Original geschrieben von taunusbiker
Granny,
klasse Diskussion angeheizt. Ich hab schon lang nicht mehr so schön gelacht.
Ist schon schade, dass durch die Zeichnung jetzt alles vorbei ist.
Aber eine Frage hätt ich noch:
Warum bremst es jetzt hinten doch besser???
vorweg einmal die DIN 79 100:
unter trockenen betriebsbedingungen sollte die vorderradbremse allein mindestens 3,4m/s und die hinteradbremse allein 2,2m/s verzögerung bringen,(bei nässe V 2,2 und H 1,4 m/s).
betätigt ein radfahrer die bremse,verringert sich die umfangsgeschwindigkeit der räder und damit verlangsamt sich die vorwärtsbewegung des systems,sollte das system nicht langsamer werden müssten die
reifen gleiten.die reibkraft der
reifen (grip)verhindert das gleiten und bringt das bike zum stehen.
bei stehendem bike,lasten ca 55% gesamtgewicht auf dem hinterrad und ca 45% vorne.ausgehend das der schwerpunkt über der tretlagerachse liegt und ca in sattelhöhe ansteht.
beim
bremsen ,egal mit welcher bremse(vorne oder hinten),verlagert sich der schwerpunkt nach vorne und die lasten verlagern sich vom hinterrad zum vorderrad.und zwar je mehr nach vorne desto stärker gebremst wird.
wenn nun die reibkraft der
reifen (hinten)grösser ist als der anpressdruck dann gleitet der
reifen(blockiert).daraus resultiert das mit höherem anpressdruck des reifens(vorne)mehr reibkraft(bremskraft)übertragen werden kann.
die vorderradbremse ist aufgrund der höheren übertragbaren bremskraft die effektivereals faustregel gilt das bei einer geradeausfahrt das vorderrad 80% der bremskraft überträgtwenn mann die
bremsen gleichmässig betätigt.
zum vervollständigen der diskussion gilt vollgende regel bei MTB im besonderem OHNE die Gesetze der fahrradphysik auszusetzen.
die o.g. regel gilt für geradeausfahrt,festem untergrund und kontrolliertem bremsmanöver(fahrkönnen).
wir dürfen daraus nicht vollgern das man nur mit dem vorderrad
bremsen sollte.die bremstechnik eines guten radfahrers sollte erst das hinterradoptimal verzögern(ohne blockieren),um dann das vorderrad GEZIELT einzusetzen.
beim
bremsen inn der kurve tendiert das hinterrad zum ausbrechen, der radfahrer stellt sich darauf ein und belastet die vorderradbremse etwas weniger und die hinterradbremse stärker und erziehlt eine GLEICHMÄSSIGE bremskraftverteilung.(das wegen der geringeren übertragbaren bremskräfte in kurven!)und um plötzliches ausbrechen zu vermeiden.
sonderfall MTB :
hier sieht die sache etwas anders aus.(die o.g. regel bleibt in kraft,nur die prozentuale verteilung verschiebt sich etwas).der fahrer belastet das hinterrad ohnehin stärkerund kan deshalb höhere bremskräfte auf das hinterrad übertragen(höhere als beim geradeausfahren und bei einem normalem fahrstil und fahrad AN DER HINTERRADBREMSE).unter schwierigen bedingungen und beim bergabfahren kommt dem abbremsen des hinterrades eine grössere bedeutung zu.in dieser situation wäre es fatal wenn das vorderrad blockieren würde.
deshalb sollte man VOR der kurve mit BEIDEN
bremsen die geschwindigkeit herabsetzen und dann die kurve OHNE weiteres
bremsen mit der HINTERRADBREMSE in BEREITSCHAFT durchfahren.
sogesehen hat jede meinung inn diesem tread seine richtigkeit ist aber von der tatsächlichen sachlage abhängig.
GRÖSTMÖGLICHE bremskraft wird vom vorderrad übertragen(ist Übertragbar).die vorderradbremse wird aber weniger scharf eingesetzt weil schwerer kontrolierbar in kurven und auf schwierigem untergrund.die kontrolierbarkeit leidet WEIL HÖHERE BREMSKRÄFT übertragen werden die SCHNELLER ,ABRUPPT zum blockierem führen und einen sturz verursachen könnten.
genauso ist es wiedersinnig am hinterrad wo ohnehin nur geringe kräfte übertragen werden können eine stärkere bremse als vorne einzubauen weil ja eine geringe bremskraft schon zum blockieren ausreicht.wer sich hinten eine scheibe anbaut aus welchen gründen auch immer,kann das nicht mit dem bedarf an HÖHERER bremsleistung begründen,natürlich ist es schön wenn vorne eine scheibe montiert ist auch hinten eine zu haben und als grund völllig ausreichend das man spass hat am scheibensystem.das nassbremsverhalten,der felgenverschleiß und die nicht zum
reifen abgeleitete bremswärmeentwicklung sind weitere gute gründe für eine scheibe hinten.