Neulich beim örtlichen Fahrradhändler...

…kleines beispiel.

du gehst in ne kneipe alles dreckig. die bedienung stinkt, mault nur rum. das essen schmeckt schlecht. rechnung 12 euro
oder. du kommst in die kneipe. alle sind freundlich. es ist sauber. das essen scmeckt gut und alles is i.O. rechnung ist 15 euro…

Leider ist es bei vielen "Szene"-Kneipen genau umgekehrt, aber aus nicht sachlich nachvollziehbaren Gründen rennen die Leute ein halbes Jahr lang in den teuren Schmuddelschuppen XY, da helfen keine Argumente.
 
Leider ist es bei vielen "Szene"-Kneipen genau umgekehrt,
nein. aber du musst abstrahieren!


aus nicht sachlich nachvollziehbaren Gründen rennen die Leute ein halbes Jahr lang in den teuren Schmuddelschuppen XY.
weil für die leute in dem zusammenhang eben unter "geil" was anderes verstanden wird.
und rex hat ja auch gesagt: "ich entscheide mich für die geile kneipe. auch wenn die billige kneipe 5 euro kosten würde.- 1mal und nie wieder".

und soweit ist die bike-reparatur-laden-szene wohl noch nicht.
 
...im Sommer schraubt mein Mech ab und zu "oben ohne" !

Frag ihn mal, ob er dann mehr Trinkgeld bekommt...;) Das witzige ist ja eigentlich das wir oft überhaupt gar keine Montagekosten für das Zeug verlangen welches bei meinem Bekannten im Laden auch gekauft wird. Wenn da jemand ne Gabel kauft, bekommt er das Schaftrohr passend gesägt Konus und Kralle auf/eingeschlagen, montiert und Steuersatz eingestellt. Das nenn ich mal Service! Und nein, ich bin in Natura um Längen erträglicher als mancher hier es sich nur annähernd vorstellen kann...
 
Ja, ich schon..z.b. beim letzten Mal anstatt 145€, hab ich 150€ gegeben..Aber hab auch ca. 30-40€ gespart.Die hätten mir ne Menge mehr anrechnen können.
 
zumindest zu meiner radlgeschäftzeiten haben wir vernünftige stundenlöhne bekommen. von daher halte ich trinkgeld im radgeschäft für eine schöne sache, aber die moralkeule à la hupert für falsch.
 
Also ich bekomm als Tankwart Trinkgeld. Bin aber auch freundlich und beantworte die dümmsten Fragen (und glaubt mir, da gibts einige von...):lol:
 
Es ist immer abhängig davon, wie "teuer" der Laden subjektiv überhaupt ist... wenn man als Low Budget Schrauber verschrien ist und kleinere Dinge ohne Materialaufwand immermal umsonst gefixt bekommt, frage ich automatisch nach der Kaffeekasse, da sich sonst mein schlechtes Gewissen melden würde. Dieses ungute Gefühl ist mancherlei Menschenschlag aber völlig fremd. Andere wiederum bringen provisorisch schon Kuchen mit... wenn man (oder besser Kunde) weiss das eine unkomerzielle Einstellung zum Radbusiness dem Spass am Radsport bei seinem Lieblingshändler hintenangestellt ist, dann versuch ich ihn doch mit anderen Leckerlies am Ball zu halten und den meisten gelingt dies auch. Die anderen löhnen halt einfach beim nächstenmal für´s Schaltung nachstellen. Nicht das sie es dann begreifen würden...

Was Dinge wie Stundenlohn angeht... der ist mir ********gal, weil es der Laden eines Freundes ist und ich das hin und wieder aus Spass an der Freude für LAU mache. Meinen Lebensunterhalt verdien ich anderweitig.
 
Da ist natürlich der Ermessensspielraum sehr groß.

Ich habe z.B. das "Problem", dass ich bestimmte Kunden längerfristig 'rausekeln muss, weil sie mir z.B. eine halbe Stunde dumm das Ohr abkauen, und dann eine Flasche 8-€-Wein oder irgendwelchen Schokokram mitbringen (mit beidem kann ich nichts anfangen außer weiterverschenken), dafür womöglich aber noch besondere Dankbarkeit oder besseren Service erwarten. Diese "tollen menschlichen Präsente…" wiegen aber weder von den Kosten für den Kunden, noch vom sonstigen Nutzen für mich her die Arbeit auf, bzw. meine Einnahmen, wenn ich für die Zeit meinen regulären Stundensatz berechnet hätte.

In den Skandinavischen Ländern oder früher auch oft in der DDR, in Polen etc. ist/war Trinkgeld verpönt, weil es impliziert (wie oben auch schon erwähnt), dass das normale Einkommen zu gering sei. In Ländern, wo die Bewohner stolz auf ihre sozialen Errungenschaften sind, quasi eine Beleidigung.

Natürlich könnte man es so sehen, dass das Trinkgeld nur für Parties etc. gespart wird, nur sollte bei einem anständigem Verdienst auch so genug zum Feiern übrigbleiben, sonst kommt irgendwann wirklich der Spruch:
"Mitleid ist nur eine andere Form von Verachtung" zum tragen.

Ist es wirklich schon so weit, dass wir unserem armen Fahrradschrauber das Trinkgeld/die Glasperlen hinschmeissen müssen?

Mein Tipp: Beim nächsten Strafmandat dem Polizisten noch 2,- EUR (max.) Trinkgeld geben, mit dem Spruch "Ich weiß ja, wie schlecht Sie als einfacher Polizist verdienen, Sie haben doch bestimmt auch Familie…".
 
@sw grenzt das nicht schon an beamtenbeleidigung??
naja zum rumschauen und reden bin ich auch mal bei meinem händler
mach da auch mal den einen oder anderen handgriff mit wenn ich drum gebeten werde ...wenn nix los ist klar aber wenn der die bude voll hat nerv ich ihn auch nicht..
 
@sw grenzt das nicht schon an beamtenbeleidigung??
naja zum rumschauen und reden bin ich auch mal bei meinem händler
mach da auch mal den einen oder anderen handgriff mit wenn ich drum gebeten werde ...wenn nix los ist klar aber wenn der die bude voll hat nerv ich ihn auch nicht..

Offiziell gibt es gar keine "Beamtenbeleidigung" (nur sowas ähnliches).

Ich hatte schon Kunden (wohlgemerkt Kunden, keine Freunde!), die unaufgefordert gleich in die Küche durchmarschiert sind, und sich einen Kaffee geholt haben (war damals in Münster wohl allgemeiner Brauch…).
Damals habe ich es widerstrebend toleriert, heute würden sie achtkantig 'rausfliegen, genau wie Kunden, die aus Langeweile in herumliegenden Bildern und Entwürfen für andere herumblättern, die ich nicht schnell genug weggeräumt habe.

Zu Münster fällt mir noch ein, dass ich damals, was die Selberschrauberei an meinen Rädern angeht, echt faul wurde, weil die Werkstattpreise in den münsteranern Bikeshops dermaßen unten waren, dass es sich wirklich nicht lohnte, selber damit anzufangen. Ob es an den hochmotivierten aber billigen studentischen Hilfskräften lag, oder daran, dass Münster als die Fahrradstadt überhaupt eine so starke Konkurrenz, was Bikeshops angeht hat, k.A.
Vor allem waren/sind? die Schrauber in Münster obendrein technisch noch richtig gut und freundlich; kein Vergleich zu den Läden, die ich woanders erleben durfte (natürlich mit Ausnahmen).
 
Das ist falsch. Kellner hatten in der DDR weniger stundenlohn als ihnen zugestanden hätte. eaus dem einfachen grund da sie ja noch trinkgeld bekommen.
 
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