Nach sechs Jahren sind aus den zwei Fat Chance drei geworden. Mich hat am Yo und dem Ti immer gereizt, dass sie beide einen so eigenständigen Charakter haben. Obwohl die Geometrie identisch ist, sind es ganz unterschiedliche Räder.
Es hat sich eine tolle Gelegenheit ergeben, um noch eine dritte Variante hinzuzufügen.
Das 10th Anniversary hat mich immer interessiert. Es ist ja ein sehr zurückhaltender Rahmen, der sich auf den ersten Blick kaum vom Yo Eddy unterscheidet. Aber gerade, dass die Unterschiede so subtil sind - die filigranere Gabel, die Edelstahl Ausfallenden und der leichtere Rohrsatz - machen es für mich interessant. Auch, dass es eigentlich den Höhepunkt der Stahl-Fats darstellt, macht es natürlich besonders.
Diesen Leichtbauansatz wollte ich auch im Aufbau widerspiegeln. Für mich ist das 10th kein Hardcore Racebike, sondern eher ein elegantes „Gravelbike“.
Beim Aufbau habe ich an den schon verbauten Teilen angeknüpft und bin bei dem etwas eigenwilligen Stil geblieben. Nach Suntour und
Shimano hat jetzt noch Campa gefehlt. Eine superschöne Schaltung, die ich noch nie verbaut hatte. Ich bin wirklich begeistert. Sie funktioniert gut und hat im Vergleich zur japanischen Konkurrenz ein eigenes Feeling.
Von den Heylight Teilen war ich immer ein Fan. Die leichte Kassetten Nabe war wirklich ihrer Zeit voraus und die Sattelstütze ist auch eine schöne Alternative zu den bekannten Stützen.
Der Vorbau war eigentlich als Übergangslösung gedacht. Definitiv aus der Kategorie „stupid light“ - 196g Stahl ... Aber er gefällt mir inzwischen ziemlich gut. Er ist extrem filigran und passt dadurch gut zur Gabel. Ansonsten fällt er eher durch seine „guten Dämpfungseigenschaften“ und weniger durch seine Steifigkeit auf.
Ein echtes Highlight sind die Vortex Kurbeln. Sie waren original vernickelt und leider in einem sehr schlechten Zustand. Ich habe sie neu Beschichten lassen, allerdings matt verchromt. Der kältere Farbton vom Chrom passt besser zum Lack, als Nickel.
Das ganze fährt sich traumhaft - natürlich eher im sanfteren Gelände - und ist mit 8,8kg sehr leicht geworden. Es bestätigt meine Theorie: Bikes aus den 90ern sind die besten Gravelbikes!
