29er ungefedert..... (TechTalk!)

Ich persönlich möchte nichts anderes mehr fahren, mich erfreut die Unkompliziertheit, das Tempo ist mir Wurst.

Das objektive Tempo in km/h ist dem Gehirnkasten ziemlich egal. Die subjektive Tempoempfindung gibt den "Kick": früher mit dem Rennrad war 80 km/h auf glattem Asphalt verdammt schnell - doch wenn es mir auf dem MTB mit Tempo 30 mit Starrgabel das Gesichtsfeld püriert: *das* fühlt sich dann richtig schnell an:D
 
In den Videos aus den 90zigern sieht man recht gut wie es ohne und auch nicht so guten Federgabeln (wie heute) abgeht im wahrsten sinne!
 
In den Videos aus den 90zigern sieht man recht gut wie es ohne und auch nicht so guten Federgabeln (wie heute) abgeht im wahrsten sinne!

Nee, das Hauptproblem sind die dünnen Reifen mit hohem Druck. Die hatten dadurch kaum Traktion. Mit nem zeitgemässen Starrbike mit breiten Felgen, breiten Reifen und niedrigem Druck würde man da nicht so runtereiern. Das traurige ist, dass man das schon vor 20 Jahren hätte machen können aber nicht gemacht hat, weil es nicht in die Köpfe ging. In weiteren 20 Jahren werden richtig breite Felgen Standard sein, nur werden die meisten Leute sich über 10 Laufradsätze millimeterweise dorthin bewegen. Wers verstanden hat, kann hier aber "der Zeit voraus" sein und gleich passend kaufen. Aber das Schreckgespenst von den "bösen rotierenden Massen" wird noch lange sein Unwesen in den Köpfen treiben.

Schmale Lenker und zu steile Geometrien waren natürlich am Misserfolg beteiligt. Auf ner Tour letztes war mal ein Fahrer mit einem alten Klein in meiner Rahmengrösse dabei. Ich habs mal auf einem kurzen Trailstück, dass ich mit meinem ungefederten Rad problemlos fahre, ausprobieren können und hätte mich dabei fast abgelegt. Das ging wirklich gar nicht.
 
Moin zusammen,

ich bin noch blutiger Anfänger als MTB-ler und habe mir ein Stahl-Starrbike zum "Radwandern" gekauft...
Es hat FlowEX-Felgen (25mm Maulweite) mit 29x2.2 RaceKing RaceSport drauf.

Mit welchem Luftdruck kann man die denn dauerhaft fahren, ohne das die Reifen durch die Walkarbeit vorzeitig rissig werden?
Ich fahre (noch?) keine Trails oder ruppige Passagen, sondern Wald- und Forstwege, schmalere Trampelpfade und auch Asphalt auf dem Weg ins Büro.
Die Luftdruckangaben von Conti sind, glaube ich mich zu erinnern, doch mindestens 3 bar? Fahren tue ich zur Zeit mit 2,5.

Danke für eure Nachsicht mit 'nem Greenhorn ;-)

Manni
 
Du musst Dir keine Gedanken um die Rissigkeit machen, das halten die Reifen locker aus.
Du kannst von knapp unter 1bar im trailigen Gelände ( das ist kurz bevor der Reifen von der Felge will) bis über 3bar auf Asphalt fahren. Ich hatte mit den Schwalben im rolligen Geläuf hinten 1,8, vorne 1,6bar.
Spiel unterwegs ein bißchen mit dem Luftdruck, so lernst Du am schnellsten.
Btw: ein breiterer Reifen auf dem Starrbike ist nie verkehrt: 2.4 sollte in jeden Rahmen gehen.
Viel Spaß,
CC.
 
Dank für die Antwort, CC.

So niedrig? Auch mit normalen Schläuchen? Und mit Fahrer+Rucksack+Bike = ca. 105 kg?
Habe jetzt manchmal schon das Gefühl, das die Fuhre vorne "schwimmt", oder liegt das nur daran, das ich sonst 23mm-Rennradreifen mit 7 bar gewohnt bin...?

Manni
 
schonmal Entschuldigung für Off-topic.

ich fahr zwar nur 26" Starrstahl, rolle mit Rucksack aber ca. 110kg durch die Gegend. Reifen vorne NobbyNic, hinten RacingRalph in 2.25. Reifendruck bei Stadtbetrieb vorne 1.8-2.1, hinten 1.9-2.2. Es gilt den optimalen Rollwiderstand bei niedrigst möglichen Luftdruck zu finden. Also einfach probieren. Achja, Maulweite ist glaub ich 21mm. Ich weiss jetzt nicht inwiefern Reifendrücke zwischen 26" und 29" vergleichbar sind, aber bei 2,5Bar schwimmt bei mir rein gar nichts, im Gegenteil. Die Reifen sind viel zu hart. Hab vorne gerade 1.6 oder so drauf, das ist langsam kritisch bei schnelleren Kurven. Dafür federt mir der Reifen im Gegenzug alles weg was einem in der Stadt so unter die Räder kommt.
 
Die Frage, warum ungedert und SSP stelle ich mir auch, wenn ich mein Rigid-SSP-Niner aus dem Keller hole. Aber nach einigen Touren mit einem potenten Fully, das komplett alles wegbügelt, perfekt klettert, toll springt, auch auf Bremswellen noch sauber auf den Punkt bremst, im Wiegetritt kaum pumpt und voller toller Carbon-high-Tech steckt giert es mich einfach danach, mit meinem starren Rad zu fahren. Ich spüre danach Muskeln, deren Existenz beim Fullyfahren unbekannt bleiben, ich habe bei einigen bockigen Abfahrten Angst, ob die Räder die Spur halten werden, mein Puls geht beim Bergandrücken ans Limit. Ich weiß danach wieder, dass ich zu wenig Rumpfmuskeltraining mache, meine Unterarmmuskeln früher, als es noch keine Federgabeln gab, noch Arbeit leisten mussten.
Wenn ich dann erledigt, aber glücklich wieder zu hause bin, kommentiert meine Freundin nur: sei ehrlich, das ist deine Art, Fransenlederjacke zu tragen – Recht hat sie.
 
Dank für die Antwort, CC.

So niedrig? Auch mit normalen Schläuchen? Und mit Fahrer+Rucksack+Bike = ca. 105 kg?
Habe jetzt manchmal schon das Gefühl, das die Fuhre vorne "schwimmt", oder liegt das nur daran, das ich sonst 23mm-Rennradreifen mit 7 bar gewohnt bin...?

Manni

Immerhin haste mit den Flow Ex ja schön breite Felgen. Ich selbst fahre mit 30 mm Mauslweite und 75 kg 1,0/1,3 bar - allerdings die Protection Versiom vom Raceking. Mit deinen 105 kg Abfluggewicht würde ich mal was in der Gegend von 1,5/1,8 bar ausprobieren.

Der Raceking ist wirklich ein toller Reifen:daumen:
 
@paule123 und @DerBergschreck:

Dank für eure Antworten, habe den Luftdruck jetzt mal auf vo/hi 2,0/2,2 reduziert (stufenweises annähern) und es fühlt sich schon viel komfortabler an! Das "Schwimmen" scheint übrigens nach weiterer Gewöhnung ans MTB-len (sonst Trekker und Rennrad) mehr in der Einbildung zu existieren oder auf splittigen Untergrund mit höherer Geschwindikeit als früher, zurückzuführen zu sein. Werde weiter testen und geniessen....
Der Reifen gefällt mir auch sehr gut: rollt leicht, nicht zu laut und reinigt sich prima selbst. Aber als Greenhorn habe ich eben gerade entdeckt, das er Laufrichtungsgebunden ist! Und was soll ich sagen: meine sind beide falschrum drauf :mad: !

@peterbe:
Bei dem Bild kann man neidisch werden... Auch als Biker ohne MTB-Vergangenheit sind das die Gegenden und Wege, die ich fahren möchte! Und zumindest das, was auf dem Bild zu sehen ist, sollte doch auf jeden Fall Starr zu fahren sein!!?
Na ja, mangels Alternative kann ich so wie so nicht "gefedert"...

Manni
 
Die Frage, warum ungedert und SSP stelle ich mir auch, wenn ich mein Rigid-SSP-Niner aus dem Keller hole. Aber nach einigen Touren mit einem potenten Fully, das komplett alles wegbügelt, perfekt klettert, toll springt, auch auf Bremswellen noch sauber auf den Punkt bremst, im Wiegetritt kaum pumpt und voller toller Carbon-high-Tech steckt giert es mich einfach danach, mit meinem starren Rad zu fahren. Ich spüre danach Muskeln, deren Existenz beim Fullyfahren unbekannt bleiben, ich habe bei einigen bockigen Abfahrten Angst, ob die Räder die Spur halten werden, mein Puls geht beim Bergandrücken ans Limit. Ich weiß danach wieder, dass ich zu wenig Rumpfmuskeltraining mache, meine Unterarmmuskeln früher, als es noch keine Federgabeln gab, noch Arbeit leisten mussten.
Wenn ich dann erledigt, aber glücklich wieder zu hause bin, kommentiert meine Freundin nur: sei ehrlich, das ist deine Art, Fransenlederjacke zu tragen – Recht hat sie.

:daumen:Schöner und plastischer wurde der Unterschied noch nie beschrieben...:daumen:...ich glaub ich hol morgen auch wieder die Fransenlederjacke raus:daumen:
 
Und zumindest das, was auf dem Bild zu sehen ist, sollte doch auf jeden Fall Starr zu fahren sein!!?
Na ja, mangels Alternative kann ich so wie so nicht "gefedert"...

Keine Angst, starr geht mehr als die Mountainbikeindustrie zugeben möchte. Ich hatte vor fünf Jahren beim Aufbau meines ersten starren MTBs auch Zweifel, weil ich sonst nur Leute mit Federung gesehen habe. Die fahren aber keine Federung weil sie zwingend notwendig wäre, sondern weil keine ungefederten Bikes im Laden stehen.
 
Ich glaube auch, dass in den meisten Fällen die Frage:" Wieviel geht mit Starr?" im Ansatz schon völlig falsch gestellt ist. Es geht nämlich wirklich verdammt viel. Es ist vielmehr die Frage:"Wieviel Komfort möchte ich einbüßen?" Der Komfort geht halt flöten. Dafür hat man ein unglaublich direktes Fahrgefühl.
 
Die Frage ist auch wie schnell man unterwegs sein möchte. Mit einem Starrbike muss man da schon mal Abstrich machen, man kann eben nichts plattbügeln..
 
Die Frage ist auch wie schnell man unterwegs sein möchte. Mit einem Starrbike muss man da schon mal Abstrich machen, man kann eben nichts plattbügeln..

Si! Ich habe drei MTBs hier - ein Fully, ein Hardtail und ein starres. Mit denen fahre ich jeweils alle mir bekannten Strecken hier im Taunus - nur jeweils anders bzw. in verschiedenen Geschwindigkeiten. :)
 
Alle, die ich auch mit einem Fully fahren würde. Nur anders...

Edit: Bin kein Trailgott. S1. Leichte S2? Also, keine Ahnung, alles, bei dem man nicht kontrolliert das Hinterrad versetzen muss oder mehr als 50cm zu droppen hat.
 
Welche Wege fahrt Ihr mit einem 29er Starrbike so ?
Anhand der Singletrailskala kann man denke ich sagen, dass man die Starrgabel bis S2 noch gut mit Fahrtechnik ausgleichen kann. Absätze, die man noch überrollen kann, sind mit Starrgabel imo sogar leichter zu fahren. Kann halt, im Gegensatz zur Federgabel, nicht wegsacken. Noch krasser ist das bei Kuppen oder Senken. Etwas breitere Pumptracks machen starr richtig Spaß.
 
Wie sind eure Erfahrungen mit Drops oder Sprüngen ohne Federung? Mich würde vor allem interessieren, bis zu welcher Höhe man ins Flache springen kann, ohne das es weh tut. Meine Grenze liegt etwa bei 1 1/2 - 2 Bordsteinhöhen (mit ausgezogener Sattelstütze - mehr als 5 cm runterstellen wäre ohnehin nicht drin wegen gekrümmtem Sitzrohr). Ich kann mir vorstellen, dass noch mehr geht, saubere Technik vorausgesetzt.

EDIT: Meine persönliche Grenze ist bislang psychologisch begründet, von schmerzhaft ist das noch deutlich entfernt.
 
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