Bei Wildschweinjagd verwechselt: Radfahrer in Girona angeschossen

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Mir wird anders, wenn sich jemand ernsthaft auf die spendensammelnde petra beruft oder diese als vermeintlich seriöse Quelle anführt.
Dass PETA problematisch ist ändert nichts daran, dass von der Jagd viel zu oft Lebensgefahr für Unbeteiligte ausgeht, weil Jäger sich viel zu oft nicht an ihre Sorgfaltspflichten handeln.
 
geht mir genau so:
Und wenn man bedenkt wie viele (Auto)Unfälle schon für Unschuldige tödlich ausgegangen sind weil sich irgendwer 100%ig sicher war sein Auto usw zu beherrschen
Ist es nicht etwas anderes eine Waffe zu benutzen welche zum Töten entwickelt wurde, als ein Auto zu benutzen? Sag mal was fällt euch denn noch für Unsinn ein. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
 
Den Angeschossenen trifft natürlich keine Schuld. Jegliche Überlegungen dazu was passiert wäre wenn das Opfer nicht vor Ort gewesen wäre, fallen in den unbeachtlichen Bereich alternativer Kausalitäten.

Und dem Opfer die Schuld für das grob fahrlässige Verhalten des Täters zu geben ist, mit Verlaub, natürlich völliger Unsinn.

Der Irrtum, es handle sich um ein Wildschwein und der Entschluss, trotz fahrlässiger Unkenntnis zu schießen, lagen vollumfänglich in der Domäne des Täters. Das Opfer hat durch sein Handeln nichts zum eigentlichen Tatbestand beigetragen und zu keinem Zeitpunkt die Kausalkette, die zur Verletzung geführt hat, durch eigenmächtiges dazwischentreten unterbrochen. Der Täter hat indes durch seinen Schuss auf ein Ziel, dass er nicht identifiziert hatte, eine (mutmaßlich auch nach spanischem Recht) rechtlich missbilligte Gefahr für das Leben und die körperliche Unversehrtheit des Opfers geschaffen, die sich auch sehr konkret in der Verletzung des Opfers realisiert hat.

Nach der Maßgabe deutschen Strafrechts wäre der Fall ganz eindeutig klar. Der Umstand, dass das Opfer zur falschen Zeit am falschen Ort war und vorher gewarnt wurde tut für die Rechtswidrigkeit der Tat absolut nichts zur Sache.

Vielmehr müsste man sogar annehmen, dass der Täter besonders sorgfältig sein musste, da er ja wusste, dass sich das Opfer eventuell noch in der Nähe aufhielt.
Auf der Rechtfertigungsebene stellt sich die Berücksichtigung eines Mitverschuldens doch aber gar nicht. Das stellt sich eher im Rahmen der Schuld bei der Vorhersehbarkeit.
 
Ist es nicht etwas anderes eine Waffe zu benutzen welche zum Töten entwickelt wurde, als ein Auto zu benutzen? Sag mal was fällt euch denn noch für Unsinn ein. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Es ist nicht die Waffe die tötet. Es ist der Mensch der damit hantiert.
Und wenn du es aus deinem Blickwinkel betrachtest, auch Autos wurden noch nie dafür gebaut um Menschen damit zu töten
 
Vielmehr müsste man sogar annehmen, dass der Täter besonders sorgfältig sein musste, da er ja wusste, dass sich das Opfer eventuell noch in der Nähe aufhielt.
Und man kann nicht annehmen, dass, wenn jemand gewarnt wird, dass eine Jagd gerade stattfindet, die sehr gefährlich für alle beteiligten sein kann, dieser den Ort des geschehens verläßt?

Ich würde wenn, dann mindestens 10 Kilometer außerhalb dieses (Gefahren-)Bereiches fahren...
 
geht mir genau so:
Und wenn man bedenkt wie viele (Auto)Unfälle schon für Unschuldige tödlich ausgegangen sind weil sich irgendwer 100%ig sicher war sein Auto usw zu beherrschen

Ist es nicht etwas anderes eine Waffe zu benutzen welche zum Töten entwickelt wurde, als ein Auto zu benutzen? Sag mal was fällt euch denn noch für Unsinn ein. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Die Waffen sind nicht zum Töten von Menschen gedacht. Wir reden hier von Unfällen durch Unachtsamkeit und Leichtsinnigkeit. Da kann man das schon vergleichen.

Nehmen wir deine Quelle @Black-Under von Peta, so kommt man 2023 auf 5 Tote bei Jagdunfällen in Deutschland.
Macht also bei ca. 400.000 Jagdscheinbesitzer in Deutschland einen Toten pro Jahr auf je 80.000 Jäger.
Im Vergleich dazu kommt ein Verkehrstoter auf je ca 16.000 Führerscheinbesitzer. (Quelle: Statista, Jahr 2022)

Es ist also 5x Wahrscheinlicher, dass ein Führerscheinbesitzer jemanden durch Unachtsamkeit beim Autofahren tötet, als ein Jäger bei der Jagd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, wenn man diese Maßstäbe mal bei allen am Straßenverkehr teilnehmenden Personen anlegen würde...

Meine Sorge von einem der üblichen deutschen "Ich habe Vorfahrt"-Autofahrer (mit und ohne Alkohol im Blut) plattgefahren/von der Straße gefegt zu werden ist deutlich größer.
Über Jäger mache ich mir da deutlich weniger Gedanken.
Die beiden Situationen sind nicht ansatzweise vergleichbar.

Auf der Rechtfertigungsebene stellt sich die Berücksichtigung eines Mitverschuldens doch aber gar nicht. Das stellt sich eher im Rahmen der Schuld bei der Vorhersehbarkeit.
Jetzt werd nicht pedantisch. Klar ist das nicht sauber gutachterlich dargestellt. Wir sind ja nicht in der Uni.

Der Punkt ist doch wie gesagt der, dass es eben gerade kein Mitverschulden gibt, dass in dieser Konstellation im Hinblick auf die persönliche Vorwerfbarkeit berücksichtigt werden müsste.
 
Zum Glück essen wir alle nur vegetarisch.
für mich muss noch nicht mal ne Kuh an die Melkmaschine oder Huhn in die Eierpresse oder wie das läuft :wink:


weiter im Text bitte, sehr konstruktive Diskussion ganz ohne die üblichen Kleinkriege und Schubladendenkerei :daumen:
 
Ich finde ehrlich gesagt, dass das Titelbild die Absurdität unterstreicht, dass man einen Biker mit einem Wildschwein verwechseln kann.

Die Ansicht liegt nahe. Dennoch halte ich bei dem Thema die Verwässerung/Verharmlosung durch Ironie für unangebracht.

Bei der Bildauswahl wurde sicherlich nicht ewig drüber gegrübelt, volles Verständnis für die Autorinnen und Autoren. Die eingesammelten Clicks geben ja auch recht. ;-)

Verantwortungsvoll ist es dennoch nicht sonderlich. Für meinen Geschmack nicht mehr zeitgmäß.
 

Der Punkt ist doch wie gesagt der, dass es eben gerade kein Mitverschulden gibt, dass in dieser Konstellation im Hinblick auf die persönliche Vorwerfbarkeit berücksichtigt werden müsste.
Und das kannst du gleichwohl so pauschal aus der Ferne ohne nähere Sachkenntnis und für alle Fälle behaupten?

Du neigst offenbar zu pauschalisierenden Aussagen!
 
Die Waffen sind nicht zum Töten von Menschen gedacht. Wir reden hier von Unfällen durch Unachtsamkeit und Leichtsinnigkeit. Da kann man das schon vergleichen.

Nehmen wir deine Quelle @Black-Under von Peta, so kommt man 2023 auf 5 Tote bei Jagdunfällen in Deutschland.
Macht also bei ca. 400.000 Jagdscheinbesitzer in Deutschland einen Toten pro Jahr auf je 80.000 Jäger.
Im Vergleich dazu kommt ein Verkehrstoter auf je ca 16.000 Führerscheinbesitzer. (Quelle: Statista, Jahr 2022)

Es ist also 5x Wahrscheinlicher, dass ein Führerscheinbesitzer jemanden durch Unachtsamkeit beim Autofahren tötet, als ein Jäger bei der Jagd.
Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass dem Straßenverkehr aufgrund seiner Einbindung in das wirtschaftliche und soziale Gesamtgefüge der Bundesrepublik aufgrund diverser und vielfältiger Gründe eine erhebliche Wichtigkeit zukommt. Diese Wichtigkeit macht den Straßenverkehr zu einem derzeit (leider) alternativlosen, notwendigen Übel, und dadurch gezwungenermaßen zu einem sozial akzeptierten sowie rechtlich geduldetem Risiko.

Dahingegen ist die Jagd das archaische Hobby weniger Privilegierter. Ein anachronistischer Blutsport, dem keine gesellschaftliche Funktion zukommt, der aber erhebliche Risiken mit sich bringt. Die so oft zitierte "Bestandspflege" könnte, sofern sie überhaupt dem biologischen Konsens entspricht, alternativ gut von einigen professionellen Jägern ausgeübt werden. Die von diesem anachronistischen Hobby einiger weniger Privatpersonen für die Allgemeinheit ausgehende Gefahr ist insofern, im Gegensatz zum Straßenverkehr, schlicht nicht gerechtfertigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist also 5x Wahrscheinlicher, dass ein Führerscheinbesitzer jemanden durch Unachtsamkeit beim Autofahren tötet, als ein Jäger bei der Jagd.
Nur ist der Straßenverkehr zweifelsohne für die Gesellschaft unabdingbar.
Die Jagd durch Privatpersonen nicht.

Edit: habe ich den Beitrag vor mir doch schön zusammengefasst. Ich und @Muscovir als Brüder im Geiste; wer hätte das gedacht. :lol:
 
Nur ist der Straßenverkehr zweifelsohne für die Gesellschaft unabdingbar.
Die Jagd durch Privatpersonen nicht.

Edit: habe ich den Beitrag vor mir doch schön zusammengefasst. Ich und @Muscovir als Brüder im Geiste; wer hätte das gedacht. :lol:
hat jemand eine Studie inwieweit die Wildregulation für die Waldpflege notwendig ist?
 
Nur ist der Straßenverkehr zweifelsohne für die Gesellschaft unabdingbar.
Der normale Straßenverkehr mit Sicherheit.
Wenn jemand mit 120 durch Orte rast, unter Alkohol oder Drogeneinfluss fährt, vom Handy abgelenkt fährt usw usw ist das für die Gesellschaft auch unabdingbar ?
Und die meisten Unfälle passieren durch solche Fahrer, und die sich auch noch sicher sind alles unter Kontrolle zu haben
 
Also ich verstehe die meisten hier nicht. Hier wird sich nur noch über alles aufgeregt. Was hier an News bzw. Artikeln kommt. Bericht doof Bilder doof die Bike Kategorien passen nicht usw.. Leute habt ihr echt alle so ein langweiliges Leben um euch an jeder Sache so hoch zu ziehen. Es ist ein Artikel über einen Jäger der vermutlich nicht mit Absicht einen Radfahrer angeschossen hat. Ja das ist ich sage es jetzt auch dumm gelaufen. Unfälle passieren nunmal das ist im Leben so. Aber daraus jetzt eine Ableitung zu machen was gut bzw. Schlecht ist das Bild nicht Zeitgemäß Jagd ist doof usw. Ich glaube es gibt wichtigere Dinge im Leben als sich über sowas aufzuregen. Ich glaube einigen würde es gut tun. Sich mal den Spruch zu beherzigen Leben und Leben lassen.
 
Frag das mal einen Biologen und frag das mal einen Förster/Waldbesitzer.

Ich will jetzt nicht zu viel verraten. Aber die Antworten sind nicht ganz gleich.
Das ist mir schon auch klar, mich würde nur mal interessieren wie viel da jeweils Meinung bzw. belegbares Wissen ist.
 
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