Hallo Jungs und Mädels, hallo auch DIMB,
hhm, also mit den herumspritzenden Steinen habt ihr gar nicht so unrecht.
Um das mal festzuhalten: Ich pflege persönlich eigentlich einen möglichst schonenden Fahrstil mit minimalen Bremsspuren, am liebsten sind mir GAR KEINE. Und damit gehe ich so ziemlich jedem in meiner bikenden Umgebung bei dem ich das feststelle, seit vielen Jahren ordentlich auf die Nerven. Und zwar soweit, dass manche nicht mehr mit mir fahren wollten.
Aber wie sagen die Amis: "Thread lightly" und da haben sie verdammt recht.
Für was wurde denn das Vertride typische Hinterrad versetzen entwickelt (das Fahrer wie Benni oder Harald zu einer im Flow perfekt durchgezogenen Bewegung weiterentwickelt haben, die ich nur beneiden kann)? Damit man mit dem Hinterreifen nicht die kurveninnere Seite einer Wegserpentine beschädigt, und sie sauber fährt.
Ohne Hinterrad versetzen gefahren schrappt der Hinterreifen in engen Serpentinen an der Innenseite der Kurve so lange bis er rum ist. Das Vorderrad geht da schon längst wieder geradeaus. Passiert mir selber ja leider auch ab und an wenn ich bei einer langen Abfahrt müde werde, und ich ärgere mich jedes Mal.
Das sind klassische Bike-Spuren, die wir am Nordpark zB immer wieder gesehen haben, sowieso ist es ein Standard Erosionsbild bei DH Strecken wo viel auf Zeit gefahren wird. Das kennt ihr doch auch: Man fährt/wandert irgendwo zum ersten Mal einen Trail und siehst sofort dass er viel gefahren wird, weil in engen Serpentinen viele Hinterreifen an der Innenseite des Weges entlangschrappen.
Im Herbst so gesehen auf einem Trail im Zillertal, der viel von DH Locals gefahren wird. Die haben keinen Bock und keine Zeit das Hinterrad zu lupfen, und schneiden Serpentinen en masse. Das sind ganz charakteristische Gebrauchsspuren auf den Wegen.
Ohne hier jetzt den Superfahrtechniker spielen zu wollen... Aber ich habe selbst bei den Big Mountain Weeks auf La Palma bei den Gruppen (deren Teilnehmer wirklich alle sehr ambitionierte und teils exzellente Fahrer waren) immer wieder mit Erstaunen bemerkt, wie schwer sich viele mit dosiertem
Bremsen an sich tun. Da wird selbst auf technisch einfachen, nicht steilen Passagen den ganzen Tag Hinterrad blockiert ohne Ende, und das meist ohne Absicht oder Grund.
Erst wenn man die Leute darauf hinweist und sensiblisiert, und sie ihr eigenes Bremsverhalten beobachten fällt ihnen das auf einmal auf. Ganz zu schweigen, dass sie zumeist schneller werden wenn sie weniger Blockieren da mehr Traktion usw. usw.
Entweder sind viele Enduro und FR
Bremsen am Markt derzeit zu bissig und hundsmiserabel schlecht zu dosieren, zuviele Fahrwerke mit Bremsstempeln unterwegs, oder Stefan Hermann und Co haben noch zuwenig zum Thema trailschonende Bremstechnik vermittelt - was letztlich meines Erachtens eine der Grundsäulen unseres Sports darstellt. Hauptvorwurf vieler Wanderer: "Ihr macht die Wege kaputt". Fein wenn man antworten kann: "Siehst Du hier irgendwo in den Kehren auf denen ich Dir entgegengekommen bin eine Bremsspur?"
Zurück zu den bemängelten Fotos, wie sie an diesen Tagen entstanden sind. Asche auf mein Haupt - doch man kann und will den Fahrern bei so einer Aktion eher nicht dreinreden - die sind in dem Moment sowieso schon genug mit sich selbst, dem Abgrund und einem rutschigen Trail beschäftigt.
Nehmt die Vertrider Seiten mal unter die Lupe, es kann mir keiner abstreiten dass wir ganz ganz selten - wenn überhaupt - Fahrer im Bild haben, wo blockiert wird, oder Steine spritzen.
Das ist derzeit eher ein Trend, den ich in den Magazinen für bedenklich erachte. Originalansage eines mir bekannten, viel abgebildeten Fotofahrers im Bike Magazin: "Der Dreck muss spritzen, sonst wird das Bild nicht genommen, basta".
Soviel dazu und jetzt zurück zur Tagesordnung und die heisst LV 901, Hammerbike.
Lg
Christoph