Bar Ends oder " Hörnchen" ist das Redro ?

In den letzten 20 Jahren hat sich vieles geändert. Ich kann mich noch daran erinnern, dass die Mehrheit im Bike-Magazin-Forum (als es noch kein IBC gab) sicher waren, dass sich Scheibenbremsen niemals am Beik durchsetzen werden. Lenker waren 50cm breit, die Reifen mit 3,5 bar prall gefüllt, und 26 Zoll das einzig fahrbare Maß der Dinge.

Ich brauche keine Barends. Auch nicht am geraden CC-Lenker mit 68cm. Wenn ich mal Entlastung brauche, greife ich die Lenkergriffe mit dem Handballen von außen. Die Barends würden mich nur stören. Und (wurde das schon erwähnt?) es sieht einfach kacke aus.
 
Ich hab da eine andere Theorie. Hörnchen sind einmal praktisch, um die Griffposition zu ändern, aber auch, und vor allem, im Wiegetritt. Die gleiche Funktion übernehmen am Rennrad die Schalt-/Bremseinheiten (die man wie am Crossrad auch durch normale Bremsgriffe ersetzen könnte). Das man sowas am MTB scheinbar nicht mehr braucht, könnte daher auch daran liegen, dass einfach anders gefahren wird. Früher war "gutes" bergauf fahren mindestens so wichtig, wie bergab. Heute ist es unbeliebt, die Räder sind schwerer und die Fahrer bequemer geworden, es gibt E-Bikes, Lifte, es zählt nur noch "braaaap" und "ballern".
 
Dem kann man nur zustimmen. Barends spielten für mich nie wegen des oft genannten Grundes der Griffpositionen eine Rolle, sondern um im Wiegetritt besser den Berg hochzuprügeln. Auch die Behauptung, Barends seien inzwischen der breiteren Lenker wegen überflüssig, kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin bestimmt kein 26, Starr und Canti Fanatiker. Aber Barends sind zu Unrecht verschwunden (worden). Und Faltenbälge. Die neulich begutachtete Judy eines Freundes läuft seit 15 Jahren servicefrei.
 
@schmitr3 Welches der Adjektive, die du geschrieben hast trifft auf den Fahrer dieses Fahrrades oder das Fahrrad selbst zu? Ich bin mir wirklich hundert Prozent sicher, dass dieser Fahrer Barends benutzen würde, wenn er damit noch sicherer XCO Olympiasieger werden würde.

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@schmitr3 Welches der Adjektive, die du geschrieben hast trifft auf den Fahrer dieses Fahrrades oder das Fahrrad selbst zu? Ich bin mir wirklich hundert Prozent sicher, dass dieser Fahrer Barends benutzen würde, wenn er damit noch sicherer XCO Olympiasieger werden würde.

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Ob ein Ausnahmeathlet wie der Schurter jetzt als Gegenbeispiel taugt, bezweifle ich mal. Wenn die Mehrheit der Biker sein Material, seine Beine und seine Rennen fahren würden, könnte man das gelten lassen - so nicht.
 

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In den letzten 20 Jahren hat sich vieles geändert. (...) Lenker waren 50cm breit, (...)
1994/95 waren Lenkerbreiten von 56-58 cm üblich. Wann fing nochmal diese ÖrbnFixieHipster-Welle an?

Und (wurde das schon erwähnt?) es sieht einfach kacke aus.
Für viele moderne Räder trifft das in der Tat zu. Barends spielen da auch keine Rolle mehr... ;)
 
Ob ein Ausnahmeathlet wie der Schurter jetzt als Gegenbeispiel taugt, bezweifle ich mal. Wenn die Mehrheit der Biker sein Material, seine Beine und seine Rennen fahren würden, könnte man das gelten lassen - so nicht.

Erst hast du damit argumentiert, dass die Biker heute nicht mehr gerne und auch nicht "gut" (was das auch immer bedeutet) bergauf fahren, der Vergleich mit einem der gerne und gut bergauf fährt passt dir aber auch nicht (und erkläre mir mal was das Material und die Beine mit den Barends zu tun haben!). Ich krieg ganz sicher seine Übersetzung nicht den Berg hoch gedrückt, aber warum sollte ich nicht mit dem Cockpit klar kommen?

Also ich fahre sehr gerne und vielleicht auch halbwegs gut Berge hoch und ich würde heute noch Barends benutzen, wenn ich dadurch einen Gewinn hätte. Ich habe dagegen Barends am Straßentourenrad, mit dem ich lange relativ eben, entspannt Asphalt fahre.

Ich frage mich aber sowieso, wo das Problem liegt. Wer mit Barends sicherer oder schneller fährt, kann doch welche benutzen. An der Bikeindustrie kann es diesmal wohl nicht liegen, die würden die Teile bestimmt gerne verkaufen.
 
Meine Judy am alten Trek HT war nach einem Jahr hinüber, u.a. weil sich unter den Faltenbälgen der ganze Schmodder gesammelt hat.
unter der Vorhaut muß man schon ab und zu mal saubermachen :dope:

...
Ich frage mich aber sowieso, wo das Problem liegt. Wer mit Barends sicherer oder schneller fährt, kann doch welche benutzen. An der Bikeindustrie kann es diesmal wohl nicht liegen, die würden die Teile bestimmt gerne verkaufen.
Genau. Die Teile gibt es ja immer noch zu kaufen, aber bei den aktuellen breiten Lenkern, gerne auch nach hinten gekröpft, machen sie keinen Sinn. Meine habe ich auch abgebaut, nachdem ich einen Lenker mit mehr Kröpfung montiert hatte.
Irgendwo hatte ich jetzt welche gesehen, die für eine Montage zwischen Griff und Bremshebel vorgesehen sind.
 
Ans Trekkingrad kann man Barends gerne montieren, aber am modernen MTB haben sie aus Sicherheitsgründen nichts zu suchen:

1. Gute Chancen mit den Barends an irgendetwas hängen zu bleiben (deswegen dreht man auch die Hebel der Steckachsen nach hinten).

2. Gute Chancen selbst an den Hörnern hängen zu bleiben, wenn man sich über den Lenker packt.


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...dann schnallt euch mal an! Ich fahre diese (Kumpel sagt: Altherrengriffe) an meinem 29er CC-Hardtail:



Und nie wieder ohne. Endlich keine Schmerzen in den Händen mehr. Und ab und an umgreifen, sauber.
 
Dem kann man nur zustimmen. Barends spielten für mich nie wegen des oft genannten Grundes der Griffpositionen eine Rolle, sondern um im Wiegetritt besser den Berg hochzuprügeln. Auch die Behauptung, Barends seien inzwischen der breiteren Lenker wegen überflüssig, kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin bestimmt kein 26, Starr und Canti Fanatiker. Aber Barends sind zu Unrecht verschwunden (worden). .

Sehe ich genauso!
Gerade bei bergauf-Sprints im Wiegetritt kann man richtig schön Dampf machen und am Lenker reißen.
Es gibt auch recht gut aussehende. Fahre selbst welche aus Carbon von FSA.
Ich fahre aber auch Clickies und Lycra, weshalb ich nicht repräsentativ bin :D

Man muss halt separieren: die gemütliche Fraktion und die Downhiller haben nachvollziehbar keinen Bedarf.
Bei den anderen ist es Geschmackssache.
Meine Vorliebe die Barends in Sprintsituationen zu nutzen kann aber auch daher rühren, dass ich die Griffposition vong Rennrad her gewohnt bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
... am modernen MTB haben sie aus Sicherheitsgründen nichts zu suchen:
1. Gute Chancen mit den Barends an irgendetwas hängen zu bleiben (deswegen dreht man auch die Hebel der Steckachsen nach hinten).
2. Gute Chancen selbst an den Hörnern hängen zu bleiben, wenn man sich über den Lenker packt.
An buschwerk hängen geblieben bin ich schon einmal. Darauf kann man sich einstellen. Wenn es einen über den lenker packt, schützen die hörnchen eher. Auch das lenkerende ist deutlich entschärft. Und wenn man das bike einmal auf den kopf stellt, schützen die hörnchen das restliche cockpit.
Das stimmt. Und man sieht auch von der "gemütlichen Fraktion" der Barendverweigerer niemals einen Fahrer auf irgendeinem CC-WC- oder Mittelgebirgsmarathonpodium.
Wer siegen will, soll leiden "quäl dich du sau!" Ich will auch morgen wieder spaß haben. Aber es ist schon spannend, wie sich menschen von der meinung anderer abhängig machen können.
 
verkehrt sind sie nicht. halt etwas oldschool. aber ich möchte sie bei den heutigen sehr breiten lenkern doch nicht mehr fahren man hakt doch sehr leicht ein mit barends und bei einem 780mm lenker nimmt man doch vieles an büschen mit. daher: lass ich es
 
Und da die Lenker nicht mehr so aberwitzig tief hängen wie früher, brauche ich auch keine Erhöhung durch Barends.
Stimmt. Barends wurden früher gerne mal ver&gekauft, um ein von der Geometrie her nicht passendes Rad passend zu machen. Kühn in die Höhe montiert, damit "der Vati" oder "de Muddi" doch mal aufrecht&bequem auf dem neu gekauften "Mauntenbike-Rad" sitzen konnte... :rolleyes:
... was tatsächlich Mist ist. Dafür sind Barends aber eben auch nicht gedacht.;)

Es kann tatsächlich mit den üblichen Hörnchen Probleme geben, wenn der Lenker eine zu große Rückbiegung(Backsweep) hat. Ritchey hatten da als einzige(!) vernünftige Barends im Sortiment. Da gagscht auch nix irgendwie nach außen. Leider gibts die aber nicht mehr.

Bei mir sieht das etwa so aus
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auf längeren Strecken oder bergauf hab ich da mehr Griffmöglichkeiten.

Überbreite Lenker bringen mir nix. Das Thema muß nicht immer ernsthaft technisch begründet sein. Wer mal einige Klimmzüge und danach ein paar Liegestütze gemacht hat, der findet schnell heraus, in welcher Lenkerbreite er maximale Kraft auf den Lenker bringen kann. Das hat dann aber eher mit Ergonomie, als mit "Coolness" zu tun.
Muß aber jeder für sich am Besten wissen.
 
... Überbreite Lenker bringen mir nix. Das Thema muß nicht immer ernsthaft technisch begründet sein. Wer mal einige Klimmzüge und danach ein paar Liegestütze gemacht hat, der findet schnell heraus, in welcher Lenkerbreite er maximale Kraft auf den Lenker bringen kann. ...
Ich glaube, das ist ein missverständnis. Die überbreiten lenker verhelfen zu einem entsprechend höheren drehmoment um die steuerachse. Man kann so der fremdlenkung durch hohe kanten, runde, steile buckel und ähnliche hinterhalte im trail, die frech ins vorgesehene lenkgeschehen eingreifen entgegen wirken. Bei kurzem lenker dreht es da einfach das vorderrad quer.
 
Überbreite Lenker bringen mir nix. Das Thema muß nicht immer ernsthaft technisch begründet sein. Wer mal einige Klimmzüge und danach ein paar Liegestütze gemacht hat, der findet schnell heraus, in welcher Lenkerbreite er maximale Kraft auf den Lenker bringen kann. Das hat dann aber eher mit Ergonomie, als mit "Coolness" zu tun.
Muß aber jeder für sich am Besten wissen.
gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit der Verlängerung schafft.
Mit Lenkern über 750 komme ich aber auch nicht klar.
 
Überbreiter Lenker ist relativ. Es hängt ja vom Fahrerprofil ab oder besser davon, was ich jeweils mit dem Rad machen will. Am CC-Bike ist der Lenker dann vielleicht 68cm breit, relativ gerade, bietet eine gute Kontrolle bergab und ich kann sehr gut in schwierigem Uphill im Wiegetritt am Griff abstützen und ziehen. Mag auch Biker geben, die das anders empfinden, aber ich empfinde im eher schwierigen Terrain bergauf und bergab den Lenker in der Breite als sehr effektiv. Wenn er breiter wird, vielleicht ab 74, so wie am Trail- und Endurobike wird die Kontrolle bergab deutlich besser, die Dynamik bergauf schlechter.

Ich finde gerade das Reißen an den Barends im kraftvollen Uphill oder beim Sprint nicht besonders effektiv und auch nicht sicher (habe ich früher gemacht, weil die Lenker so kurz waren). Zur Entlastung bei wenig anspruchsvollen und wenig anstrengenen Abschnitten würde ich sie wohl greifen. Aber da reicht mir der Griff ans Lenkerende vollkommen aus.

Ich glaube mit Liegestüzen oder Klimmzügen kann man das Radfahren nicht vergleichen, das sind ja immer gleiche geradlinige Bewegungen, bei denen man nie iregendwie ausgleichen muss. Wenn ich aber vom Liegestütz auf meine Lenkerbreite schließen wollte, müsste mein Lenker 80cm breit sein.
 
@Oldie-Paul @ragazza
Stimmt, durch den breiteren Lenker habe ich tatsächlich den längeren Hebelarm. Aber ist das immer noch bequem zu greifen? Das muß&wird jeder für sich selber entscheiden müssen.
Auch lenke ich das Mtb ja nicht nur mit dem Lenker, sondern mit durch die Körperverlagerung.
Und dann muß ich ja nicht mehr wirklich alles und mit Höchstgeschwindigkeit fahren. Ist sicherer. ;)

Im Uphill reiße ich nicht an den Hörnchen, sondern nutze die zur Gewichtsverlagerung, um das Körpergewicht etwas weiter vorn zu bekommen, gegen evtl. hochkommen vom VR. Es fährt sich so auch bequemer - für mich zumindest. ;)
Bei längeren Flachlandtouren kann ich mit den Hörnchen auch eine bequeme aerodynamische Haltung einnehmen.

Mein Mtb oben zeigt mA den optimalen Einsatz für Barends: leichte bequeme Genußtouren ohne Streß. Daß das Teil nicht unbedingt "neuester Stand der Technik" ist, geschweige den für jeden geeignet, ist mir aber klar.:)
 
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