Da bin ich nicht bei Dir. Und das wurde auch immer so zu der Petition vorgetragen, daß einzelne Sperrungen besser seien als ein gesamtes Verbot. Und da bin auch dahinter.
Yep! Wobei das nicht - wie von anderen teils woanders bereits befürchtet - zu flächendeckenden Einzel-Sperrungen und -Verboten führen würde, sondern nur zu wenigen, begründeten Sperrungen. Also zum Beispiel dort, wo sonst sehr viel Fußgängerverkehr auf sehr viel Radfahrverkehr trifft (Westufer Bärenseen in Stuttgart wäre für mich ein Beispiel). Idealerweise löst man aber auch solche Fälle nicht mit Verboten, sondern durch freiwillige Meidung (mir macht das eh keinen Spaß, mit dem Rad im Jogger-Stau zu stehen) und/oder Entzerrung und Steuerung durch alternative, attraktive Strecken. Aber ja, zur Not darf und kann es dann auch mal ein Verbot sein.
Anderes Beispiel wären spezielle Wildschutzzonen (Brutplatz des Auerhuhns etc.) und Wege die aufgrund ihrer Topografie, Untergrund, Nässe etc. echte Erosions-Problem habe. Im ersten Fall (Auerhuhn), kann man dann aber auch gleich darüber nachdenken, diese Gebiete dann ganz, also auch für Fußgänger zu sperren. Und in letzterem (Erosion) hilft manchmal auch ein bisschen Trailpfege, an der sich die Biker nach Wegfall der 2-Meter-Regel dann vielleicht auch beteiligen
dürfen (entsprechende Angebote seitens der Biker wurden bisher in mehreren Fällen, teils mit Verweis auf die 2-Meter-Regel, abgelehnt!).
So oder so würde vor solchen Sperrungen immer ein Antrag, eine Prüfung und eine Genehmigung sowie dann eben auch eine Beschilderung stehen. Man könnte also nicht mal eben alles pauschal sperren. Ganz im Sinne von: Die Verbote sollen die absolute Ausnahme - und nicht wie jetzt die flächendeckende, pauschale Regel - sein.
Das ist übrigens auch der Mist an diesem 10%-Singletrails-Kompromiss von dem Bonde und der Forst immer reden: so wie die das meinen, müsste man jede Ausnahme von der 2-Meter-Regel einzeln beantragen, prüfen lassen und genehmigt bekommen (oder eben nicht). Und das ist nicht nur aufwendig und teuer, sondern eben auch genau falsch rum gedacht, denn für geschätzte 95% der <2m-Wege besteht überhaupt kein Grund, diese zu verbieten, weil es weder mit der Natur noch mit den anderen Waldnutzern zu Konflikten kommt.
Daran zeigt sich wie absurd nicht nur die 2-Meter-Regel sondern auch der 10%-Singletrails-Kompromiss ist: man will damit den Regelfall (-> schmale Wege werden auf Basis gegenseitiger Rücksichtnahme konfliktfrei von allen Waldbesuchern gemeinsam genutzt) zum Ausnahmefall machen!
Abgesehen davon wird diesen Aufwand nur betreiben (und genehmigen), wer sich davon einen wirtschaftlichen Nutzen verspricht und damit sind wir dann wieder an dem Punkt, dass der 10%-Singletrails-Kompromiss nur dem Tourismus zu Gute kommen wird und nicht den einheimischen Bikern. Und selbst der Tourismus hätte nur bedingt was davon, denn wer will schon in eine Urlaubs-Region fahren, in der man nur auf 10% der Trails geduldet ist und sich immer ganz genau an die Touren-Vorschläge halten muss, wen es links und rechts wunderbare Trails in Hülle und Fülle gibt?
Deshalb: "Abschaffung der 2-Meter-Regel" statt "10%-Singletrail-Kompromiss"!