Funfact: selbst die kommerziell geguideten Freerider fahren Levadas, die als Wanderwege ausgeschildert sind, zum Bleistift um genau zu dem Rosario Trail zu kommen den Stuntzi und Kettle gestern gemacht haben. Ich hab's selber gesehen und hab mich mit dem Guide der Gruppe länger nett unterhalten, während wir an einem Levada-Tunnel gewartet haben
(Man könnte auch ohne Levada da hin, aber nicht ohne Wanderweg, und von der anderen Seite hätte selbiger ne Holztreppenorgie mit teilweise S4-Steilheit, die für ne geguidete Gruppe keinen Sinn macht.)
Und jetzt bleiben wir mal ernst bei Fakten:
Die kommerziellen Anbieter versuchen, Wanderwege und Bikewege zu trennen, das ist richtig. Und das macht auch Sinn, weil dort primär mit schwerem Vielfederwegs-Gerät und großen Gruppen geshuttelt wird, und die Leute entsprechend dem Gerät auf dem sie sitzen flott runterballern wollen... sowas auf Wanderwegen, die selbst im Winter viel begangen sind, wäre auf Dauer nicht verträglich.
Es gibt auch tatsächlich einen (Zahl 1!) Wanderweg, der für Biker offiziell verboten ist. Selbiges wird mit einem Straßenverkehrs-Schild am Anfang des Wegs kundgetan. Ist aber auch egal, weil selbiger Weg nur in eine Sackgasse an der Küste führt und man danach wieder 500hm sein Bike hochschleppen müsste, wird also eh kaum jemand versuchen.
Selbst der Kamm-Weg am Ruivo, welcher quasi DER Hauptwanderweg schlechthin ist, ist nur für Motorräder offiziell (wieder mit einem Straßenverkehrs-Schild) gesperrt, ein Fahrrad ist auf selbigem Schild nicht zu entdecken.
Ein generelles Verbot jeden Weg mit Bike zu benutzen, oder eine Pflicht eine Lizenz zu "erwerben" um ohne Guide Biken zu dürfen, fällt so lange in die Welt der Gerüchte und Fake-News, bis es schwarz-auf-weiß anhand eines Gesetzestexts oder einer offiziellen Verlautbarmachung belegt wurde. Mir ist derartiges nicht bekannt und niemand hat mir davon erzählt. Weder ein kommerzieller Guide, noch die Forestal Polizei. Und wir hatten mit beiden genügend Begegnungen. Allerdings nur freundliche
Begegnungen mit Wanderern: ausnahmslos nur freundlich. Viele sind zwar verwundert oder verwirrt was man mit einem Fahrrad dort will, aber niemand hat was dagegen, nicht mal die Deutschen, auch nicht auf Levadas. Einige wollen gucken, manche spenden Applaus und vor allem der weibliche Anteil hat sich über mich immer besonders gefreut
. Der mit Abstand "negativste" Kommentar, den wir bekommen haben, war die (an dieser Stelle durchaus berechtigte) verwunderte Frage, warum wir das mit einem Fahrrad machen.
Hier das, was das Tourismusbüro zum Thema "Mountainbiken" zu sagen hat:
http://www.visitmadeira.pt/de-de/was-machen/aktivitaten/forschen/mtb
Vollständiges Zitat:
"Entdecken Sie Madeira auf Rädern, sei es mit dem Mountainbike oder mit dem Quad, und fahren Sie entlang der Levadas (künstliche Wasserrinnen) oder auf unbefestigten Wegen mit vielen Hindernissen im Inneren des Waldes von Madeira!
Falls Sie eine Person sind, die das Leben auf Rädern genießt, dann laden wir Sie ein, Madeira auf diese Art zu entdecken!
Erleben Sie das Vergnügen, mit einem Mountainbike oder Quad entlang der Levadas (künstliche Wasserrinnen) und auf unbefestigten Wegen mit vielen Hindernissen im Inneren des Waldes von Madeira zu fahren! Sie können auf den Inseln Madeira und Porto Santo ein Mountainbike oder Quad mieten, um das Vergnügen zu erleben, auf steilen, unbefestigten Wegen zu fahren.
Im Stadtzentrum findet der jährliche Wettkampf „Downtown Funchal“ statt, der starke Emotionen bei den Zuschauern hervorruft."