@Mr. Tr!ckstuff Test
Ich habe die letzten 3 Jahre etliche Kombinationen aus Scheiben, Belägen und
Bremsen getestet diese teilweise an unterschiedlichen (5)Gabeln und/oder unterschiedlichen Hinterbauten (5) sowie am MTB und Roadbike. Dabei habe ich die 3 Trickstuff Beläge Standard, Power und PowerA sowie auch mal Fremdbeläge
Sram,
Magura,
BBB, Coolstop, wahlweise Organisch wie Sinter verwendet sowie diese auch mit unterschiedlichen Scheiben Hope, Trickstuff HD, Trickstuff UL,
Magura Storm SL,
Shimano Ice Tec gepaart.
Ich selbst wiege 83Kg und habe die Tests am MTB mit 160er am Roadbike mit 140er Rotoren durchgeführt. Lediglich beim Test mit der Lauf Fork kam an der Front ein 180er Rotor zum Einsatz.
Ich werde hier mal meine Erfahrungen zu verschiedenen Kombinationen schildern. Zum Abschluss war auffällig, (und das ist auch die Aussage von Trickstuff) dass nicht nur die Kombination aus Scheiben, Beläge und
Bremsen einen Einfluss auf die Funktion haben sondern das ganze Gebilde aus Gabel/Rahmen Steifigkeit wie Fahrergewicht entscheidend ist.
So war es z.B. so, dass ein PowerA Belag in einer Fox SC Factory für mich unfahrbar war, in einer
MT8 Bremszange im Hinterbau der Bremse eine Leistungsfähigkeit einhauchte, die ich mit andern Belägen nicht ansatzweise erreicht habe…dazu später mehr.
Ich beginne mit am Anfang meiner (Test) Erfahrung. Die Piccola wurde gekauft und entsprechend genauso an mein Rad gebaut.
Ich werde die einzelnen Punkte mit 1-3* bewerten. 3* bedeutet Grundsätzlich „am besten“. Stick-Slip Effekt/3* bedeutet also „wenig“. Die Haltbarkeit des Beläge ist unterschiedlich, werde aber nicht bewerten.
Gurgeln=Stick-Slip
Specs #1
Bremse: Piccola/C21
Rahmen: Singlebe Stahl
Gabel: Suntour Axon Werx Carbon
Rotor: Dächle UL 160/160
Belag: Power
Grundsätzlich hat hier alles toll funktioniert. Die Performance war aus dem Stand heraus besser als alles was ich die letzten Jahre gefahren bin. Dosierbarkeit und Bremspower waren Top. Die Standfestigkeit mit den leichten 160er Rotoren überragend.
Auffällig war hier vor allem in steilen, langsamen Passagen das Gurgeln* (*Stick-Slip Effekt) ,welches sich zwar nicht negativ auf die Performance auswirkte jedoch beim Fahren bewusst wahrgenommen wurde. Daraus folgte trotzdem der Wunsch, sich dieses Gurgeln abzuschaffen oder zu minimieren.
Anrauen/Reinigen der
Bremsbeläge, Fase an den
Bremsbelag feilen, exakte Positionierung des Bremssattels/Beläge mit Unterlegscheiben auf dem Reibring brachte hier zumindest auf der ersten Ausfahrt aber dauerhaft keine Besserung.
Bremspower:**
Dosierbarkeit:**
Stick-Slip:**
Wärmebeständigkeit:**
Specs #2
Bremse: Piccola/C21
Rahmen: Singlebe Stahl
Gabel: Suntour Axon Werx Carbon
Rotor: Hope Race X2 UL 160/160
Belag: Power
Es folgte eine Testphase mit dem Zweit-Laufradsatz und Hope X2 Rotoren mit doch deutlichen Veränderungen. Scheinbar hatte diese Kombination einen niedrigeren Reibwert. Mit der geringeren Bremspower reduzierte sich jedoch auch der Stick-Slip Effekt. Dies empfand ich zunächst als angenehm. Die Dosierbarkeit war klasse, jedoch war die Power und vor allem die Standfestigkeit der Rotoren (obwohl selbe Gewichtsklasse wie Dächle UL) nicht mehr ausreichend. Hinzu kam die Tatsache, dass die genieteten Scheiben zwar mit neuen Belägen schleiffrei funktionierten, bei ca 50% Belagsverschleiß hatten die Nieten jedoch Kontakt mit der Trägerplatte der Beläge.
Bremspower:*
Dosierbarkeit:***
Stick-Slip:*
Wärmebeständigkeit:*
Specs#3
Bremse: Piccola/C21
Rahmen: Xiamen carbon
Gabel: Fox SC32 Factory
Rotor: Dächle UL 160/160
Belag: PowerA
So ging es als wieder auf die ursprünglichen Discs Trickstuff Dächle UL zurück und die Bremse wanderte erstmals an einen Carbonrahmen mit windiger Fox Sc32 Factory. Da nun auch die Beläge verschlissen waren wurde erstmals der PowerA Belag verwendet.
Schon das Einbremsen in der Fox war unmöglich, Stottern und Vibration machten diese Kombination unfahrbar. Selbst die Verwendung eines eingebremsten Belags brachte keine Besserung. Auch die Annahme, der bewährte Power Belag würde hier wieder funktionieren bestätiget sich nicht. Zwar wurde das Bike wieder Fahrbar aber das Gurgeln wurde nun so negativ wahrgenommen, dass ich andere Beläge testen wollte. Es schien so als würd die windige FOX mit der Kombination aus Bremspower und meinem Gewicht nicht klar kommen.
Mit PowerA---keine Wertung
Bremspower:
Dosierbarkeit:
Stick-Slip:
Wärmebeständigkeit:
Mit Power
Bremspower:**
Dosierbarkeit:*
Stick-Slip:
Wärmebeständigkeit:**
Specs#4
Bremse: Piccola/C21
Rahmen: Xiamen carbon
Gabel: Fox SC32 Factory
Rotor: Dächle UL 160/160
Belag:
Sram Sinter, Cool Stop Organisch,
BBB Organisch,
Sram Organisch
So ging also die Suche los. Welcher Belag passt nun in meine Kombination. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich alles wie lange getestet habe, möchte ich aber auch gar nicht einzeln bewerten. Ich bin nun seit über einem Jahr happy mit den
BBB-BBS-441. Dieser funktioniert in meiner Fox Sc32 Factory und Factory Boost nun am besten. Der Stick-Slip Effekt ist wieder auf einem akzeptablen Niveau. Bremsstottern nicht mehr vorhanden. Bremspower und Dosierbarkeit machen mich glücklich. Käme da nicht der Gabelwechsel.
Mit BBS-441
Bremspower:** (nicht ganz so stark wie ursprünglich mit Power)
Dosierbarkeit:**
Stick-Slip:**
Wärmebeständigkeit:**
Specs#5
Bremse: Piccola/C21
Rahmen: Xiamen carbon
Gabel: Lauf Fork Trailracer
Rotor: Dächle UL / HD 180/160
Belag:
BBB, Cool Stop,
Magura,
Sram
Was ich mit der Fox Sc32 Factory erlebt hatte fand beim erneuten Gabelwechsel seinen Höhepunkt.
Mit der windigen 980g Lauf Fork und ihrer Blattfeder-Konstruktion sorgte die Piccola mit dem bewährten
BBB Belag nun für denselben Effekt wie damals mit dem Power Belag in der Fox . Bremsstottern führt zum Aufschaukeln der Blattfeder und zu einem unbeherrschbaren Fahrverhalten im Bremsvorgang. Also begann das Wechselspiel von neuem. Ich hatte ursprünglich auch die 180er Trickstuff Dächle UL als Verursacher der Vibrationen in Verdacht. Ich hab dann sogar mal währen einem 24h Rennen zur Halbzeit auf Dächle HD gewechselt um bei reproduzierbaren Testbedingungen zu merken, es liegt nicht an den Scheiben. Nach einem Jahr experimentieren muss ich heute sagen. Nur eine schwächerer Bremse mit weniger Power, geringerem Reibwert und Gurgeln brachte mir Abhilfe, erzeugte aber ein neues Problem. Somit hat mit der Lauf Fork, kein Trickstuff Produkt bei mi funktioniert. Aktuell ist ein
MT8 verbaut, mit
Magura Bremsscheibe und
Magura Belägen. Das brachte bisher die beste Bremsperformance und am wenigsten Stottern, getestet auf 8848 Tiefenmeter beim Everesting. Da allerdings kein Trickstuff Produkt, gibt´s hierfür keine Wertung
ABER
Während die schwächere Bremsleistung an der Front für Fahrbarkeit sorgte, wollte die Hinterradbremse mit dem kleineren 160er Rotor gar nicht funktionieren. Quietschen, Vibrationen, keine Bremspower und schlechte Dosierbarkeit. Ich wechselte wieder alle
Bremsbeläge durch, hab selbst verbotener Weise „Sinterbeläge“ getestet, aber ohne Erfolg.
Irgendwann bekam ich dann auch aus Verzweiflung,
den selben PowerA Belag aus Test#3 in die Finger. Dieser ist zwar von der breite schmaler als MT Beläge passt aber in die
MT8. In Kombination mit einer neuen
Magura Scheibe, sorgte dieser auf Anhieb für eine Bremsperformance wie sie keine andere Kombination erreicht hatte. Zu Erinnerung, mit dem Verwenden in der Piccola mit Fox galt dieser Belag als unfahrbar und untauglich in der
MT8 war es nun eine Offenbarung und das Ende meiner verzweifelten Tat die die
Magura mit der Lauf und dem Heck in Einklang zu bringen.
Specs#6
Bremse: Ultegra/C21 Flatmount
Rahmen: Cube Agree
Gabel: Starr
Rotor: Dächle UL 140/140
Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Road Disc Test. Am Rennrad findet sich ein recht steifes Gebilde aus Starrgabel mit Steckachse und Rahmen mit Steckachse. Hinzu kommt die geringe Bremspower die ein Rennradreifen übertragen kann. Somit ist die Steifigkeit hoch bei recht geringer Anforderung an die Bremsleistung. Alle Beläge die ich zuvor in den Tests verwendet hab, haben hier tadellos funktioniert. Der PowerA Belag genauso wie ein Belag aus der
MT8 der sogar breiter als der Reibring ist und teilweise auf die Stege der Scheibe drückt. Die Dächle UL kam jedoch in längeren steilen Abfahrten an ihre Grenzen die
Shimano Ultegra Scheiben könne das etwas besser bei selben Durchmesser. Allerdings tangieren die Kühlrippen der Scheibe, die Trägerplatte der
Bremsbeläge. (kann man durch Anfeilen einer Fase aber beheben.)
Nun steht das nächst Experiment an. Ich fahre erstmals ein 4 Kolben Bremse hab mir aber schon beim Kauf mit der MT5, Trickstuff Power Beläge sowie Dächle HD Scheiben besorgt. Ich habe nun die Erfahrung das es gewisse Rahmenbedingungen braucht, damit eine gewünschte Bremsperformance erreicht wird, ist die gegeben funktionieren Trickstuff Teile saumäßig gut. Da das Theam sehr komplex ist, sehe ich meine Erfahrung jetzt auch nicht als repräsentativ an, wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat ist das nachvollziehbar.
Vielleicht hilfts einem.
Lg Daniel
