Bremsen mit möglichst großem Abstand der Beläge?

Attitudus

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Werte Kollegen,

gibt es jemanden unter Euch, der mir sagen kann, welche Bremsen derzeit den weitesten Abstand zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag haben?

Bis jetzt habe ich folgende Scheibenbremsen gefahren: Formula ORO K24 und Shimano XT. Die Formulas haben ständig geklingelt, und die Bremsscheiben von Shimano (RT76 / RT79) haben oftmals bereits im Neuzustand einen kleinen Schlag, der ausreicht, um das Teil einmal pro Umdrehung scheuern zu lassen.

Selbstverständlich habe ich bereits viele Stunden, wenn nicht Tage, in die korrekte Einstellung der Bremsanlage investiert, jedoch ohne Erfolg. Deshalb bin ich nun auf der Suche nach einer Bremse, die einen möglichst großen Abstand (der möglicherweise sogar regulierbar ist) zwischen den Bremsbelägen bietet. Dabei ist mir klar, daß nach den Gesetzen der Physik dann möglicherweise höhere Handkräfte zur Bedienung der Bremse erforderlich sind.

Die Bremse sollte ansonsten mindestens ungefähr die Qualität der oben genannte Bremsen aufweisen, mit denen ich auch in den Alpen nie irgendwelche Probleme hatte.

Viele Grüße und vielen Dank,

Attitudus
 
Avid BB7 :D

Hat auch den Vorteil das man die Bremse nie entlüften muss. :lol:

Ansonsten einfach andere Scheiben nehmen.
Die Magura Storm oder Trickstuff Scheiben taugen eigentlich recht viel, haben aber nicht das WunderhypermegaIceTechgedöhns.

Ist evt. die Aufnahme der Scheibe verdreckt oder nicht richtig angezogen?
Ungleichmäßig angezogene Schrauben ist mir mal bei einer 6-loch passiert. Die bekam man ums verrecken nicht Schleiffrei eingestellt.
Kurz die Schrauben nachgezogen und schon gings wie von allein.
Das selbe bei CL. Einmal Dreck in der Aufnahme und schon ists Essig mit dem ausrichten.
 
Hallo sic,

an eine mechanische Scheibenbremse hatte ich bislang nicht gedacht - eine interessante Idee, die ich vermutlich in die Tat umsetzen werde, wenn sich keine andere Lösung findet.

Passen die Scheiben der Dritthersteller von der Breite her? Gibt es irgendwelche Fallen, denen bei Verwendung von Scheiben von Drittherstellern ausgewichen werden muß? Der Sandwich-Aufbau der Shimanos ist mir ohnehin ein Dorn im Auge; diesbezüglich gab es ja mal Berichte, denen zufolge das Alu (mittlere Schicht) bei ordentlicher Erhitzung der Scheibe geschmolzen ist, was natürlich äußerst gefährlich war.

Im Moment fahre ich übrigens Shimano-Scheiben (ohne Sandwich-Aufbau, also RT76 / RT79) mit der Formula ORO K24. Dies hat sich für mich bis jetzt am besten bewährt - die Scheiben klingeln nie, allerdings mußte ich neulich die hintere Scheibe tauschen, und die neu gekaufte hatte bereits einen Schlag (was ich bei Shimano-Scheiben leider regelmäßig erlebe). Und da die Shimano-Scheiben etwas stärker sind als die von Formula, hat sich diese Konstellation spätestens nach dem demnächst anstehenden Einbau neuer Bremsbeläge vermutlich erledigt ...

Ich habe übrigens auf Deinen Tip hin die Scheiben abmontiert und alles gereinigt; da sich jedoch nirgends Dreck befand und die Schrauben auch vorher alle sauber (und über Kreuz) angezogen worden waren, hat sich die Situation nicht geändert.

Ich könnte mir doch vorstellen, daß der Abstand der Bremsbeläge bei hydraulischen Scheibenbremsen je nach Modell variiert, auch wenn es nur einige Zehntel Millimeter sind. Gibt es hierzu irgendwo eine Übersicht?

Viele Grüße und vielen Dank,

Attitudus
 
Die aktuellen Shimanobremsen haben mit den größten Abstand. Durch die Servo-Wave-Technik wird der Scheibe genügend Spielraum für einen schleiffreien Betrieb gegeben und gleichzeitig durch moderaten Hebelweg die Beläge schnell zur Scheibe gerückt.
Habe selbst mit der Deore absolut keine Probleme und Bremsleistung satt.
 
Hallo,

Weil ich das ständige einstellen, ausrichten und blockieren von Bremssätteln leid war, habe ich es mit einer BFO versucht und seit dem ist Ruhe. Ich weiß, die Bremse kommt bei vielen nicht sehr gut an aber für mich paßt sie. Mir gefällt es, den Abstand zwischen Belägen und Scheibe manuell selbst einstellen zu können.

Gruß
rolsko
 
Bei der BFO ist man aber auch erstmal 400€ allein für die Bremse ohne Scheiben los.
Fürs gleiche Geld bekomm ich zig BB7 oder eine Hope, die der BFO in praktisch allem überlegen ist..

Bevor hier aber unnötig Geld für eine neue Bremse rausgeworfen wird, sollte man erstmal die Scheiben tauschen.
Zum ausprobieren reichen die Tektro Scheiben für 10€ völlig.

Vorher halt die Kolben zurückdrücken nicht vergessen ;)
 
Erst einmal vielen Dank an alle für die bisherigen Tips!

Wenn ich diesen Thread und den, den Yossarian erwähnt hat, zusammenfasse, bekomme ich folgenden Eindruck:

Mit der BB7 sollte mein Problem ein für allemal gelöst sein. Wenn's doch hydraulisch sein soll, haben folgende Bremsen einen großen Spalt:

Shimano, Hope, Avid, BFO. Kann das noch jemand bestätigen? Eindeutig scheint die Lage nur bei BFO zu sein; schade, daß die Bremsflüssigkeit dort Mineralöl ist - wenn ich andere Threads richtig verstanden habe, gibt's damit Probleme im Winter.

Zur Auswahl stehen für mich also im Moment BFO oder BB7. Auf weitere Kommentare wäre ich jedoch sehr gespannt ...

Viele Grüße,

Attitudus
 
Eine weitere Möglichkeit ist, Shimano Bremshebel mit den früheren Ein-Kolben-Bremssätteln von Magura zu kombinieren, bei denen man die Belagsweite manuell verstellt.

Das habe ich an meinem Zweit-Bike so gemacht: Deore Bremsgriff "BL-M596 Race Servo Wave" und Magura Louise Bremssättel von 1999/2000.

Eine alte Louise Bremse hatte ich noch rumliegen, den anderen Bremssattel hab ich günstig hier im Bikemarkt erstanden inkl. Leitung. Der ganze Spaß kostete mich keine 60€.
Leitungsanschlüsse sind mit den Shimano-Hebeln kompatibel, Hebelkraftverhätlnis ebenso und beide nutzen Mineralöl. Funktioniert alles wunderbar und die Bremsleistung ist wirklich gut. Mit XT-Hebeln wärs vermutlich noch nen Tick besser.

Am Erst-Bike fahr ich Magura Marta-Sättel mit XTR-Hebeln, das klappt auch bestens (nur dass es nicht die gleiche Power bringt wie am Zweit-Bike, dafür halt wesentlich leichter).
 
Daß das Problem mit der BB7 per se gelöst ist finde ich ein wenig optimistisch.
Da das eine "Einkolbenbremse" ist, musst Du den fixen Belag möglichst dicht einstellen und das kontinuierlich kontrollieren/nachstellen, um die Bremse bei guter Laune und Leistung zu halten. (daß die BB7 trotzdem, wenn man vorgesagtes berücksichtigt, eine Sorglosbremse ist, ist mir klar)
Hier wäre die TRP Spyre eine Überlegung wert, da werden mechanisch beide Pads bewegt. Ist zwar eine "Road" Bremse, aber hey, mit Cantihebeln sollte das gehen.

Der Abstand sollte bei hydraulischen Bremsen doch eigentlich primär von den Quadringen und der Konstruktion bzgl. Kolben/Zylinderdurchmesser abhängen.
Letztlich werden die Beläge ja darüber nachgestellt, daß der Kolben in den Ringen weiter durchrutscht, oder andersrum, der Ring muss den Kolben entsprechend zurückziehen können.
 
Das stimmt. Ganz unproblematisch ist die BB7 durch den einseitigen Kolben auch nicht. Man kann den Spalt nicht allzu groß machen. Bei mir geht das aber sehr gut. Hab aber erst montiert und eine Probefahrt.
 
Der Druckpunkt wandert nach vorne. Das wird aber erst deutlich, wenns richtig kalt ist. Bei -15° bremst es schon bei 1-2mm Hebelweg.
 
Den wandernden Druckpunkt hat jede Mineralölbremse.
Selbst die DOT basierenden habens, da fällts aber weniger auf.

Wirklich im Winter ist da aber keine Hydraulische das ideale.
Bei mir waren spätestens nach dem 2. Winter die Quadringe hin.
So ganz unproblematisch sind die Bremsen im Winter einfach nicht.

Warum der TE sich aber auf die BFO eingeschossen hat versteh ich nicht so ganz.
Für weniger Geld gibts wirklich bessere Bremsen, wobei ich denke das sein Problem nicht die Bremse ist.
Eher liegts wohl an den Bremsscheiben..

Mit einer einteiligen Scheibe sollte sein Problem wohl gelöst sein.
Da gibts doch schon was nettes aus poliertem Edelstahl von Trickstuff, wenn die Tektro zu billig wären..
 
Schmeiß dein Geld doch net für ne BFO raus! Versuchs erstmal mit anderen Scheiben und wenn das auch nix gebracht hat würd ich trotzdem nicht zu ner BFO raten...eher Shimano oder wenns edel sein soll ne Hope.
 
Der Druckpunkt wandert nach vorne. Das wird aber erst deutlich, wenns richtig kalt ist. Bei -15° bremst es schon bei 1-2mm Hebelweg.

Danke für die Erklärung. Ich fahre zwar durchaus auch bei solchen Temperaturen aber ich bin sowieso eher der Tourenbiker als das ich mich im Bikepark austobe. Da kommt es auf einen früheren Druckpunkt nicht so an. Im Downhill ist es sicher hilfreich, wenn man sich nicht auf einen veränderten Druckpunkt einstellen muß.

Gruß
rolsko
 
Warum der TE sich aber auf die BFO eingeschossen hat versteh ich nicht so ganz.
Für weniger Geld gibts wirklich bessere Bremsen, wobei ich denke das sein Problem nicht die Bremse ist.
Eher liegts wohl an den Bremsscheiben..
Der Grund liegt darin, daß anscheinend die BFO als einzige hydraulische Bremse einen wirklich weiten Abstand zwischen den Bremsbelägen vorzuweisen hat. Allerdings habe ich gestern abend noch die ersten 50 Seiten des BFO-Threads gelesen (der Rest kommt gleich dran), was meine Begeisterung dann doch erheblich gedämpft hat - die BFO wird's also dann wohl eher nicht.

Ebenso ist meine Begeisterung für die BB7 erheblich abgekühlt. Ich habe nichts gegen mechanische Bremsen (im Gegenteil), aber daß bei einer mechanischen Bremse ein Belag feststeht und nur der andere bewegt wird, ist mir erst später klar geworden und mißfällt mir sehr. Es mag zwar sein, daß die deswegen bei jedem Bremsvorgang nötige Biegung der Scheibe tatsächlich unschädlich ist, aber das Prinzip lehne ich trotzdem ab.

Was die Scheiben anbelangt: Ich habe die ORO K24 mit den Original-Formula-Scheiben gefahren, mit Shimano-Scheiben und mit noch welchen, an die ich mich nicht erinnere. Die Shimano-Scheiben haben sich am besten bewährt, leiden aber offenbar unter starken Schwankungen der Fertigungsqualität.

Falls nötig, werde ich natürlich die Ratschläge befolgen (schließlich bin ich deswegen ja hier) und diverse Scheiben versuchen. Lieber wäre mir allerdings nach wie vor, wenn ich die Ursache des Problems (nämlich den zu kleinen Abstand der Beläge) lösen könnte, anstatt die Symptome zu bekämpfen.

Viele Grüße und vielen Dank,

Attitudus
 
Schmeiß dein Geld doch net für ne BFO raus! Versuchs erstmal mit anderen Scheiben und wenn das auch nix gebracht hat würd ich trotzdem nicht zu ner BFO raten...eher Shimano oder wenns edel sein soll ne Hope.
Die Hope scheint ja recht beliebt zu sein in diesem Forum (auch in anderen Threads finden sich viele positive Äußerungen dazu). Ich könnte mir beides vorstellen - wenn ich doch nur wüßte, welche mehr Abstand zwischen den Bremsbelägen bietet ...

Viele Grüße und vielen Dank,

Attitudus
 
Noch etwas: Ich habe in anderen Threads gesehen, daß Mr. Trickstuff mitliest und gelegentlich (sehr kompetent und neutral) kommentiert. Falls er Zeit hätte, wäre ein Kommentar sehr nett.

Ich habe mich darüber gewundert, daß die Cleg noch nicht als Vorschlag kam. Ist dort der Spalt bekanntermaßen eng, so wie bei Formula?

Viele Grüße und danke für Eure Zeit,

Attitudus
 
Hattest du deine Bremsen irgendwann mal entlüftet? Evtl. könnte da auch der "Fehler" liegen. Wenn der Abstand der Kolben beim Entlüften zu eng ist (weil man z.B. nicht das dafür vorgesehene Einsteck-Dingens zur Verfügung hatte und womöglich was schmaleres genommen hat), kommt zu viel Öl ins System, so dass die Kolben hinterher zu eng beieinander liegen --> zu wenig Platz für die Disc.

Du könntest dir diesen Effekt natürlich auch umgekehrt zu Nutze machen, indem du einen etwas dickeren Gegenstand zwischen die Kolben packst und die Bremsen dann entlüftest, so dass im Endeffekt etwas weniger Öl im System ist und sich der Abstand der Beläge weitet.

Im Grunde genommen wäre es ja Quatsch eine andere Bremse zu kaufen, wenn sich das Problem auch so lösen ließe. Und das müsste es sich eigentlich, da die Mehrzahl der Besitzer der gleichen Bremsen dieses Problem ja nicht mit sich rumschleppt ;)

Edit: Bremsscheiben zentrieren (mit entsprechendem Tool oder eben mit na Zange + Tuch drum) bringt häufig auch schon was, sofern man die entsprechende Geduld und Genauigkeit aufbringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab momentan ne günstige Tektro Auriga verbaut; Hier ist der Abstand auch relativ groß, und für mein Anforderungsprofil (Touren, CC, höchstens mal flowtrails) reicht mir die dicke. Dazu noch die roten swissstop Beläge und fertig :daumen:
 
Noch etwas: Ich habe in anderen Threads gesehen, daß Mr. Trickstuff mitliest und gelegentlich (sehr kompetent und neutral) kommentiert. Falls er Zeit hätte, wäre ein Kommentar sehr nett.

Ich habe mich darüber gewundert, daß die Cleg noch nicht als Vorschlag kam. Ist dort der Spalt bekanntermaßen eng, so wie bei Formula?

Viele Grüße und danke für Eure Zeit,

Attitudus

Eine Cleg kauft man, lässt sie montieren und schaut sie sich am Showbike an aber man fragt nicht in einem Internetforum dannach.

Scherz beiseite, das liegt eher daran das die Cleg sich in Preisregionen weit jenseits der BFO bewegt, also so 600 - 800€ fürs Set ohne Scheiben :D

Aber die Cleg4 mit den polierten Edelstahlscheiben ist schon was (fürs Auge am Showbike) :lol:
 
Ebenso ist meine Begeisterung für die BB7 erheblich abgekühlt. Ich habe nichts gegen mechanische Bremsen (im Gegenteil), aber daß bei einer mechanischen Bremse ein Belag feststeht und nur der andere bewegt wird, ist mir erst später klar geworden und mißfällt mir sehr. Es mag zwar sein, daß die deswegen bei jedem Bremsvorgang nötige Biegung der Scheibe tatsächlich unschädlich ist, aber das Prinzip lehne ich trotzdem ab.

Was Quatsch ist, denn es funktioniert einfach. Das Belag Nachstellen macht man übrigens auch nicht vor jeder Fahrt bzw. braucht man es nicht. Wenn es doch mal nötig sein sollte, dann einfach anhalten und den Belag mit der Hand! einen Klick weiter rein drehen. Einzig würde ich, um einen möglichst frühen Druckpunkt zu erlangen, von den original Avid Scheiben abraten, denn die sind meiner Erfahrung nach nie wirklich plan. Ich habe da schon Exemplare gehabt.... frisch aus dem Karton und nen Seitenschlag, der den Bremshebel oben 1cm näher zum Griff wandern lässt, wenn man es schleiffrei haben will.

Biegt man sie gerade, bleibt sie das nie.

Nico.
 
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