Gravel Bike vs. XC-Hardtail im Test: Das Duell der Disziplinen

Gravel Bike vs. XC-Hardtail im Test: Das Duell der Disziplinen

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Gravel Bike und XC-Hardtail sehen ziemlich unterschiedlich aus, doch der jeweilige Einsatzbereich überlappt stark. Grund genug also für ein Duell der Disziplinen: Wir haben im Test die Stärken, Schwächen und Besonderheiten von Gravel Bike und XC-Hardtail erfahren!

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Gravel Bike vs. XC-Hardtail im Test: Das Duell der Disziplinen
 
OK, verstehe. Wenn Du so zart besaitet bist, ist es mehr als verständlich, dass Du lieber mit einer Federgabel am Vorderrad unterwegs bist. Ich für meinen Teil habe es vorne und hinten gerne straff am Gravel.
Unbequem, schlechte Traktion, schnellere Ermüdungserscheinungen, seit den 90ern nicht mehr wettbewerbsfähig, aber jeder Jeck is anders 😅
 
Mir scheint, dass die Dame hier nicht bekannt ist, sonst hätte dieser Post mehr Echo ausgelöst.
Lael Wilcox hat mit diesem Bike am Wochenende die Frauenwertung des Unboundgravel XL gewonnen (und wurde Gesamtzehnte), bis letztes Jahr hiess der Event Dirty Kanza und er kann wohl als Geburtshelfer für die ganze Gravelgeschichte angesehen werden.
Unboundgravel XL sind etwa 350 Meilen oder 570km nonstop und unsupported über Wirtschaftswege in mässig hügeligem Gelände. Es ist aber kein Bikepacking Rennen, denn geschlafen wird nicht (zumindest die vorderen Ränge fahren durch). Es gibt da auch Rennen über 25, 50, 100 und 200 Meilen.

Ich habe mich soeben durch verschiedene Instaaccounts geklickt und dabei festgestellt:
  • Weit und breit keine Flanellhemden (bei den Teilnehmenden)
  • Nur ganz vereinzelt Flatbars
  • Dafür ziemlich häufig recht abenteuerliche Lenkerformen, die meist als Grundlage einen Rennlenker haben.
  • Die grosse Mehrheit fährt mit Rennlenkern, evtl. mit Aeroaufsatz. Allerdings ist ja weitherum bekannt, dass die bei diesen Renndauern weniger zur Verringerung des Luftwiderstandes eingesetzt werden, sondern zur Erlangung einer bequemen und schulternentspannenden Position.
  • Federgabeln (v.a. von Lauf) gibt's, sie sind aber in der Minderheit.

Daraus könnte man nun verschiedenes schliessen:
  • Gravelbikes sind im Reglement vorgeschrieben. Sind sie nicht:
    “Bicycle” is defined as “a vehicle consisting of a frame mounted on
    two wheels one behind the other, and having a seat, handlebars for steering,
    two hand-operated brakes, and propelled solely by the operator via pedals
    connected to the rear wheel by a chain or belt.”
  • Die Sponsoren zwingen die Teilnehmenden mit Gravelbikes zu fahren. Scheint mir unwahrscheinlich. Laels Bike gibt's so nicht zu kaufen. Beim Siegerbike der Herren (Specialized Diverge) könnten etwas mehr marketingtechnische Überlegungen im Hintergrund stehen. Die grosse Mehrheit der Startenden sind aber Hobbyradler wie du und ich.
  • Fast alle fallen auf einen Hype rein und nur ein paar wenige, die aber trotz geeigneterem Material (Hardtail! Gerader Lenker!) athletisch nicht in der Lage sind, vorne mitzumischen, haben die Radwahl aufgrund objektiver Kriterien getätigt. Das kann man natürlich nicht widerlegen.

Hab ich etwas vergessen? Ach ja, vielleicht sind Fahrräder mit Rennlenkern und gehörigen Reifen tatsächlich die am besten geeigneten Werkzeuge für diesen Event...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht stammen die meisten der Fahrer einfach aus dem Segment der Rennradler und sind somit auf diese Lenkerform sozialisiert. Dazu kommt noch, dass der technische Anspruch der Strecke eher gering ist.
Ich finde an dem Bild eher bemerkenswert, dass Lael wohl eine Federgabel und MTB-Reifen für opportun hielt. Das scheint auch ein Chisel-Rahmen zu sein.
 
Es ist ein Epic von 2019(?) und ich finde ihre Materialwahl auch bemerkenswert.

Dein erstes Argument hat was, aber selbst dann würden sie ja evtl. wechseln, wenn die geraden Lenker besser geeignet wären.
Dein zweites Argument verstehe ich nicht: Natürlich ist der technische Anspruch der Strecke gering. Darum kommt ja fast niemandem in den Sinn einen MTB-Lenker zu fahren, weil der Rennlenker mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt.
 
Mir scheint, dass die Dame hier nicht bekannt ist, sonst hätte dieser Post mehr Echo ausgelöst.
Lael Wilcox hat mit diesem Bike am Wochenende die Frauenwertung des Unboundgravel XL gewonnen (und wurde Gesamtzehnte), bis letztes Jahr hiess der Event Dirty Kanza und er kann wohl als Geburtshelfer für die ganze Gravelgeschichte angesehen werden.
Ok, ein Gravelrennen wurde nicht mit einem Gravelbike gewonnen, überrascht mich nicht.
 
Ich glaube die meisten Fahrer da machen sich gar keinen Kopf um den Lenker. Das sind eingefleischte Gravelbiker, die eher aus dem Straßenrennsport stammen. Für die ist der Krummbügel DER Lenker schlechthin. Kann ich aus deren Sicht sogar verstehen.
Die Strecke hat keine Stellen, die besondere Kontrolle des Rades erfordern. Da bietet der Dropbar wenig Nachteile. Ob er Vorteile bietet? Weiß nicht. Aber die ganze Argumentation ist ein bisserl wie "Dropbar muss besser sein weil die bei der Tour de France nur Dropbar fahren".
 
So sieht's. Zudem würde vermutlich keiner der Teilnehmer die 250 km von Paris-Roubaix mit den 55 km Kopfsteinpflaster freiwillig fahren.
Den Satz verstehe ich nicht. Wer Dirty Kanza fährt, fährt quasi 250km Paris-Rubaix-Kopfsteinpflaster. Für Rennradfahrer ist das ein Highlight der Qual. Mountainbiker fragen sich, was da so besonderes sein soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hellmachine meint wohl das Epic von Lael Wilcox. Da würde ich sagen: Definiere Gravelbike :D

@McDreck ich habe das jetzt nicht überprüft, aber ich nehme an, dass bei der TdF Dropbars vorgeschrieben sind. Dort funktioniert das Argument tatsächlich nicht. Ansonsten glaube ich an Survival of the Fittest bei solchen Events. Und damit meine ich nicht die fittesten Athleten, sondern die am besten fittende Technik. Da spielen die individuellen Vorlieben natürlich auch rein. Bei den Männern sind tatsächlich viele Rennradfahrer vorne, aber gerade im XC zeigt es sich ja momentan, dass die keine Mühe haben, den Lenker zu wechseln, wenn er Vorteile bringt (auch umgekehrt, wie man z.B. bei Nino Schurter auf der Strasse sieht). Bei den Frauen ist eine Mountainbikerin (das sage ich jetzt einfach mal so) mit Rennlenker zuvorderst.
 
Mir scheint, dass die Dame hier nicht bekannt ist, sonst hätte dieser Post mehr Echo ausgelöst.
Lael Wilcox hat mit diesem Bike am Wochenende die Frauenwertung des Unboundgravel XL gewonnen (und wurde Gesamtzehnte), bis letztes Jahr hiess der Event Dirty Kanza und er kann wohl als Geburtshelfer für die ganze Gravelgeschichte angesehen werden.
Unboundgravel XL sind etwa 350 Meilen oder 570km nonstop und unsupported über Wirtschaftswege in mässig hügeligem Gelände. Es ist aber kein Bikepacking Rennen, denn geschlafen wird nicht (zumindest die vorderen Ränge fahren durch). Es gibt da auch Rennen über 25, 50, 100 und 200 Meilen.

Ich habe mich soeben durch verschiedene Instaaccounts geklickt und dabei festgestellt:
  • Weit und breit keine Flanellhemden (bei den Teilnehmenden)
  • Nur ganz vereinzelt Flatbars
  • Dafür ziemlich häufig recht abenteuerliche Lenkerformen, die meist als Grundlage einen Rennlenker haben.
  • Die grosse Mehrheit fährt mit Rennlenkern, evtl. mit Aeroaufsatz. Allerdings ist ja weitherum bekannt, dass die bei diesen Renndauern weniger zur Verringerung des Luftwiderstandes eingesetzt werden, sondern zur Erlangung einer bequemen und schulternentspannenden Position.
  • Federgabeln (v.a. von Lauf) gibt's, sie sind aber in der Minderheit.

Daraus könnte man nun verschiedenes schliessen:
  • Gravelbikes sind im Reglement vorgeschrieben. Sind sie nicht:
    “Bicycle” is defined as “a vehicle consisting of a frame mounted on
    two wheels one behind the other, and having a seat, handlebars for steering,
    two hand-operated brakes, and propelled solely by the operator via pedals
    connected to the rear wheel by a chain or belt.”
  • Die Sponsoren zwingen die Teilnehmenden mit Gravelbikes zu fahren. Scheint mir unwahrscheinlich. Laels Bike gibt's so nicht zu kaufen. Beim Siegerbike der Herren (Specialized Diverge) könnten etwas mehr marketingtechnische Überlegungen im Hintergrund stehen. Die grosse Mehrheit der Startenden sind aber Hobbyradler wie du und ich.
  • Fast alle fallen auf einen Hype rein und nur ein paar wenige, die aber trotz geeigneterem Material (Hardtail! Gerader Lenker!) athletisch nicht in der Lage sind, vorne mitzumischen, haben die Radwahl aufgrund objektiver Kriterien getätigt. Das kann man natürlich nicht widerlegen.

Hab ich etwas vergessen? Ach ja, vielleicht sind Fahrräder mit Rennlenkern und gehörigen Reifen tatsächlich die am besten geeigneten Werkzeuge für diesen Event...
Danke für den Tipp, coole Szene die da gerade am entstehen ist - das Rennen war mir so gar nicht bekannt. Macht einen jungen und sympathischen Eindruck und zieht Leute aus allen Sparten an.

Durchaus auch Mountainbiker

Aber eben alles vertreten

 
Den Satz verstehe ich nicht. Wer Dirty Kanza fährt, fährt quasi 250km Paris-Rubaix-Kopfsteinpflaster.
Aber nicht mit den Straßenrenner und ihren max. 30mm breiten Pneus. Was ich damit sagen will ist, dass Gravel mehr mit dem Rennrad, als mit dem MTB verwandt ist.

Hier ein Video aus 2019, wo wir live vor Ort im Wald von Arenberg dabei waren...

 
Was ich damit sagen will ist, dass Gravel mehr mit dem Rennrad, als mit dem MTB verwandt ist.
Das sehe ich auch so. Ich denke nur auch, dass der Lenker viel weniger eine Rolle spielt, als manche hier tun. Zumindest auf Gravelstrecken oder überall dort, wo der technische Anspruch gering und damit die Fähigkeit zur absoluten Kontrolle des Fahrrads nicht so wichtig ist.

Bezüglich Paris-Rubaix gibt es ein GCN-Video, bei dem das 29" Hardtail-MTB sowohl Rennrad als auch Gravelbike auf ruppigem Kopfstein klar versägt hat.

Wenn es nur knirscht ist das Gravel optimal. Wenn es rumpelt, nicht mehr. Und dann fangen die Graveloten an ihre Dinger zu MTBs umzubauen. Los geht es mit dickeren Reifen und dann kommen Formen der Dämpfung. Aber Hauptsache der Lenker schaut noch so aus wie beim Rennrad...
 
Objektiv hat zwei Bedeutungen:
1. unabhängig von einem Subjekt und seinem Bewusstsein existierend; tatsächlich
2. nicht von Gefühlen, Vorurteilen bestimmt; sachlich, unvoreingenommen, unparteiisch

Du meinst wahrscheinlich Zweiteres. Objektiv betrachtet ist deine Aussage, dass das Rad ein Hardtail samt MTB-Technik und Dropbar ist, mindestens voreingenommen. Wo hört MTB-Technik auf und wo beginnt Roadtechnik? Und ab wann wird aus einem Mountainbike ein Gravelbike oder umgekehrt?
Objektiv gesehen ist das Epic eine Mischung aus beidem und damit ein schönes Beispiel für eine objektive Herangehensweise an das Thema: Wie komm ich möglichst schnell über die 350 Meilen. Und objektiv gesehen ist die Einteilung ob MTB oder Gravel völlig irrelevant. Relevant ist, welche Standards man beachten muss, wenn man Ersatzteile bestellt, damit die dann auch passen.
 
Bezüglich Paris-Rubaix gibt es ein GCN-Video, bei dem das 29" Hardtail-MTB sowohl Rennrad als auch Gravelbike auf ruppigem Kopfstein klar versägt hat.
Der Schlüssel zum Erfolg bei solchen Rennen (u. a. Tour de France, Giro und Vuelta) ist im Peloton mitzuschwimmen und im Windschatten rund 30% weniger Watt aufzuwenden. Ich glaube nicht, dass ein Hardtail da mithalten kann, wenn der Peloton mit rund 40 - 50 km/h über das Kopfsteinflaster ballert.
 
Den Satz verstehe ich nicht. Wer Dirty Kanza fährt, fährt quasi 250km Paris-Rubaix-Kopfsteinpflaster. Für Rennradfahrer ist das ein Highlight der Qual. Mountainbiker fragen sich, was da so besonderes sein soll.
Genau, so ein echter Hardore-Biker fährt auch regelmäßig 570km am Stück - alles kein Problem.
Und auf neumodisches Marketinggewäsch würde der sich niemals einlassen - schließlich geht nichts über 26 Zoll Räder, Schläuche, V-Brakes, 80mm Federweg, Grip-Shift und 3x7 Antrieb...
 
Das sehe ich auch so. Ich denke nur auch, dass der Lenker viel weniger eine Rolle spielt, als manche hier tun. Zumindest auf Gravelstrecken oder überall dort, wo der technische Anspruch gering und damit die Fähigkeit zur absoluten Kontrolle des Fahrrads nicht so wichtig ist.
Probier einfach mal einen Droplenker über ein paar Tage aus - auf schnellen Strecken ohne technischen Anspruch.
Bezüglich Paris-Rubaix gibt es ein GCN-Video, bei dem das 29" Hardtail-MTB sowohl Rennrad als auch Gravelbike auf ruppigem Kopfstein klar versägt hat.
Unvollständig zitiert: Klar ist das MTB auf dem Kopfsteinpflaster schneller, auf den übrigen 200km aber derart unterlegen, dass das Optimum weiterhin ein Straßenrennrad (mit einigen Anpassungen) bleibt - nichtmal ein Gravelbike wäre geeignet.
 
Probier einfach mal einen Droplenker über ein paar Tage aus
Hab ich. Seit Januar 2020. Hatte erst Probleme damit weswegen ich überhaupt erst hier angemeldet bin.
Klar ist das MTB auf dem Kopfsteinpflaster schneller, auf den übrigen 200km aber derart unterlegen
Hat wer was anderes behauptet? Wenn's surrt, Rennrad. Wenn's knirscht, Gravel. Wenn's rumpelt MTB. Ist doch ganz einfach eigentlich.

Bist Du auch so einer, der gleich persönlich beleidigt ist, wenn wer den Rennradlenker nicht so toll findet?
 
Objektiv hat zwei Bedeutungen:
1. unabhängig von einem Subjekt und seinem Bewusstsein existierend; tatsächlich
2. nicht von Gefühlen, Vorurteilen bestimmt; sachlich, unvoreingenommen, unparteiisch

Du meinst wahrscheinlich Zweiteres. Objektiv betrachtet ist deine Aussage, dass das Rad ein Hardtail samt MTB-Technik und Dropbar ist, mindestens voreingenommen. Wo hört MTB-Technik auf und wo beginnt Roadtechnik? Und ab wann wird aus einem Mountainbike ein Gravelbike oder umgekehrt?
Objektiv gesehen ist das Epic eine Mischung aus beidem und damit ein schönes Beispiel für eine objektive Herangehensweise an das Thema: Wie komm ich möglichst schnell über die 350 Meilen. Und objektiv gesehen ist die Einteilung ob MTB oder Gravel völlig irrelevant. Relevant ist, welche Standards man beachten muss, wenn man Ersatzteile bestellt, damit die dann auch passen.
Auch Spezialized ist der Meinung, das das Epic ein MTB-Hardtail ist 😂
Mit MTB-Q-Faktor, somit also auch MTB-Kurbel, MTB Schaltung hinten, vermutlich SRAM XX1 Eagle AXS Schaltwerk, ner MTB SID Gabel, vermutlich MTB-Felgen/Naben/Reifen bei der Breite, die du auch höchstens mit 27.5 Felgen in einen Gravel kriegen würdest.
Einzige nicht MTB-Technik: Der Lenker ist dann evtl. der Spezialized Adventure Lenker mit SRAM RED AXS-Schalt/Bremshebel.

Niemand verbietet dir, das trotzdem Gravelbike zu nennen, damit ein Gravelrennen dann nicht von nem MTB gewonnen wurde, aber alleine schon durch den Rahmen/Q-Faktor und der Reifendicke auf 28/29er Felgen gibts da keine Road Bezüge, die das rechtfertigen würden.
 
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