Und ich bleib bei meiner
Da schildert jemand einfach seine Fahr-Empfindungen zu Bremsen. Würden nur reine Laborwerte aus Prüfstandsmessungen veröffentlicht, könnten 99% aller Nutzer nichts damit anfagen. Die könnten weder die Werte interpretieren noch hätten sie eine Vergleichsreferenz, um sich etwas darunter vorzustellen. Mit solchen Schilderungen können viele Menschen mehr anfangen.
Diese Intend würde ich niemals kaufen, optisch mag ich radial angeordnete Kolben in Bremshebeln nicht. Eine Shimano reicht mir völlig, ist billig, und ich mag die Art und Weise, wie ich rein über meine Fingerkraft die Bremskraft am Druckpunkt modulieren kann. Nur, wenn ich die Trails wie im Video gezeigt fahren würde, würde ich mir auch überlegen, ob es nicht eine andere Bremse sein sollte.
Es ist doch so, für die meisten sind nur zwei Faktoren von Bedeutung: welche Bremskraft hat eine Bremse und wie gut lässt sich diese dosieren. Beides wird durch die Finger geregelt. Da gibt es unterschiedliche Vorlieben. Ich fuhr bisher auch eine Saint und die Shimano 4-Kolben-Bremsen sind einfach etwas völlig anderes als die Shimano mit zwei Kolben vorher. Ich habe die Art und Weise wie ich den Bremshebel betätige komplett umgestellt. Von 1-Finger auf 2-Finger und den Bremsbetätigungshebel sehr viel näher an den Lenker. Reine Anpassungssache.
Das witzige ist, dass mir seit über einem Jahrzehnt jeder einreden wollte, dass man eine Saint oder vergleichbare Bremsen niemals nie nicht außerhalb von DH-Stecken nutzen könnte, die Bremskraft wäre viel zu hoch, die Bremskraft könnte man nicht nutzen, das brauche man nicht blablabla. Da hat das Marketing voll gewirkt.
Und jetzt? Och, fährt sich viel besser. Und die ehemaligen DH-Bremsen mutieren plötzlich alle zu E-Bike-Bremsen, mit denen auch Oma Erna prima bremsen kann. Denn Shimano hat nichts anderes gemacht, als auf deren 4-Kolben-Bremsen das Label "Für E-Bikes" zu pappen.
Langsam merken alle, dass es unheimlich toll ist, wenn sie nicht wie bekloppt am Hebel ziehen müssen, sondern das es viel komfortabler ist, wenn die Bremse auch mit weniger Fingerkraft bremst. Und wenn man es dann auch noch fein dosieren kann, perfekt. Wer Kraft übrig hat oder wem das egal ist, wird das nicht zu schätzen wissen.
Ich fuhr die Saint übrigens mit Sram 160/160, TS Power+ vorne, Shimano Resin hinten und auch mit 30mm Rennrad-Slicks. Bestens, endlich nicht mehr wie eine Bekloppte am Bremshebel ziehen müssen
. Hinten brauchte ich weniger Kraft, daher der schlechteste von vier getesteten Bremsbelägen. Dafür sind Shimano 4-Kolben Bremsen prima geeignet. Alles eine Sache der Gewöhnung.