Es ist doch recht simpel:
Vergleichen wir mal das Helibiking mit einem Besuch in NY.
Dort hat man 3 Möglichkeiten sich die Skyline anzuschauen:
1. Zu Fuss auf das Empire State Building
2. Man benutzt den Lift
3. Man hat das Kleingeld übrig, um einen Heliflug zu buchen
Der Unterschied? Mit dem Heli hat man einen noch grandioseren Überblick, das einfach geile Gefühl, welches man nunmal während eines solchen Fluges empfindet und zu guter Letzt eine bleibende Erinnerung.
Menschen, die sich für Variante 1 entscheiden bewundere ich. Wirklich. Die möchten sich alles selbst erarbeiten.
Ich für meinen Teil meide Aufzüge wo es nur geht. So bequem bin ich nicht.
Aber für ein relativ gewöhnliches Erlebnis wie den Blick von einem sehr hohen Hochhaus würde ich mir die Arbeit nicht antun, um 30?60? Min hochzuwandern und dann 5 Min Ausblick zu geniessen.
Das Gros der Menschen wird wohl Variante 2 wählen.
Es ist erschwinglich und das Anstehen und Warten im Lift stellt für diese Personen einen akzeptablen Kompromiss dar.
Variante 3? Wenn man das Kleingeld dafür übrig hat, dann macht man das eben.
Ich würde nicht 1 Sekunde über Konsequenzen, unsere Ressourcen oder sonstwie darüber nachdenken sndern mir einen Flug im Heli nie entgehen lassen.
Der Mehrwert? Nicht wirklich messbar! Klar... ein schönerer Blick. Lohnen sich die x Liter Sprit für den Heli dafür? Für MICH nicht relevant, darüber nachzudenken.
Nun kommen wir zum Biken, Skifahren und Boarden:
Zuerst das Biken: Ich liebe es zu Biken. Was ich hasse, sind die Aufstiege zum Gipfel. Das hat für mich nichts, was Biken für mich ausmacht. Ich brauche die Geschwindigkeit. Bin ein Speedfreak. Ich liebe die Momente, wenn man sich Abhänge hinunterstürzt. Wenn man alle Sinne beisammen halten muss. Die Windgeräusche am FF- Helm und die agressiv- kontrollierte Haltung im stehen auf dem Bike.
Ich empfinde nichts befreiendes noch angenehmes mit 6-12 km/h einen Berg hinaufzustrampeln.
Das frustrierendste jedoch ist die Zeit, die draufgeht um einen Berg zu erklimmen und wie schnell die schöne Zeit, in der man diesen wieder runterballert, vorbei ist.
Wenn es technische Möglichkeiten gibt, um diesen Missstand zu beheben, dann mache ich mir ebenso keine Gedanken um Konsequenzen sondern mache es, wenn das Geld vorhanden ist (Liftkarte, Bus, Shuttle, Heli, Transall oder auf des Sherpas buckligem Rücken.
Zum Boarden (Pommesrutschen habe ich 93 an den Nagel gehängt):
Hier ist es quasi unmöglich, an die Stellen zu kommen, wo man mit nem Heli abgesetzt wird.
Ja- es soll Menschen geben, denen die normalen Pisten ausreichen. Aber ich weiss wie es sich anfühlt, auf unberührten, Champagnerpowderbehangenen Hängen gen Tal zu gleiten. Da geht nur Surfen drüber.
Ich kraxel doch nicht mit dem Board durch Tiefschnee hoch. Da stimmt das Verhältnis von mühsamem Aufstieg zu Abfahrt überhaupt nicht mehr.
Bikebergsteigen ist auch so ne Sache. Das Bike auf dem Rücken, um Stücke hochzukraxeln, die man unmöglich hinauffahren kann?
Das empfinde ich nicht wirklich als nötig an.
Ich kenne die Kapaten nicht, aber wenn man dort alle paar Meter vom Bike steigen muss, um dann stundenlang für ne 30 Min- Abfahrt hochklettern müsste, dann weiss ich nicht, was mir das bringen sollte.
Ich gebe schon bei mir in der Gegend einen Shice darauf, ob man durch ein bestimmtes Waldgebiet fahren darf oder nicht. Hier gibt's zumeist nur CC-Schwucken, die Waldautobahnen als das Gleitgel zum Palmeschütteln sehen. Von mir aus. Ich baue eigene Trails und suche mir meine individuelle Line ins Tal.
Ich verschwende nicht 1 Sekunde damit nachzudenken, ob dies ökologisch vertretbar ist.
In den Kapaten werden Bereiche befahren, die sonst vielleicht höchstens mal nen Bauern auf nem Pferd zu Gesicht bekommen. Ob da mal alle paar Tage ne 5er Gruppe Gravitybiker runterbügelt ist so irrelevant wie nur irgend etwas sein kann.
Und reduziert man das Helibiking nun auf den Sprit, dann kann ich wirklich nur müde lächeln.
Gute Erholung auf dem nächsten Malle- Urlaub.