Wunderbar, großer Schmerzensmann: dann sollten wir uns demnähx mal in der Zikkurat-Umgebung treffen. Muss mir doch das neue Domizil mal unter fachkundiger Übungsleitung angucken
Mit der fachkundigen Übungsleitung kann es noch dauern. Nach heutigem trialrun habe ich mich entschlossen erst mal meine treue Technikgemeinde auf die neuste, bisher geheime, von mir unter methodisch, didaktischen Gesichtspunkten entwickelte Herbsttechnik aufmerksam zu machen.
Sicherheitshinweis vorab:
Ein Trainieren der Technik ist nur mit Ganzkörperprotektoren und
Fullface zu empfehlen. Die fehlenden Protektoren an den Schienbeinen des Verfassers sind nur dessen Können und Mutes zu zollen.
Wie die neuste, noch unter Verschluss gehaltene Untersuchung ergeben hat, werden Klickis für gemeinhin wesentlich überschätzt. Auf dieser Kenntnis basierend, habe ich eine vollkommen innovative Fußtechnik entwickelt.
1. Grundstellung

Anstatt den Fußballen auf die Peldale zu stellen, ja schlimmstenfalls sogar sich einklicken (aufgrund der jüngsten Vergangenheit war mir beides sowieso nicht möglich) positioniert man die Fußhacke auf der Pedale. Zunächst einmal in der Grundstellung in Fahrtrichtung. Diese Stellung hat extreme Vorteile zum üblichen Pedalieren des technikunkundigen MTBlers. Im Einzelnen:
2. Lenkwinkelbegrenzung kombiniert mit Profilreinigung

Gerade im Herbst ist es extrem wichtig, den Lenkeinschlag zu begrenzen. Zu große Lenkwinkel führen sehr schnell zum Verlust der Vorderradhaftung auf Laub, Matsch oder auf dem Weg befindlichen Kröten. Folge ist ein Wegrutschen des Vorderrades und ein Sturz. Im ungünstigsten Fall auf die matschigen Kröten. Wie oben dargestellt wird bei der neuen Technik der Lenkwinkel automatisch in der Grundstellung durch die Fußspitze auf herbsttaugliche 15 Grad begrenzt. Laut Untersuchungen meinerseits ist dadurch ein Wegrutschen auf jeglichem Untergrund unmöglich. Bei längerem Maximalausschlag kommt es weiterhin zu einem Synergieeffekt. Die entsprechende Profilseite des Reifens wird von Matsch und sterblichen Überresten befreit was bei Hangfahrten im Steilgelände zu wesentlich mehr Gripp führt.
3. Hochseilbalanciertechnik

Wie oben dargestellt erst mal mit einem Fuß beginnen. Methodisch vom Einfachen zum Schweren. Den Fuß aus der Grundstellung extrem nach außen drehen. Dadurch wird die rotierende Masse vom Zentrum nach außen verlagert. Diese Technik wird seit Generationen bei Hochseilartisten angewand, indem diese durch eine Balancierstange die Masse nach außen verlängern. Da eine Stange beim Biken hinderlich ist, wird durch die Fußstellung dieser Effekt erzielt. Aber bitte erst vorsichtig beginnen. Den Winkel nach und nach vergrößern. Ein zu schnelles Einnehmen der oben gezeigten Extremstellung führt, analog zum Hochseilartisten der nur eine Seite der Stange hätte, zum (Ab)sturz. Ist man in der Lage über mehrere km diese Stellung einseitig beizubehalten beginnt man mit der anderen Seite die gleiche Übung. Ziel ist die
4. Zentrifugal-Zentripedal-Optimal-Stellung

Durch die nach außen verlagerten Rotationsebenen der Füße und, da direkt durch den passiven Bewegungsapperat damit verbundenen Kniee, ist es möglich beim Pedalieren eine Art Kreiselwirkung links und rechts aufzubauen. Dadurch werden die Zentrifugal- und Zentripedalkräfte quasi aufgehoben und 2 zusätzliche Gleichgewichtsebenen zu den rotierenden Laufrädern aufgebaut. Im Sitzen bergauf ist eine extrem langsame Fahrweise möglich, ohne jemals in die Gefahr eines Umfallens zu geraten. Dies kommt sicherlich einem Großteil der Leser entgegen. Aber auch bergab ergeben sich für den Techniktrainierten neue Horizonte:
5. Aerodynamische Lenkhilfe = Skisprungtechnik

Wie dem interessierten Fahrtechniker bereits aufgefallen ist, birgt das Abweichen von der Grundstellung natürlich die Gefahr eines zu großen, herbstuntauglichen Lenkeinschlages. Die oben gezeigte Downhill-Technik verhindert einen zu großen Lenkwinkel durch die Einahme von unterschiedlichen Fußwinkeln. Wie im Bild gezeigt wird der rechte Fuß weiter nach außen gedreht. Zudem wird durch das Durchdrücken der Kniegelenke und Anstellen der Fußspitzen nach oben mehr Windwiderstand und Auftrieb produziert. Dadurch ist es bei entsprechenden Downhillgeschwindigkeiten möglich, völlig ohne Lenkeinschlag, das Bike den Hang hinunter zu manövrieren (da ich kein Patent angemeldet hatte, wurde die Technik vom DSV in einer Undercover-Aktion aus meiner Schreibtischtechnikschublade gestohlen und erfolgreich im Skisprung adaptiert). Im oben gezeiten Fall führt die Stellung zu einer Rechtskurve. Die selbe Technik eignet sich natürlich auch, um plötzliche Schläge und Unebenheiten, z.B. beim Überfahren von Dackeln, ohne Lenkeinschläge auszugleichen. Somit kann sie auch eins zu eins mit durch den Winter in die nächste Sommerbikesaison übernommen werden. Vorausgesetzt ist natürlich ein ernsthaftes Auseinandersetzen mit der Technik und üben, üben, üben!!
CD Eddy