...wollt nochmal ganz speziel Torque Alpinist Fahrer ansprechen, haltet ihr das Alpinist auch für einen Alpencross tauglich oder nicht? Und am Gardasee, wie stehts da mit den Klassikern Tremalzo und Altissimo/Baldo, hat da schon jemand Erfahrungen gemacht? Wäre super hilfreich, da ich auch vor der Entscheidung steh, Alpinist oder Strive?
Vielleicht könnten diejenigen, die auch zuerst an der Uphill-Performance des Alpinists gezweifelt haben, aber sich dann für eines entschieden haben, zu Wort melden! Da ich direkt bei den Alpen lebe und auch jede Woche ein bis zwei Touren um die 60-90 Kilometer mit ca 1200-2000 Höhenmeter fahre, würd mich das sehr interessieren

und klar, Bikepark und bergab solls natürlich auch flott gehen!Wie siehts denn in der Ebene aus, kann man da auch mal mit 30km/h dahindüsen?...
Bin jetzt seit 5 Wochen mit dem Alpinist auf Muddy Mary & Big Betty unterwegs und hab dabei schon fleißig Höhenmeter gesammelt (etwa 15.000hm), da ich auch nicht weit zu den Bergen habe

.
Bergauf geht das Alpinist (bezogen auf AM/ED/FR-Bikes) sehr gut, gerade auf Forstwegen und nicht sehr steilen Anstiegen ist es geradezu spritzig (eine meiner Halbtagestouren mit 1500hm). In stark verblockten, wurzeligen Trails empfinde ich das höhere Tretlager im Vergleich zu meinem Trailbike als Vorteil, jedoch fahre ich mittlererweile diese fast ausschließlich mit Propedal (150psi im PB). Trotz Propedal versackt aber der Dämpfer im FW (zieht sich von 30% SAG stehend in der Ebene auf etwa 40% hinein). Durch die absenkbare Talas verschmerzbar, man hat noch genug Druck am VR. Zur Zeit fahre ich noch ein 24er KB (und 12-36 Kassette), werde aber bald auf 22 wechseln.
Das Gewicht finde ich für den FW & Preis fast überragend, meines wiegt mit MM/BB & NC17 SPIII unter 15kg (mit RF SIXC). Es gibt aber auch bessere Geometrien bergauf, z.B. Lapierre Spicy aufgrund seiner sehr langen Kettenstreben (445mm gemessen) und LV901 aufgrund des langen Radstandes und des sehr niedrigen Cockpits (Reach/Stack). Mit diesen konnte ich ein paar sehr technische Passagen bergauf besser fahren, jedoch bevorzuge ich bergab den kurzen Radstand/Kettenstreben und den Stack des Torque für technische verwinkelte Touren/Vertrides.
Auf Zufahrten in der Ebene (Asphalt/Schotter) ist es auch überraschend spritzig und sehr angenehm zu fahren. Kein Unterschied zu meinem Cube AMS125 (mit gleichen
Reifen).
Auf Flowtrails und verblockten Bergwegen macht es bergab sofort Spass. Fürs Vertriden und Trialen im technischen Gelände braucht es etwas Eingewöhnungszeit.
Einen Alpencross würde ich aber nur dann mit diesem Bike fahren, wenn es bergab auch entsprechende schwere Trails gibt. z.B. den Tremalzo über die Asphaltstrasse (oder Schotterweg) hinauf zu bezwingen, damit man dann den harmlosen Schotterweg runter nach Riva fährt, würde ich nicht machen (aber ich habe damals auch mit dem Hardtail eine nettere Abfahrt bevorzugt

).
Zurueck zum Alpinist: Ebene kein Problem, bergauf geht aber eben nicht so angenehm wie auf anderen Bikes. Tremalzo wurde bei mir knapp, da hat die Kondition Schlapp gemacht. Gewicht macht es einfach super anstrengend.
Mein Problem mit dem Alpinist ist das folgende: Die Hinterbaukinematik ist sehr degressiv und nutzt viel Federweg im mittleren Bereich (mein Eindruck). Mit wenig Druck im Daempfer ist der Hinterbau super sensibel bergab, sackt aber bergauf weg. Das macht klettern zur Qual...
Alles natürlich eine Frage des Vergleichs und der Kondition

. Mein AMS125 (Custom) ist trotz VRO (S) und absenkbarer Gabel auch nicht besser bergauf geklettert und wie viele andere Viergelenker leider auch im FW versackt.
...Mehr Druck heisst dann aber gut bergauf and nie mehr als 85%-90% Federweg.
Naja, warum warst du damit unzufrieden? 10% Reserve sind doch okay
Aber es ist kein Alpencross/All-Mountain Bike das nach Feierabend DH Strecken faehrt. Bergauf ist einfach etwas anstregender und ungemuetlicher
Auch da kann ich dir nicht zustimmen. Für die kurze Feierabendrunde ist das Alpinist geeignet - v.a. wenn man eine entsprechende Strecke vor der Haustüre hat

...
Wobei man sich natürlich die Frage stellen darf, ob man wirklich 170/180mm FW benötigt. Bei meinen technischen Touren war die Geo & Steifigkeit sehr angenehm (bergab), den vollen FW brauche ich aber nur selten...
Für mich war aber die uneingeschränkte Bikepark-Freigabe ein Kriterium. Da ich dort auch sehr wahrscheinlich ein anderes Setup fahren werde, könnten der FW dann doch ganz angenehm werden. Das Strive wirkt auf mich eher wie ein langhubiges AM (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss).