Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

:-D lies nochmal selber und denk drüber nach was es dir bringt wenn im Moment der Belastung nix da ist - es danach aber fein wieder zurückfliesst.
Es ging mir nicht um Öl versus Wachs und mit dem Denken habe ich keine größeren Probleme 😀. Zu behaupten, dass das Wachs auch unter der Druckbelastung (da wirken schon extreme Kräfte pro Fläche) noch "da ist", ist schlichtweg falsch. Das Wachs bröckelt da einfach weg. Sowohl bei den Bolzen als auch bei den Rollen. Das Wachs trotzdem funktioniert, liegt einzig und allein an der Schmutzunanfälligkeit ("Schmierstoff-Dreck-Verhältnis") und der Reinigung durch den Prozess des Heißwachsens.
Ich möchte jetzt nicht wieder die ewige Diskussion Wachs vs. Öl entfachen. Es hat beides Vor- und Nachteile, darum verwende ich je nach Anwendungszweck Wachs oder Öl.
PS: Wenn der Typ von Silca (ich glaube Josh versteht etwas mehr von Schmierstoffen als wir 😀) auch ähnliches behauptet und "Nachdrippen" empfiehlt, dann hat das sicherlich seine Gründe. Immerhin bietet Silca ja für jeden "Geschmack" etwas an und die Produkte haben ihre Daseinsberechtigung.
 
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PS: Wenn der Typ von Silca (ich glaube Josh versteht etwas mehr von Schmierstoffen als wir 😀) auch ähnliches behauptet und "Nachdrippen" empfiehlt, dann hat das sicherlich seine Gründe. Immerhin bietet Silca ja für jeden "Geschmack" etwas an und die Produkte haben ihre Daseinsberechtigung.

Ja genau - er hat seine Gründe - und bietet für jeden „Geschmack“ etwas an. Exakt das - was ich auch gesagt habe. :)
 
Man sollte sich kurz vorstellen, in welchen Moment die Kette verschleißt. Es gibt nur minimale Relativbewegungen in der Kette zwischen Innenlaschenplatte und Bolzen bzw. Rollenkragen und Rolle. Die treten nur auf, wenn die Kette auf die Ritzel, Kettenblätter und Schaltröllchen ein- bzw. ausläuft. Da ist ein Schmierstoff schon von Vorteil, der zwischendurch zurückfließen kann. Im Ölbad ohne Schmutzeintrag würden Ketten nahezu ewig halten. Schließlich laufen die Steuerketten von Motoren auch im Ölbad. Nach deiner Auffasung würden da ja auch gewachste Ketten besser funktionieren 8-).
PS: Selbst bei den Tests von ZFC ohne Schmutzeintrag im Block1 ist zwischen guten Ölen und Wachsen kein Unterschied feststellbar und bei der Einmalanwendung hat ein Öl die maximale Laufleistung. Woran das wohl liegt 😀?
 
Laufen sie nicht!
Sie werden von Ölspritzdüsen besprüht.
Würden sie im Bad laufen, würde das Öl aufschäumen und den hydrostatischen Lagern zusetzen (Schaum/Luft lässt sich rel. leicht komprimieren).
Aha und das Öl schäumt im Bereich der Kurbelwelle nicht auf? Es gibt sogar Zahnriemen, die im Ölbad laufen (Ford, VW etc.). Klar gibt es da Unterschiede zwischen den Motoren, aber je nach Konstruktion des Motors gibt es Ölbäder oder spezielle Ölkanäle. Es soll sogar Motoren ohne klassische Ölwanne geben 8-). Aber es ging mehr um die Anwendung von Wachs versus Öl und bei Anwendungen ohne extremen Schmutzeintrag ist Öl halt im Vorteil. Bei einen komplett geschlossenen Kettenkasten (Chainglider) wird man am Fahrrad auch keinen Unterschied zwischen Wachs und Öl erfahren. Da dürfte Öl sogar besser sein, da man da mit einer Einmalölung tausende Kilometer fahren kann.
 
Aha und das Öl schäumt im Bereich der Kurbelwelle nicht auf? Es gibt sogar Zahnriemen, die im Ölbad laufen (Ford, VW etc.). Klar gibt es da Unterschiede zwischen den Motoren, aber je nach Konstruktion des Motors gibt es Ölbäder oder spezielle Ölkanäle. Es soll sogar Motoren ohne klassische Ölwanne geben 8-). Aber es ging mehr um die Anwendung von Wachs versus Öl und bei Anwendungen ohne extremen Schmutzeintrag ist Öl halt im Vorteil. Bei einen komplett geschlossenen Kettenkasten (Chainglider) wird man am Fahrrad auch keinen Unterschied zwischen Wachs und Öl erfahren. Da dürfte Öl sogar besser sein, da man da mit einer Einmalölung tausende Kilometer fahren kann.
Die Ölwanne ist vom Kurbeltrieb mittels Schwallblechen oder "Ölhobeln" abgetrennt. Wenn die Kurbelwelle im Öl planschen würde, würde der Motor nach wenigen Minuten kaputt gehen. Die Schmierung zur Aufrechterhaltung aller hydraulischen Lager wird ausschließlich mittels Ölkanälen im Motorblock und Zylinderkopf realisiert (bei der von Dir angesprochenen Trockensumpfschmierung liegt der Vorteil einerseits in dem größeren Ölvolumen im externen Tank und andererseits im tieferen Schwerpunkt des Motors!). Außerdem soll dadurch bei sehr hohen Querkräften eben das Planschen der KW im Öl und das Ansaugen von Luft verhindert werden.
 
Die Ölwanne ist vom Kurbeltrieb mittels Schwallblechen oder "Ölhobeln" abgetrennt. Wenn die Kurbelwelle im Öl planschen würde, würde der Motor nach wenigen Minuten kaputt gehen. Die Schmierung zur Aufrechterhaltung aller hydraulischen Lager wird ausschließlich mittels Ölkanälen im Motorblock und Zylinderkopf realisiert (bei der von Dir angesprochenen Trockensumpfschmierung liegt der Vorteil einerseits in dem größeren Ölvolumen im externen Tank und andererseits im tieferen Schwerpunkt des Motors!). Außerdem soll dadurch bei sehr hohen Querkräften eben das Planschen der KW im Öl und das Ansaugen von Luft verhindert werden.
Wir sind soweit OT wie es nur geht.
Können wir es bitte beilegen?

Grüße
 
Die Ölwanne ist vom Kurbeltrieb mittels Schwallblechen oder "Ölhobeln" abgetrennt. Wenn die Kurbelwelle im Öl planschen würde, würde der Motor nach wenigen Minuten kaputt gehen. Die Schmierung zur Aufrechterhaltung aller hydraulischen Lager wird ausschließlich mittels Ölkanälen im Motorblock und Zylinderkopf realisiert (bei der von Dir angesprochenen Trockensumpfschmierung liegt der Vorteil einerseits in dem größeren Ölvolumen im externen Tank und andererseits im tieferen Schwerpunkt des Motors!). Außerdem soll dadurch bei sehr hohen Querkräften eben das Planschen der KW im Öl und das Ansaugen von Luft verhindert werden.
Klar läuft die Kurbelwelle nicht komplett im Öl der Ölwanne. Aber je nach Fahrlage oder Ölverdünnung (gerade bei Dieselfahrzeugen) können Teile der Kurbelwelle (Pleuellager) mit dem Öl in Berührung kommen. Daher versucht man ja die Planscheffekte zu minimieren. Bei Schaltgetrieben ohne Ölpumpe laufen die Zahnräder auch teilweise im Öl. Da gibt es auch die genannten Planscheffekte. Auch das Getriebeöl dürfte dann gut aufschäumen. Aber das ist nicht Thema.
PS: ältere Motoren hatten "Schöpflöffel" an der Kurbelwelle, mit denen das Öl aus der Ölwanne transportiert wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
An 4 unseren Bikes nutze ich Squirt seit zig Jahren und habe festgestellt,
dass die Ketten mindestens die doppelte Laufleistung erreichen.
Mit Birzmann Lehre gemessen.
 
dass die Ketten mindestens die doppelte Laufleistung erreichen.
Genau davon rede ich! Es ist so einfach, die Laufleistung zu verdoppel. Genau wie mit Öl, nur MIT Teockenzeit. Das ist fast das gelbe vom Ei für die Massen!
Ich koche nur für mein Gravel und mein Renner, das andere könnte ich ja auch kochen, mach ich aber nicht. Das bekommt die Ketten, die 0,5% vom Renner oder Graven über sind.
Da wird nur noch flüssig rüber geschmiert, dank CK45 5KG auch nach fast jeder Regenfahrt.

Würde ich das Silca Super Secret nutzen würde ich sicher nicht nach jedem Regen nachwachsen…

ABER ich meine Squirt hat das Wachsen erst Revolutioniert denn es ist für jeden ohne viel Aufwand machbar. Klar gibt es bessere, die aber auch teurer sind. Ob ich jetzt 200% Laufleistung für 10€/120Ml habe oder 250% Laufleistung für 36€/120M…
 
Entscheidend ist wie immer der Aufwand, welcher für den maximalen Erfolg (Laufleistung) notwendig ist. Eine Zwischenreinigung der Kette bewirkt bei mir Wunder. Ich bin eine SRAM XX1 4000 km mit Öl ohne Zwischenreinigung gefahren. Die Längung war von Kilometer 3000 bis 4000 (1000 km gefahren) 0,3 mm auf 5 Glieder. Danach habe ich die Kette intensiv gereinigt (inklusive Ultraschallbad) und wieder montiert. Von Kilometer 4000 bis 5000 (auch 1000 km gefahren) hatte ich mit der gereinigten Kette plötzlich nur noch 0,1 mm Verschleiß auf 5 Glieder. Das war für mich schon überraschend. Aber ihr habt mich neugierig gemacht und ich gebe dem Dripwachs (liegt eh im Keller und wird auf den Schönwetterrädern genutzt) mal eine Chance jetzt im Schmuddelwetter. Mal sehen wie es sich schlägt. Heißwachsen fällt aus, da müsste ich ja jede Woche die Kette wechseln 😀.
 
Ich bin seit Frühjahr, als ich den komplett verschlissenen Antrieb an meinen Hardtail gewechselt habe, auf diesem Rad mit Heißwachs unterwegs - selbstgemischt aus Paraffin und etwas PTFE-Pulver. Bin soweit zufrieden, aber es waren bisher auch nur etwas über 1500km mit drei Ketten in Rotation. Keine per Messlehre feststellbare Längung.
Was mich etwas stört ist der gelegentliche leichte Ansatz von Flugrost an Kette und Ritzeln, aber bisher scheint das der Funktion keinen Abbruch zu tun.
"Klar, bei 500km pro Kette kann ja noch nix gelängt sein!" - leider habe ich da vor Umstieg auf Wachs andere Erfahrungen gemacht.
Und nachdem auch auf meinem Trailbike (Februar 2024 gekauft, klassisch mit Kettenöl betrieben) nach etwas über 1200km (Disclaimer: das ist mein Sonntagsrad, auf dem Feierabendrunden wird das Hardtail gequält 😁) jetzt schon die zweite Kette (Shimano 12x, IIRC eine SLX) durch war (kritisch gelängt, bei 0.5 fiel die Messlehre durch, bei 0.75 fast), habe ich gestern auf Heißwachs umgerüstet.
Zeitraubender und nerviger Hauptaufwand war natürlich, den vorhandenen Antrieb soweit zu säubern, so dass die gewachsten Ketten nicht mit Ölschmirgel kontaminiert werden.

Nachher dreh ich ne Runde, ich werde berichten (ich befürchte, dass die kleinen Ritzel schon geschädigt sind und die neue Kette durchrutscht. Bin mental drauf eingestellt, heute 11x 12-51 zu fahren 😉, Ersatzritzel liegen bereit).
 
Die Längung war von Kilometer 3000 bis 4000 (1000 km gefahren) 0,3 mm auf 5 Glieder.
Danach habe ich die Kette intensiv gereinigt (inklusive Ultraschallbad) und wieder montiert.
Von Kilometer 4000 bis 5000 (auch 1000 km gefahren) hatte ich mit der gereinigten Kette plötzlich nur noch 0,1 mm Verschleiß auf 5 Glieder.
Könnt auch dran liegen, dass sich die Kontaktpunkte breit gerieben haben, und somit mehr Fläche belastet wird.
 
Könnt auch dran liegen, dass sich die Kontaktpunkte breit gerieben haben, und somit mehr Fläche belastet wird.
Könnte sein, aber eine vorher gefahrene XX1 längte sich auch gleichmäßig. Ebenso die Shimanoketten, da war die Längung auch relativ konstant. Ich hatte dieses Phänomen noch nie, dass sich eine Kette plötzlich so extrem weniger längte. Daher denke ich schon, dass die Reinigung einen Einfluß hat. Nach 4000 km kam da auch so einiges raus.
 
Ich gebe noch Grafit dazu. Immer nach Auge nicht abgewogen.
1727673434995.png

Etwa so viel? 🤓
 
So, nach rund 45km im ersten frühherbstlichen Schlamm jetzt auch die Vorteile von Wachs am Fully. 10er-Ritzel tatsächlich fertig, Kette rutscht bei leichter Last durch, zum Mittreten bei einer schnellen Abfahrt reicht es grade noch.
Eine Frage stellt sich mir: das teure Sonntagsrad wird (noch 😉) nach jeder Ausfahrt mit Reiniger recht penibel gesäubert, natürlich auch der Antrieb (das Hardtail dagegen nur mit dem Gartenschlauch abgespült, der Antrieb nur ausgebürstet). Ich bin gespannt, wie sich der Reiniger auf die Haltbarkeit des Kettenwachses auswirkt. Beim HT hatte ich ne nach Wetter nach 100-200km eine frisch gewachste Kette drauf gemacht (ich nutze kein Dripwachs um die Nutzungsdauer zu dehnen). Wie handhabt ihr das bzw. wie sind die Erfahrungen?
 
So, nach rund 45km im ersten frühherbstlichen Schlamm jetzt auch die Vorteile von Wachs am Fully. 10er-Ritzel tatsächlich fertig, Kette rutscht bei leichter Last durch, zum Mittreten bei einer schnellen Abfahrt reicht es grade noch.
Eine Frage stellt sich mir: das teure Sonntagsrad wird (noch 😉) nach jeder Ausfahrt mit Reiniger recht penibel gesäubert, natürlich auch der Antrieb (das Hardtail dagegen nur mit dem Gartenschlauch abgespült, der Antrieb nur ausgebürstet). Ich bin gespannt, wie sich der Reiniger auf die Haltbarkeit des Kettenwachses auswirkt. Beim HT hatte ich ne nach Wetter nach 100-200km eine frisch gewachste Kette drauf gemacht (ich nutze kein Dripwachs um die Nutzungsdauer zu dehnen). Wie handhabt ihr das bzw. wie sind die Erfahrungen?

Vor dem Reinigen des Rades mache ich die Kette ab.
Kette, Kassette und Kettenblatt nur abbürsten, Rahmen abwaschen, Kette wieder drauf, fertig.
 
Im Idealfall hast du dann sogar noch eine zweite/dritte Kette die du anstatt der alten draufpackst.
Die gebrauchte dann in ein Baumwolltuch wickeln und dann gemeinsam nachwachsen.
Bei der Kassette hatte ich eigentlich noch nie das Problem, dass hier Korrosion o.ä. entsteht.
 
Vor 10 Jahren habe ich für eine Weile gewachst - in geschmolzenen Teelichtern ausgekocht. Die Ketten blieben sauber und es gab weniger Verschleiß, sie haben allerdings gerasselt und ich musste nach jedem Regen neu wachsen. Hat irgendwann genervt, so dass ich wieder auf das widerliche grüne Finish Line zurück ging (riecht immerhin ganz angenehm). Aber wenn es heutzutage einfachere Methoden gibt, wie Dripwachs gibt, sollte ich es vielleicht wieder versuchen.
 
Vor 10 Jahren habe ich für eine Weile gewachst - in geschmolzenen Teelichtern ausgekocht. Die Ketten blieben sauber und es gab weniger Verschleiß, sie haben allerdings gerasselt und ich musste nach jedem Regen neu wachsen. Hat irgendwann genervt, so dass ich wieder auf das widerliche grüne Finish Line zurück ging (riecht immerhin ganz angenehm). Aber wenn es heutzutage einfachere Methoden gibt, wie Dripwachs gibt, sollte ich es vielleicht wieder versuchen.
Dripwax (squirt, flower power mariposa) hielten bei mir max nen halben Tag im Park - möchte nicht wissen wie schnell das Zeug beim selber Treten und Nässe runter wäre (neue Kette entfetten, jedes Glied mit Spritze be"dipt" usw.).

Fahre aktuell ausschließlich Smarttrainer (KickR) und seit 1800km ne GX Kette. Ausgepackt, eingebaut und mit 1ml Synergetic (Ölbasis) geschmiert. Nach 500km wird es etwas lauter, nach 5-600km wird die Kette durch ein Tuch gezogen und geschmiert, Lehre fällt noch nicht mal rein.

Schiele aber schon in die Zukunft und liebäugle mit Hartwax. Wenn ich aber die dreckigen Hartwaxantriebe hier so sehe, dann kann ich auch beim Öl bleiben und mir den Affen sparen mit dem "Kochen" usw.

Zumal ich aus optischen Gründen ausschließlich schwarze Ketten/Kassetten fahre möchte und da soll das Wachs 40-50% weniger halten (Quelle: YT/Silca)

Ich denke man fährt am unkompliziertesten mit Öl, zwei Kassetten und 4-6 Ketten und alle Paar Wochen/Monate wird eine Set im Ultraschallbad gereinigt und gut iss...
Kassette/Kette ist mit dem Schlagschrauber in 2-3 Min getauscht (da braucht man nicht mal ne Peitsche dafür). Stellt sich die Frage nach einem guten und preiswerten Ultraschallbad 🤔 Oder nen Tipp für eine bereits mit Hartwachs behandelte Kette (Sram AXS) um sich selber ein Bild zu machen bevor man Kocher und "Wäscheleine" kauft 🤷🏻‍♂️
 
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