Hallo, folgender Artikel war heute in der Stuttgarter Zeitung.....
CU Chris
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Artikel aus der Stuttgarter Zeitung - Stadtausgabe, Montag,
30. Juli 2007 Ausgabe: Nr.173
Blick vom Fernsehturm
Die Downhiller fahren weiter illegal
Entscheidung für Piste zwischen Degerloch und Süd ist ungewiss
Degerloch. Die Downhillstrecke sollte im September fertig sein - so versprach es das Sportamt. Doch das Versprechen kann nicht gehalten werden. Seit die Bürger in Stuttgart-Süd vehement gegen die Route protestieren, scheinen sich auch die Verantwortlichen in den Ämtern nicht mehr sicher zu sein.
Von Regine Warth
Schön ist anders. Dort an der Dornhalde, wo die Downhill-Begeisterten unterwegs sind, haben sich tiefe Furchen in den Waldboden gegraben. Die sehen eher nach einem Trampelpfad aus als nach einer professionell ausgebauten Strecke für die Radsportler. Dabei sollte die Strecke genau das sein. Bis zum September, so hatte es das Sportamt im Frühjahr versprochen, sollte Stuttgarts offizielle Downhill-Strecke eingeweiht werden.
Daraus wird nichts. Der Termin für die Einweihung ist in weite Ferne gerückt. Noch gibt es kein vollständiges Konzept über das Aussehen der Piste, das den Stadträten vorgelegt werden kann. Im September wird - wenn es nach den Vorstellungen des Sportamts geht - allenfalls der Gemeinderat erneut über das Projekt beraten.
¸¸Wir haben uns den Bau einer Downhillstrecke viel leichter vorgestellt", sagt Günther Kuhnigk. Er ist der Sportamtsleiter der Stadt Stuttgart und der Meinung, dass auch Downhillfahren ein Sport sei, der ¸¸ein Recht darauf hat, gefördert zu werden". Weshalb er eine der rund 15 illegalen Pisten ausbauen lassen will. Denn wenn die Fahrt erst auf einer Strecke erlaubt ist, soll sie auf den anderen illegalen unterbunden werden.
Doch nicht alle überzeugt diese Argumentation. Susanne Heydenreich beispielsweise teilt diese Meinung nicht. Die Theaterintendantin ist die Prominenteste unter den Anwohnern unterhalb der Strecke im Stuttgarter Süden, die gegen die Downhillstrecke vor ihren Häusern protestieren. Sie fürchten um ihre Sicherheit, wenn die Downhillfahrer ungebremst durch den Wald und durch das Wohngebiet fahren. 900 Unterschriften haben sie gesammelt. ¸¸Es wäre uns lieber, die Stadt würde einen Downhillpark weitab von den Wohngebieten anlegen", sagt Heydenreich. Und so lange das nicht genehmigt ist, ¸¸werden wir weiter protestieren".
Hinzu kommen Bezirksrangeleien: Während der Bezirksvorsteher Stuttgart-Süd sich gegen eine Downhillstrecke aussprach, wartet Degerlochs Bezirksvorsteherin schon auf deren Eröffnung: ¸¸Ich freue mich, dass Degerloch um eine sportliche Attraktion bereichert wird", sagt Brigitte Kunath-Scheffold.
Die Verwaltung ist dagegen noch mit Grundsatzfragen beschäftigt. ¸¸Wir sind gerade dabei, die einzelnen Kriterien zu überprüfen", sagt Günther Kuhnigk. Noch liegen nicht alle Beurteilungen der städtischen Ämter vor. Und die Ämter tun sich offensichtlich mit der Entscheidung schwer.
Laut der Verordnung der Stadt Stuttgart dient das Gewann Dornhalde dem ¸¸Erhalt und der Förderung der freien Zugänglichkeit der offenen Landschaft". Aus dem Amtsdeutsch übersetzt, bedeutet das: Der Wald ist für alle da. ¸¸Genau das ist das Problem", sagt Joachim von Zimmermann. Er ist der Leiter des Amts für Umweltschutz und dafür zuständig, dass die, die sich im Grünen aufhalten, nicht gestört werden. Das würden sie aber, wenn die Downhillfahrer Spazierwege kreuzen. ¸¸Man müsste also die Strecke von den Waldwegen abgrenzen", sagt von Zimmermann. Sei es durch Schilder oder Schranken. ¸¸Aber das würde dem Recht auf Naherholung für alle auch nicht gerecht werden." Ob das ein Ja oder ein Nein zur Downhillstrecke bedeutet, lässt von Zimmermann offen: ¸¸Es ist definitiv ein schwieriges Problem."
Und das ist auf die Schnelle auch nicht zu lösen. Hadert doch auch das Forstamt mit der Zusage für eine Downhillstrecke. ¸¸Klar ist, die Fahrweise schadet der Natur", sagt Herbert Aichholz. Weswegen der Förster umso mehr darauf bedacht ist, dass die Downhillfahrer nicht wild durch das Gehölz brechen, sondern eine bestehende Strecke nutzen. ¸¸Die Frage ist nur, ob sich die Radler später auch an die ausgebaute Strecke halten."
Diese Frage kann das Sportamt erst beantworten, wenn die Strecke eröffnet wurde. ¸¸Davor kann man nur spekulieren", sagt Kuhnigk. Und von Spekulationen, das betont der Sportamtsleiter, hält er nicht viel. ¸¸Wir sind nach wie vor der Meinung, dass diese Strecke sowohl für die Downhillsportler als auch für die Stadt wichtig ist." Dieser Meinung war im Februar auch der Sportausschuss des Gemeinderats. Im Herbst soll sich zeigen, ob die Gesamtheit der Stadträte das ähnlich sieht - zumindest ist es so geplant.
© 2006 Stuttgarter Zeitung
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und wurde noch dazu ein Kommentar gedruckt....
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Artikel aus der Stuttgarter Zeitung - Stadtausgabe, Montag,
30. Juli 2007 Ausgabe: Nr.173
Blick vom Fernsehturm
Warum nicht auch in Stuttgart?
Von Regine Warth
Downhill heißt bergab - und nicht im Kreis fahren. Genau das tun die Ämter der Stadt, wenn es um die Entscheidung geht, ob es in Stuttgart eine offizielle Downhillstrecke geben soll oder nicht. Seit einem Jahr wird schon diskutiert. Herausgekommen ist nichts. Die Argumente sind die gleichen - sowohl die der Gegner als auch die der Befürworter.
Es geht um die Frage, warum die Stadt etwas befürworten soll, was illegal ist, nur weil es gerade bei der Jugend beliebt ist. Überspitzt formuliert, müsste so gesehen die Stadt auch Flatrate-Partys veranstalten. Oder sie müsste die Parkverbotsschilder abschaffen, nur weil sich kaum einer an sie hält. Doch so einfach ist es nicht. Downhill ist eine Trendsportart, die sich immer mehr ausbreitet. Dieser Sportart einen Platz zu geben, wie anderen auch, ist andernorts üblich. Beispielsweise im Schwarzwald werden Parcours angelegt. Also warum nicht auch in Stuttgart? Die Entscheidung liegt beim Gemeinderat.
Die, um die es tatsächlich geht, haben sich längst entschieden: Die Downhiller verzichten nicht auf ihre Stammpiste. Sie fahren durch Wälder und Wohngebiete und werden weiterhin fahren, gleich, ob die Stadt sich für oder gegen eine offizielle Strecke entscheidet. Also warum noch länger diskutieren? Die Stadt soll die Strecke bauen. Dann heißt Downhill zur Abwechslung mal bergauf.
WARTH
© 2006 Stuttgarter Zeitung
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CU Chris
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Artikel aus der Stuttgarter Zeitung - Stadtausgabe, Montag,
30. Juli 2007 Ausgabe: Nr.173
Blick vom Fernsehturm
Die Downhiller fahren weiter illegal
Entscheidung für Piste zwischen Degerloch und Süd ist ungewiss
Degerloch. Die Downhillstrecke sollte im September fertig sein - so versprach es das Sportamt. Doch das Versprechen kann nicht gehalten werden. Seit die Bürger in Stuttgart-Süd vehement gegen die Route protestieren, scheinen sich auch die Verantwortlichen in den Ämtern nicht mehr sicher zu sein.
Von Regine Warth
Schön ist anders. Dort an der Dornhalde, wo die Downhill-Begeisterten unterwegs sind, haben sich tiefe Furchen in den Waldboden gegraben. Die sehen eher nach einem Trampelpfad aus als nach einer professionell ausgebauten Strecke für die Radsportler. Dabei sollte die Strecke genau das sein. Bis zum September, so hatte es das Sportamt im Frühjahr versprochen, sollte Stuttgarts offizielle Downhill-Strecke eingeweiht werden.
Daraus wird nichts. Der Termin für die Einweihung ist in weite Ferne gerückt. Noch gibt es kein vollständiges Konzept über das Aussehen der Piste, das den Stadträten vorgelegt werden kann. Im September wird - wenn es nach den Vorstellungen des Sportamts geht - allenfalls der Gemeinderat erneut über das Projekt beraten.
¸¸Wir haben uns den Bau einer Downhillstrecke viel leichter vorgestellt", sagt Günther Kuhnigk. Er ist der Sportamtsleiter der Stadt Stuttgart und der Meinung, dass auch Downhillfahren ein Sport sei, der ¸¸ein Recht darauf hat, gefördert zu werden". Weshalb er eine der rund 15 illegalen Pisten ausbauen lassen will. Denn wenn die Fahrt erst auf einer Strecke erlaubt ist, soll sie auf den anderen illegalen unterbunden werden.
Doch nicht alle überzeugt diese Argumentation. Susanne Heydenreich beispielsweise teilt diese Meinung nicht. Die Theaterintendantin ist die Prominenteste unter den Anwohnern unterhalb der Strecke im Stuttgarter Süden, die gegen die Downhillstrecke vor ihren Häusern protestieren. Sie fürchten um ihre Sicherheit, wenn die Downhillfahrer ungebremst durch den Wald und durch das Wohngebiet fahren. 900 Unterschriften haben sie gesammelt. ¸¸Es wäre uns lieber, die Stadt würde einen Downhillpark weitab von den Wohngebieten anlegen", sagt Heydenreich. Und so lange das nicht genehmigt ist, ¸¸werden wir weiter protestieren".
Hinzu kommen Bezirksrangeleien: Während der Bezirksvorsteher Stuttgart-Süd sich gegen eine Downhillstrecke aussprach, wartet Degerlochs Bezirksvorsteherin schon auf deren Eröffnung: ¸¸Ich freue mich, dass Degerloch um eine sportliche Attraktion bereichert wird", sagt Brigitte Kunath-Scheffold.
Die Verwaltung ist dagegen noch mit Grundsatzfragen beschäftigt. ¸¸Wir sind gerade dabei, die einzelnen Kriterien zu überprüfen", sagt Günther Kuhnigk. Noch liegen nicht alle Beurteilungen der städtischen Ämter vor. Und die Ämter tun sich offensichtlich mit der Entscheidung schwer.
Laut der Verordnung der Stadt Stuttgart dient das Gewann Dornhalde dem ¸¸Erhalt und der Förderung der freien Zugänglichkeit der offenen Landschaft". Aus dem Amtsdeutsch übersetzt, bedeutet das: Der Wald ist für alle da. ¸¸Genau das ist das Problem", sagt Joachim von Zimmermann. Er ist der Leiter des Amts für Umweltschutz und dafür zuständig, dass die, die sich im Grünen aufhalten, nicht gestört werden. Das würden sie aber, wenn die Downhillfahrer Spazierwege kreuzen. ¸¸Man müsste also die Strecke von den Waldwegen abgrenzen", sagt von Zimmermann. Sei es durch Schilder oder Schranken. ¸¸Aber das würde dem Recht auf Naherholung für alle auch nicht gerecht werden." Ob das ein Ja oder ein Nein zur Downhillstrecke bedeutet, lässt von Zimmermann offen: ¸¸Es ist definitiv ein schwieriges Problem."
Und das ist auf die Schnelle auch nicht zu lösen. Hadert doch auch das Forstamt mit der Zusage für eine Downhillstrecke. ¸¸Klar ist, die Fahrweise schadet der Natur", sagt Herbert Aichholz. Weswegen der Förster umso mehr darauf bedacht ist, dass die Downhillfahrer nicht wild durch das Gehölz brechen, sondern eine bestehende Strecke nutzen. ¸¸Die Frage ist nur, ob sich die Radler später auch an die ausgebaute Strecke halten."
Diese Frage kann das Sportamt erst beantworten, wenn die Strecke eröffnet wurde. ¸¸Davor kann man nur spekulieren", sagt Kuhnigk. Und von Spekulationen, das betont der Sportamtsleiter, hält er nicht viel. ¸¸Wir sind nach wie vor der Meinung, dass diese Strecke sowohl für die Downhillsportler als auch für die Stadt wichtig ist." Dieser Meinung war im Februar auch der Sportausschuss des Gemeinderats. Im Herbst soll sich zeigen, ob die Gesamtheit der Stadträte das ähnlich sieht - zumindest ist es so geplant.
© 2006 Stuttgarter Zeitung
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und wurde noch dazu ein Kommentar gedruckt....
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Artikel aus der Stuttgarter Zeitung - Stadtausgabe, Montag,
30. Juli 2007 Ausgabe: Nr.173
Blick vom Fernsehturm
Warum nicht auch in Stuttgart?
Von Regine Warth
Downhill heißt bergab - und nicht im Kreis fahren. Genau das tun die Ämter der Stadt, wenn es um die Entscheidung geht, ob es in Stuttgart eine offizielle Downhillstrecke geben soll oder nicht. Seit einem Jahr wird schon diskutiert. Herausgekommen ist nichts. Die Argumente sind die gleichen - sowohl die der Gegner als auch die der Befürworter.
Es geht um die Frage, warum die Stadt etwas befürworten soll, was illegal ist, nur weil es gerade bei der Jugend beliebt ist. Überspitzt formuliert, müsste so gesehen die Stadt auch Flatrate-Partys veranstalten. Oder sie müsste die Parkverbotsschilder abschaffen, nur weil sich kaum einer an sie hält. Doch so einfach ist es nicht. Downhill ist eine Trendsportart, die sich immer mehr ausbreitet. Dieser Sportart einen Platz zu geben, wie anderen auch, ist andernorts üblich. Beispielsweise im Schwarzwald werden Parcours angelegt. Also warum nicht auch in Stuttgart? Die Entscheidung liegt beim Gemeinderat.
Die, um die es tatsächlich geht, haben sich längst entschieden: Die Downhiller verzichten nicht auf ihre Stammpiste. Sie fahren durch Wälder und Wohngebiete und werden weiterhin fahren, gleich, ob die Stadt sich für oder gegen eine offizielle Strecke entscheidet. Also warum noch länger diskutieren? Die Stadt soll die Strecke bauen. Dann heißt Downhill zur Abwechslung mal bergauf.
WARTH
© 2006 Stuttgarter Zeitung
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