Ich bin auf den Kapverden
o ... weil Pflasterwege viel geiler sind als Schotter
o ... weil ich graues Novemberwetter hasse
o ... weil Ich exotische Destinationen mag

Hätte, sollte, würde, könnte gilt nicht mehr. Machen! :)
 
Auch ne Einstellung. Streng genommen müsstest du dann allerdings auch ohne OpenStreetMap und ohne Papierkarten fahren. Schlussendlich sind das ja auch bloss "Tracks" von Leuten, die vor dir schon da waren.

Ich bin ja eher der Meinung, je mehr Info im Netz desto besser. Was man davon verwendet oder ob man überhaupt sucht, kann ja immer noch jeder selbst entscheiden.

In welchem Jahr warst du auf dem unteren Weg?
Hast ja recht. So ein bissl an Infos, dass man weiß, dass es sich lohnt, mal hinzufahren, ist schon gut. Habe die Belavista Karte und Bing Earth oder wie das heißt benutzt (war damals besser als Google Earth) und Berichte auf französischen Wanderseiten. Und natürlich die Tracks von meinem Lieblingsunterwegsliveberichtler :) War in 2013 da zum Karneval (zufällig).
 
o Ich werde nie auf den Kapverden biken, weil...
... ich nicht mehr bike.
... ich da schon war.
... es noch so viele andere Ziele gibt (Kamschatka, Georgien, Kasachstan, Westbengalen, Mars).
 
Mmmm... nix gegen Dauerposter, aber ein paar Jungfrauen zum Wochende wären auch nicht schlecht, sonst wird's hier doch ein bisserl eintönig... oder wenigstens ein paar Einstellige?! Also auf:

o Ich werde nie auf den Kapverden biken, weil...
o ... ich keine Pflasterwege mag.
o ... die Anreise zu kompliziert ist.
o ... ?

o Ich will auf die Kapverden, weil...
o ... ich total auf Pflasterwege stehe.
o ... ?


Schwebt mir schon länger im Kopf rum und Dank eurem tollen Bericht noch mehr.
Die Art der Touren also xc mit Herausforderungen hoch wie runter finde ich eh super :)
Wir würden dann über Weihnachten Neujahr gehen, um wieder ein paar Sonnenstrahlen zu tanken um zu überwintern.
 
24.11. 11:00 Auf dem Bordeira Trail 309, 1400m

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Oben auf dem Kraterrand rollt sichs recht angenehm: Mal durch Gestrüpp...

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... und mal über sandig rote Felsen.

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Ein scharfer Rechtsknick leitet dann über...

bordeira-trail6.jpg

... in einen weiteren verrückten Kapverdenpflasterweg.

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Die ersten Meter verlaufen noch halbwegs gemütlich, ...

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... bis sich der 309er dazu entschliesst, in einer schwindelerregenden Folge aus unzähligen Kehren die beinahe senkrechte Kraterwand hinabzustürzen. Die Kapverder haben echt ein Rad ab mit ihren Maultierpfaden. In den Alpen wäre in so einem Gelände allenfalls ein Klettersteig. Aber wenn man nur genug Steine aufeinander schichtet, dann klappt's auch mit dem Mountainbike.
 
ja mei...


ich werd - zumindest in nächster zeit - nicht auf den kapverden biken, weil jetzt erst mal die skisaison losgeht, und meine bikes jetzt schonzeit haben :)

euch weiterhin viel spaß und grüsse
 
Ich werde vorerst nicht auf den Kapverden Biken
o ... weil ich noch nie außerhalb Deutschlands Biken war
o ... weil ich nächste Saison erstmal nach Saalbach fahren werde
o ... weil Ich auch erstmal in die Dolomiten will :bier:
 
Es ist sehr schön, diese Bilder zu sehen, die Landschaften, die Wege. Und es juckt dann schon, auch mal dahin oder zu einem anderen exotischen Ziel zu reisen. Dann aber wieder denke ich, solange ich tolle Erlebnisse ohne weite Anreise, ohne Flugzeug vor allem, haben kann, solange genieße ich eher diese näher liegenden Erlebnisse. Das ist meine Entscheidung und kein moralischer Aufruf, wohlgemerkt.

Mir sind da ein wenig die eigenen Kinder das Vorbild. Denen war bis zu einem gewissen Alter egal wohin man im Urlaub gegangen ist. Hauptsache es war schön und man könnte etwas erleben. Das Denken in Kategorien wie, der oder die waren aber weiter weg als ich, kam dann erst später. Dieses hier und jetzt in voller Konsequenz ist auch ein wertvolles Erlebnis. Dazu gehören auch Dinge, wie das Wetter oder die klimatischen Bedingungen so zu nehmen wie sie sind. Klar gibt es Berge die höher sind, Gegenden die generell trockener sind oder wo einfach mehr die Sonne scheint. Die Menschen dort hätten vielleicht ab und an gerne Nebel und Regen?

Ich für mich bin es zufrieden aus dem was ich habe das Beste zu machen, anstatt immer überall zu suchen, was eventuell besser sein könnte. Trotzdem verreise ich auch gerne, bin da aber eben eher bescheidener was die Ziele anbelangt.
 
24.11. 12:00 Bei Curral das Vacas nach dem 309er Trail, 750m

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Kettle knipst...

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... und ich versuche mich an den steilen Kehren.

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Platz ist genug, aber das Gefälle des verrückten Wegs ist schon hart an der Schmerzgrenze. Die Mäuerchen zum Tal hin geben ein wenig Sicherheit, aber so richtig hoch sind die meistens auch nicht. An der falschen Stelle über den Lenker absteigen ist jedenfalls verboten auf dem 309er.

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Manchmal fehlen die Mauern auch ganz und liegen in Einzelteile zerbröselt zweihundert Meter tiefer unten.

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Abwärts.

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Kurze Stückerl zum Durchatmen sind zum Glück auch mal dabei.

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Aber üblicherweise steht man auf dem Trail hinab von der Bordeira Norte ständig unter Hochspannung. Wegen teils ausgesprochen brutaler Steilheit und Pflasterzustand gehört dieses Wegerl sicher nicht zu den Hochgeschwindigkeitsflowabfahrten von Santo Antao, statt dessen ist man hier durchaus heftig am technischen Knabbern. Würde sagen zwischen S2 und S3 mit Tendenz nach oben, fast die ganze Zeit über.

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Leider geil.

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Pflasterkunst im Vulkan. Bau sowas mal über achthundert Höhenmeter an eine Felswand... von Hand. Wie gesagt: Die spinnen, die Kapverder.

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Erst tief unten wirds gemütlich und wir können beim fahren auch mal in die tolle Landschaft gucken. Ist ein ziemlich fetter Riesenkrater hier unten beim Örtchen Curral des Vacas. Im Gegensatz zu den beinahe schon dschungeligen Tälern im Nordosten von Santo Antao, bietet die Südseite allerdings ein deutlich trockeneres Bild. Hier muss jeder verfübare Tropfen Wasser vernünftig genutzt werden, damit überhaupt irgendwas wächst.

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Krater hin, Wasser her, das Ende vom 309er ist dann wieder purer Kapverdenflow. Fazit zur Bordeira Norte? Der vermutlich steilste (und geilste?) Pflasterweg der Insel, optisch in jedem Fall, fahrtechnisch dagegen eher anspruchsvoll.
 
Zuletzt bearbeitet:
24.11. 14:30 Porto Novo, 10m

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Die verbleibende bremsenlose Schussfahrt über zwanzig Kilometer aus dem Krater hinab nach Porto Novo macht zunächst endlose Highspeedlaune.

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Kleiner Flowbreaker? Macht nix, ist schnell repariert.

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Großer Flowbreaker? Macht schon was! Als die Abfahrt schützende Kraterwände und Vegetationsgürtel verlässt, sind wir der vollen Wucht des Nordostpassats gnadenlos ausgeliefert. Mit sieben Windstärken direkt im Gesicht ist von rollen keine Rede mehr, teils strampeln wir wie blöd im kleinsten Gang bergab. Ist ja auch mal ganz lustig... oder?!

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Kurz vor Porto Novo machen kleine Erdwälle und etwas Gestrüpp an den Straßenseiten die stürmische Downhillgeschichte wieder etwas erträglicher. Zudem rollen die Reifen mal wieder zwei Kilometer auf Teer, ein sehr seltenes Gefühl auf Santo Antao. Nur noch wenige Minuten verbleiben so bis zum Lieblingsitaliener Lampara von Giorgio am Fährhafen. Wer zur Abwechslung auch mal lecker Pasta statt immer nur Frischfisch verspachteln möchte, ist hier bestimmt gut aufgehoben. Es gibt überhaupt auffällig viele italienische Auswanderer auf Santo Antao, beinahe mehr als Deutsche.
 
Die Kapverden sind aktuell und wohl die nächsten 5 Jahre nicht familienkompatibel. Wie allgemein Reiseziele >1 Woche dies nicht sind, man läßt sich Daheim auf zu viele Verpflichtungen ein.

Ich bin allerdings hellauf begeistert und behalte diese Inseln im Hinterkopf, wie so viele andere Reiseziele... 8-)
 
So, gestern und heute zum Frühstück erstmal alles nachgelesen. Die Frequenz mit der du Unterwegs bist @stuntzi gefällt mir ausgesprochen gut. Zusammen mit @Goldkettle ists dann doppelt schön. Ein wahnsinns Bericht und beeindruckende Bilder wie immer. Ich hab mich auf deinen Spuren versucht und bin letzten Monat im Biokovo National Park gewesen. Erst von Makarska rauf zum Sveti Jure und dann den von Dir beschriebenen Trail am Vosac wieder runter nach Makarska. So wie es sich bei Dir gelesen hat, scheinst du ihn fast komplett gefahren zu sein. Mir war dies schlicht nicht möglich, teilweise vor allem in den Serpentinen viel zu grobes Geröll. Vielleicht kannst Du dich erinnern wie es bei Dir war. Alles in allem aber ein optisch schon sehr ansprechender Trail, technisch teils Traumhaft teils unfahrbar, aner immer geile Aussicht. Was meine Bikeziele angeht, ich habe wenn nur eine Woche im Jahr (die restlichen Wochen Urlaub werden zusammen mit den Kindern verbracht, ich denk mal so gehts vielen hier und ist auch ok) und nutze die in Form von Vanlife Bikeurlaub, vorzugsweise in Kroatien, da mir die Kombi aus tollen hohen Bergen direkt am Meer, mit entsprechend geringem finanziellen Aufwand sehr gefällt.
 
21.11. 19:00 Lodge Mare Tranquilidade in Tarrafal, 1m


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Die Verladeaktion ist nicht so trivial. Stege gibt es keine, die Boote liegen entweder am Strand oder an der Boje. Die starke Brandung macht das Anlanden und Einsteigen nicht gerade einfach. Aber die Jungs haben es im Griff, Specki und Goldi bekommen ein separates Abteil und reisen im Liegewagen erster Klasse. Als wir dann unterwegs sind, stellt der Käptn fest, dass er eventuell nicht genügend Diesel dabei hat. Also fahren wir schnell noch einen Kringel zum Nachbarboot. Dort wird ein Eimer voll Sprit gefüllt, zu unserem Kahn balanciert und per Schlauch und Mund in den eigenen Tank umgefüllt. Gott sei Dank hatten die Typen ihr Feuerzeug in Trigo vergessen, so bleiben wenigstens die Zigaretten während der improvisierten Freiluftbetankung aus.

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Im Dorf ist nochmals größere Aufregung, als die Fischer mit ein paar Prachtexemplaren Thunfisch zurückkommen, eins der Meeresmonster wiegt wohl über 50kg. Genau kann's keiner sagen, in Tarrafal gibt's keine ausreichend große Waage.

Am Abend futtern wir Barbecue mit Zicklein und Frischfisch. Habe ich erwähnt, dass ich mal wieder ziemlich ausgelastet bin? Die Sonne und die anstrengenden Schiebetragereien brutzeln mir einfach das Hirn weg.
Nur der Form halber die Aussenborder oben fahren bestimmt mit Benzin oder ? Falls nicht wäre es schön wenn ihr mir die Marke mal zukommen lassen könntet.
Wenn ich den Thunfisch sehe - ich komme vorbei - und wenns nur zum futtern ist :)
 
scheinst du ihn fast komplett gefahren zu sein. Mir war dies schlicht nicht möglich,

Das wird schon einigen so gegangen sein, jedenfalls hab ich es des öfterem gelesen. Das liegt mM nach vermutlich daran, das stuntzi einfach besser fährt wie die meisten hier, und/oder halt nur fahrbare Bilder der Trails postet. Da ich selber unterwegs auch viel Fotografiere, weis ich das man einen Trail sowohl mit viel Flow oder halt mit Stolperbiken ablichten kann.
 
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