Bremse fürs Tandem

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mich würde mal interessieren welche Bremse ihr auf dem Tandem verwendet oder empfehlen könnt bzw. von welchen ihr dringend abraten würdet.

ich denke die gustav m sollte nach wie vor die referenz sein, schließlich ist sie die einzige bremse mit offizieller freigabe.

aber wie gut funktionieren andere bremsen am tandem und vertragen auch mal längere abfahrten? z.b. shimanos saint, hope v2 usw.

gute bremstechnik wird angenommen.
 
Ich wäre da vorsichtiger, nach eigenen Erfahrungen.
Ich habe im Moment eine Hayes HFX 9 mit vorne und hinten 203 mm am Tandem, fahre damit aber auch nur Touren und habe noch keine richtig heftige Abfahrt hinter mir.

Einfach bedenken: Ca. doppeltes Gewicht + höhere Geschwindigkeiten (Hangabtriebskraft und zwei Leute die treten können) ergibt locker die vierfache Bremsleistung die eine Tandembremse bringen muss.
Und weil Verlustleistung = Wärme kann es schnell passieren dass allzu dünne Scheiben sich verziehen oder die Beläge ausglühen und dann ists vorbei mit Bremsen...

Dazu kommt, dass die limitierenden Faktoren beim Single (Überschlag und blockierendes Hinterrad) beim Tandem nicht vorkommen können.
Also auf jeden Fall hinten eine 200 mm Scheibe, das ist man als Single-Biker gar nicht gewohnt wie viel man hinten bremsen kann.

Auf jeden Fall ist es wichtig, dass man auf keinen Fall Dauerbremsungen macht - lieber kurz und heftig das Gefährt auf fast null runterbremsen und dann Bremse ganz auf, damit sie Zeit hat wieder abzukühlen während man unweigerlich wieder Fahrt aufnimmt.

Bremsen mit Freigabe vom Hersteller neben den bereits genannten sind z.B. Magura Louise Tandem sowie die Moto V2 und die M6 von Hope.

Auf www.mtbtandems.com werden ausserdem noch die Grimeca System 12 genannt und einige weitere.
Ich habe selber einige Jahre die Sys.12 gefahren und sie nicht als besonders temperaturstabile Bremse kennengelernt, aber wenn die meinen...

Mein Favorit wäre die Moto V2 mit innenbelüfteten Scheiben. Nicht wegen der Belüftung, sondern weil die Scheiben eine ordentliche Dicke haben und die Bremskolben und Beläge auch sehr massiv ausgeführt sind.

Wenn Du Dich für ein MTB-Tandem interessierst und Dir ersparen möchtest die gleichen Fragen nochmal zu stellen die ich mir vor einigen Jahren selbst gestellt habe, dann schau mal hier:
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=100347
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=340096
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=378674
 
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mich würde mal interessieren welche Bremse ihr auf dem Tandem verwendet oder empfehlen könnt bzw. von welchen ihr dringend abraten würdet.
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gute bremstechnik wird angenommen.
Meine Erfahrung mit Gustav M bei 180Kg Gesamtgewicht sind sehr positiv (hab' sie ja schon einige Male angepriesen).
Hier vor der Haustuer gibts Abfahrten mit > 200hm, waren damit aber auch schon im Allgaeu und am Gardasee.
Dabei habe ich die Bremse recht selten zum Faden gebracht.
Zur Bremstechnik: klar hilft es wenn man sauber bremst. Es gibt aber Situationen, da kann man gar nicht anders als lange auf der Bremse zu sein, einfach damit die Geschwindigkeit niedrig bleibt, und da hilft Bremstechnik allenfalls diese nicht zu schrotten! Z.B. auf sehr rutschigen Abfahren oder wie neulich eine lange, sehr steile Schotterabfahrt bei einem Marathon. Wuerde man da die Bremse laengere Zeit aufmachen durchbricht man bald die Schallmauer. Das ist der Worst-Case, denn beim Bremsen bei niedrigem Tempo hat man keinen nennenswerten kuehlenden Fahrtwind. Und da fadet die Gustav dann auch, allerdings bisher immer recht gutmuetig und mit stabilem Druckpunkt.
Im Vergleich dazu habe ich von einem Tandemteam mit einer Magura Louise gehoert, dass die an der Stelle groessere (?) Fadingprobleme hatten aber keinen Bremsausfall. Die beiden (L. Kubis und L. Brandau) duerften allerdings um einiges weniger wiegen.

Zu anderen Bremsen kann ich gar nichts sagen.
Die Louise wird wohl von einigen Teams gefahren. Was ich gehoert habe ist die Louise unter gewissen umstaenden (eventuell Stahlflex Leitung...) von Magura freigegeben, auch wenns nicht auf der Webseite steht. Fuer Details einfach mal Magura anschreiben!
Also ich wuerde es von euerm Gewicht abhaengig machen. Falls ihr samt Tandem unter 150kg wiegt und hier im Mittelgebirge fahrt brauchts vermutlich keine Gustav.

Edit: schau mal hier beim IBCler madheads, die fahren eine Bremse von Trickstuff und sind teilweise ganz schoen auf abwegen (Eisjoechl etc.):

Mehr auf http://freenet-homepage.de/tandemriders/
 
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Ich werfe hier einfach mal die Code mit Sinterbelägen und rundum 203mm Scheiben in den Ring,
Die erste Bremse die ich nicht zum Faden bekommen habe. Wichtig sind die Metallischen Bremsbeläge, die viel höhere Temperaturen vertragen.
Gruß
Schappi
 
Sinterbeläge gebe ich Dir Recht.
Beim Tandem treten aber aufgrund der sehr hohen Belastungen und damit Bremsleistungen und somit auch Temperaturen auch Probleme mit Verzug der Bremsscheiben etc. auf, was man wohl beim Single nicht hinkriegt.

Wichtig ist ja auch, wo die Wärme hingeht. Beim Motorrad gibt es einige Hersteller die extra Kunststoffplatten an den Kolben verbauen um die Hitze nicht in Richtung Kolben und Bremsflüssigkeit gelangen zu lassen. Ich schätze 80-90% der Wärme gehen in die Scheiben, und da gibt es bei den geringen Umdrehungsgeschwindigkeiten am Fahrrad eben Probleme mit dem Wärmeaustausch mit der Umgebung.

Bin nach peniblem Entlüften und Erneuern der Beläge mit meiner HFX9 200 vorne und hinten sehr zufrieden was die Bremsleistung angeht, kann aber über die Standfestigkeit noch nichts sagen. Nach dem Urlaub mehr...
 
Hallo erst mal an all die verrückten Tandempiloten da draußen.

Wie schon erwähnt, vom Kollegen fahren wir die Quad Deuce, einfach, schwer, aber dicke 26er Kolben. Zum Faden kriegt man das Ding,wenn man länger schleifend auf einem Schnellen Forstweg unterwegs ist, hängt aber stark von den Scheiben ab und der Belagdicke. Scheibengröße 203 oder größer ist für alpinen Einsatz selbstverständlich. Hatten die orginal Quadscheiben anfänglich drauf, waren aber schnell runter und haben die Wärme nicht so schnell abgeführt wie die Trickstuffscheiben (die von der Cleg 20er Reibring, t=2). Habe mal die Preiswerten Tektro Aurig Pro getestet, super Preis leider zu wenig Material (16er Reibring,t=1.7) für gute Wärmeabfuhr. Jetzt sind wieder die Trickstuff drauf und gleich beim Einbremsen erschrocken wie die Bremse wieder beißt.
Klar die Gustl, wenn Sie sauber funzt, da steht halt der LKW. Die Gustl bringt halt genügende Masse mit um die Wärme sauber abzuführen.

Interessant wäre noch die Kombi "The One" und 220er Scheiben, wenns die Gabel mitmacht.

Geb noch mal Feedback nach Grischtrail Ride, wenn wir heil zurückkommen.:daumen::D
 
@Ostwandlager:
Schöne Anlassfarben am Übergang zum Stern hat eure Gustl da :D

Aus dem richtigen Leben (vom Urlaub):
Waren unterwegs rund um den Bodensee und ich hatte mir in den Kopf gesetzt zur Säntis-Bergbahn mit dem Tandem zu fahren. Schöne Idee...
Also, Tandem, meine Frau und ich sind schon 170 kg, plus Anhänger mit dem Junior drin.
Schon der Aufstieg mit teilweise 12% Steigung war ´ne harte Nummer, aber hinterher die 800 hm wieder runter - da hätte ich mir eine dickere Bremse gewünscht und werde jetzt auch nochmal umrüsten. Mag ja normal sein, aber ich kriege Bedenken wenn die Beläge anfangen zu riechen :D

Die HFX9 hat uns zwar vor den Spitzkehren immer zuverlässig runtergebremst (habe halt laufen lassen und die Bremsvorgänge möglichst kurz aber heftig gehalten, um zwischendurch auch ein Abkühlen zu ermöglichen), fing auch nicht groß an zu faden, aber die nicht mehr ganz neuen Beläge waren nach der Nummer am Ende und die vordere Scheibe war auch leicht verzogen.
Für die Rückfahrt zur Fähre haben wir dann allerdings nur 90 Minuten gebraucht :D
Im Quartier dann Beläge getauscht und die vordere Scheibe wieder gerichtet, jetzt ist wieder alles wie vorher.

Suche gebrauchte Hope Moto V2 mit Vented Discs...
 
Bringe 150kg samt Rad auf die Waage - allerdings alleine.
Und das auch bei Downhill-Abfahrten (Semmering, Nordkettentrail, etc...) - 1000hm am Stück steilstes Gelände.

Hatte vorher die Gustl, jetzt die Shimano Saint.
Die Saint ist super, wesentlich moderner, besser zum Einstellen, mehr Verstellmöglichkeiten als die Gustl - und schleift nicht.
Aber: die Gustl hat eindeutig mehr Reserven!
Mir reicht die Saint - aber da merke ich ab und zu schon, dass sie an ihre Grenzen kommt.
Für maximale Standfestigkeit und Bremsleistung: nur Gustav M.
 
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