Andix - von Kolumbien nach Feuerland

Aktuelle Schneefallgrenze, daheim an der Nordkette: 1700m. :(
Genieß die Temperaturen, dort wo Du bist. Und weiterhin eine gute Fahrt Euch zwei!
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Hallo Stefan
Sehr interessanter Bericht, was ich allerdings immer vermisse ist die tägliche Radlzeit! Ansonsten viel Spass weiterhin und gut Besserung!
 
was ich allerdings immer vermisse ist die tägliche Radlzeit!
Keine Ahnung, ehrlich. Das hat mich noch nie besonders gejuckt. Kann man sich bestimmt aus den Tracks ausrechnen lassen, wenn man will. Ist sicher jeden Tag völlig unterschiedlich. Im Schnitt radl ich hier bestimmt so wenig wie sonst nirgends, ganz einfach weil die Tage schon mal vier Stunden kürzer sind wie daheim. Äquatornähe taugt sonnenlichtmäßig gar nix.
 
Die Sache mit der vor Ort verfügbaren Radausrüstung war bewusst etwas provokant beschrieben. Aber nach einigen Monaten unterwegs habt ihr euch doch sicher auch ein Bild vom typischen Radtouristen gemacht - und der ist nicht mit einem 10fach hydraulikscheibengebremsten Carbonfully unterwegs, sondern mit einem Untersatz, den man auch vor Ort meist wieder fahrtüchtig bekommt, oder nicht? Wahrscheinlich tut es für > 95% eurer Route auch ein felgengebremstes Hardtail (auch wenn die übrigen <5% das Salz in der Suppe sind). Mir hat mal jemand voller Stolz seinen vom Dorfschmied handgefertigten Gepäckträger vorgeführt. Trotzdem war ich froh um meinen Tubus, und wenn ich vor der Wahl stünde wie du, würde ich sicher auch zum kleinen Kurs daheim online bestellen, auch wenn es ein paar logistischer Klimmzüge bedarf. Deine 1930000000nm Körpergröße bringen doch auch was Gutes: Ich habe zwar den Vorteil, nur wenige mm von deiner Definition des Standardperuaners abzuweichen, aber für Zorrocarry bräuchte ich wohl ein 24er.
In den letzten Tagen müsstet ihr doch einigen Radreisenden begegnet sein? Ist Hochsaison, und ihr fahrt auf der wichtigsten Nord-Süd Achse neben der Panamericana, die zudem noch an so touristisch unbedeutenden Orten wie Machu Picchu vorbeiführt.
 
24.08. 14:00 Andahuaylas, 2900m

Teeretappe nach Andahuaylas: rauf auf nen Viertausenderpass und gleich wieder runter. Sonst gibts nix zu erzählen. Dafür funktioniert der gpsies Kartenlink in der Signatur jetzt hoffentlich endlich zuverlässig: http://www.gpsies.com/map.do?url=http://www.alpenzorro.de/andix/data/tourtracks.kmz . Die Daten kommen auch ganz gut hin... schon über siebentausend Kilometer und 160.000 Höhenmeter. Und das war noch nicht mal die Hälfte von Südamerika. Mannmannmann... der Kontinent ist groß.
 
Ich lese gerade: "Erdbeben mit der Stärke 7 im Süden von Peru mit Zentrum Puquio"!
Das Zentrum vom Beben dürfte dann nur ca. 150km von Dir entfernt sein.
ABER
Ich wusste sofort dass Du Das warst.
Ist etwa dein Zelt zusammengebrochen oder bist Du vom Radl geflogen?
Nein, Spass beiseite. Ich hoffe Euch geht es gut?

cu RedOrbiter
www.Trail.ch
 
jetzt am vergangenen Wochenende hats doch auch in Chile und kalifornien gebebt ... hoffe es geht euch gut und dass die erde sich wieder beruhigt ...
 
Ja, wollte auch eben nachfragen, ob du vom Erbeben was mitbekommen hast:

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nach den obigen Koordinaten war das Epizentrum nur ca. 100 km von Stuntzi weg!
Quelle: http://geofon.gfz-potsdam.de/eqinfo/list.php
 

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Servus Stefan,

so, jetzt komme ich auch mal aus der Reserve. Seit langem wünsche ich mir, dass Du mal Südamerika bereist, und ich hatte auch lang das Gefühl, dass das "bald" passieren würde. Trotzdem habe ich aus verschiedenen Gründen dem IBC-Forum die letzten Monate über den Rücken gekehrt, weil ich einfach viel anderes um die Ohren hatte. Um so mehr habe ich mich erschrocken, als ich am Samstag beim obligatorischen Reality-Check nach dem Urlaub sehen musste, dass Du es tatsächlich tust und auch schon ziemlich weit vorangeschritten bist.
Ich selbst habe zwei Jahre im schönen Peru verbracht und bin dort auch Mountainbike gefahren. Leider kann ich Dir keine Trails liefern, da das in den 90er Jahren war und ich 16 Jahre alt war. Also keine Reisen ins Hochland, sondern nur um die Stadt Arequipa herumgefahren, damals mit CroMo Rahmen, Starrgabel usw.

Ich kenne den Norden Perus nur ansatzweise, aber Cuzco, Puno, Titicaca See, Arequipa, Colca Canyon etc. ist mir alles bekannt und ich bin heilfroh, dass ich mit dem Lesen noch aufholen konnte bevor Du "meine" Gegend durchquerst. Wie gesagt, mit dem MTB war ich dort leider nicht, dazu war ich damals noch zu wenig Sportler.

In den nächsten Jahren habe ich vor, gemeinsam mit einigen Mitgliedern des hier bei mir ortsansässigen Mountainbike-Vereins ein paar Wochen in Peru zu verbringen. Da fiel meine Wahl auf die Gegend um Huaraz. Dank Dir und den vielen Kommentaren in dem Thread hier fühle ich mich darin nun bestätigt und habe auch viele Inspirationen bekommen. Vielen Dank dafür!

Wenn Du ein bisschen Sightseeing machen möchtest, kann ich Dir die Stadt Arequipa nur ans Herz legen: man sagt, die "Ciudad Blanca" sei die schönste in Südamerika, das würde ich sofort unterschreiben. Es ist ein bisschen wie das München Perus. Gut sortierte Radlläden gab's dort schon 1995, also ist jetzt wahrscheinlich die ganze Stadt voll davon. Um Arequipa herum gibt es ja den Misti, den Chachani und den Pichu Pichu, aber dazu hast Du ja von anderen hier anwesenden schon ausreichend Tipps bekommen.

Saludos y sigue pedaleando!


Christian
 
6,9 auf der Erdbebenskala... Da kann ich nur die Daumen drücken, dass ihr in eurem Zelt oder irgendwo draußen auf dem gefederten Fahrrad gewesen seid. Und wenn euch nichts passiert ist hoffe ich, dass in der Gegend noch genügend Läden stehengeblieben sind und die Straßen nicht verschüttet wurden. Passt auf euch auf, da gibt es fast immer noch Nachbeben. o_O
 
25.08. 07:00 Andahuaylas, 2900m

Kleines Erdbeben gestern abend... nix wildes... hat nur ganz leicht gewackelt in Andahuaylas und der Strom war für ne Minute weg. Scheinen die Peruaner hier ganz gum Griff zu haben.

Der weitere Plan? Noch zwei bis drei "Überführungsetappen" auf der Straße nach Cuzco. Lange vor der großen Stadt gehts aber bei "Mollepata" schon links weg zum "Salkantay" Trek, sozusagen dem Hintereingang nach Macchu Picchu. Wird wahrscheinlich wieder ein Haufen Speckischlepperei, aber dem Andix bestimmt viel angemessener als die Touristenzugfahrt ab Cuzco.

Danach werd ich sicher ein paar Tage in "Ollamtaytambo" im nahen "Sacred Valley" verbringen. Nennt sich auch vielversprechend das "Adventure Capital" von Peru und hat für Mountainbiker sicher einiges zu bieten.

Wenn alle Singletracks dort abgeradelt sind, gehts weiter durch die Berge zum Lago Titicaca und nach Bolivien. Aber das dauert noch...
 
"Der weitere Plan? Noch zwei bis drei "Überführungsetappen" auf der Straße nach Cuzco."
"...Wenn alle Singletracks dort abgeradelt sind, gehts weiter durch die Berge zum Lago Titicaca und nach Bolivien."

Danke für die Info :daumen:
erst wenn man sich länger mit Peru auseinandersetzt, wird einem bewußt, wie groß und schön dieses
Land eigentlich ist. :cool:
 
@estate8143, Ich hab echt wenig Meinung zu Reifen. Man muss ja doch das kaufen, was gerade vor Ort verfügbar ist. Wenn du nicht unbedingt dicke Stollen willst, scheint der Maxxis Holyroller recht langlebig. Die bin ich über nen Monat gefahren und die Spionin fährt sie jetzt sicher noch zwei weitere. Sind halt keine "echten" Mountainbikereifen, aber immerhin 2.3" und sehr gut auf Holperpisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frag mich nicht, weshalb ich die letzten fünf Wochen nicht mitlas, obwohl ich mit gebrochenem Schien-und Wadenbein flach liege.
Aber genau richtig komme ich zurück. Ihr kommt jetzt gerade ins Gebiet, das ich kenne. Bin schon gespannt, was dort mit dem Bike machbar ist. Ich war vor 6 Jahren im Gebiet Machu Picchu - Ollantaytambo - Cuzco - Puno - Titicaca See - Las Paz - und südlicher unterwegs. Damals noch ohne Bike, so dass es jetzt spannend sein wird, das ganze aus Bikeaugen zu sehen. Freue mich!
 
Hallo Stuntzi,

wenn du im Zelt mal Langeweile hast, ich habe gestern einen Rad-Reisebericht von 2013 über Bolivien gelesen, nicht deine Art zu reisen aber paar sehr gute allgemeine Erfahrungen werden geschildert... vielleicht interessiert es dich ja...

http://rad-forum.de/topics/1002429#Post1002429

... und Dank für deine super Reisedoku und weiterhin viel Glück

Gruß Marco
 
25.08. 11:30 Namenloser Pass zwischen Andahuaylas und Abancay, 4150m


Der dritte Tag auf Teer. Langsam reichts eigentlich, aber es geht wohl noch ne Weile so weiter. Hab allerdings trotzdem nicht den Nerv, viele tausend Höhenmeter lange Umwege auf Minenpisten in Kauf zu nehmen, wenn die Singletrails von Cuzco schon so nah sind. Also Augen zu und durch.


Besonders viel zu sehen ist derzeit sowieso nicht. Zwar ist der Horizont mittlerweile wieder mit hübschen Eisriesen bestückt, aber durch das dunstige Wetter der letzten Tage sieht man kaum die näheren Berge.


Blick in Richtung Amazonas-Tiefebene. Trotz Dunst irgendwie cool... das Land dort hinten liegt dreitausend Meter tiefer, die Gletscherberge knapp daneben noch zweitausend Meter über mir.
 
"hat nur ganz leicht gewackelt in Andahuaylas und der Strom war für ne Minute weg."
@stuntzi Ich frage mich, wie die Stromversorgung dort in den kleinen Orten im Nirgendwo überhaupt läuft. Das sieht auf Bildern nicht danach aus, als würden da irgendwelche Stromleitungen von aussen hinführen. Und Mobilfunkmasten sind mir auch noch nicht aufgefallen.
 
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