Bin ich zu blöd um Kehren auf Schotter zu fahren? Fahrtechnik?

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Hallo,

ich muss jetzt diesen Beitrag schreiben da ich offensichtlich zu blöd bin enge Kehren auf Schotterstraßen zu fahren und mir heute schon wieder das Vorderrad weggerutscht ist.

Folgende Ausgangslage: Hier gibt es viele recht enge Kehren mit etwa 10-12% Gefälle, teilweise nach aussen leicht abfallend und loser Schotter. Beim Bergabfahren auf Schotter bin ich sowieso schon feige und fahre mit dem Gravelbike max. 50km/h. Wenn ich zu einer Kehre komme muss ich allerdings auf Schritttempo runterbremsen und ganz vorsichtig rumrollen. Dabei ist es jetzt schon 3-4mal vorgekommen dass mir einfach das Vorderrad wegrutscht obwohl ich nichtmal gebremst habe.

Gibt es hier eine spezielle Technik wie man um solche Kurven rum kommt oder ist mein Material einfach Schrott?

Aktuell fahre ich am Gravelbike den Bontrager GR1 weil dieser beim Kauf montiert war aber recht toll kommt mir der nicht vor. Wäre auf dem gröberen Schotter ein Reifen wie der Schwalbe G-one Ultrabite besser? Oder gibt es einen Reifen der guten Grip hat und auch auf Asphalt nich anständig rollt?
 
Loser, tiefer Schotter ist immer eine rutschige Angelegenheit und man sollte vorsichtig sein. Da helfen dir stärker profilierte Reifen auch nur begrenzt. Sie haben immer noch zu wenig Profil, als dass du damit den festeren Untergrund unter dem Schotter erreichen würdest. Was aber ein bisschen hilft ist ein niedriger Luftdruck, idealerweise tubeless aufgebaut, um die Kontaktfläche des Reifens etwas zu vergrößern. (Unabhängig davon würde ich den Reifen bei Zeiten aber trotzdem gegen einen besseren tauschen 😉)

Bei der Fahrt durch die Kurve solltest du eine weitere Linie wählen, bei der Schotter auch nicht ganz so tief ist. Wenn da viele Radler unterwegs sind, gibt es meist auch schon eine Spur. Vor der Kurve bremst du dann ab. In der Kurve solltest du nach Möglichkeit nicht bremsen, der Reifen hat schon genug Traktionsprobleme auf dem losen Untergrund. Das Gewicht verlagerst du in der Kurve auf das kurvenäußere Bein (Pedal nach unten), sodass du einen zentralen Schwerpunkt über dem geneigten Rad hast. Gleichzeitig gibst du etwas mehr Druck auf das Vorderrad, um zu verhindern, dass dir das Vorderrad abhaut.

Und nicht entmutigen lassen - Übung macht den Meister!
 
Gewicht aufs VR. Ja nicht den Bobbes hinten hängen lassen. Ohne beschwertes VR kein Grip.
Trau Dich!
 
Man darf auch mal das kurveninnere Bein raushalten, also Ausblicken und mit dem Fuß leicht über den Boden streifen falls notwendig.
Machen die CX Profis auch schonmal im Gelände.
 
Ich fahre fast nie 50 km/h und langsam um die Kurven. Fahrradfahren ohne Sturz macht mir am meisten Spaß. Mein Schwager ist vor 2 Jahren auf grobem Kies weggerutscht - bei Schritttempo - dem tut heute noch die Handfläche weh. Teure Lernkurve. Technik hätte wohl geholfen, langsamere Geschwindigkeit auch aber der Reifen hatte eh keine Chance. Und so ging es mir heute auch auf Matsch + nassem Laub. Es geht wohl nur langsam ... oder mit Protektoren.
 
Ich tippe auch auf zu wenig Gewicht auf der Front. Vorbau tiefer setzen? selbst 5mm merkt man im Kurvenverhalten deutlich. Dazu kannst Du auch mal einen Dialog mit Chat GTP führen. Da kann man sich sehr gut damit auseinandersetzen.
 
Danke für die Tipps, ich werde mal weiter testen. Gewicht sollte eigentlich genug auf dem Vorderrad sein, Sitze mit dem Sattel recht weit vorne, und hab auch schon ein paar Spacer entfernt. (etwa 8cm Überhöhung)

Auf jeden Fall werde ich aber die Reifen tauschen, hab ein paar Tests gelesen die sind einfach Müll. Das Profil ist ohnehin schon recht Mau und wenn sie jetzt nach 2000km such schon etwas abgefahren sind wirds nich schlimmer. Allein schon der Rollwiderstand ist heftig, die Gr1 mit 40mmhaben knapp 60w. Als Vergleich meine MTB Reifen mit 57mm Breite haben gerade mal 48w.

Hab auch wenn’s wirklich steil wird schon öfter gemerkt dass das Hinterrad leicht durchrutscht.
 
Hatte gestern bei der Ausfahrt genügen Zeit und Gelegenheit, über Fahrtechnik in den Kehren nachzudenken ;)
Also Gewicht aufs VR ist klar, Sitzposition auch. Geschwindigkeit stabilisiert: Schrittgeschwindigkeit ist in den meisten Fällen zu langsam. Wenn in den Kehren bremsen, dann am HR.
Fahre seit Kurzem den Schwalbe Bite, der hat diese Mininoppen schön weit um die Schulter gezogen. Das geht besser als ohne Schulterstollen (vorher) und auch besser als mit dicken, eckigen Schulterstollen, wo es ein eindeutiges Gefühl gibt, wenn die in der Kurve greifen (und eindeutig, wenn sie nicht mehr greifen) = on / off. Für mich muß die Stollenverteilung harmonisch auf dem ganzen Reifen verteilt sein.
Kann auch sein, daß die Noppen beim GR1 zu dicht stehen.
Und der Reifen sollte halt noch ordentlich greifen ;)
Berichte mal, wenn Du neue Reifen fährst.
 
Aktuell fahre ich am Gravelbike den Bontrager GR1 weil dieser beim Kauf montiert war aber recht toll kommt mir der nicht vor. Wäre auf dem gröberen Schotter ein Reifen wie der Schwalbe G-one Ultrabite besser? Oder gibt es einen Reifen der guten Grip hat und auch auf Asphalt nich anständig rollt?
Ich habe mich bei der Reifenwahl für das Gravel vom MTB inspirieren lassen: vorne etwas mehr Griff, hinten etwas leichteres Rollen.

Vorne läuft ein Schwalbe G-One Bite (eventuell teste ich auch den Ultrabite noch einmal) und hinten der G-One R.

Das funktioniert bisher recht gut, sowohl auf meinem als auch auf dem Rad meiner Frau. Situationen, wie von dir oben beschrieben, sind aber mitunter weiterhin knifflig.
 
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