Canyon meldet Umsatzrückgang im dritten Quartal: Marktumfeld belastet Bilanz

Es mehren sich auch die Stimmen, dass die Mtb Industrie komplett am Kunden vorbei entwickelt. Ein recht lustiger Artikel, der propagiert, dass sich Mtb durch den Fokus auf das eMtb zum Seniorensport wandelt und junge sportliche Menschen mit ihrem Angebot nicht mehr abholt. Den klassischen Mtb Sport hat man komplett aus den Augen verloren.


https://www.ride-mtb.com/de/news/die-mtb-hersteller-haben-an-bodenhaftung-verloren
Mit Gravel hat man sich aber auch einen eigenen Konkurrenten zum MTB geschaffen. Gefühlt sind das jetzt MTB der 90er Jahre die modernisiert wurden und einen „RR-Lenker“ haben. Aber sind wir mal ehrlich 1.7 bis 1.9 Zoll Reifen, Stargabel oder Federweg von 40-60 mm etc. kommt uns doch schon recht bekannt vor. Gravel muss möglichst lange Rennen haben, wie früher MTB. Da hatte eine WorldCup im CrossCountry fast schon Marathon-Ausmaße und bis auf eine Handvoll extreme Athleten sind die Rennen im Gravel zu lang. Die Gravel-Rennen werden kürzer. Stehen dem MTB-Marathon somit mehr in Konkurrenz. Und Marathon war nun einmal die Masse im MTB-Sport. Dann kommt XCO gefolgt von Enduro und Downhill.

Wenn du heute MTB fahren willst braucht es am Besten auch Strecken die du mit dem Gravel einfach nicht fahren willst und nimmst ein 100-120mm Fully, hast geile Trails und richtig steile Rampen usw. Aber und das merke ich immer mehr, ist ein MTB schneller, wenn man sich im Gelände bewegt. In Daun konnte ich den führenden der Gravel-Wertung ohne Mühe bei jeder Schotter-Kurve stehen lassen. Nur wenn es geradeaus ging, war er schneller aber irgendwann war es vorbei mit Schotter und schlingerte nur noch so durch den Nassen und noch nicht mal schlammigen Untergrund … Macht das wirklich Spaß???

Für mich ist Gravel eigentlich eine Ultra-Disziplin und ein geniales Trainingsgerät um Straße zu fahren wo es geht und da wo es sich anbietet Stressfrei auf Radwege (auch die mit schlechtem Zustand) zu verdrücken oder auf dem Waldweg des Forst nebenan und Km zu schrubben ohne Autofahrer zu nerven und trotzdem sauber (nach Watt) trainieren zu können.
 
Ist jetzt womöglich weit hergeholt und die Rennradszene ist sicherlich anders gestrickt als die MTB-Szene, aber beim Rennrad hat die E-Bike Technik ja noch nicht (wirklich) Einzug gehalten und trotzdem sind die Preisentwicklungen ähnlich der MTB-Branche durch die Decke gegangen.
Rennrad ist aber auch die letzten Jahre extrem elitär geworden. Vor allem die Jüngeren, die neu einsteigen. Gefühlt alles Bestverdiener oder Kinder von Bestverdienern, die auf maximale Aussenwirkung setzen, und zwar nicht nur beim Rad, sondern auch bei den Klamotten. Alle in PAS, SYN oder ähnlichen Stöffchen unterwegs, wo das Trikot unter 200 Euro maximal verpönt ist. Dann noch die Leica um den Hals, Hauptsache der Content für Instagram passt. Muss am Ende jeder wissen, was Radfahren für ihn ausmacht, aber das erklärt schon warum RR und Gravel noch boomen. Da sitzt das Geld insgesamt deutlich lockerer. Auch die Halbwertzeit eins Rennrads wird immer kürzer. Ich fahre meine RR, die zugegebenermaßen auch aus dem oberen Regal kommen, eigentlich immer mindestens 5 Jahre, eher länger. Das neue RR-Klientel wechselt alle 2-3 Jahre, zumindest die, die ich um mich herum beobachten kann.

MTB bist du halt pragmatischer. Klar, darf auch was kosten, aber das Material wird deutlich mehr strapaziert. Würde mir nie ein MTB holen, dass auch nur annähernd Richtung 10k geht, wer weiß wie lange es überlebt. Die Branche hat einfach komplett überreizt und komplett anderes Publikum. Jetzt fällt ihnen das reihenweise auf die Füße. Die Rabatte, auch für Teile sind ja schon teilweise absurd.
 
Gab es in den angesprochenen Segmenten MTB/E neue spannende Produkte?
Es wurden doch nur bestehende Modelle mit teurem Klimbim behängt.
Es braucht schon etwas mehr Liebe zum eigenen Produkt um auch Neukunden anzulocken.

Beispiel das halbherzig überarbeitete Neuron 2023, welches nicht weiß was es sein will und immer noch zu Mondpreisen angeboten wird, wo Cube mittlerweile attraktiver ist oder die US Hersteller mehr Image für das gleiche Geld bieten.
Dazu diese Sackgasse mit dem Plastik-Kabel-durch-Steuersatz Unsinn, angepappten umgehend abfallenden Protektoren, KIS, etc..
 
MTB bist du halt pragmatischer. Klar, darf auch was kosten, aber das Material wird deutlich mehr strapaziert. Würde mir nie ein MTB holen, dass auch nur annähernd Richtung 10k geht, wer weiß wie lange es überlebt. Die Branche hat einfach komplett überreizt und komplett anderes Publikum. Jetzt fällt ihnen das reihenweise auf die Füße. Die Rabatte, auch für Teile sind ja schon teilweise absurd.

Das neue Pinarello meiner Frau gabs schon ohne Verhandlung mit 30% Rabatt. Ebenso beim Aethos II, von 13k auf 10k, direktes Angebot Händler.

Ich nehme immer den Preis vom Sales als Standard an, Preisliste ist Märchenstunde.
Und auf diesen Sales erwarte ich min 20-40% Nachlass, sonst kann der Händler seinen teuren Lagerbestand sich selber vergolden.

Auch wenn das S-Works ein cooles Ding ist, nichts rechtfertigt 13.500€.

Ist wie im Küchenstudio, wenn sich wie durch ein Wunder die 40.000€ Küche im Prospekt preislich nahezu halbiert.
 
Das neue Pinarello meiner Frau gabs schon ohne Verhandlung mit 30% Rabatt. Ebenso beim Aethos II, von 13k auf 10k, direktes Angebot Händler.

Ich nehme immer den Preis vom Sales als Standard an, Preisliste ist Märchenstunde.
Und auf diesen Sales erwarte ich min 20-40% Nachlass, sonst kann der Händler seinen teuren Lagerbestand sich selber vergolden.

Auch wenn das S-Works ein cooles Ding ist, nichts rechtfertigt 13.500€.

Ist wie im Küchenstudio, wenn sich wie durch ein Wunder die 40.000€ Küche im Prospekt preislich nahezu halbiert.
Klar, aber du verkaufst trotzdem über 10k. Mein Factor war auch bei knapp 14k und bezahlt hab ich 10,5k. Aber die Räder gehen halt trotzdem raus. Bei MTB sind die Nachlässe ja teilweise über 50%, bei den Teilen genauso. Dazu deutlich mehr Käufer, die die "Mittelklasse" kaufen und wahrscheinlich auch das Rad länger halten.

Die aktuelle wirtschaftliche Situation macht es dann in dem Segment auch nicht einfacher.
 
Das neue Pinarello meiner Frau gabs schon ohne Verhandlung mit 30% Rabatt. Ebenso beim Aethos II, von 13k auf 10k, direktes Angebot Händler.
Die Masse macht's. Und damit sind halt nicht deine Frau und du gemeint, die sich Räder um die 10.000 Euro kaufen. Die gesamte Branche krankt. Den einen trifft es früher, den anderen später. Ich würde mir niemals ein Rad für 10.000 Euro zulegen. Allein wenn man daran denkt, was Verschleißteile kosten: Z. B. eine Sram Red Kassette für 300 Euro 😂😂😂
 
Demnach sind hier wohl alle beiträge KI generiert.
Mehr als Geschwafel ist bei diesem thema halt auch nicht zu erwarten.
Deine Sichtweise, aber für mich zu kurz gedacht. Hier geht es um einen Meinungsaustausch, warum sich die Bikebranche – insbesondere CANYON – in einer Krise befindet. Manch einer mag das gerne verkomplizieren, andere hingegen (meine Meinung) liegen richtig: Corona-Bike-Boom, massig Gewinne eingefahren, maßlos die Preise angehoben, inzwischen Wirtschaftskrise, zu viel Angebot (was es früher so niemals gab) trifft auf zu wenig Nachfrage, starke Konkurrenz aus China – und den heiligen Gral „S-WORKS & Co.“ wird es ebenfalls noch treffen.
 
Die Masse macht's. Und damit sind halt nicht deine Frau und du gemeint, die sich Räder um die 10.000 Euro kaufen. Die gesamte Branche krankt. Den einen trifft es früher, den anderen später. Ich würde mir niemals ein Rad für 10.000 Euro zulegen. Allein wenn man daran denkt, was Verschleißteile kosten: Z. B. eine Sram Red Kassette für 300 Euro 😂😂😂
Das Pinarello wurde von 13k auf etwas über 8k reduziert.

Und für meine Tochter ging ein 4.800€ Rad für unter 3.000€ über den Tressen.

Mit den Rabattschlachten zu Ende jeden Jahres tun sich die Händler keinen gefallen. Denn warum soll ich Anfang des Jahres 5000€ bezahlen, wenn es das gleiche Rad beim gleichen Händler aus dem Lager heraus für 3000€ gibt.
 
Alles, was nicht automatisierbar ist, wird in Deutschland mittlerweile extrem teuer. Entweder wird der Kundenservice durch den chatbot ersetzt, oder? Es gibt halt keinen. Alles mit menschlicher Leistung steigt im Preis.
 
Denn warum soll ich Anfang des Jahres 5000€ bezahlen, wenn es das gleiche Rad beim gleichen Händler aus dem Lager heraus für 3000€ gibt.
Weil du erkannt hast, dass die hochpreisigen Marken und Modelle ihre Zielgruppe so dermaßen über den Tisch ziehen wollen – und dennoch 10 Monate später über 30 % Rabatt möglich ist. Das macht sie natürlich maximal sympathisch. Dagegen könnte man nun halten: Dann doch lieber ein CUBE, CANYON oder ROSE. Denn dort ist der Rabatt nie so groß, da die UVP eher zur Marge passt.
 
Alles, was nicht automatisierbar ist, wird in Deutschland mittlerweile extrem teuer. Entweder wird der Kundenservice durch den chatbot ersetzt, oder? Es gibt halt keinen. Alles mit menschlicher Leistung steigt im Preis.
Dazu kommt noch der Fachkräftemangel. Welche Nichtskönner inzwischen den Chat bei CANYON betreuen, geht auf keine Kuhhaut. Die haben weitestgehend null Ahnung von Technik und wissen noch nicht einmal, welche Produkte ihr Arbeitgeber verkauft.
 
Ich habe meine Bikes auch gerne selbst bei CANYON abgeholt. Nur kostet genau das jetzt 149 Euro und nennt sich „New Bike Day“.
da wurde halt auf automobilisten geschielt. ich vermute, es ist immer noch so: einen vw konnte man nicht zum verkaufspreis erhalten -- übergabe beim händler kostet überführung (nachvollziehbar) und abholung am werk ist nur mit kostenpflichtiger werksführung etc. pp. erhältlich. eine schlichte übernahme "vom band" ist/war nicht möglich.

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canyon erscheint ein recht klarer fall zu sein, und es ist im 2. post ja schon alles benannt.

schwieriger ist die frage, warum und wann ein ganzer sport auf- oder abwind verspürt. mtbs sind zu teuer, ja, aber das sind rennräder noch mehr -- und sie boomen. der ubiquitäre kleinkrieg gegen forst, jäger und grundbesitzer nervt, aber der kampf auf dem straßenasphalt ist nochmal eine andere nummer (?). muss die (sportliche) einstiegshürde heute kleiner sein als früher (paddle-ball vs tennis/badminton)? ich finde bouldern anspruchsvoll -- und es boomt. usw.
 
Dazu kommt noch der Fachkräftemangel. Welche Nichtskönner inzwischen den Chat bei CANYON betreuen, geht auf keine Kuhhaut. Die haben weitestgehend null Ahnung von Technik und wissen noch nicht einmal, welche Produkte ihr Arbeitgeber verkauft.
Ich hatte bei meinem Stadtrad von Canyon zwei Probleme.
Einmal hat sich eine kleine Schraube vom Gepäckträger gelöst und verabschiedet. Rückmeldung innerhalb eines Tages mit bitte um Foto. Ersatz war in einer Woche da (ok, zwischenzeitlich im Schraubenhandel etwas passendes besorgt).
Zweite Problem war der Motor. Hier war Werkstatttermin erst in Monaten vor Ort möglich, Canyon hat mich an den Motorhersteller verwiesen. Hier konnte ich nach langem hin und her und letztendlich über das öffentliche Ansprechen des Serviceleiters über Linked-In eine schnelle Lösung finden.

Aber ganz ehrlich, mit dem Crash Replacement des Santa Cruzes eines Freundes zog sich auch über die halbe Saison
 
Deine Sichtweise, aber für mich zu kurz gedacht. Hier geht es um einen Meinungsaustausch, warum sich die Bikebranche – insbesondere CANYON – in einer Krise befindet. Manch einer mag das gerne verkomplizieren, andere hingegen (meine Meinung) liegen richtig: Corona-Bike-Boom, massig Gewinne eingefahren, maßlos die Preise angehoben, inzwischen Wirtschaftskrise, zu viel Angebot (was es früher so niemals gab) trifft auf zu wenig Nachfrage, starke Konkurrenz aus China – und den heiligen Gral „S-WORKS & Co.“ wird es ebenfalls noch treffen.
Die gründe sind mit dem Marktumfeld bereits in der Überschrift des Artikels benannt und sollten auch jedem bekannt sein.
Die versender hatten niedrige preise als großes argument aber da aktuell allerlei bikes mit 50-60% rabatt verkauft werden sind sie eben nicht mehr die günstigsten.

Alles darüber hinaus ist Geschwafel weil man in unserer Position nicht die notwendigen daten für eine fundierte Meinung hat.

Ich kann aber gerne mal bissel mit schwafeln:
Im Markenvergleich ist das Canyon portfolio komplett aufgebläht.
Neuron und Spectral 125 parallel, Strive und Troque, Grizzl und Grail. Bei den Ebikes ist es ähnlich unübersichtlich. Das macht alles doch nur unnötig teuer sowohl in der entwicklung als auch in der herstellung.

Währenddessen bringt z.b. Trek einen Topfuel Rahmen der potentiel Lux Trail Neuron und spectral 125 gleichzeitig schlägt.

Das ganze mal in Zahlen. Ich Vergleiche nur die Modelle mit eigenem Carbon Hauptrahmen innerhalb der Motorlosen MTBs von XC bis Enduro
Canyon: 7 Modelle
Santa Cruz: 4 Modelle
Specialized: 3 Modelle
Trek: 4 Modelle

Ich habe speziell die Carbonmodelle herausgepickt weil die Kosten für die Herstellung der Rahmen sehr stark mit der hergestellten menge skaliert.




Ob canyon preislich so viel teurer ist... ich weiß nicht. 2018 hatte ich ein Canyon Torque CF9 in wunderschönem Pink:
1763117144141.png

Das Bike hat damals 4000€ gekostet mit Folgender Ausstattung:
Rahmen: Canyon Torque CF
Federgabel: Fox 36 Performance Elite
Dämpfer: Fox Performance Float X2
Antrieb: SRAM GX Eagle
Bremsen: SRAM Code R
Laufradsatz: DT Swiss EX 1501 Spline
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 (MaxxGrip/MaxxTerra)
Vorbau: Canyon G5
Lenker: Canyon G5 AL
Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth
Preis 3.999 €

Vergleicht man das mit dem Aktuellen Torque CF8 für 4300€ fällt auf das die ausstattung auf einem sehr ähnlichen Niveau ist.
SLX vs GX Beide mit fox performance elite. Allerdings sind, wie heute üblich, die Laufräder billiger.
SO groß ist der preisunterschied nicht.
 
Ich habe mein erstes Canyon ca. 2004 gekauft. Rennrad Roadmaster Ultimate mit kompletter Dura Ace Ausstattung. € 2500,- konkurrenzloser Preis damals. Es folgten noch ein paar MTB's auch hier XT Ausstattung mit Fox Fahrwerk für € 2000,-

Canyon war damals noch ein "einfacher" Versender, aber heute Luxusbauten und div. Sponsoring bei den Top Teams im Radsport.

Heute bekommt man bessere Räder im lokalen Fachhandel.

Canyon ist einfach zu gierig geworden.
 
da wurde halt auf automobilisten geschielt. ich vermute, es ist immer noch so: einen vw konnte man nicht zum verkaufspreis erhalten -- übergabe beim händler kostet überführung (nachvollziehbar) und abholung am werk ist nur mit kostenpflichtiger werksführung etc. pp. erhältlich. eine schlichte übernahme "vom band" ist/war nicht möglich.
Nicht vergleichbar: Ich hole mein Bike ab, weil ich es schneller haben will. Stattdessen wird mir ein ominöses Übergabe-Erlebnis suggeriert, das am Ende von einer Aushilfskraft mit wenig Fachwissen ausgeführt wird, die mir meine mitgebrachten Pedale dranschraubt und mir erklärt, wie eine Dämpferpumpe funktioniert. Das ist einfach nur noch lachhaft, wenn ich dafür 149 Euro zahlen soll. Die müssten mir als Kunden eigentlich Rabatt geben, da ich ihnen das Einpacken des Bikes in den Karton erspare.
 
Im Markenvergleich ist das Canyon portfolio komplett aufgebläht.
Deswegen: Die einzig realistische Lösung ist ein „Gesundschrumpfen“. Modellpalette und Mitarbeiteranzahl halbieren und wieder Räder für die Kunden bauen sowie den Service massiv verbessern. CANYON ist einfach zu groß geworden. Roman Arnold hat die Bude im richtigen Moment verkauft und kommt jetzt zurück (?!). Der macht das bestimmt nicht für lau und nicht, weil ihm sein ehemaliges „Baby" so sehr am Herzen liegt, sondern meiner Vermutung nach für eine ordentliche Stange Geld. Ziel ist sicherlich, den Kunden zu suggerieren: „Schaut her, wir haben den Roman wieder an Bord. Der weiß ganz genau, was ihr wollt, der hat eine Radsport-DNA und dazu noch diese romantische Firmengeschichte: Vom Verkauf-aus-dem-PKW-Anhänger zum großen Fahrradmogul!“
 
Canyon hatte vor vielen Jahren echt super Produkte mit top Ausstattung zu einem guten Preis. Trotzdem habe ich immer im Fachhandel gekauft, weil mir Beratung und Support wichtiger waren. Das Strive und Spectral sind mega Bikes, die mich immer wieder angelacht haben. Leider fällt ihnen die Preisentwicklung der letzten Jahre auf den Kopf, wenn man geilere Bikes (SC etc.) mit Rabatt um ähnliche Preise bekommt.
 
Das Traurige ist, dass sich die gesamte Branche - inkl. uns Käufern - sich das lange Zeit schön geredet hat.
Fängt schon an mit der Frage, wann der erste Kipppunkt war. Wann sind die Preise merklich angezogen und ab wann sind sie dann komplett durch die Decke gegangen.

Wirklich erst während der Corona Krise?
https://www.bike-magazin.de/special/mobilitaet/fahrraeder-sind-teurer-geworden-das-sind-die-gruende/

Oder fing das nicht viel früher an und man hat sich das alles mit dem Glauben an Fortschrittsdenken schön geredet ?
https://www.joergspaniol.de/texte/tests-und-service/der-preis-des-fortschritts/


PS: Ähnliches erlebt man ja auch in der Musikszene: Konzertticketpreise fern von gut und böse. Gibt zwar noch Alternativen (kleinere Clubs), die preislich im Rahmen geblieben sind, aber das Gros der Konsumenten hat die letzten Jahre sämtliche Preiserhöhungen akzeptiert (weil einfach genug Kohle über war und man vieles nicht hinterfragt hat).

Es fing viel früher an, ich bin deiner Meinung.

Als Musik Fan kann ich es nur bestätigen. Beispiel: Iron Maiden in San Siro, Mailand: 175€ auf dem Rasen.
Turnstile oder The Hives im Alcatraz (3000 Leute Club): 50€.
(übrigens Turnstile habe ich vor 2 Tage gesehen und sind einfach genial).
 
Zum Thema „Rabatte bei anderen Herstellern“: Euch ist aber schon bewusst, dass die auch nicht Mutter Teresa sind und deren Produkte wie Blei im Regal liegen bzw. die Lager verstopfen? Rabatte werden in der Regel immer dann gewährt, wenn ein zu großes Angebot auf eine zu geringe Nachfrage trifft oder wenn man dem Kunden im Vorfeld vermitteln möchte, dass er hier angeblich ganz viel Geld spart.
 
Weil du erkannt hast, dass die hochpreisigen Marken und Modelle ihre Zielgruppe so dermaßen über den Tisch ziehen wollen – und dennoch 10 Monate später über 30 % Rabatt möglich ist. Das macht sie natürlich maximal sympathisch. Dagegen könnte man nun halten: Dann doch lieber ein CUBE, CANYON oder ROSE. Denn dort ist der Rabatt nie so groß, da die UVP eher zur Marge passt.
Naja, bei Cube bieten die Händler auch ohne Probleme 15% Rabatt an.
Aber richtig, Cube macht wohl einiges besser als Canyon und ist als Firma im Wachstum.
Anders bei den Händlern, die kämpfen zum Teil mit hohen Lagerbeständen.
Bei den Händlern schrumpft in Summe der Absatz um ca. 10%, bei gleichzeitig hohen Lagern.
Somit kannst auch bei einem Cube solide Rabatte herausholen.

Trotzdem sind auch hier die Preise überzogen, speziell wenn man sich die Aufpreise eines Modelles mit „besserer“ Ausstattung anschaut.
 
Rennrad ist aber auch die letzten Jahre extrem elitär geworden. Vor allem die Jüngeren, die neu einsteigen. Gefühlt alles Bestverdiener oder Kinder von Bestverdienern, die auf maximale Aussenwirkung setzen, und zwar nicht nur beim Rad, sondern auch bei den Klamotten. Alle in PAS, SYN oder ähnlichen Stöffchen unterwegs, wo das Trikot unter 200 Euro maximal verpönt ist. Dann noch die Leica um den Hals, Hauptsache der Content für Instagram passt. Muss am Ende jeder wissen, was Radfahren für ihn ausmacht, aber das erklärt schon warum RR und Gravel noch boomen. Da sitzt das Geld insgesamt deutlich lockerer. Auch die Halbwertzeit eins Rennrads wird immer kürzer. Ich fahre meine RR, die zugegebenermaßen auch aus dem oberen Regal kommen, eigentlich immer mindestens 5 Jahre, eher länger. Das neue RR-Klientel wechselt alle 2-3 Jahre, zumindest die, die ich um mich herum beobachten kann.

MTB bist du halt pragmatischer. Klar, darf auch was kosten, aber das Material wird deutlich mehr strapaziert. Würde mir nie ein MTB holen, dass auch nur annähernd Richtung 10k geht, wer weiß wie lange es überlebt. Die Branche hat einfach komplett überreizt und komplett anderes Publikum. Jetzt fällt ihnen das reihenweise auf die Füße. Die Rabatte, auch für Teile sind ja schon teilweise absurd.
Ja und nein. Du hast recht, dass die Rennradszene mittlerweile (zum großen Teil) sehr elitär geworden ist.
Das war früher anders, als mich meine Eltern mit elf Jahren zum hiesigen Radsportverein geschleift hatten, da war Rennradfahren fast noch ein 'Bauernsport'. Gefühlt Ende der 90'ziger hat sich die Rennradszene dann sehr verändert (viele Akademiker haben Spaß am Rennradeln gefunden, was natürlich irgendwann auch Einfluß auf die Szene und deren Erscheinungsbild hat).

Nichtdestotrotz ist in meinen Augen auch die MTB Szene relativ elitär geworden. Eigentlich fast alles mutiert immer mehr in diese Richtung, weil sich jeder irgendwie abgrenzen will ('Mainstream ist scheiße') und sei es nur am Wochenende, wenn man seinen Hobbys frönt.

Okay, mein letzter Transalp liegt viele Jahre zurück und da ich das MTB eher als Ausgleich zum Rennradeln betreibe, war ich schon lange nicht mehr in den typischen MTB Hotspot Gegenden unterwegs, sondern fast nur noch im Taunus.
Hier in der Region ist dieses Hang Loose Feeling, das man auch der MTB-Szene immer gerne attestiert hat, aber schon lange abhanden gekommen.
Mag sein, dass Frankfurt als Banken- und Finanzmetropole in der Beziehung etwas speziell ist, vielleicht muss ich da aus meiner Rhein-Main Blase mal wieder raus.
Bin aber trotzdem in den letzten Jahren noch viel in den Alpen mit dem Rennrad unterwegs gewesen und bin dabei natürlich auch dem ein oder anderen MTBiker begegnet. Allesamt eher mit hochwertigem Material unterwegs (dagegen spricht ja auch nix, wenn man in seine Hobbys investiert!).
Nur wenn es dann irgendwann heißt, "wir müssen wieder mehr sparen und vorsorgen, die fetten Jahre sind erst mal vorbei", dann macht sich das natürlich relativ schnell bemerkbar, gerade dann, wenn man schon über die Grundausstattung verfügt und sich zwei- dreimal überlegt, ob ein neues Bike nötig ist. Das scheint ja im Moment der Fall zu sein und viele Firmen - nicht nur innerhalb der Bikebranche - merken das.

Früher war das subjektiv alles noch etwas entspannter, aber ich bin mit Mitte 50 auch schon ein alter Sack, vielleicht ändert sich in dem Alter der Blickwinkel etwas zu sehr.
 
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