Día nueve
Heute musste die 2000 fallen. Da wir ja im letzten Jahr im März hier waren, war bei 1200 Schluß - Schnee hinderte uns damals daran über die Baumgrenze zu stossen. Aber dieses Mal sollte sie fallen.
Aus dem, zum letzten Jahr, wieder erweiterten Tourenangebot suchten wir uns dafür eine ZE Tour heraus. Wofür steht jetzt das ZE, puh...
zu
erotisch,
nur für Biker mit
zuviel
Energie,
zuweilen
erregend.....
Ziemlich
egal, es sollte zu einem netten Aussichtspunkt auf über 2100 Meter gehen (ZE-07). Mehr konnte man aus der spanischen Beschreibung nicht deuten.
Also gut: Bus für die Anfahrt beladen, und ab zum Startpunkt.
In Escalona meldete sich mein löchriges Gedächtnis wieder zu Wort: Sollte die Anfahrt tatsächlich wieder durch diese winzigste Asphaltstrecke durch die Schlucht führen, welche Barbara und ich schon letztes Jahr mit dem Bus befahren hatten. Schon damals hatte ich Blut und Wasser geschwitzt, irgendwo in einem der Tunnelröhren stecken zu bleiben, wie eine halbe Kuh im Hals stecken bleibt.
Irgendwann wurde es dann zur Gewissheit: Ja, es war der ashaltierte Singletrail vom letzten Jahr.
Und das die Spanier da irgendwelche Felsblöcke weggeräumt haben, die da schon das letzte Mal rum lagen, wagte ich schwer zu bezweifeln.
Doch bevor es dann richtig eng wurde stoppte uns das:
Schau mal Einer an. Die Spanier hatten doch was getan: Nix Steine wegräumen...einfach die Straße dicht machen...ist einfacher
Und nu?
Wir sind ja Pflichtbewusste Deutsche und irgendwie waren die Zeichen recht eindeutig.
Bis zum Startpunkt waren es locker noch 10 Kilometer. Doch was soll ich sagen: Glück muß man haben. Eine spanische Rennradgruppe, welche wir kurz vorher überholt hatten, trudelte jetzt auch vor dem Hindernis ein.
Nach kurzem Grübeln schickten diese eine Vorhut durch die Sperre, zu checken ob der Weg frei war.
Die Vorhut tauchte 3 Minuten später wieder auf, schnappte die Nachhut...und verschwand für immer im verbotenen Tal.
Des Rätsels Lösung kam mir erst später.
Da stand doch was auf den Verbotsschildern in spanisch.
Ich bin mir sicher, das der Wortlaut im Deutschen wohl geheißen hat:
Das Durchfahrtverbot gilt nicht für spanische Rennradgruppen, die eine Vorhut schicken und für deutsche Mountainbiker, die spanische Rennradgruppen dabei beobachten.
Dann konnten wir also auch los. Und mal ehrlich: Mit dem Bike war die Sache 1000mal schöner, als mit dem Bus:
Am Ende dieses Traumes befand sich dann das selbe Barrieredings, wie zu Beginn der Strecke. Leider dieses Mal aber mit spanischen Nationalparkrangern auf dem nahegelegenen Parkplatz. Ich möchte betonen, dass die Straße am Rande des NP verläuft, nicht hindurch, trotzdem waren die Herrschaften nicht gerade satisfecho uns zu sehen. Da wir des Spanischen allerdings nicht mächtig waren, zogen wir weiter, allerdings sollte die Sache am Ende der Tour noch eine Rolle spielen.
Die Auffahrt ist schnell erzählt: 1300 Höhenmeter am Stück.
Anfangs über Asphalt:
Später über breite Schotterpiste:
Aber alles sehr angenehm zu fahren, da nie wirklich steil. Sollte ZE doch:
Ziemlich
einfach heißen?
Wir waren da von der Zona Zero schon anderes gewohnt.
Was uns da allerdings als "netter Aussichtspunkt" kurz hinter dem höchsten Punkt der Strecke erwartete kann man, dieses Mal ganz ohne Übertreibung, als atemberaubend bezeichnen:
Mir stockte schon ein wenig der Atem: Der WAHNSINN
Das da unter uns war der Nationalpark, den wir vor zwei Tagen mit vielen anderen Menschen zu Fuß besucht hatten.
Genau Oli, das kannst du wohl glauben:
Eigentlich konnte man sich hier oben gar nicht satt sehen, allerdings wollten wir auch irgendwann wieder runter. John entschied sich für die XL Variante zurück über Torla nach Ainsa (er wird bestimmt berichten) Der Rest fuhr die originale
zauberhaft
endlose Abfahrt.
Also erstmal wieder ein Stück zurück auf dem Anfahrtsweg:
...finde die Biker.
Nach 150 Höhenmeter Schotter bolzen....macht auch mal Spaß, bog der Trail nun ab und verlief nun, die Auffahrt mehrfach kreuzend wieder hinab nach Nerin:
Der Hamma, Leute. Teilweise purer Flow:
Dann wieder schwerer werdend:
Parallel zur Auffahrt verlaufend:
Ein TRAUM:
Und dann auch noch mit Einkehr in Nerin, wie gesagt, Einkehrmöglichkeiten sind hier sehr rar.
Und wer geglaubt hatte, das war's, der Trail änderte seine Erscheinung und wurde jetzt zum alten Eindrücksteineweg:
Am Ende dann auch noch mit
zu
engen und verblockten Serpentinen, für uns dann nicht mehr fahrbar.
So kamen wir dann zwar platt aber glückselig am eigentlichen Startpunkt der Route wieder heraus.
Aber da war ja noch was: Ca. 10 Kilometer gesperrter Canyon lagen noch zwischen uns und dem Bus.
Es gibt also noch folgendes zu berichten: Die bösen NP Behüter lagen doch tatsächlich noch auf der Lauer und ließen uns nicht passieren, ala
Herr der Ringe Gandalf:
"You can not pass"
Einer der Gefährten konnte zwar durchschlüpfen, der Rest durfte dann aber tatsächlich noch über den benannten
can not Pass.
Soll heißen: 250 Höhenmeter oben drauf. Puh, meine Beine wollten das nicht mehr wirklich.
Allerdings, als wir dann oben waren, waren die Schmerzen dann auch schon wieder vergessen: Es folgte die abschließende endlose Abfahrt auf schmalem Asphaltband durch eine traumhafte Landschaft in herrlichem Abendlicht: