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Schwarzwaldverein verschließt weiter die Augen vor der Realität!
In der aktuellen Ausgabe des Magazins der Schwarzwald (03/2013) befasst sich der Schwarzwaldverein ausführlich mit dem Mountainbiken und der 2-Meter-Regel (ab Seite 12). Und wir finden darin viele Highlights, die uns nur den Kopf schütteln lassen:
"Wie oben erwähnt fahre ich selber gerne Rad, es würde mir aber nicht im Traum einfallen, enge Pfade zu benutzen. Das kann ja nicht wahr sein, dass das jetzt zugelassen werden soll. ..... Es gibt so tolle Radwege (auch ausgeschilderte) in unserem Schwarzwald, aber warum müssen es enge Pfade sein."
Sicherlich ist das nur eine Aussage, aber sie ist bezeichnend für das Unverständnis, das uns mancherorts und in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten entgegen gebracht wird, für das Unverständnis, das die Ursache für die diskriminierende 2-Meter-Regel sowie für die Ausgrenzung und Einschränkung einer ganzen Nutzergruppe ist und das Unverständnis, das einen konstruktiven Dialog verhindert. Aber es gibt auch andere Aussagen aus dem Schwarzwaldverein:
"Wenn beide Seiten, die Biker und die Wanderer, im Gegenüber den fairen Sportler und Partner in der Natur sehen und im Gespräch aufeinander zugehen, werden die Begegnungen auf noch so schmalen Wegen kein Problem....... Bei diesem Thema passt das alte Sprichwort "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus" wunderbar. Mit Toleranz und Höflichkeit kann verhindert werden, dass das eigentlich erledigte Akzeptanzproblem von Wandern und Mountainbiken wieder aufflammt. .... Ich bin fest davon überzeugt: Biken und Wandern auf schmalen Wegen, das passt!"
Dem können wir uns nur anschließen, denn in dieser Aussage wird deutlich worauf es ankommt. Während vorstehend aus individuellen Auffassungen zitiert wurde, wollen wir uns nachfolgend einmal mit dem eigentlichen redaktionellen Artikel befassen, der leider nur allzu deutlich macht, dass der Schwarzwaldverein immer noch in alten Denkmustern verharrt und uns weiterhin nicht akzeptiert. Erneut wird von einer einer Strategie und einem Konsens in schönen Worten fabuliert:
"Eine Strategie zur Aufwertung des Schwarzwaldes als Mountainbikereviert wurde am 18. Juni in Freiburg vorgestellt. Auf Initiative des Schwarzwald-Tourismus (STG) hatte sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Naturparken, Forst und Schwarzwaldverein gemeinsam auf ein Konsenspapier verständigt, das den Mountainbikern in Zukunft ein größeres Angebot an eigens ausgeschilderten schmalen Pfaden, den sogenannten "Singletrails", verpricht."
Lieber Schwarzwaldverein, alleine die Bezeichnung "Konsenspapier" ist in unseren Augen schon eine Unverschämtheit, in jedem Falle aber eine Augenwischerei sondergleichen. Haben Sie mal mit den Mountainbikern und Radfahrern sowie ihren Verbänden, ADFC, DIMB sowie Badischem und Württembergischen Radsportverband gesprochen und deren Auffassungen zur Ihrer "Strategie" berücksichtigt. Nein, denn wir hätten weder Ihrer Strategie, die schlicht falsch ist, noch Ihrem "Konsens" zugestimmt. Hätten Sie mit uns gesprochen, so wie das in anderen Bundesländern üblich ist, so würden Sie uns nicht nur besser verstehen, sondern wir wären auch zu ganz anderen Lösungen gekommen und hätten gemeinsam die Abschaffung der 2-Meter-Regel gefordert. Gerade das aktuelle Beispiel in Hessen zeigt doch, dass man statt auf Wegbreitenregelungen und Ausgrenzung besser auf ein Miteinander, auf gegenseitige Anerkennung und auf gegenseitige Rücksichtnahme setzten kann und muss, dass man dafür gemeinsam werben kann, dass die Selbst- und Eigenverantwortung der Bürger gestärkt werden kann und dass man so die Gräben, die 1995 in Baden-Württemberg gezogen wurden und an denen auch heute noch krampfhaft festgehalten wird, überbrücken kann.
Sie schreiben:
"Dabei überrascht nicht, dass weder in der Arbeitsgruppe noch in den Plänen vor Ort die Mountainbiker selbst vorkommen, gilt die Szene doch als gering organisiert."
Auch so kann man es sich schönreden, wenn man uns weiter ausgrenzen will, dies aber nicht zugeben möchte.
Lieber Schwarzwaldverein,
ein Umdenken ist erforderlich. Allein die Deutsche Initiative Mountain Bike e.V. (DIMB) hat mittlerweile über 60.000 Mitglieder und dann wären da noch der ADFC, der Badische und der Württembergische Radsportverband, die auch nicht gerade wenige Mitglieder haben. In Hessen haben sich DIMB, ADFC Hessen und Hessischer Radsportverband zusammen für ein modernes Waldbetretungsrecht eingesetzt und wurden dabei nicht nur vom Landessportbund und vielen weiteren Natursportverbänden wie z. B. dem DAV unterstützt, sondern auch von anerkannten Naturschutzverbänden wie dem Nabu oder den Naturfreunden Hessen und nicht zuletzt auch Jugendorganisationen wie dem Hessischen Jugendring. Schauen Sie sich mal an, wer alles die Resolution "Freies Betretungsrecht im Wald" unterzeichnet hat. Aber es geht noch weiter, schauen Sie sich doch mal an, wer alles für die Vereinbarung "Wald und Sport" in Hessen steht: Institutionen aus Politik und Verwaltung, Sportverbände, Naturschutzverbände, Waldbesitzer- und Jagdverbände und nicht zuletzt der Wanderverband Hessen und die Deutsche Wanderjugend im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine.
Lieber Schwarzwaldverein,
ein Umdenken ist erforderlich. Nicht Ihr "Konsens" ist die Lösung, sondern die ersatzlose Abschaffung der diskriminierenden 2-Meter-Regel. Nicht die von Ihnen gnädig als Feigenblatt in Aussicht gestellten Ausnahmen sind die Lösung, sondern ein modernes und bürgerfreundliches Betretungsrecht, das wie in Hessen auf ein Miteinander, auf gegenseitige Anerkennung und auf gegenseitige Rücksichtnahme setzt. Sie schreiben es selbst:
"Verläuft die Konfliktbehaftete Grenzlinie tatsächlich zwischen Wanderer und Mountainbiker oder nicht vielmehr zwischen rücksichtslosem Naturrüpel und verantwortungsvollem Naturliebhaber? Biker und Wanderer - jeder kann beide Rollen spielen. Ins Gerede kommen die rasenden Biker, die mit blockierenden Hinterrädern Wege zerstören eher als die rücksichtsvollen Bergradler, die - auf Wegen egal welcher Breite - Wanderer höflich grüßen, bei Begegnung auf schmalen Wegen absteigen..."
Lieber Schwarzwaldverein.
ein Umdenken ist erforderlich, denn sonst stehen Sie irgendwann allein im Abseits. Das wollen Sie nicht und wir wollen das auch nicht. Der Wald ist für uns alle da und miteinander, mit gegenseitiger Anerkennung und mit gegenseitiger Rücksichtnahme - einfachsten Regeln, die die überwiegende Mehrheit nicht nur akzeptiert, sondern auch tagtäglich praktiziert - ist Platz für uns alle. Wir stehen für ein Miteinander, für gegenseitige Anerkennung und Rücksichtnahme und wir setzen uns dafür ein. Machen Sie mit!
Ihre
DIMB
PS: Kleiner Hinweis: Wir sind besser organisiert, als Sie denken, nur anders als Sie es kennen, nämlich in Internetforen und auf Facebook ;-)
http://schwarzwaldverein.de/cms_upload/files/pdf/zeitschrift/2013_03.pdf