Hallo zusammen,
ist es okay, wenn ich kurz meinen Senf dazu gebe?
Vor 10 Jahren habe ich mein Rad nach einem Alpencross in den Keller gestellt und dachte, dass ich die üblichen 6 Wochen Pause mache und danach das Rad auch vom Dreck befreie ... es steht immer noch ungeputzt im Keller, im Wald oder Bergen war ich seit 2014 also nicht mehr, damals war ich 41 Jahre alt.
Fitness und Training - Rund um den Biker war früher mein Lieblingstummelplatz und hier war ganz schön was los, viele gute Typen, aber auch unschöne Anfeindungen.
Ich habe hier mal schnell zurück- und quergelesen und auch ein paar gute Ratschläge entdeckt, die sich seit damals wohl auch langsam etabliert haben.
Mein bester Wattwert damals lag bei VT1 (ventilatory threshold/Ergospirometrie) bei 260 Watt.
Wer sich auskennt: VT1 und LT1 (lactat threshold) sind die Werte die den Anstieg des Laktats beschreiben.
6 Monate vor diesem Wattwert lag mein VT1/LT1 bei 180 Watt.
Wie konnte ich diesen Wert so steigern?
Im Forum war die Doktrin damals so: Lange und langsam, also viel, viel, viel GA12/GA2 schrubben.
Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt mit wöchentlich 15-20 Stunden Training und geschätzten 120.000 Gesamtkilometern auch irgendwie schon ausgebrannt.
Ich habe mir also die Auswertung der Spirometrie angeschaut und nachgedacht.
Da war ein Bereich zu erkennen in dem das meiste Fett verbraucht wurde.
Dann habe ich nach Studien gesucht um meinen Überlegungen Grundlage zu geben.
Habe mein Rad in die Rolle gespannt und in meinen Körper reingehorcht, wie sich 180 Watt anhören beim atmen, ob ich noch sprechen kann, wie sich das Laktat in den Beinen anfühlt, wie lange ich diesen Bereich treten kann bis sich die Leerung der KH-Speicher andeutet, und ob ein Treten jenseits der KH-Leere noch Sinn und Spaß macht.
So wurden aus 15-20 Wochenstunden GA1/GA2 auf einmal nur noch 3-6 Stunden FatMax (so wurde das 2014 noch gar nicht genannt).
Nach 6 Monaten war ich überrascht von dieser Steigerung, Dennis Sandig von IQ-Athletik ebenso, dort machte ich immer die LD.
Hier im Forum habe ich dann meine Überlegungen und Ansätze mitgeteilt ... und einen Shitstorm von den ganz harten Hatern abbekommen.
2014 hat das noch niemand so richtig verstanden, was ich da anleiern wollte (gut, es gab da einen U23-Fahrer, der mich privat angeschrieben hatte und um Betreuung angefragt hatte da er zwischen den Zeilen gelesen hatte ich sei Sportwissenschaftler und Trainer, was ich aber nicht war/bin).
Dabei hatte ich lediglich eine vergessene Trainingsmethode aus den 1960ern wiederentdeckt welche im späteren Pulsuhr-Boom und mit entsprechenden Studien wegdoktriniert wurde, zugunsten des Pulsuhren-Profits.
Ich sage euch, ich habe nur zu den GA1/GA2-Zeiten eine Pulsuhr genutzt.
Als ich FatMax verstanden habe bin ich nur noch nach Atmung und Beine/Laktat gegangen.
40-80 Minuten FatMax reichten pro Einheit vollkommen aus um die Werte schnell und weit nach links (edit\ Sorry! Natürlich nach rechts! Die alte rechts/links Schwäche ^^) zu verschieben und die KH-Speicher rapide zu vergrößern (nicht vergessen, dass die Mitochondrien diesen Bereich am liebsten mögen und sich vermehren, wie Karnickel).
VO2Max würde ich mit heutigen Wissen auch nicht mehr Bike spezifisch trainieren, sondern nur 1-2x wöchentlich 8x 100 Meter Sprints zu Fuß, das dauert auch nur 15 Minuten, mit Aufwärm-Routine vielleicht 40 Minuten.
VO2Max in jeder einzelnen Muskelzelle, nicht nur in den Beinen.
Sondern auch im Rumpf und Armen.
Es gibt unzählige yt-Videos übers Sprinten und VO2Max, auch über die Aufwärm-Routinen.
Es lohnt sich, ich bin alt und erfahren.
Was mir damals auch sehr viel Einsicht gebracht hatte, war die Trainingsbibel von Joe-Friel.
Die empfehle ich gerne immer wieder, es gibt Dinge, die sind Zeitlos richtig.
Euch allen schöne Feiertage!
Und viele Erfolg auf allen euren Pfaden!