Kampfsport/Kampfkunst

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Münster (Flachland)
Auch wenn es schon einen Thread zu dem Thema gibt, 2002 ist doch schon sehr alt und KTWR ist imho auch nicht der beste Ort dafür, habe ich beschlossen einen neune zu eröffnen.

Die Idee ist es zu gucken wer was macht, ggf Fragen zu bestimmten Kampfsport/Kampfkunst-arten zu beantworten, Ideen zu diskutieren oder zu gucken wo es möglicherweise eine Übertrag von Kampfsport/Kampfkunst zum Biken oder anders herum gibt.

Zu mir:
Ich trainiere seit 2011 Judo und seit 2016 regelmäßig BJJ. Habe davor (bis 2019) 8 Jahre lang Gongkwon Yusul trainiert und mehrere Jahre Ba Gua Zhang (zu lange her um Daten zu nennen ;))
Kurzzeitig hatte ich mich auch an MMA versucht, aber bin damit nicht wirklich warm geworden.

Soweit ich weiß machen hier mindestens noch @Mike44 und @ForgottenData andere Dinge.
 
Früher klassisches Boxen.
Sehr lange aktiv gewesen.
Aktive Boxkämpfe
Dann längere Zeit nix.
Arbeit Frau Haus Kids usw....
Jetzt im Verein nur noch Fitnessmäßig.
Boxen und Muay Thai wenn ich Zeitlich dazu komme.
Gerade ist halt zumindest das Vereinstraining ausgesetzt Corona...
 
Hallo mad raven wir haben uns ja schon unterhalten.

Hauptraining ist KungFu , primär für die Gesundheit.
Dehnen, Rechts Links Koordination, Körperhaltung/Körperspannung
TaiJi sowohl Form(bin ich echt eine Krücke) als auch Pushen
Bischen ChiGong mach ich auch, Hass ich wie die Pest ist u.a aber gut für die Atmung
Gracie Jujutsu.. liebe ich.
MMA einmal in der Woche mit Freunden "Semikloppen", das heißt, blaue Auge blutige Lippe /Nase kommen vor sind aber nicht erwünscht, KO sollte möglichst vermieden werden.Köpertreffer meist voll.
Sauberrer Leberhaken muss nicht volle Kraft sein.

KungFu läuft in meiner Schule etwas anders ab, wir sind zwar auf der einen Seite sehr traditionell mit Verbindungen nach China. Mein Hauptrainer fährt regelmäßig seit mehr dreißig Jahren teilweise auch länger hin um zu trainieren.
Auf der anderen Seite sind wir sehr offen uns weiterzuentwickeln, so lassen wir viele Elemente z.B. Bagwa einfließen. Bringt mich zur Verzweiflung.
In China gehen die 10 Jahre im Kreis bevor die anfangen die Hände zu nehmen, wer es kann macht dich mit seiner Fußtechnik wahnsinnig.
Bei uns heißt es kein gutes KungFu ohne gutes TaiJi und kein gutes TaiJI ohne KungFu.
Taiji ist das schnellste was ich mache, nicht von der offensichtlichen Bewegung aber von der Körperreaktion.
Pushen kann man am besten mit Sumo vergleichen nur das wir nicht so dick sein müssen.

Im Gegensatz zu m r mache ich nicht BJJ sondern Gracie BJJ, da ich älter bin und mich nicht mehr so Verletzen und Anstrengen mag ergibt das Sinn.
Der Vorteil ist das wir Grundsätzlich ähnlich Griffe und Hebel trainieren ich aber im Gegensatz zu Ihm meinen Gegner schlagen darf. Klingt erst mal gemeiner hat aber den Vorteil das ich Ihn zu Abwehrreaktionen zwinge und so leichter Hebel ansetzen kann da ich einfacher an seine Arme Hände komme.
Da müssen die Bjj´ler deutlich mehr Kraft anwenden.

DSC_1814 (2).JPG Mein Sohn macht mir einem Tourguide spontan TaiJi an der Chinesischen Mauer, ich glaub zum Schluss waren wir so um die 20 Leute.
 
Hallo mad raven wir haben uns ja schon unterhalten.
ja, war ein grund diesen Thread zu eröffnen ;)
. Mein Hauptrainer fährt regelmäßig seit mehr dreißig Jahren teilweise auch länger hin um zu trainieren.
cool. darf ich fragen wohin? Mein Trainer ist etwas der Ansicht das die Inneren Stile (Ba Gua Zhang, Tai Chi, Xingyiquan) alle zusammenhängen aber eben auch ihre Eigenheiten haben. Viele Bewegungen tauchen immer mal wieder in einer sehr ähnlichen Form auf.
Was ich an Ba Gua so mag ist einfach die Tatsache, dass es keine bevorzugte Seite gibt. Man macht alles in beide Richtungen. Das schult ungemein die Koordination.
Im Gegensatz zu m r mache ich nicht BJJ sondern Gracie BJJ, da ich älter bin und mich nicht mehr so Verletzen und Anstrengen mag ergibt das Sinn.
Ich halte das mit den Verletzungen ja für ein Vorurteil, aber hängt wohl sehr von der Schule ab. Bei uns ist die Verletzungsquote (beim Training, Wettkampf ist eine andere Geschichte) sehr gering.
Imho die gefährlichste Kombination ist zwei White Belts mit großen Egos, viel Kraft und wenig Technik. Aber gerade wenn Erfahrene mit Anfängern rollen wird die Technik nie durchgezogen, sondern (kurz) angehalten bevor sie sitzt.
Die Grundeinstellung immer sein: ohne meinen Partner kann ich nicht trainieren, also sollte ich zusehen, dass ich den heile lasse beim Training.
Aber vllt hatte ich nur Glück mit meinen Gyms. Wobei ich gerde beim BJJ die Offenheit beim Reisen mag. Ein Rashguard ist doch einfacher eingepackt als ein Bike :D

@Bindsteinracer Für nur Standup bin ich zu sehr Grappler ;) Wobei für mich die Interessante frage jetzt ist, gibt es Dinge die du vom Biken zum Boxen/Muay Thai oder andersherum übertragen kannst?
Gerade wenn du aktiv gekämpft hast kann ich mir das Mentalitätsmäßig zumindest vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab schon ein paar BJJ´s und Judokas im Bekanntenkreis (allerdings alle Wettkampf)
die ordentlich Beschwerden haben.

Unsere Schule ist am Gelben Meer ca. 300 KM von Peking entfernt schon recht Nahe an der Grenze zu Korea (aus dem Kopf Luflinie ca. 250KM).
War genial, Vormittags trainieren, dann 2 Stunden am Meer rum hängen und Nachmittags noch mal trainieren.

IMG-20190928-WA0000 (2).jpg

China war ein absolutes Futter-Paradies.
Bis da war's ein halbe Stunde Fußmarsch. Blöderweise konnten wir uns keine Räder ausleihen, die überall am Straßenrand standen, ad du zwar die App runter laden konntest aber zum Bezahlen ein chinesisches Bankkonto nötig war

Nach 3 Tagen hat sich ein Teil von uns ich China E-Bikes gekauft, um im Nahverkehr unabhängig zu sein.
Taxi war zwar extrem günstig aber das Problem war dem Fahrer zu vermitteln wo du hin willst. Heim war nie ein Problem da du einfach die Visitenkarte deines Hotels gezeigt hast. 30 KM Taxi ca. € 5.

DSC_1778 (2).JPG


Die Teile schafften auf der Ebene so ca. 30 KM/ waren 2 Sitzer so das ich für meine Familie 2 kaufen musste und haben so um die € 230 neu gekostet.
Nach 2 Wochen haben wir sie dem Händler mit € 100,-- Nachlass wieder verkauft also pro Teil €100, an Leihgebühr gehabt.


Mein Trainer hat schon im Shaolin Kloster gelebt war in einer Bagwa Shule und und und. Die letzten Jahre dann Hauptsächlich am Gelben Meer.
Mein Gracie Lehrer ist ein begnadeter Wushu Man war u.a in der Schule von Jet Li und auch über ein Jahr in China.

Auch bin ich der Meinung ohne das was mir an Körpergefühl , Körperspannung und Gleichgewichtssinn
vermittelt wurde hätte ich es deutlich schwieriger in meinem Alter noch Trail zufahren.


Auch schön war ein Deal, den ich 2017 mit meiner Frau gemacht hab. Sie begleitet mich nach London zu einer UFC MMA Veranstaltung und ich gehe dafür mit Ihr zu den Fanta Vier aufs Open Air nach Heidelberg.

Coll war das ihr die MMA gefallen hat, wobei sie grundsätzlich dachte irgendwie krieg ich das schon rum und hab ein schönes WO in London.
Und ich bin im Gegenzug kein großer Fanta Fan und fand das Konzert echt Klasse.

DSC_0611.JPG


Von daher hat mir der Kampfsport auch viel über den reinen Sport hinaus gegeben.
 
Klar durch beißen muss man sich ob im Ring oder bei nem langen Marathon.
Interessant. Ich würde sagen, was ich vom BJJ und GKY definitiv übertragen kann ist die Ruhe während eines Kampfes. Vom Mindset fahre ich Trails sehr ähnlich. Entspannt, locker aber bereit.

Ich hab schon ein paar BJJ´s und Judokas im Bekanntenkreis (allerdings alle Wettkampf)
die ordentlich Beschwerden haben.
Ja. Wettkampf. Ganz andere Geschichte mit ganz anderem Verletzungsrisiko. Gerade beim Judo würde ich es da relativ hoch einschätzen. Gerade wenn man sich gegen einen Wurf wehrt den der andere wirklich durchziehen will kann's gefährlich werden.

Die Schule von meim Trainer ist in Wudang. Also soweit ich weiß ein doch recht anderer Stil als bei dir.
 
Die Schule von meim Trainer ist in Wudang. Also soweit ich weiß ein doch recht anderer Stil als bei dir.
Wie gesagt, wir haben einen eigenen Stil und adaptieren alles was sinnvoll erscheint.

Trails fahre ich eh eher locker
Die wilde Downhill Sau war ich noch nie.
Die verrückten Sachen überlas ich meinem Sohn, der ist 16.
Ich freu mich das ich runter komm und an der frischen Luft Spaß hab.
 
Bei mir waren es einige Jahre Judo in der frühen Jugend. Vor allem gutes Aufwärmen & Krafttraining und dann gegenseitige Wurfübungen zu zweit. Mehr Kontakt nur auf den Wettkämpfen.

Ab dem orangenen Gurt wurde ich immer mit einem Mädel zusammengesteckt, das mich brennend und aufrichtig gehasst hat. Man kann ja sehr dosiert werfen und das war bei uns auch guter Ton. Die Gute hat beim Werfen aber meistens auf dem letzten Stück nochmal hässlich beschleunigt. Jede Landung ein Schmerzschock durch die Eingeweide. Die wenig wohlwollende Diagnose der Lehrer "ja, du hast halt Angst vor dem Fallen". Mit niemandem sonst hatte ich solche Probleme und wir wollten beide nicht zusammen trainieren. Eines Tages habe ich ihr mal gleiches mit gleichem vergolten, das gab von ihr dicke Tränen und für mich einen großen Anschiss. Nach einer anderweitigen Verletzungspause bin ich da nie wieder hingegangen.
Eine ganz komische Erinnerung. Ich denke, ich habe den Jugendtrainern damals nicht in die Gruppe gepasst und sie haben mich bewusst rausgeekelt. Irgendwie feige - keine Ahnung, ob mir ein offenes Gespräch besser getan hätte.
Einen tollen Trick habe ich gegen stärkere, unfaire Gegner gelernt. Hat was damit zu tun, dass der Gegner den Angriff nicht erwartet. Auf Anraten eines anwesendem Judolehrers habe ich das mit einem Tyrannen aus unserer Gruppe gemacht. Ich hatte nie wieder Probleme mit dem Kerl. Und da das ganze auf einer Wiese stattfand, hat er dabei auch keine Zähne verloren. Heute denke ich, der Tyrann und das hasserfüllte Mädel hatten ihre eigenen Probleme zuhause und hätten vor allem Hilfe gebraucht. Absurde Zeiten.
Hängengeblieben ist etwas Fallschule, ein gutes Gespür für das Gleichgewicht meines Gegenübers und Spaß an Kraftübungen (mit dem Körpergewicht).

Heute hätte ich riesen Bock, Boxen oder Muay Thai zu lernen. Das könnte mein nächster Sport neuer werden nach Corona und der aktuellen Hochphase von MTB und Yoga. Ich frage mich allerdings, ob meine etwas schneller gealterten Knie dafür noch gut taugen. Einseitig bekomme ich nach größeren Belastungen Schmerzen, die nur langsam über Tage/Wochen nachlassen.
 
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Heute hätte ich riesen Bock, Boxen oder Muay Thai zu lernen. Das könnte mein nächster Sport neuer werden nach Corona und der aktuellen Hochphase von MTB und Yoga. Ich frage mich allerdings, ob meine etwas schneller gealterten Knie dafür noch gut taugen. Einseitig bekomme ich nach größeren Belastungen Schmerzen, die nur langsam über Tage/Wochen nachlassen.
Ist halt immer die Frage was willst du. Kampfkunst oder Kampfsport.
Beides, was du genannt hast so wie früher auch Judo ist Kampfsport.
Kampfsport ist vereinfacht gesagt die Kampfkunst in ein Regelwerk zu setzen um sie Praktizieren zu können.
Das heißt nicht das man in der Kampfkunst nicht auch kämpft aber vieles kann halt nur angezeigt werden.

Bei der Kampfkunst wird in einer guten Schule da mit Sicherheit auch viel gerade im Bereich Rücken/Knie geschehen.
So ist es zumindest bei uns.

Kampfsport, daher mach ich das auch, ist zum einen schneller Zielführend, die Lernerfolge sind schneller und der Fun Faktor ist recht hoch.

Beim Begriff MuayThai wäre ich vorsichtig, die meisten verstehen darunter Thaiboxen, das ist auf jeden Fall die sinnvollere Art es auszuführen. Wenn es traditionalistisch wird, wirds extrem hart, das würd ich mir ab einem bestimmten Alter nicht mehr antun.
 
Ist halt immer die Frage was willst du. Kampfkunst oder Kampfsport.
Beides, was du genannt hast so wie früher auch Judo ist Kampfsport.
Kampfsport ist vereinfacht gesagt die Kampfkunst in ein Regelwerk zu setzen um sie Praktizieren zu können.
Das heißt nicht das man in der Kampfkunst nicht auch kämpft aber vieles kann halt nur angezeigt werden.

Bei der Kampfkunst wird in einer guten Schule da mit Sicherheit auch viel gerade im Bereich Rücken/Knie geschehen.
So ist es zumindest bei uns.

Kampfsport, daher mach ich das auch, ist zum einen schneller Zielführend, die Lernerfolge sind schneller und der Fun Faktor ist recht hoch.

Beim Begriff MuayThai wäre ich vorsichtig, die meisten verstehen darunter Thaiboxen, das ist auf jeden Fall die sinnvollere Art es auszuführen. Wenn es traditionalistisch wird, wirds extrem hart, das würd ich mir ab einem bestimmten Alter nicht mehr antun.
Hi, danke für die Info. Kampfkunst und reine Form reizen mich nicht, da reicht mir das Yoga mit seinem rein positiven Fokus.
Kampfsport - ja gerne! Fokus auf Anwendbarkeit, Austoben, Sparring und so weiter. Das Judotraining hat mir Spaß gemacht, mehr Sparring wäre toll gewesen. Aber Judo muss man halt sehr gut und sicher beherrschen, um von einem Nicht-Judoka nicht einfach in den Schwitzkasten genommen zu werden. Ich hatte da bei Spielplatzraufereien mit Freunden enttäuschende Erlebnisse.

Bist Du bei der Muay Thai Benennung sicher? Handhaben das die Schulen bei Euch so? Ich kenne nur den ganzen Sport als Muay Thai und Thaiboxen als das deutsche Synonym. In Thailand selbst kenne ich Muay Thai als Volkssport. Der eine trainiert 50h pro Woche und lebt von den Wettkämpfen, der andere geht halt 2 mal die Woche ins Gym und trainiert da wie der berufstätige in Deutschland auch. Mit einer riesen Bandbreite an Härte was das Sparring und das Abhärtungstraining angeht. All das fällt meines Wissens unter "Muay Thai" und definiert sich anhand der genutzten Techniken und Regelwerke.
 
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@Anferd auch wenn es chronologisch nicht passt, mir es aber persönlich sehr wichtig ist:
Einen tollen Trick habe ich gegen stärkere, unfaire Gegner gelernt. Hat was damit zu tun, dass der Gegner den Angriff nicht erwartet.
Ich bin nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstehe, aber wenn es um einen Angriff ausserhalb der Matten hallte ist das kein toller Trick sondern hochgradig Unsportlich und genau der Grund warum Kampfsportler bei manchen so ein schlechtes Image haben. Imho ein absolutes No-Go.
Wenn es um einen unerwarteten (rechtskonformen) Angriff auf den Matten geht heißt das bei uns Taktik.

ansonten klingt es als ist da einiges falsch gelaufen zu deinen Judo Zeiten.

Bei uns besteht ein Training normalerweise aus ca. 30-40 Minuten Randori (Sparring). Wenn wir speziell Wettkampfvorbereitung machen teilweise mehr. (Dafür dann weniger Technik aber mehr Vorgaben beim Randori).

Jede Landung ein Schmerzschock durch die Eingeweide
Ich will nichts unterstellen da ich dich nicht kenne, aber gerade Fallschule wird häufig doch unterschätzt. Und als orange Gurt steht man da noch am Anfang. Aber fallen aus einer kontrollierten Situation und fallen müssen sind zwei sehr verschiedene Dinge, gerade wenn Kraft und Geschwindigkeit dazu kommen.
Als Außenstehender kann ich die Situation gar nicht beurteilen, aber mit guter Falltechnik kann man (irgendwann) sehr starke Einschläge "einstecken". Interessanterweise legen viele Judoka (auch Trainer) ab einem gewissem Level mehr Wert auf Würfe als auf richtig sauberes Fallen.
Good News: beim Biken hilft es Trotzdem schon ;)

Aber Judo muss man halt sehr gut und sicher beherrschen, um von einem Nicht-Judoka nicht einfach in den Schwitzkasten genommen zu werden. Ich hatte da bei Spielplatzraufereien mit Freunden enttäuschende Erlebnisse.
Beim BJJ haben wir dafür das Konzept von verschieden "Eskalationsstufen" Je nachdem wie spät man sich wärt muss man die Technik der passenden Stufe anwenden. Interessanterweise wirken die ganz frühen Verteidigungen nicht mal wie "echte" Techniken auf mich. Aber gerade die frühen sollten jedem Judoka bekannt vorkomme: hier geht es nur darum den Angreifer nicht greifen zu lassen. Im wort-case weiß ich nicht was früher legal war (Schwitzkasten wohl eh nicht ;)) Ich kenne das SV Techniken zum Griff brechen und "mehr Judo" Techniken bei denen man ähnlich wie beim Sumi Gaeshi wirft. Ist aber nicht ganz Strassentauglich.

Bist Du bei der Muay Thai Benennung sicher? Handhaben das die Schulen bei Euch so? Ich kenne nur den ganzen Sport als Muay Thai und Thaiboxen als das deutsche Synonym.
Ich bin da nicht 100%ig drin. Aber soweit ich das weiß ist Thaiboxen wie asiatisch essen gehen ein Deutschland: hat Ähnlichkeiten, ist aber weniger scharf.
Gleiches gilt für Thaiboxen: ist ähnlich aber, sagen wir weniger intensiv. Muay Thai ist "näher am Orginall"
 
Heute hätte ich riesen Bock, Boxen oder Muay Thai zu lernen. Das könnte mein nächster Sport neuer werden nach Corona und der aktuellen Hochphase von MTB und Yoga. Ich frage mich allerdings, ob meine etwas schneller gealterten Knie dafür noch gut taugen. Einseitig bekomme ich nach größeren Belastungen Schmerzen, die nur langsam über Tage/Wochen nachlassen.
Dann auf gehts such dir nen Club /Verein der deinen Wünschen entspricht.
Evtl wäre das Fitness oder Manager Boxen was für dich.
Mehr auspowern und Cardiotraining ohne Sparring.

Gerade im Muay Thai gehts beim Sparring schon zur Sache,Kicks,Knie zum Kopf usw.
Ist nicht jedermanns Sache...
Bin da auch vorsichtig,hat auch berufliche Gründe.
Kann da nicht jedes Mal mitm blauen Auge aufmarschieren.
Und 20 bin ich au nimmer🤭
 
das kein toller Trick sondern hochgradig Unsportlich und genau der Grund warum Kampfsportler bei manchen so ein schlechtes Image haben. Imho ein absolutes No-Go.
Da hat er recht.
Anwenden von dem, was ich lerne, ist ein extrem schwieriges Thema. Wenn ich Gesundheit und Leben bedroht sehe und nicht wegkomme dann natürlich.
Ansonsten ist das Problemtisch grad mit den Kampfkunsttechniken, da die weitestgehend auf massiv schädigen hinauslaufen.

@ Anfred
Ich glaub du machst dir immer noch bedingt durch dein Judo da ein recht falsche Bild.
Mit dem gleichsetzten von MuayThai und Kickboxen in D hast du weitestgehend recht bis auf ein paar traditionelle Ausnahmen. Wenn du in Thailan die Jungs schon hast trainieren sehen das weist du wie hart die das ausüben und wie die alleine schon Ihre Schienbeine trainieren.
Dann auf gehts such dir nen Club /Verein der deinen Wünschen entspricht.
Evtl wäre das Fitness oder Manager Boxen was für dich.
Mehr auspowern und Cardiotraining ohne Sparring.

So würde ich es Dir auch anraten und eher auch mal in ein Kampfkurztraining reinschnuppern. Auch dort wird gekämpft aber halt Semi Kontakt und nicht Vollkontakt.
Yoga ist eine komplett andere Baustelle und hat am ehesten noch mit ChiGong was gemeinsam.
Auch ich kämpfe nur eingeschränkt Vollkontakt, macht keinen Sinn mir die Birne weich hauen zu lassen beim KO.
Kämpfen Sparring ist natürlich Spaßig, und gerade MMA dadurch das du eben auch viel auf den Boden gehst hat seinen reiz. Aber auch pures Boxen ist toll.
Aber ich würde erst mal Stand, Füße etc. lernen. Mir Grundkentnisse aneignen.
Sonst ist das wie mim Gravel den Trail runterhoppln, geht, macht aber nicht so richtig Laune.
 
Hi Leute, danke für die Ratschläge und Impulse, das wird mir teilweise weiterhelfen. Bei der Vereinssuche werde ich das größte Augenmerkt wohl darauf richten, wie mir die Leute passen. Wie beim Job - irgendwann bekommt man ein schnelles Gespür dafür, ob ein Laden einem zusagt. Man braucht denke ich Lehrer und Sparringspartner, die grob ähnlich drauf sind, dann ist der genaue Stil schon fast Nebensache. Ich brauche den Kampfsport ja nicht im Alltag und brauche z.B. gegen einen Ringer keine brauchbare Technik.

Ansonten weiß ich nicht, wie unklar ich mich ausdrücke. An ein paar Stellen reden wir glaube ich aneinander vorbei.

Bei der Muay Thai Sache bleibe ich. Es ist ein Volkssport. Es ist gut zu wissen, wie die deutschen Schulen Muay Thai und Thaiboxen unterscheiden. Aber ich kenne Leute, die in DE sehr hartes Abhärtungstraining gemacht haben. Und ich sah in Thailand vor Ort und in Dokumentationen Hobbysportler und Schuljungs beim Muay Thai, die bestimmt weder >100 km pro Woche Lauftraining machen, noch alltäglich bis aufs Blut Abhärtungstraining machen, noch mit 18 jahren schon 100 Kämpfe auf dem Buckel haben. Nicht jeder ist ein Buakaw Banchamek, und trotzdem fällt das dort unter Muay Thai.
Trotzdem danke für den Hinweis, dass das Sparring entsprechend brutal ausfällt - das spricht natürlich gegen Thaiboxen als Sport meiner Wahl. Muss man sich sicherlich in der konkreten Schule ansehen.


@Anferd auch wenn es chronologisch nicht passt, mir es aber persönlich sehr wichtig ist:

Ich bin nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstehe, aber wenn es um einen Angriff ausserhalb der Matten hallte ist das kein toller Trick sondern hochgradig Unsportlich und genau der Grund warum Kampfsportler bei manchen so ein schlechtes Image haben. Imho ein absolutes No-Go.
Wenn es um einen unerwarteten (rechtskonformen) Angriff auf den Matten geht heißt das bei uns Taktik.

ansonten klingt es als ist da einiges falsch gelaufen zu deinen Judo Zeiten.

Bei uns besteht ein Training normalerweise aus ca. 30-40 Minuten Randori (Sparring). Wenn wir speziell Wettkampfvorbereitung machen teilweise mehr. (Dafür dann weniger Technik aber mehr Vorgaben beim Randori).


Ich will nichts unterstellen da ich dich nicht kenne, aber gerade Fallschule wird häufig doch unterschätzt. Und als orange Gurt steht man da noch am Anfang. Aber fallen aus einer kontrollierten Situation und fallen müssen sind zwei sehr verschiedene Dinge, gerade wenn Kraft und Geschwindigkeit dazu kommen.
Als Außenstehender kann ich die Situation gar nicht beurteilen, aber mit guter Falltechnik kann man (irgendwann) sehr starke Einschläge "einstecken". Interessanterweise legen viele Judoka (auch Trainer) ab einem gewissem Level mehr Wert auf Würfe als auf richtig sauberes Fallen.
Good News: beim Biken hilft es Trotzdem schon ;)


Beim BJJ haben wir dafür das Konzept von verschieden "Eskalationsstufen" Je nachdem wie spät man sich wärt muss man die Technik der passenden Stufe anwenden. Interessanterweise wirken die ganz frühen Verteidigungen nicht mal wie "echte" Techniken auf mich. Aber gerade die frühen sollten jedem Judoka bekannt vorkomme: hier geht es nur darum den Angreifer nicht greifen zu lassen. Im wort-case weiß ich nicht was früher legal war (Schwitzkasten wohl eh nicht ;)) Ich kenne das SV Techniken zum Griff brechen und "mehr Judo" Techniken bei denen man ähnlich wie beim Sumi Gaeshi wirft. Ist aber nicht ganz Strassentauglich.


Ich bin da nicht 100%ig drin. Aber soweit ich das weiß ist Thaiboxen wie asiatisch essen gehen ein Deutschland: hat Ähnlichkeiten, ist aber weniger scharf.
Gleiches gilt für Thaiboxen: ist ähnlich aber, sagen wir weniger intensiv. Muay Thai ist "näher am Orginall"
Dir ist deine Aussage sehr wichtig. Trotzdem wäre es nett, mich etwas mehr im Kontext zu zitieren. Dass mein Gegner ein Tyrann war, unfair war und größere persönliche Probleme hatte, schrieb ich nicht ohne Grund. Sportlichkeit suchst du da vergebens. Konkret haben 2 wesentlich ältere Jungs die Kleinen in der Umkleide regelmäßig mit den Judogürteln verdroschen, es gab viele Tränchen. Ich bin nach so einer Aktion mal petzen gegangen und bekam vom Lehrer den Ratschlag, den Typen von hinten mit viel Kraft recht brutal zu werfen und dann zu flitzen. Das habe ich nach einer weiteren Attacke auf einer Wiese gemacht und wie gesagt, er hat danach Hilfe gebraucht. Ich würde es heute als Notwehrexzess sehen. Ich habe dabei die sehr wichtige Lektion gelernt, dass man sich gegen Tyrannen mit großer Härte wehren kann und damit aus der Opferrolle kommt. Auch, wenn man körperlich deutlich unterlegen ist. Von meinen Pazifisteneltern hätte ich das nicht gelernt.
Solche Gewalt lehne ich allgemein ab und wie gesagt, der Bengel hätte wahrscheinlich Hilfe gebraucht. Niemand fügt anderen Leid zu, ohne selbst zu leiden. Wahrscheinlich hatte er ein recht tragische Kindheit.

Das schlägt den Bogen zum schlechten Ruf der Kampfsportler. Leider lernen viele Kinder die Sprache der Gewalt von ihrem Umfeld. Diese Leute werden natürlich später vom Kampfsport angezogen und machen viel Ärger. Andererseits kann man mit guter Jugendarbeit den Kampfsport hervorragend nutzen, um Leute wieder ins gesunde Selsbtbewusstsein zu bringen und Abwärtsspiralen zu stoppen. Ein sehr komplexes Thema.
Ich sehe das also völlig getrennt: Der Kampfsport und die Ausübenden haben erstmal nichts miteinenander zu tun. Und das Erlernen eines Kampfsports macht jemanden nicht um Größenordnungen gewaltbereiter - das wurde viel früher angelegt. Die Lehrer tragen natürlich viel Verantwortung dafür, wem sie das ganze beibringen.

Euer "Randori" hätte unser Training super ergänzt. Wahrscheinlich haben das bei uns im Verein nur die Älteren gemacht.
Deine Bemerkungen zum BJJ wecken Erinnerungen. Judo - der Bodenkampf hat mir nie gefallen. Und ein Kampfsport, der nur funktioniert, wenn der andere eine gut greifbare und sehr stabile Jacke trägt, hat halt seine Grenzen. Im echten Leben mit meinem großen Bruder wurde v.a. geboxt. Daher vielleicht mein Interesse an Boxen und Thaiboxen :D

Zur Fallschule: Klar war die bei mir höchstens mittelmäßig. Aber ich wurde über deutlich höhere Hüften geworfen, ohne diese Schmerzen zu haben. Das Mädel hat einfach ab und zu im letzten Moment richtig Schwung in den Übungswurf gebracht. Man hat ja über sowas geredet und genau dosiert, wie man den anderen wirft. Eine Weile habe ich durchaus an meiner Fallschule gearbeitet, dann wurde es mir zu bunt. Aus meiner heutigen Sicht frage ich mich schon, ob unsere Trainer ihrer Aufgabe wirklich gewachsen waren. Meine Judozeit war aber in Summe eine Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Auch das viele funktionale Krafttraining in jungen Jahren war Gold wert.
 
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Dir ist deine Aussage sehr wichtig. Trotzdem wäre es nett, mich etwas mehr im Kontext zu zitieren. Dass mein Gegner ein Tyrann war, unfair war und größere persönliche Probleme hatte, schrieb ich nicht ohne Grund. Sportlichkeit suchst du da vergebens. Konkret haben 2 wesentlich ältere Jungs die Kleinen in der Umkleide regelmäßig mit den Judogürteln verdroschen, es gab viele Tränchen. Ich bin nach so einer Aktion mal petzen gegangen und bekam vom Lehrer den Ratschlag, den Typen von hinten mit viel Kraft recht brutal zu werfen und dann zu flitzen. Das habe ich nach einer weiteren Attacke auf einer Wiese gemacht und wie gesagt, er hat danach Hilfe gebraucht. Ich würde es heute als Notwehrexzess sehen
Ich hatte es bewusst so zitiert weil ich die Aussage so absolut sehe und immer noch dabei bleibe. Mit dem (noch größerem Kontext jetzt) würde ich sagen, euer Trainer hat einen Scheiß Job gemacht.

Ich habe selber Kinder und jugendliche Trainiert und grundsätzlich würde ich sagen habe ich mein Training von der Stimmung recht locker gehalten. Aber es gab zwei Regeln die immer galten:
1. Wer einen anderen unvorbereitet (zwischen den Übungen, von hinten,...) angreift muss auf die Bank und zugucken bis ich ihn wieder zurückhole.
2. Wer jemanden schlägt muss bis ende des Trainings auf die Bank. Passiert das häufiger gabs entweder ein Gespräch mit den Eltern und im Zweifel brauchte der der Geschlagen hat nicht wieder kommen.

In der von dir geschilderten Situation würde ich als Trainer versuchen die (erstmal nur "Verdächtigen") direkt zu erwischen bzw wenn die Erzählung konsistent von mehreren Beteiligten ist mit denen und deren Eltern sprechen.
Möglicherweise haben die beim Judo (vorerst) nix zu suchen, in diesem Fall sollte man als Trainer gucken wie man anders helfen bzw Hilfe organisieren kann.
. Aus meiner heutigen Sicht frage ich mich schon, ob unsere Trainer ihrer Aufgabe wirklich gewachsen waren.
Aus deiner Beschreibung würde ich sagen: auf keinen Fall.
Meine Judozeit war aber in Summe eine Erlebnis, das ich nicht missen möchte
Freut mich dass du es trotzdem so siehst.

Es sollte auch kein Angriff sein, Kampfsport hängt sehr stark vom Trainer ab - unabhängig vom Alter, aber gerade im jungem Alter muss ein Trainer weit mehr als nur Techniken vermitteln.

Euer "Randori" hätte unser Training super ergänzt. Wahrscheinlich haben das bei uns im Verein nur die Älteren gemacht.
Ich weiß nicht wie alt du warst, aber wir fangen sehr früh damit an. In sinnvollen Paarungen von wegen Können und Gewicht, und bei <10 jährigen vllt nicht 30 Minuten. Aber sicher Randori.

Man braucht denke ich Lehrer und Sparringspartner, die grob ähnlich drauf sind, dann ist der genaue Stil schon fast Nebensache.
Dem ersten Teil stimme ich voll und ganz zu. Wenn man sich potentiell gegenseitig kaputt macht, muss man sich ganz klar sein darüber in welchem Rahmen.
Der zweite Teil gilt so halb: Wenn ich keine Lust auf hohe Tritte und Wettkampf habe ist Taekwondo auch mit den richtigen Leuten sicher nicht das richtige, auch wenn man gerne Tritt.
 
Ich hatte es bewusst so zitiert weil ich die Aussage so absolut sehe und immer noch dabei bleibe. Mit dem (noch größerem Kontext jetzt) würde ich sagen, euer Trainer hat einen Scheiß Job gemacht.

Ich habe selber Kinder und jugendliche Trainiert und grundsätzlich würde ich sagen habe ich mein Training von der Stimmung recht locker gehalten. Aber es gab zwei Regeln die immer galten:
1. Wer einen anderen unvorbereitet (zwischen den Übungen, von hinten,...) angreift muss auf die Bank und zugucken bis ich ihn wieder zurückhole.
2. Wer jemanden schlägt muss bis ende des Trainings auf die Bank. Passiert das häufiger gabs entweder ein Gespräch mit den Eltern und im Zweifel brauchte der der Geschlagen hat nicht wieder kommen.

In der von dir geschilderten Situation würde ich als Trainer versuchen die (erstmal nur "Verdächtigen") direkt zu erwischen bzw wenn die Erzählung konsistent von mehreren Beteiligten ist mit denen und deren Eltern sprechen.
Möglicherweise haben die beim Judo (vorerst) nix zu suchen, in diesem Fall sollte man als Trainer gucken wie man anders helfen bzw Hilfe organisieren kann.

Aus deiner Beschreibung würde ich sagen: auf keinen Fall.

Freut mich dass du es trotzdem so siehst.

Es sollte auch kein Angriff sein, Kampfsport hängt sehr stark vom Trainer ab - unabhängig vom Alter, aber gerade im jungem Alter muss ein Trainer weit mehr als nur Techniken vermitteln.


Ich weiß nicht wie alt du warst, aber wir fangen sehr früh damit an. In sinnvollen Paarungen von wegen Können und Gewicht, und bei <10 jährigen vllt nicht 30 Minuten. Aber sicher Randori.


Dem ersten Teil stimme ich voll und ganz zu. Wenn man sich potentiell gegenseitig kaputt macht, muss man sich ganz klar sein darüber in welchem Rahmen.
Der zweite Teil gilt so halb: Wenn ich keine Lust auf hohe Tritte und Wettkampf habe ist Taekwondo auch mit den richtigen Leuten sicher nicht das richtige, auch wenn man gerne Tritt.
Danke, dass du das nochmal so erklärst. Ich kann dir umfassend zustimmen.
Meine Trainer waren wohl in ein paar Situationen überfordert oder brutal (alte Schule?). Man erzählt natürlich immer zuerst die spannenden Momente.

In Summe fand da aber vor allem viel gute Jugendarbeit von Ehrenamtlichen im Sportverein statt. Der Ton war zivilisiert und öfters spaßig. Dafür bin ich dankbar. Es hat Lust auf mehr gemacht.
Wenn nach Corona etwas weniger unwillkommene Bewegung in meinem Leben ist, sollte ich mir wohl einen Kampfsport suchen. Bevor ich mich irgendwann zu alt oder gebrechlich fühle ;)
 
Ich habe einfach eine doch recht "ausgeprägte" Meinung zu Kampfsport im speziellen und zum zwischenmenschlichem Umgang im Allgemeinen. :D

Aber ja, was Jugendarbeit angeht ist Judo (häufig) recht weit vorne dabei. Einerseits dadurch, dass es eine Olympische Wettkampfsportart ist und es dadurch viele Angebote für Lehrgänge und Wettkämpfe gibt. Anderseits durch die Tatsache, dass man - u.a. bedingt durch die Gefährlichkeit der Techniken - andere Persönlichkeitsentwicklung mit macht, bzw. der offiziell Wert drauf gelegt wird.

Ich würde vermuten es hat Ähnlichkeiten mit Mannschaftssportarten, wobei was die Persönlichkeitsentwicklung angeht andere Schwerpunkte gesetzt werden.
Ein Ausgeprägtes Vereinsleben (ohne Zwang) ist aber imho was gutes, was (leider) häufig unterschätzt wird.
 
Judo hat da schon bei Kindern und Jugendliche klare Vorteile, weil es einfacher vermittelt werden kann.
Mein Sohn hat früher Judo ca. 3 Jahre lang gemacht.
Allerdings nur so lange bis er einen Wettkampf gewonnen hat, das war sein Ehrgeiz und dann hat er aufgehört.
Einerseits Schade, aber wer die Wettkämpfe kennt, kann es auch verstehen du hängst für 3 Kämpfe einen halben Tag bei schönstem Wetter in einer Halle rum.
 
Im Gegensatz zu m r mache ich nicht BJJ sondern Gracie BJJ, da ich älter bin und mich nicht mehr so Verletzen und Anstrengen mag ergibt das Sinn.
Da gibts nen Unterschied? Hier gibts ne Schule die nennt sich Gracie Jiujitsu, der Trainer dort war Schüler von Rickson Gracie deshalb dachte ich das es so heißt aber das selbe Bjj gemacht wird wie woanders
Deine Bemerkungen zum BJJ wecken Erinnerungen. Judo - der Bodenkampf hat mir nie gefallen. Und ein Kampfsport, der nur funktioniert, wenn der andere eine gut greifbare und sehr stabile Jacke trägt, hat halt seine Grenzen. Im echten Leben mit meinem großen Bruder wurde v.a. geboxt. Daher vielleicht mein Interesse an Boxen und Thaiboxen :D
Wenn es um gefährliche Sv situationen geht ist es warscheinlich ziemlich egal was man macht, am wichtigsten ist dass man nicht komplett überdreht vom Adrenalinschock und was dabei hat (pfefferpistole..)
Aber Boxen ist da mit die beste Wahl denke ich: Zwar schwer zu meistern aber schnell gelernt, distanzgefühl, reaktionsgeschwindigkeit, kühler Kopf in Gefahrensituation und gute Kondition( =wichtig fürs wegrennen!). Wenn es keine gefährliche Situation ist sollte auch keine Gewalt angewendet werden, ist klar. Viel Spaß vor Gericht wenn jemand verletzt wurde von jemandem der Kampfsport betreibt, das ist selbst wenn es wirklich berechtigte Notwehr war schon problematisch.

Ich hatte noch keinen Kampf und sparre auch eigentlich nur leicht (ausser wenn man sich mal gegenseitig hochschaukelt und ungeplant im Vk endet im Kickboxen/Boxen:rolleyes:) aber habe schon bemerkt das ich in Alltagssituationen wo mir früher das Adrenalin hochgekocht wäre jetzt ruhiger bleibe und noch klare Gedanken sammeln kann.

Einerseits Schade, aber wer die Wettkämpfe kennt, kann es auch verstehen du hängst für 3 Kämpfe einen halben Tag bei schönstem Wetter in einer Halle rum.
Ja das ist das schlimmste für nen Outdoormenschen, letztes Jahr wo es Coronabedingt Freilufttraining gab habe ich den Trainer schon vollgejammert warum wir das nicht immer so machen können:D

Beim Boxen ist man wenigstens leicht Bekleidet, das stelle ich mir im Judo/Bjj auch schlimm vor im Sommer mit den dicken Anzügen🥵

Der Hauptgrund warum ich mich nicht dazu durchringen kann Waffenkampf auszuprobieren, würde mich grundsätzlich auch interessieren aber in dicker Schutzausrüstung sich einen abschwitzen..
 
Wenn es um gefährliche Sv situationen geht ist es warscheinlich ziemlich egal was man macht, am wichtigsten ist dass man nicht komplett überdreht vom Adrenalinschock und was dabei hat (pfefferpistole..)
Aber Boxen ist da mit die beste Wahl denke ich: Zwar schwer zu meistern aber schnell gelernt, distanzgefühl, reaktionsgeschwindigkeit, kühler Kopf in Gefahrensituation und gute Kondition( =wichtig fürs wegrennen!)
Ein ganz wichtiger Punkt ist allein schon der Glaube sich im Zweifel verteidigen zu können. Im Idealfall kommt es aber gar nicht dazu weil man weg rennen kann.
Der Vorteil von "Schlag/Tritt-Kampfsportarten" mit Sparring ist, dass man es schon gewöhnt ist Schläge und Tritte zu kassieren. Für einen Judoka ist das trotzdem noch eher ungewohnt (wobei besser Judo als gar nichts).
Trotzdem muss ich ganz klar die Einschränkung machen: Es hilft nur als Selbstverteidigung gegen einen Waffen-losen Angriff. Sobald jemand z.B. ein Messer in der Hand hat sind viele Techniken überraschend anders. (auch von der Denkweise: Lieber blutige Wunde als (lebens)gefährliche Verletzung). Ist von den Bewegungen bei weitem nicht meins.
Auch wenn BJJ/Gracie im SV Bereich als mit das Beste verkauft wird würde ich sagen: vllt, aber gegen mehrere Gegner ist es mindestens nicht ideal (was hab ich davon wenn ich einen am Boden fixiert habe aber drei andere um mich herrum stehen?)
Die besten Erfahrungen habe ich noch mit Ausstrahlung und Weglaufen gemacht. Ich bin (zum Glück!) noch nie in die Situation geraten mich non-verbal verteidigen zu müssen.

Ich hatte noch keinen Kampf und sparre auch eigentlich nur leicht (ausser wenn man sich mal gegenseitig hochschaukelt und ungeplant im Vk endet im Kickboxen/Boxen:rolleyes:) aber habe schon bemerkt das ich in Alltagssituationen wo mir früher das Adrenalin hochgekocht wäre jetzt ruhiger bleibe und noch klare Gedanken sammeln kann.
ja das nicht hochschaukeln ist die ganz hohe kunst des Sparring. Die Ruhe die du hier ansprichst ist das was ich in #7 meinte. Ich finde das sehr gut aufs Biken übertragbar. Nicht mal nur in sketchy Situationen, sondern schon bei "einfach" sehr hohem Tempo.
 
Ein ganz wichtiger Punkt ist allein schon der Glaube sich im Zweifel verteidigen zu können. Im Idealfall kommt es aber gar nicht dazu weil man weg rennen kann.
Es gibt da eine Studie mit Psychopathen im Knast. Die sagen "ich kann ein gutes Opfer von weitem riechen" und konnten tatsächlich am Gang einer Person recht gut erkennen, ob diese schon öfters unterlegen war. Teilnehmerinnen an SV Kursen sagen oft, seit sie den Kurs gemacht haben, ist ihre Körpersprache so anders, dass sie ihre Ruhe haben. Ich denke auch, eine Mischung aus selbstbewusstem Auftreten, Nichteskalieren und Distanz ist der beste Weg. Zu einer Keilerei gehören fast immer zwei.

Der Vorteil von "Schlag/Tritt-Kampfsportarten" mit Sparring ist, dass man es schon gewöhnt ist Schläge und Tritte zu kassieren. Für einen Judoka ist das trotzdem noch eher ungewohnt (wobei besser Judo als gar nichts).
Trotzdem muss ich ganz klar die Einschränkung machen: Es hilft nur als Selbstverteidigung gegen einen Waffen-losen Angriff. Sobald jemand z.B. ein Messer in der Hand hat sind viele Techniken überraschend anders. (auch von der Denkweise: Lieber blutige Wunde als (lebens)gefährliche Verletzung). Ist von den Bewegungen bei weitem nicht meins.
Auch wenn BJJ/Gracie im SV Bereich als mit das Beste verkauft wird würde ich sagen: vllt, aber gegen mehrere Gegner ist es mindestens nicht ideal (was hab ich davon wenn ich einen am Boden fixiert habe aber drei andere um mich herrum stehen?)
Die besten Erfahrungen habe ich noch mit Ausstrahlung und Weglaufen gemacht. Ich bin (zum Glück!) noch nie in die Situation geraten mich non-verbal verteidigen zu müssen.
Sobald ein Messer im Spiel ist, sollte man wissen: Messerangriffe gehen recht häufig (ungewollt) tödlich aus. Man trifft relativ leicht eine große Ader und ist dann innerhalb von Minuten verblutet. Daher gilt erstens flüchten, zweitens flüchten, Ego oder Geldbeutel ruhig dem Überleben opfern. Drittens, falls ein Kampf unausweichlich ist: Es als Kampf "um Leben und Tod" ansehen und eine eigene "Waffe" suchen (Stuhl, Jacke, Gürtel). Das sind alles so Risiken, die allgemein dagegen sprechen, sich im Suff mit jungen unbekannten Männern (maximales Gewaltpotenzial) zu streiten.

Zu der ganzen BJJ Geschichte, wie auch von @ForgottenData beschrieben. Ich denke auch, das hier das Argument "Effektivität" v.a. ein Marketing-Geck. Klar ist der Kram ist ultra effektiv - wenn er unter MMA-Regeln gegen Kickboxer angewendet wird. Und bei K1 gewinnen halt oft der Muay Thai. Ich sah letzte Woche eine gänzlich regelwerkfreie Schlägerei, die am Boden geendet ist. Die beiden Raufbolde haben aktiv gekuschelt, eine Frau hat deeskalativ auf dem Stärkeren eingetreten. Was macht man denn am Boden mit einem überhitzten Gegner, der vorher schon sein Messer aus der Tasche holen wollte? Auf Beruhigung hoffen und dann beim Aufstehen doch einen Tritt von ihm kassieren? Ihm wie im BJJ gelernt vorsichtshalber entschieden die Schulter sprengen - Vorstrafe dafür inklusive? Und wenn's ein Junkie ist, dann dreht der sich mit gebrochenem Ellbogen trotzdem nochmal, beißt einem in die Eier den Arm und verbreitet dabei Hepatitis A-Z? In meinem Fall hat übrigens die Polizei die Kuschelrunde aufgelöst.
Zum Spaßraufen finde ich, man sollte sich Verein und Regelwerk nach Vorlieben raussuchen. Für Selsbtverteidigungssituationen würde ich weiter auf Techniken setzen, bei denen ich dosieren kann und meine Distanz zum Gegener nicht aufgeben muss. Hmmmm ... ich habe aber auch lange Arme und gehe irgendwie davon aus, dass mein theoretischer Gegner keinen Bodenkampf anfängt :D
In das selbe Horn "die härteste Selbstverteidigung" bläst ja auch Krav Maga. Für mich auch so eine Geschichte, die unter gegebenem Regelwerk sinnvoll ist. Bei Krav Maga ist dies das Schlachtfeld, auf dem man nach Waffenverlust den Gegner möglichst effektiv schwer verletzen möchte. Der Sport macht für mich im zivilen Leben wenig Sinn - am meisten noch für körperlich deutlich unterlegene, also z.B. Selbstverteidigung für Frauen.

Ich hatte schon einige Jugendraufereien und auch echt gefährliche Situationen auf Parties. Unter Nüchternen passiert mir sowas nicht. Eine Lehre kristallisierte sich dabei raus: Es verlieren immer alle Beteiligten bei so einer Scheiße. Man weiß nicht, an wen man gerät. Und gerade als respekteinflößende Person kann man von einem frustrierten, besoffenen Jüngelchen nach einem Streit hinterrücks schwer verletzte werden wie mir geschehen (einmal Kieferschmerzen, einmal OP). Ein Bekannter von mir ist guter Kampfsportler, der wurde auch schon recht feige angegriffen und schwer verletzt. In all diesen Situationen gewinnt frühzeitige Deeskalation und die Entscheidung für Frieden.

ja das nicht hochschaukeln ist die ganz hohe kunst des Sparring. Die Ruhe die du hier ansprichst ist das was ich in #7 meinte. Ich finde das sehr gut aufs Biken übertragbar. Nicht mal nur in sketchy Situationen, sondern schon bei "einfach" sehr hohem Tempo.
Das kann ich aus dem Job bestätigen. Eine gewisse Übung mit adrenalinreichen Situationen hilft in vielen Lebenslagen. Gut ist, danach viel Bewegung und Luft zu bekommen. Das baut die Stresshormone wieder ab.
 
Für Selsbtverteidigungssituationen würde ich weiter auf Techniken setzen, bei denen ich dosieren kann und meine Distanz zum Gegener nicht aufgeben muss. Hmmmm ... ich habe aber auch lange Arme und gehe irgendwie davon aus, dass mein theoretischer Gegner keinen Bodenkampf anfängt
Volle Zustimmung, In diesem zusammenhang ist würgen fast die besten Lösung. kontrollierbar und wenn man es nicht übertreibt wacht der andere ohne bleibenden Schäden wieder auf.
(das ist KEINE Aufforderung Leute in einem Kampf in den Schlaf zu würgen) Hebel hinterlassen meist doch bleibende Schäden und helfen manchmal nicht mehr wenn Drogen (auch Alkohol) im Spiel ist.
Schläge/Tritte würde ich jetzt nicht als gut dosierbar bezeichnen.

wegen Krav Maga, ich bin gestern über dieses Video gestolpert:
dazu muss ich sagen, dass ich die Videos auf dem Kanal grundsätzlich Interessant finde, manche Punkte aber anders sehe bzw. handhabe als Rokas.
 
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