht's einfach nicht, einerseits aggressiv auf beissen/kämpfen/angreifen getrimmt zu sein und andererseits ganz friedlich?
...die Herdenschutzhunde, wie Patou, wachsen in einer Schafherde auf. Teilweise werden sie inmitten von Schafen geboren. Dadurch ist die Schafherde ihr Rudel und wird gegen alles verteidigt.

Wer sich auf die Herde zubewegt, egal ob Wolf oder Mensch, tritt aus Sicht des Hundes als Agressor auf. Darum Bögen machen, soweit es geht und später zurück auf den Weg. Sich parallel zur Herde bewegen. Wenn sie näher kommen Blick senken, Arme hängen lassen und seitwärts bewegen. Was bei anderen Hunden funktionieren kann, Anschreien oder eigenes Dominanzverhalten funktioniert bei Herdenschutzhunden nicht. Das wird als Angriff gewertet.

Das sind meine Erfahrungen. Das einzige was einen Patou beeindruckt, wäre einen Esel dabei zu haben. Vor denen haben sie Respekt.
 
08.09. 12:20 Port d Aula, 2255m

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Am Friedhof im ausgestorbenen Nest "Couflens" verlasse ich das Tal...

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... und mache mich auf die Socken zurück nach Spanien. Im Weg stehen dabei lediglich sechszehnhundert Höhenmeter auf die Port d'Aula.

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Erst Teer, dann Piste, so wie's sein soll.

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Am Zwischenpass "Col de Pause" gibt's nach viel Wald und vielen Wolken und einigem Regem am gestrigen Tag zum ersten Mal ein bisserl Bergpanorama in Frankreich. Zeit wird's.

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Was die Franzosen im Gegensatz zu den Spaniern echt drauf haben: Serpentinen bauen.

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Der Uphill zur Port d'Aula ist ein Musterbeispiel konstant angenehmer Spaßsteigung, von ganz unten bin ganz oben.

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Fast schon erstaunlich, da war jemamd wirklich penibel beim Straßenbau... über die gesamten 1600 Meter kein einziger "Fehler".

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I...

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...aaaah.

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Muh.

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Mäh. Schafe... in Frankreich... mag ich inzwischen auch nicht mehr. Denn wo die sind, sind ihre mies gelaunten Hundefreunde meist nicht weit weg. Und natürlich bemerken sie mich schon aus einem Kilometer Entfernung und fangen laut zu bellen an. Herzlichen Dank... toll dass die riesige Herde das komplette Joch besetzt. Einfach durchfahren? Sowas kann ins Auge gehen. Ich probiere lieber erst mal einen moderaten Trage-Umweg ausser Sicht hinter einem kleinen Felskamm, aber die letzten fünfzig Meter muss ich dann trotzdem mitten durch. Drumrum ist hier nicht mehr möglich.

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Die bissigen Fellknäuel flippen erst ein wenig aus, lassen sich dann aber doch halbwegs beruhigen. Nach zehn Minuten rumstehen und gutem zureden werden sie schließlich richtig friedlich und lassen mich die letzten Meter zum Joch mitten durch die Schafe marschieren. Schwein gehabt. Waren insgesamt drei stattlich große Patous. Wenn die jetzt so drauf gewesen wären, wie ihre Verwandten damals auf dem Provencix, könnte ich noch den halben Tag ein paar Meter unter dem Joch stehen und würde trotzdem einfach nicht drüber kommen.

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Aber so klappt's. Blick hinab nach Spanien...

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... und ab geht die Post!

Btw... der hübsche Felsgipfel beim Uphill im Hintergrund ist der Mont Valier (2800m), den ich mit den zwei Pässen Port d'Urets und Port d'Aula jetzt quasi halb in Frankreich umrundet habe. Wem der Sinn nach höherem steht und wem meine Zeltschnulligepäckbadeblogtouren zu wenig Action bieten, auf dem Bergerl ginge was:
 
Zuletzt bearbeitet:
...die Herdenschutzhunde, wie Patou, wachsen in einer Schafherde auf. Teilweise werden sie inmitten von Schafen geboren. Dadurch ist die Schafherde ihr Rudel und wird gegen alles verteidigt.
Achso... das wusste ich nicht. Dachte die gingen irgendwann durch die "Patou-Hundeschule" und würden da alles beigebracht bekommen. Und dann sollte man ihnen ja auch erklären können, dass sie Menschen einfach zufrieden lassen müssen... sonst gibts einen Klaps auf den wuschligen Hintern!

Das nächste Mal nehm ich dann nen Esel mit. Käme auch ganz gut als Gepäcktransporter. Nur bergab sind die immer so langsam... :/
 
Bin ja eigentlich nur treuer Mitleser. Aber eine Frage treibt mich dann doch zum Jungfernpost: Von wem oder was ernähren sich eigentlich Patous ? :ka:
 
08.09. 13:00 Auf dem spanischen Aula-Trail, 1780m

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Das Wegerl von der Port d'Aula hinab nach Spanien beginnt zunächst... nunja... relativ weglos.

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Manchmal findet man Spuren, manchmal auch nicht, manchmal zu viele davon die sich kreuz und quer über den Hang ziehen. Macht aber eigentlich nix, das Gelände ist sehr übersichtlich und die Bergwiesen fahren sich hier oben auch querfeldein prima.

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Später wirds dann ein bisserl zugewachsener und ich halte mich lieber mal penibel an die OpenStreetMap, man will ja nicht irgendwo stecken bleiben. Prompt finde ich eine Markierung und in Folge auch einen sehr vernünftigen Pfad.

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Durchaus gut.

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Die spanische Seite dieser Berge wird augenscheinlich selten begangen und noch viel seltener befahren, der Mann mit dem Rasenmäher könnte manchmal nicht schaden. Aber trotzdem... achthundert Tiefenmeterchen gelungenes Experiment können sich durchaus sehen lassen. Kein Bergabschieben, keine gemeinen Stellen, die Port d'Aula ist nach Spanien hinunter richtig fluffig fahrbar. Wild und einsam und teils etwas schwierig in der Wegfindung, aber dafür hat man ja seinen elektronischen Kumpel dabei.

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Unten im Tal des Rio Noguera Pallaresa...

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... kommen dann endlich auch wieder die Badeblogfreunde wieder auf ihre Kosten. Fazit zur Port d'Aula von Frankreich nach Spanien? Geiler Uphill, wildgeiler Downhill, bestes Wetter, alles in Butter. Der kurze Abstecher nach Frankreich rüber gestern und heute hat sich absolut gelohnt.
 
Nach langer Aufholarbeit schaff ich es doch wirklich auch mal live dabei zu sein.

Vielleicht hilft die kleine Spende dabei dass Ihr Euch darüber genauso freut wie ich :bier:
 
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