Daß der Radsport hauptsächlich durch die Verbindung mit Emotionen lebt, dürfte unumstritten sein.
Wenn die Emotionenen einer Marke allerdings nur von 1 Person kommen, dann könnte das aber nur ein Strohfeuer sein, das überschaubar schnell wieder abgebrannt ist.
So etwas sollte man möglichst rechtzeitig so breit wie möglich aufstellen, damit die Firma von Dauer ist.
Die Frage ist, ob es überhaupt möglich ist, eine junge Marke in der Bikebranche dauerhaft mit diesen Emotionen zu besetzen. Da muss wirklich vieles zusammenkommen, auch Geld spielt eine große Rolle, weil man die Emotionen mittels geeigneter Maßnahmen ja erst einmal konstruieren muss (Teamsponsoring bietet sich da an, muss dann aber auch ein Siegfahrer mit gewinnbringendem Charakter damit assoziert sein).
Wenn man diese Emotionen aus der Vergangenheit in die Jetztzeit transferieren kann, dann ist's halt viel einfacher, aber selbst da ist es kein Dauerläufer.
Mir fällt jetzt auf die Schnelle keine Firma ein, die - Firmengründung in der 'neueren' Zeit, also sagen wir mal ab den späten 90'ziger Jahren - das dauerhaft geschafft hätte.
In Deutschland waren Rotwild, Votec (?) im MTB Bereich vielleicht Firmen, die eine zeitlang Emotionen in ihrer Peergroup einfangen konnten, aber das scheint ja auch Geschichte zu sein (bin im MTB Bereich nicht so bewandert).
Liteville, Nicolai und sicherlich einige mehr, kann man möglicherweise mit gewissen Emotionen in Verbindung bringen, dürfte aber auch eine eher kleinere Nische sein, die die bedienen.
Ansonsten sind es doch vor allem ältere Marken, die, was Emotionen betrifft, durch ihre Emotionen noch (gut) leben.
Bei schweizer Produkten fallen mir im 'technischen' Bereich jetzt nur Victorinox und die schweizer Uhren(edel)marken ein. Letztere Branche hatte dann auch etwas das Glück des Tüchtigen, denn Ende der 70'er Jahre sah's ja recht übel aus. Vielleicht in gewisser Weise auf den Bikesektor übertragbar, 'klassische' Fahrräder/Bikes vs. 'moderne' E-Bikes.
Ob man solche Emotionen dauerhaft auf die Bikebranche projizieren kann? Scheint mir, wie gesagt, sehr schwierig zu sein. Selbst den großen amerikanischen Firmen, ist das ja nicht immer gelungen (und die hatten bestimmt etwas mehr Geld in der Portokasse für solche Sachen).
Jede Zeit(epoche) hat ihre besonderen Eigenschaften und nix ist für die Ewigkeit -> von den guten schweizer Messern, die Opa/Papa seinen Nachfahren weitervererbt mal abgesehen, aber selbst die stehen vielleicht irgendwann zur Disposition, wenn man sie nur noch in der Schublade aufbewahren kann/darf, weil sie womöglich zu gefährlich für den Alltag sein sollen
