Bergab anfahren in steilem Gelände

Kerberos

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Ich habe Schwierigkeiten mit dem (Wieder-)Anfahren in steilem und schwierigem, verblockten Gelände. D.h. wenn es sofort nach dem Anfahren auch bei geringer Geschwindigkeit auf die Linie ankommt.

Sattel ist unten, Flatpedals. Balancegefühl und Stillhalten sind nicht weltklasse, aber ganz gut; ich kann durchaus sehr langsam durch enge Passagen zirkeln.

Schon die Ausgangssituation ist schwierig, wenn ich mich wegen Gefälle kaum über das Oberrohr stellen kann. Was dann? Hinter dem Sattel über dem Hinterrad stehen? Den Moment, wenn ich den zweiten Fuss aufs Pedal stellen will, finde ich extrem instabil. Dann hänge ich mit langen Armen weit hinten und kann kaum meinen Fuss anständig platzieren und dann das Gewicht sinnvoll verteilen.

Danke für alle Tipps.
 
Du hast es ja schon richtig erkannt, du musst auf jeden Fall dein Gewicht nach hinten verlagern, sodass du nicht über den Lenker gehst.

Liegt dein Problem nur beim Start oder auch während der langsamen Berg-Ab-Fahrt kurz nach dem Anfahren?
 
Der Trackstand ist die Basis, je besser man den beherrscht, desto leichter geht's. Außerdem ist es denke ich sehr wichtig, dass man sich konzentriert und mit Selbstvertrauen startet - lieber noch ein paar Mal tief durchatmen.
Mit meinen langen Beinen habe ich normal kein großes Problem auf's Rad zu steigen, aber wenn es sehr steil ist, steige ich von hinten auf.

Ansonsten hilft wie immer nur üben, also auch absichtlich mitten in technischen Passagen anhalten/anfahren.

Noch ein Tipp: Beim Anfahren besteht oft die Gefahr, dass man nach kurzem Anrollen an einem Stein hängen bleibt und dann leicht über den Lenker geht. Ich starte dann dynamisch, gehe leicht nach vorn und schiebe das Rad unter dem Körper durch und ziehe leicht am Lenker.
 
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Klassische Fehler:
- Zu kurz vor dem Hindernis aufsitzen, Stichworte: Kreiseleffekte, Fuß noch nicht auf dem Pedal. Folge: Instabilität. Besser vorher aufsitzen, leicht quer anfahren.
- Arme durchgestreckt statt leicht gebeugt. Folge: Keine präzisen Lenkbewegungen möglich
- Beine durchgestreckt statt leicht gebeugt. Folge: Keine Beweglichkeit, Schwerpunkt zu weit oben.
 
Zum Aufsteigen: Ich ziehe beide Bremsen, stelle die Kurbeln waagerecht und setze/drücke den Schokoladenfuß auf's vordere Pedal (umgekehrt steige ich in steilem Gelände so auch nach hinten ab). So ist Spannung im Bike und im Körper (also nicht auf die runter hängende Kurbel aufsteigen). Dann ziehe ich mich auf's Bike und löse die Bremsen erst wenn ich mit beiden Füßen ruhig auf dem Rad stehe.
 
Danke schon mal!

Liegt dein Problem nur beim Start oder auch während der langsamen Berg-Ab-Fahrt kurz nach dem Anfahren?

Es bezieht sich nur auf den Start. Dann stehe ich da rum, weiss, dass ich die Passage fahren könnte, aber das Losfahren hindert mich :-(

Berkel schrieb:
Ich ziehe beide Bremsen, stelle die Kurbeln waagerecht und setze/drücke den Schokoladenfuß auf's vordere Pedal... Dann ziehe ich mich auf's Bike und löse die Bremsen erst wenn ich mit beiden Füßen ruhig auf dem Rad stehe.
Das mache ich auch gern, wenn's weniger steil ist. Und ich übe es derzeit auch bei beliebigem Anfahren, auch im Flachen. Die Technik klappt aber in sehr steilem Gelände auf Schotter o.ä. nicht mehr, da gewinnt die Schwerkraft und schiebt Bike und Fahrer über die blockierten Reifen bergab, bevor ich so weit bin.
 
Das mache ich auch gern, wenn's weniger steil ist. Und ich übe es derzeit auch bei beliebigem Anfahren, auch im Flachen. Die Technik klappt aber in sehr steilem Gelände auf Schotter o.ä. nicht mehr, da gewinnt die Schwerkraft und schiebt Bike und Fahrer über die blockierten Reifen bergab, bevor ich so weit bin.

genau das problem hab ich auch, wenn es zu steil und rutschig ist, da ich im moment des aufsteigens einfach nicht die richtige schwerpunktlage auf dem rad habe, um das rad zu kontrollieren. da schmiert dann das fahrrad schneller weg als ich drauf bin. wenn das gelände es zulässt, dann helfe ich mir mit dem trick, das hinterrad hinter ein kleines hindernis (stein o.ä.) zu stellen um das rad zu sichern, versuchen im trackstand beide füße aufs pedal zu bekommen, und dann beim anfahren mit schleifender bremse einen kleinen pedalkick zu machen um das hinterrad aus dem stand über das hindernis zu befördern. wenn ich die übung mit dem vorderrad versuche, geht's aber schief ;)
wenn vorhanden ist auch ein baum nett, an den man sich anlehnen kann, bis man die richtige position auf dem rad gefunden hat.

alternative, wenn's möglich ist und man sich traut: gleich die bremsen aufmachen und geschwindigkeit aufnehmen, wenn man einen fuß auf dem pedal hat.

wenn ich mich dank gelände aber das mit der geschwindigkeit nicht zutraue und kein "hilfsmittel" finde, weiß ich mir leider auch oft nicht anders zu helfen, als bis zur nächsten etwas flacheren aufsteigemöglichkeit hoch oder runter zu schieben :(
 
Interessant, dass das für viele ein Problem ist, darüber hab ich noch nie nachgedacht.

Ich machs so: Hände an den Lenker und beide Bremsen blockieren. Dann das (wenn wenig Platz ist) hangferne Pedal senkrecht nach unten. Dann seitlich (wenns ganz steil ist, Fuß hinterm Sattel vorbei) drübersteigen, Fuß drauf (gibt keine Spannung, weil das Pedal ja sowieso nach unten steht). Dann Gewicht langsam drauf verlagern und irgendwann den 2. Fuß aufs 2. Pedal und wenn das Gleichgewicht passt, die Pedale waagrecht stellen - entweder zurücktreten oder wenn ich vortreten muss, halt erst, wenn ich wegfahre.
Wenn ich mir das so durchlese, deckt es sich doch in größten Zügen damit, wie ich vor dem Haus aufs Rad steige
wink.gif


Ich suche nie Steine zum blockieren, ich will ja nicht vorm Wegfahren schon hängen bleiben. Wenn der Weg so beschaffen ist, dass ich nach dem Start einen Pedalkick machen kann, dann kann er nicht so steil sein, dass ich keine Halt habe. Ich suche prinzipiell eine relativ glatte Passage, damit ich ruckelfrei starten kann. Also 1-2m (wenns möglich ist) vor der schwierigen Passage. Dass das Gelände zu steil zum Aufsitzen ist, ist recht unwahrscheinlich - wenn es denn so steil ist, dass es fahrbar ist (abgesehen von "Schwung-Steilpassagen"). Ich bin schon aufgestiegen, wo ich die ersten Meter am blockierten Hinterrad gesessen hab... Obs nötig war, bezweifle ich aus heutiger Sicht, aber ist absolut möglich :p
Kann man halt noch perfektionieren, ein Kollege aus dem Trialbereich steigt auf, setzt den 2. Fuß erst in die Luft, balanciert schön aus und steigt erst nach Ewigkeiten aufs Pedal, wenn die Balance absolut passt (wenns eine sehr technische Passage ist, am Forstweg nicht ;) ).
 
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danke thomas, ich war im zug zu faul es vernünftig aufzuschreiben.

Genau so steigen auch die 'trial-profis' in wettkämpfen auf ihr rad wenn sie einen fuß setzen mussten.
 
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