[A] Krabat zum Rennen fahren

Ich bin ja seit über 10 Jahren höchst zufriedener Tubeless-Fahrer. Meine Platten in der Zeit kann ich an einer Hand abzählen. Das wirklich einzigst nervige für mich sind immer die verklebten Ventile. Gerade draußen, wenn man doch mal einen Schlauch einziehen muss und das Ventil schon so verklebt ist, dass man den Ring nicht mehr runter bekommt. Für mich als häufigen Mittagspausenfahrer besonders ärgerlich.

Habe jetzt eine Zeit lang diese sündteuren Milkit Venitle im Einsatz gehabt. Anfänglich gut, aber der Mechanismus ist nicht sehr haltbar. Alle Ventile sind recht schnell hinüber gewesen (für Wissende, die schwarze Verlängerung am "valve core", die die Haut am Ventilende ausdrückt, fällt immer ab und verabschiedet sich in den Reifen)

Nun mal ein anderer Versuch. Ventile von e13. Auch wieder sündteuer, aber was soll's. Wenn sie funktionieren, ist es mir Recht.

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Die Haptik scheint doch besser zu sein, der Ring dann auch besser zu greifen. Zudem kann man innen noch einen Inbus reinstecke, damit man sich beim Aufdrehen leichter tut.


Mal schaun'g
 

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Praxisworks, Wolf Tooth, Absolute Black
Alle gut, alle schon verbaut.
+ Garbaruk und Carbon Ti

Garbaruk arbeitet, abhängig von der Größe, bissl mit der Kettenlinie. Verlagert sich leicht nach aussen.
U.U. kann hiermit ein mininal größeres KB gefahren werden, gegenüber der Konkurenz (bezogen auf den Platz zur Kettenstrebe).
Die Zähne von Garbaruk sind auch ein bissl länger, aber ob das jetzt vor-/nachteilig ist ?! :ka:
Haltbarkeit ist top!

Auf dem Sir9 fahre ich ein narrow/wide von Carbon Ti aus Titan. Auch sehr gut!

Aber 36T oder 38T halte ich schon für sportlich.. o_O
 
gerade für grundlagentraining verstehe ich das 38er eben nicht -> wenn du mit einer trittfrequenz von 90 unterwegs bist, würde das etwa 47-48 km/h geben
aber egal, du machst sicher das richtige für dich
 
Nun mal ein anderer Versuch. Ventile von e13. Auch wieder sündteuer, aber was soll's. Wenn sie funktionieren, ist es mir Recht.
Habe nach viel Rumprobiererei nur noch die ganz normale Ventile von Schwalbe sowie tune im Einsatz.
Um die Füllstände zu kontolieren, schraube ich das eigentliche Ventil raus und messe mit einem selbstgebauten "Milchmessstab" durch den Schaft. Funtzt relativ gut.
Da ich relativ häufig (hinten zumindest) die Reifen tausche, reinige ich alles regelmäßig, oder mache direkt neue Ventile rein. Ohne dem geht's wohl auf Dauer nicht.

Habe übrigens gestern (nach einer Reihe von übergewichtigen und eiernden Schwalben) mal wieder 2 XKings Race Sport tubeless montiert.
Wie herrlich die auf die Felgen ploppen, rund laufen, und waren sogar sofort dicht. Wenn es so bleibt, bin ich begeistert.
Da hatte ich in der Vergangenheit schon inkontinentere Contis auf den Felgen.
 
ja natürlich, sonst müsste man ja auch nie Luft nachpumpen ;)

wenn mal abgedichtet, sollte sich ein Protection von einem RaceSport (oder Maxxis/Schwalbe Analoge) im Dichtheitsgrad nicht unterscheiden. Das anfängliche Abdichten ist bei den Protection nur einfacher, wobei ich mit RaceSport auch nie Probleme gehabt habe.
 
Der Titel hier heißt ja "... zum Rennen fahren". Die Saison ist schon wieder halb rum, Zeit eine technische Zwischenbilanz zu ziehen. Habe ja immer schön fleißig im Racing Team Unterforum Rennberichte verfasst, aber da technische Aspekte nie angesprochen.

Die Saison lief bisher ganz gut, mehrere sehr gute Platzierungen. Bei der AK entweder Podium oder knapp dahinter. Höhepunkt war sicherlich der Gesamtsieg als Einzelfahrer beim 12h Rennen in Penzberg.

Hier das Bike in momentaner Rennkonfiguration:

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Gabel:

Die alte Reba wurde gegen eine neue SID ausgetauscht. Irgendwie schafft die SID es einerseits racemäßig straff zu sein, aber auch Schläge gut weg zu filtern. Und das mit meinen nicht existenten Gabeleinstellfähigkeiten.

Eagle:

Wenn ich mir hier die alten Beiträge zu meinen XTR Di2 Verirrungen wieder ansehe, kann ich nur über mich lachen. Eagle ist für Rennefahren über jeden Zweifel erhaben. Punkt. Ja, und ich nutze das große Blatt hinten. Die Bandbreitenerweiterung im Vergleich zu 11fach ist für mich ein Segen. Mit Ausnahme von solchen kurzen Flachrennen, wie Kempten oder Kaufbeuren, nutze ich die volle Bandbreite sehr gerne aus.

Ich reite deswegen darauf etwas rum, da mich schon wieder so manche "am eigenen Wesen, soll die Welt genesen" Kommentare doch etwas genervt haben. "Keine Sau braucht mehr, wie 1x11", oder "wenn man das 50er braucht, dann solle man erstmal richtig trainieren". Usw.

Bisher hatte ich nur einmal eine Verschalter beim 12h Rennen. Weiß auch nicht, was da los war. Hab ich da geschwitzt, dass ich ein technisches Problem bekomme. So in Stunde 10. Uff. War aber nur ein Verschalter. Sonst schaltet das System absolut geschmeidig in allen Lebenslagen. Auch die Gangsprünge - da war ich ja am Anfang etwas kritisch - sind sehr angenehm. Lange Ausdauerrunden im Alpenvorland mache ich aber lieber mit dem Gravelbike. Das Rumgenudle auf den 3 kleine Ritzeln macht nicht so viel Spaß.

Prinzipiell kann ich mir vorne gut ein 36er vorstellen, momentan ist ein 34er drauf, was eigentlich alles gut abdeckt (Klettertraining und Anfahrten im Tal/Moos).

Zuerst hatte ich ein Absolute Black KB dran, jetzt ein X-Sync 2. Merke da ehrlich gesagt überhaupt keinen Unterschied. Da läuft nichts hörbar smoother.

Gripshift!!! Gripshift!!! Ich verstehe nicht, wie man im Rennbereich nicht Gripshift fahren kann :)

Momentan bin ich ein großer Fan von DryFluid für die Schmierung. Hielt auch über die 12h in Penzberg sehr gut.

Rahmen:

wie schon geschrieben, im Vergleich zum Vorgänger etwas "smoother" bei Unebenheiten (ceteris paribus, nur Rahmen anders), wobei das natürlich kritische Zeitgenossen hier auch ins Placeboreich abtun werden. Sehr gut taugt mir die Sattelstütze. Im Vergleich zu allen anderen 27.2 Carbonstützen, die ich so im Fuhrpark im Einsatz habe, "arbeitet" die am Kopf am meisten. Trotz Keulen-Optik. Dazu kommt noch, dass sie durch die niederigere Rahmenhöhe weiter raussteht. Dies war ja einer der Hauptgründe für mich, den Rahmen zu wählen. Habe da bei meiner Statur so gewisse Herausfordrungen. Na jedenfalls fällt mir schon auf, dass ich bei den ganzen langen Rennen weniger Probleme mit dem Gestell habe. Vorher war ja im Sitzbereich alles bocksteif.

Laufräder:

Zum Komfort kommen noch die Valor Carbon Laufräder dazu. Hinten habe ich originalle Notubes Nabe mit einer Dt 250s ausgetauscht. Selber mit meinen bescheidenen Laufradbaukünsten aufgebaut. Hält bisher bei allen Rennen absolut ohne Problem. Schwierig war herauszufinden, was die Laufrichtung der Felge ist. Da gibt es nämlich eine. Habe dann sogar mit Notubes USA telefoniert ... und es danach immer noch nicht kapiert. Naja, bisher passt es. Habe das Video von Notubes bezüglich REACT ja schon mal gepostet und auch schon oft genug geschrieben, dass ich im Vergleich zu meinen Alu Laufrädern einen wesentlich "smootheren" Eindruck erfahre. Vermutlich auch wieder nur Placebo, aber was solls.

Da ich hier vor Ort nur sehr einfache Trails oder aber dickes-Bike-Trails habe, nahm ich den Valor LRS gerade mit nach Italien in den Urlaub:

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Dort bin ich dann abwechselnd den Crest und den Valor LRS gefahren. Dort gibt es wirklich alle möglichen Trails, gutes Testgebiet. Und vielleicht sind meine Einbildungskräfte so dermaßen ausgeprägt, aber der Unterschied im Wegfiltern ist einfach so deutlich sprürbar. Bei Langstrecken-Rennen oder 12h Rennen kann das schon einen Unterschied machen.

Die neuen Crest Felgen: ein deutliche Verbesserung gegenüber den alten. Merkt man schon beim Aufbauen, wesentlich steifer. Wesentlich einfacher für so Laufradbau"experten", wie mich.
Die Feuertaufe bestand die Crest hinten beim ersten Rennen in Italien. Platten, trotz tubeless (man soll halt nicht Springen, wenn es nicht wirklich notwendig ist). Durch Blutmangel im Gehirn den Schlauch nur halbherzig eingezogen und aufgepumpt. Bei der anschließenden, wirklich brutal felsigen Trailabfahrt, wieder Platten. 80% des langen Trails mit Minimalluftdruck. Die Felge hat das ausgehalten. Bei der alten Crest wäre ich mir da jetzt nicht so sicher, ob die das mitgemacht hätte. Die neue Crest wurde hier bei der Vorstellung im Forum ja auch erstmal wieder komplett zerrissen ... ohne das sie irgendjemand schon mal in Händen gehalten hätte.

Sattel:

Das beste Kompliment für einen Sattel ist, wenn man nichts darüber zu sagen hat. Seit diesem Jahr ja den neuen Carbon Sqlab Ergowave 612 drauf. Endlich mal etwas leichter. Fahre ja schon seit 15 Jahren nur Sqlab Sättel (3 Kinder gezeugt) und das war wirklich ein lohnenswerter Upgrade. Nach so einem langen Rennen tut mir zwar alles weh, aber nicht der Hintern.

Griffe:

LizardSkin, die Dicken. Top! Nur die Verkürzung auf der Gripshift-Seite ist nicht so toll, die bewegt sich. Anscheinend ist die Klebefläche zu klein. Habe jetzt schon zweimal das Problem.

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So, das war es. Alles meine eigenen, "selbst bezahlten" Eindrücke. Die sind natürlich höchst subjektiv und können vielleicht in den Bereich von Homöopathie oder Placebo fallen. Mag sein, aber vielleicht zieht ja der eine oder andere Nutzen aus dem Geschriebenen. Ich lerne auch immer recht viel hier.
 

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Was die Eagel angeht, teile ich deine Erfahrung. Ich war zwar nur mit der XO Eagle in Penzberg unterwegs aber absolut Problemlos...was da an 2 Fach Fahrern im Laufe des Rennens mit raternden Schaltungen vorbei kamen war echt auffällig. Die Crest juckt mich auch, hat aber leider ne geringe zulässige Maximalspannung, weshalb sie mir nicht empfohlen wurde. Denke da spielt aber auch das Fahrergewicht ne entscheidende Rolle.
 
Bei mir ist es auch "nur" die X0 Eagle.

Den einen Verschalter hatte ich bei dieser 5 oder 10 m langen Rampe kurz vor dem Ziel. Kommst da im Stehen über die Wurzeln geflogen, 90° Kurve und stehst du davor. Klassisches 2fach vorne Runterschaltproblem. Einmal aber habe ich wohl zu schnell geschaltet (???? oder was auch immer) und dann hat sich das Schaltwerk hinten verheddert. Schwer zu beschreiben.

Bei der Rampe habe ich in allen 62 Runden das 50er hinten benutzt. Insgesamt habe ich bestimmt 4 oder 5 mal auf den 5-10m geschaltet. Man müsste sich mal ausrechnen, wie oft man bei so einem Rennen schaltet. Würde mal behaupten, dass ich eigentlich auf der Runde alle paar Sekunden geschaltet habe. Allein deswegen kommt mir Gripshift entgegen. Wenn man mehr "drückt", kommt man wohl auch mit den Triggern gut zu Recht.

man sieht, für jeden gibt es ein technisches Angebot.
 
Ich würde den Rahmen jetzt schon zurückschicken :D.


Im Ernst, ich habe das mit den Zügen durchfädeln auch schon beim Mondraker hinter mir, so einen Müll kann man sich ein rational denkender Mensch eigentlich gar nicht ausdenken, aber gute Optik verkauft sich halt besser, als gute Technik. Ich muss dank Hydraulik da auch nicht mehr ran (hoffe ich!), also an Deiner Stelle würde ich da gleich die DI2 reinmachen, dann kann Dir der ganze Kram nach dem Einbau egal sein und ein größeres Innenlager müsste auch passen.
Rational denkend mag ja sein, aber wer "rational" nicht zwei linke Hände hat, kommt klar.
 
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