Brake Force One kocht auch nur mit Wasser ;)

Aber der Punkt ist der: Unter normalen Belastungen wird eine MTB Bremse nicht heiß genug, damit es Probleme gibt. Und wenn es welche gibt, dann wird sich BFO schon fein rausreden, wär ja nicht das erste Mal...

Mfg

Eine gute Bremse sollte etwas mehr können als nur "unter normalen Bedingungen" zu funktionieren. Sonst steht man oben am Stilfser Joch und muß kurz die Checkliste durchgehen
- Außentemperatur <20°
- nicht zu viel gegessen, Gewicht ok
- und nicht vergessen, Bremse immer schön abkühlen lassen zwischen den Kehren.

Entweder man kann das Teil rannehmen wie jede gute Bremse ohne Angst des Bremsversagen oder es ist nur für die Vitrine.

Na, man wird sehen. Bei der BFO 1 ist ja auch bei einigen Käufern die Ernüchterung eingezogen.
 
Hallo liebe Bremsenfreunde,
war ja auch auf der Eurobike und hab mir auch die BFO angeschaut. bissl schlechtes gewissen hatte ich ja, weil natürlich jeder fragt "was denkt ihr euch dabei" - und ich tat das natürlich auch.

angegeben wurde, glaub der Peter Voitl hat meine Frage oder die Art und Weise der Frage bissl in den falschen Hals bekommen, weil er gefühlt etwas gereizt reagiert hat, aber ich verstehe auch dass man nach 4 tagen Fragereien mit dem Fragenanfang "ja spinnt ihr denn" auch mal keine Lust mehr auf die Frage hat.

auf jeden Fall:

-laut deren Tests kommt die Bremse nicht auf über 80° Temperatur(also die flüssigkeit)
-laut ihren angaben hat die bremse mit wasser länger standgehalten, als die gleiche bremse mit öl. es kursierten auf der EB aber auch gerüchte, dass die ölbremse einen anderen defekt hatte. der grund des defekts der ölbremse wurde nicht genannt.
-der test der wasserbremse sah anscheind so aus(hat ein anderer mitarbeiter gesagt), dass mit einem gummiband die bremse zum dauerschleifen eingestellt wurde und ein 2500hm berg in einem stückgefahren wurde. fragt mich nicht genau wie und wo und überhaupt.
-als "DER" grund für die viel bessere wärmestabilität der wasserbremse wurde von allen, auch von Peter voitl genannt, dass wasser eine doppelt so hohe wärmekapazität besitzt als Öl, also doppelte energiemenge aufnehmen kann, bis ein gewisser temperaturunterschied erreicht ist.
-auch genannt wird, dass wasser ja das perfekte wärmeleitmedium sei, und die wärme ja superschnell in der gesamten flüssigkeit bis hin zum geber verteilen kann.

zu den letzten 2 punkten möchte ich jetzt etwas genauer eingehen:

wärmekapazit: im bremssattel sind rund 0,5-3ml Flüssigkeit. 22mm kolben brauchen bei kompletten belagverschleiß rund 2ml ausgleichsvolumen, wenn die kolben ganz zurückgedrückt sind, ist fast keine flüssigkeit mehr im sattel, daher die angabe von geschätzt 0,5ml.

das ist nicht gerade viel masse. jeder weiß, dass ein großer wassertopf länger zum kochen braucht, als ein sehr kleiner, einfach weil die einzubringende energiemenge immer weniger wird, um das wasser zum kochen zu bringen. und bei 0,5ml ist das halt schon sehr schnell.

desweiteren ist es so, dass die doppelte wärmekapazität im vergleich zu Öl exakt ausgleicht, indem das Öl die doppelte siedetemeratur hat.
hier von einem "vorteil" zu sprechen, ist also einfach nicht wahr. wenn man die range von 0-100 und 0-200° bei Öl nimmt, heißt das, dass bei wasser sich die flüssigkeit meinetwegen auf 75° erwärmt, und nach deren theorie das Öl sich auf 150 grad erwärmen würde. mal ideal und abstrakt betrachtet. hätte also so und so keinen vorteil, hiera uf wasser zu gehen.

dann kommt noch dazu, nächtster punkt mit der wärmeleitfähigkeit:
der BFO stufenkolben hat die eigenschaft, dass er im eingekoppelten zustand die flüssigkeiten im niedrig und hochdruckbereich trennt. heißt, wenn der kolben verschlossen ist, habe ich GAR keine wärmeleitung innerhalb der flüssigkeit. sondern das bisschen wasser im unteren Teil bleibt unten. solange druck drauf ist, gar kein problem, was aber wenn ich die bremse bis zum grenzpunkt aufmache, dass der stufenkolben nicht öffnet, aber auch kein nennenswerter druckdrauf ist? dann habe ich keine wärmeleitung im wasser(da stufenkolben geschlossen) und habe auch keinen druck im system, der das wasser am kochen hindert.

ich hoffe dass dieser post nicht als bashing wahrgenommen wird, als techniker bin ich ja grundsätzlich offen für solche sachen, solange sie einen vorteil bieten. den kann ich hier aber einfach nicht erkennen. ich muss quasi die flüssigkeit auch speziell behandeln(destillieren, frostschutzmittel rein) um sie dauerhaft in der bremse fahren zu können, zudem schmiert das wasser nicht. wenn ich ein spezielles medium nehmen muss, kann ich auch gleich öl einfüllen. und das argument, man könne in sibirien auch wasser einfüllen ziehtn nicht, weil ich das zur not bei jeder bremse machen kann, egal ob sie mit dot oder öl befüllt ist.

ich wünsche mir für bfo dass die bremse ein erfolg wird, habe aber schon auch angst, dass in bestimmten grenzfällen, schwerer fahrer, hartes gelände, falsche bremstechnik, mal das wasser zu kochen beginnt.
 
@BommelMaster

könnte man die Bremse nicht so konstruieren, daß das Wasser sich gar nicht ausdehnen, bzw. sieden kann. So wie bei einem Druckwasserreaktor?

Bin aber hier totaler Laie - falls das eine blöde Frage war.
 
Dann kocht es zwar nicht so schnell, aber dann? Wenn es sich ausdehnt muss es in den AGB. Hindert man das Wasser am Ausdehnen steigt der Druck, und dann machen die Kolben dicht.
 
hast ja recht. Aber das war mein erster Gedanke, als ich von der Wasserbremse las. Das die irgendeine Möglichkeit gefunden haben den Siedepunkt hochzusetzen.
 
Flüssigmetall! Wenn wir schon bei Reaktoren sind ;)
Mein Diblominschjöhrsonkel hat seine halbhydraulische AMP immer mit Pappdeckel in der Bremszange eingestellt, ging auch, der lebt immer noch. Bei meiner ersten Formula musste man bei langen Abfahrten die Griffweitenschraube aufdrehen, sonst hat sie zugemacht.
Deutsche Gründlichkeit wird überbewertet, t. Angie :crash:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann kocht es zwar nicht so schnell, aber dann? Wenn es sich ausdehnt muss es in den AGB. Hindert man das Wasser am Ausdehnen steigt der Druck, und dann machen die Kolben dicht.
Die BFO hat aber doch keinen Ausgleichsbehälter!
Das ist vor allem in dieser Diskussion ein entscheidender Unterschied. Ein offenes System mit Ausgleichsbehälter würde bei kochender Bremsflüssigkeit total versagen, ein geschlossenes System ohne Ausgleichsbehälter macht die Bremse einfach nicht vollständig auf. Wie starkt die Bremswirkung nach dem loslassen des Bremshebels in dem Fall ist, hängt davon ab welcher Druck sich innerhalb der Bremse einstellt (der wird aber definitiv geringer sein als bei dem vorangegangenen Bremsmanöver).
 
-auch genannt wird, dass wasser ja das perfekte wärmeleitmedium sei, und die wärme ja superschnell in der gesamten flüssigkeit bis hin zum geber verteilen kann.
Nein. Flüssigkeiten sind generell schlechte Wärmeleiter, auch wenn Wasser ganz vorne steht. Vorteile durch Flüssigkeitskühlung ergeben sich erst bei Konvektion. Hier ist die absolut hohe Wärmekapazität entscheidend.
dann kommt noch dazu, nächtster punkt mit der wärmeleitfähigkeit:
der BFO stufenkolben hat die eigenschaft, dass er im eingekoppelten zustand die flüssigkeiten im niedrig und hochdruckbereich trennt. heißt, wenn der kolben verschlossen ist, habe ich GAR keine wärmeleitung innerhalb der flüssigkeit.
Wärmeleitung lässt sich nicht abschalten.
Ich sehe einen anderen Gesichtspunkt. Wenn man sich die Geometrie er Bremse ansieht, erkennt man zwei Ohren. Die werden aus Alu sein, einem sehr guten Wärmeleiter (200:0,6 Alu zu Wasser). Und damit wird die Kühlung durch den Fahrtwind effektiv, weil die Kühlfläche erhöht wird. Es wäre auch möglich durch zwei Ventile beim Öffnen und schließen der Bremse eine erzwungene Konvektion durch diese Ohren zu erreichen. Dann würde stets der heißeste Teil der Flüssigkeit am intensivsten gekühlt. Aber das ist nur eine Mutmaßung.
Und Bremsflüssigkeit hat jeder in seinem Scheibenwaschwasser im Auto dabei. :D
 
die irgendeine Möglichkeit gefunden haben den Siedepunkt hochzusetzen.
ich wüsste eine: DOT :D

Nein, im Ernst. Wenn das wirklich so wäre, wären ja sämtliche Moppet und PKW Hersteller auf diesem Planeten allesamt komplett bescheuert, in all ihren Bremsen das wartungsintervallen unterworfene und sicher nicht billigere DOT zu nehmen. Und dort wird auf jeden Cent hin "optimiert".
Ich hoffe für BFO, dass sich diese H2O nicht auch, als - sagen wir mal in der Praxis eher nicht so super duper wie anfangs so lobgepriesene M - erweist.
 
Ausgenommen das amerikanische Militär . Das alle ihre Fahrzeuge mit Siliconöl als Bremsflüssigkeit betreibt . Und alle anderen in Amerika die in ihre Autos reinschütten und umbauen was sie wollen da dort mehr od. weniger jeder mit einem Auto machen kann was er will .
 
PKW-LKW-Bremsen werden bedeutend wärmer als die unserer Fahrräder...
das sehe ich überhaupt nicht so. Denn im Gegensatz zu Mopets und PKW's sind unsere "Fahrradbremsen" im Verhältnis zum Gesamtgewicht unterdimensioniert. Es ist die Frage vom ausgelegten Einsatzzweck. Und ganz klar kann und darf die Bremssuppe auch deutlich über 80°C heiss werden. Ganz abgesehen davon, dass der Siedepunkt von Wasser unter Druck auch nochmal deutlich herab gesetzt wird. Also wozu sich sowas ans Bike schrauben, was sicher nicht besser funktioniert als DOT oder Mineralöl. Ergo, mein Fazit: gehört in die Rubrik, Dinge die die Welt nicht braucht.
 
.....Ganz abgesehen davon, dass der Siedepunkt von Wasser unter Druck auch nochmal deutlich herab gesetzt wird....

Eigentlich doch umgekehrt, in die Höhe gesetzt wird.... So ist doch auch das Prinzip vom Druckkochtopf, dadurch, dass da hoher Druck innen herrscht, kocht das Wasser da drinnen erst bei höherer Temperatur und man kann somit heißer und schneller kochen.

Sollte ich mich so täuschen?
 
ja, stimmt, hast recht. Aber auf jeden Fall verändert sich dieser. Dafür gibt es umgekehrt wiederum ein anderes Problem. Man hat die Bremse gezogen, also unter Druck höher als die Umgebung, die Suppe wird heiss - sagen wir wird mal 103°C - es kocht noch nichts. Jetzt lässt man den Bremshebel los. Ich glaube nicht das jetzt bei 103°C heissem Wasser und normalem Atmosphärendruck nix Negatives passiert.
So oder so, Wasser als Bremsmedium ist in keinem Fall besser wie DOT oder Mineralöl. Desshalb denke ich das BFO auch genau das Argument bringt, dass man festgestellt haben soll, dass das Bremsmedium nie über 80°C gekommen sein soll (was ich ehrlich gesagt nicht glaube).
 
Ich lese hier immer was von "Glauben". Gehen wir mal davon aus, dass der Glaube daran, dass die Flüssigkeit so heiß wird stimmt und die Messung von BFO falsch ist, warum habe ich mir bis jetzt nur an der Bremsscheibe, aber noch nicht am Bremssattel die Wanden verbrannt? Vielleicht sollte Shimano dann diese hübschen gelben Verbrennungsgefahraufkleber auch auf den Sattel kleben.
Ich für meinen Teil, gehe nicht so häufig in die Kirche und verlasse mich lieber auf Daten und Fakten. Und um der ganzen Disskuission um Glauben und Wissenschaft hier mal den Wind aus den Segeln zu nehmen, wird BFO sicherlich bald die Testbedingungen und die Ergebnisse präsentieren.
Man kann gespannt sein.
 
Man kann sich ziemlich schnell auch an der Außenseite des Bremssattels die Griffel verbrennen. Da aber schon Temperaturen ab 50°C als zu heiß empfunden werden, ist das eh keine Referenz.
 
Denn im Gegensatz zu Mopets und PKW's sind unsere "Fahrradbremsen" im Verhältnis zum Gesamtgewicht unterdimensioniert.
Wieso unterdimensioniert? Woran machst du das fest?
Und ganz klar kann und darf die Bremssuppe auch deutlich über 80°C heiss werden. Ganz abgesehen davon, dass der Siedepunkt von Wasser unter Druck auch nochmal deutlich herab gesetzt wird.
Oh, aha...
Passt schon, ich ziehe meine Frage zurück... :lol:
 
das sehe ich überhaupt nicht so. Denn im Gegensatz zu Mopets und PKW's sind unsere "Fahrradbremsen" im Verhältnis zum Gesamtgewicht unterdimensioniert. Es ist die Frage vom ausgelegten
Dann schauen wir doch einmal:
Audi A4 ~ 1500 kg (mit Zuladung 2000), 4 Bremsen -> 375 kg/Bremse (mit Zuladung 500)
Höchstgeschwindigkeit ~230 km/h

Biker ~110 kg, 2 Bremsen, -> 55 kg/Bremse
Höchstgeschwindigkeit ~80 km/h

Welche Energie müssen bei einer Vollbremsung aus Höchstgeschwindigkeit auf Null in Wärme umgesetzt werden?
E = 0,5mv^2 Und das schlägt zu!
Für das Verhältnis dieser Energie E(auto)/E(bike) ergibt sich pro Bremse 75,2
Für eine Vollbremsung wird die Wärme fast ausschließlich in der Scheibe gespeichert. Welche Masse müsste die Scheibe beim Auto haben, wenn sie dabei die gleiche Maximaltemperatur wie die Bikescheibe erreichen soll?
So erhält man (mit einer sram guide 200 mm m = 0,18 kg) für die Scheibe beim Auto 13,5 kg. Das ist etwa die Obergrenze des Gewichtes, dass diese Scheibe bei einem Typ wie dem A4 haben wird. Die Scheiben sind im Prinzip gleich dimensioniert.
Fazit: Es werden einfach Behauptungen in den Raum gestellt, die frei erfunden sind. Damit kann man keine sinnvolle Diskussion führen.
OK, ich hatte gerade Langeweile.

Kein AB, wie wird dann die Ausdehnung des Wassers ausgeglichen? Das war ja bereits bei Öl ein Problem.
Dabei geht es nicht um die sehr geringe (Promille-Bereich) thermische Ausdehnung sondern um den kräftigen Ausgleich bei der Belagsnachstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück