Specialized Stumpjumper im Test: Das Allround-Talent

Aber beim Fahren in der Ebene und bei eher leichteren Steigungen sind Sitzwinkel jenseits der 74° eher absurd, da man so nie eine optimale Position des Knies über den Pedalachsen bekommt, sprich auf Dauer Knieschmerzen und mangelnde Effizienz. Meiner Meinung nach stammt der Trend nach immer steileren Sitzwinkeln aus der Zeit, bei denen bei manchen Bikes der notwendige Druck auf dem Vorderrad bergauf verloren gegangen ist durch ein Missverhältnis von kurzen Kettenstreben und langen Oberrohren bei teilweise doch zu flachen Sitzwinkeln.
Meine Touren beinhalten viele Kilometer auf flachen Etappen. Ob ich mit 76 Grad SW effizient unterwegs bin? Keine Ahnung.
Aber Knieschmerzen habe ich überhaupt nicht.
Knielot praktiziere ich schon länger nicht mehr. Ich suche mir eine Sattelposition und Stellung auf dem Pedal, die ich dauerhaft als angenehm empfinde. Die ist, auch schon bei früheren Rädern mit flacherem SW nicht im Knielot. Für mich (und einige meiner Bike-Kumpels ebenso) optimal.

Auch bzgl. der Handgelenke habe ich bei langen Flachstücken keine Probleme, obwohl ich da aufgrund einer Teilversteifung rechts recht empfindlich bin. Durch den angenehm hohen Stack meines Rads passt das für mich.
Hier sollte man also nichts verallgemeinern.
 
ich denke, dass ist auch der Grund warum Ihr Euch auf dem Stumpi so wohl gefühlt habt, Specialized hat sich eigentlich immer durch gemäßigte Winkel, kurze Kettenstreben und einem gemäßigt langen Reach ausgezeichnet kombiniert mit einem tief gelegenen Tretlager, das passt einfach bei fast allen Menschen.
Naja, beim Enduro sind sie schon extrem teilweise (das ist mir in der empfohlenen Größe S4 auch zu groß) und auch das Demo war, als es rauskam, ein ganz schöner Panzer, wenn auch nicht sehr groß.

Insgesamt hast du sicher Recht – das Stumpjumper reißt in Sachen Geometrie kaum aus der Norm aus. Dazu kommt aber auch die Ausstattung. Das Cockpit ist super geformt, direkt auf einer guten Höhe platziert, die Stütze hat einen angenehmen Hub und der Sattel ist super bequem. Man fühlt sich immer so richtig „im“ Rad und sitzt gerne drauf. Das war auch beim letzten Enduro-Test beim Specialized Enduro so, obwohl mir das von Anfang an zu groß war. Dafür, dass es so groß und wuchtig war, fand ich es irgendwie ganz angenehm.
 
Nach alle den eher subjektiven negativen Meinungen gibt's von mir nur positives zu berichten bzw. der Test entspricht genau dessen wie sich das Bike für mich anfühlt/darstellt bis auf das Durchschlagen, das Gefühl hat ich bisher nicht bei 80Kg Kampfgewicht, aber dann fahr ich noch nicht hart genug:). Ich habe das Comp Modell seit Nov 2021 und ein paar Komponenten verkauft und gegen andere getauscht (Gabel, Räder...) und es unter 13Kg bekommen inkl Pedale. In meinen Augen ist das Comp Modell Preis/Leistungsmäßig besser sagestanden.

Allroundtalent - genau das wollte ich haben und das habe ich bekommen.
 
Würde man dem Bike ein Horst Link-Lager verbauen, wären auch andere Wippen möglich und so vor allem niedrigere Anti-Rise-Werte und stärker fallende Anti-Squat-Grafen. (aktiver auf der Bremse, weniger Pedalrückschlag). Da reden wir natürlich nicht von Welten Unterschied, aber es ist schon da.

Ist das so? Warum verbaut Specialized dann bei den Stumpjumper Alu Modellen (mit HorstLink) die gleiche Wippe und das gleiche Dämpfereinbaumass?
 
Meine Touren beinhalten viele Kilometer auf flachen Etappen. Ob ich mit 76 Grad SW effizient unterwegs bin? Keine Ahnung.
Aber Knieschmerzen habe ich überhaupt nicht.
Prinzipiel wäre es ja ganz einfach: flach / flach, steil / steil
Ich experiementiere ja schon ein paar Monate mit dem steileren Sitzwinkel durch verschieben des Sattels nach vorne herum. Im Flachen auf gar keinen Fall besser, tendenziell schlechter. Wenn es steil wird, auf gar keinen Fall schlechter, tendenziell besser. Das Trail-HT hat dann immer noch den flacheren SW. Beides absolut in jeder Situation fahrbar.
Fazit: siehe oben
Viel steil in beide Richtungen, was ja auch Enduro zuttrifft, erfreut sich an steilen SW. Viel flach (oder nicht extrem steil), eher XC und Tour, passt dann auch der flache SW wieder.
Abhängigkeiten zum Reach mal ausgenommen.

Was mir bei steilem SW immer wieder auffällt: da wo der steile SW seine volle Wirkung zeigt, fahre ich nicht mehr mit Vergnügen.
 
Prinzipiel wäre es ja ganz einfach: flach / flach, steil / steil
Ich experiementiere ja schon ein paar Monate mit dem steileren Sitzwinkel durch verschieben des Sattels nach vorne herum. Im Flachen auf gar keinen Fall besser, tendenziell schlechter. Wenn es steil wird, auf gar keinen Fall schlechter, tendenziell besser. Das Trail-HT hat dann immer noch den flacheren SW. Beides absolut in jeder Situation fahrbar.
Fazit: siehe oben
Viel steil in beide Richtungen, was ja auch Enduro zuttrifft, erfreut sich an steilen SW. Viel flach (oder nicht extrem steil), eher XC und Tour, passt dann auch der flache SW wieder.
Abhängigkeiten zum Reach mal ausgenommen.

Was mir bei steilem SW immer wieder auffällt: da wo der steile SW seine volle Wirkung zeigt, fahre ich nicht mehr mit Vergnügen.
Das ist ein bei mir typisches Höhenprofil mit ca. 850 Hm auf 43 Km. Also ein sehr hoher Flachanteil auf Trails/Wegen im Wald, Wiesen etc. Am Anfang hoch, am Ende runter, dazwischen "Tour". Da passt für mich der steile SW durchgehend hervorragend.

Screenshot_20220811-124655_Komoot~2.jpg
 
Ist das so? Warum verbaut Specialized dann bei den Stumpjumper Alu Modellen (mit HorstLink) die gleiche Wippe und das gleiche Dämpfereinbaumass?
Gut, wäre jetzt die Frage ob es tatsächlich 1zu1 das selbe Bauteil ist und selbst dann würde ja der Einbauwinkel und der Hinterbau mit horstigen Kettenstreben-Drehpunkt vor dem Ausfallende einen Unterschied machen.
Dass Spezl das Rad für gemäßigteres Fahren gezeichnet hat ist sehr wahrscheinlich. Das Design ist eben die konsequente Entwicklung der FSR Räder. Die Kalifornier legen auf ihre Marken-Design Sprache mindestens soviel Wert wie auf Funktion. Für viele hässlich im Specialized-Kosmos aber immer fraglos das beste Trailbike des Universums. Ich mag’s nicht (mehr).
 
Da passt für mich der steile SW durchgehend hervorragend.
Wollte das auch gar nicht anzweifeln. Meine Profile wären sogar weniger flach, aber es ist das, was ich erfahren habe mit meinem "Geo-Test". Es kommt bei mir aber klar nachteilig hinzu, dass meine Front niedrig ist; da schiebt der steile SW natürlich gerne nach vorne.
Ich habe jetzt auch ein paar Wochen das BP-Setup mit höherer Front gefahren. Hatte aber das Bedürfnis, wieder xc-mäßg vorne runter zu gehen.
 
Ich habe eben mal meine Geometriegrundkentnisse aufgefrischt und die Sitzwinkel des Stumpi und des Lasts in Höhe des Stacks ausgerechnet und siehe da, die Angaben von Last und Specialized sind beide für die Stackhöhe gemessen/gerechnet, die Tabellen sollten somit vergleichbar sein für einen Sattel in Höhe des Stacks, ein höherer Sattel führt dann aber zu flacheren Winkeln (besonders beim Stumpi mit dem flachen Winkel des Sitzrohrs oberhalb des Knicks).
 
Ich habe eben mal meine Geometriegrundkentnisse aufgefrischt und die Sitzwinkel des Stumpi und des Lasts in Höhe des Stacks ausgerechnet und siehe da, die Angaben von Last und Specialized sind beide für die Stackhöhe gemessen/gerechnet, die Tabellen sollten somit vergleichbar sein für einen Sattel in Höhe des Stacks, ein höherer Sattel führt dann aber zu flacheren Winkeln (besonders beim Stumpi mit dem flachen Winkel des Sitzrohrs oberhalb des Knicks).
Dieses Abflachen gibt es bei von vorne herein schon flacheren (konservativen) SW bei größerem Auszug genauso. Das relativiert sich also im Vergleich. Es wurde sozusagen nur der Ausgangspunkt optimiert.
 
Hat die Marketing Abteilung scheinbar nicht mitbekommen oder warum wählen die Cody Kelly für die Werbung...

Vermutlich der Grund bei der Anlenkung mit Yoke zu bleiben (>Cascade, Williams Racing)
Hoffentlich aber nicht ernst gemeint oder? Zudem wird der für sowas eh 1% Sag fahren 😂
 
Zuletzt bearbeitet:
Der VW Golf unter den Trailbikes eben. 🤷🏼
Da gibts halt nichts zu meckern.
Das Rad kann nichts perfekt, aber alles richtig gut. Es schafft halt den Spagat zwischen Up&Downhill, wo andere oft Spezialisten für das eine oder das andere sind.
Ich finde es beeindruckend.
Die Rahmenform finde ich ehrlich gesagt super. Fahre selber ein Levo SL und könnte jeden Tag in den Keller gehen und es anschauen.
Tue ich auch, da daneben noch ein SC 5010 steht. Und da wären wir beim Thema Hinterbau.
Wen der Hinterbau so nicht progressiv genug ist, der schaue sich mal bei Cascade Link um. Denn genau den habe ich im 5010 verbaut und auf einmal hatte der Hinterbau bei originalen Dämpfer Nehmerqualitäten, ohne dass es an Pop oder was anderes verloren hat. Im Gegenteil; das 5010 hat durch den Link nur gewonnen.
Daher gehe ich mal davon aus, dass es beim SJ nicht anders sein würde.
Irgendjemand meinte, dass er bei dem Preis eine Factory Gabel haben wollen würde.
Ist die Performance Elite nicht die Factory nur mit schwarzen Tauchrohren?
Dann würde auch auf jeden Fall die Performance Elite nehmen. Wäre mir sogar nen Aufpreis wert, bevor ich dieses pottenhässliche möchtegern Gold mir ans Rad schraube.
Aber, da ich a) kein bike brauche und b) mir Fox eh nicht ans Rad kommt, hat sich das erübrigt.




Sascha
 
Hat die Marketing Abteilung scheinbar nicht mitbekommen oder warum wählen die Cody Kelly für die Werbung...

Aus dem selben Grund, warum die Hauptzielgruppe für Trail- bis Enduro-E-Fullys zahlungskräftige Rentner sind, die dann auf dem asphaltierten Flachlandradweg mit 2,4" Downhillreifen dahinwalzen.
 
Aus dem selben Grund, warum die Hauptzielgruppe für Trail- bis Enduro-E-Fullys zahlungskräftige Rentner sind, die dann auf dem asphaltierten Flachlandradweg mit 2,4" Downhillreifen dahinwalzen.
Was dem Rentner durchaus jede Menge Freude bereitet, was man so hört.
Sollte man ihnen also gönnen, wenn sie damit Spaß haben, egal wie daneben und entsetzlich das IBC-Nerds finden. :bier:
 
Was dem Rentner durchaus jede Menge Freude bereitet, was man so hört.
Sollte man ihnen also gönnen, wenn sie damit Spaß haben, egal wie daneben und entsetzlich das IBC-Nerds finden. :bier:
Volle! Gestern beim Bike&Hike an 70jährigen am Gipfel troffen. Mit dem dann gemeinsam abgestiegen und -gefahren. Der hat lustigerweise sein E-Bomber am selben Platz abgestellt. Ohne wär der nit raufkommen und runter konnt er sich halbwegs sicher fühlen mit dem Teil.
 
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