Nun ja, meine ORO K24 stammt aus dem Jahr 2005, und ich habe mich von Anfang an über die Schleiferei und Klingelei schwarz geärgert. Natürlich wurde die Bremse in all den Jahren mehrmals entlüftet - korrekt, wie ich hoffe. Überfüllung kann ich ebenfalls ausschließen.
Ich hatte die Bremse ursprünglich als Set gekauft, also mit einteiligen Scheiben von Formula (vorne 200, hinten 180); das von diesem Set produzierte Klingeln hat mich von Anfang an verrückt gemacht, bis ich nach 5 Jahren endlich darauf gekommen bin, statt der Formula-Scheiben einfach
Shimano-Scheiben zu verwenden (wofür dann vorne ein Umbau von 200 auf 203 mm notwendig wurde, also ein anderer Adapter).
Damit gehörte dann das Klingeln endgültig und zuverlässig der Vergangenheit an. Auch ist die Bremse zuverlässig schleiffrei, sofern eine gute Scheibe von
Shimano verwendet wird. Jüngst mußte ich (nach einem Transport des Bikes im Flugzeug, bei dem beide Scheiben irreparabel verbogen wurden) die Scheiben wechseln.
Ergebnis: Vorne perfekt - ich hatte noch nie eine so rund laufende Scheibe, absolut kein Schlag sichtbar (eine SM-RT76L aus 2010, die ich noch hier liegen hatte); hinten katastrophal (eine vor 6 Wochen neu gekaufte SM-RT76M, starker Schlag auch im Neuzustand). Natürlich werde ich versuchen, die Scheibe zu richten, aber das Ergebnis wird meinen bisherigen diesbezüglichen Erfahrungen zufolge eher durchwachsen ausfallen.
Ferner muß ich demnächst vorne die Beläge wechseln, und ich bin recht sicher, daß dann der Schleif-Terror wieder von vorne beginnt, trotz fast perfekter Scheibe, weil der Luftspalt wahrscheinlich wieder gegen 0 gehen wird (auch wenn der Luftspalt gemäß Theorie unabhängig von der Dicke der Beläge immer gleich groß sein sollte, sah die Realität bislang leider anders aus).
Aber wir sind jetzt irgendwie von meiner ursprünglichen Frage (Bremse mit möglichst großem Belagabstand) abgedriftet zu Scheiben, was nicht in meiner Absicht lag.
Für mich sieht der Stand der Dinge nun so aus:
- Eine neue Bremse kommt auf jeden Fall. Ich sehe keine Möglichkeit mehr, irgendetwas anders oder besser einzustellen, und der Luftspalt bei den früheren Formulas ist ohnehin besonders klein (wenn ich die Aussagen anderer richtig interpretiert habe). Insgesamt macht es also keinen Sinn, an den Symptomen weiter herumzudoktern.
- Dennoch bin ich Formula nicht abgeneigt; immerhin hat die Bremse auch bei widrigen Umständen (Dreck, Kälte, lange, steile, schwierige Abfahrten mit Dauerbremszwang) zuverlässig gearbeitet trotz ständiger Schrauberei zwar mit Gefühl, aber ohne Drehmoment-Schlüssel, und ich hatte kein einziges Mal ein sicherheitsrelevantes Problem oder ein Qualitätsproblem mit der Bremse (keine Undichtigkeiten, kein Fading, kein wandernder Druckpunkt, kein Trouble im Winter etc. - Quietschen ist mir absolut egal, obwohl ich auf anderen Gebieten durchaus lärmempfindlich bin). Ich könnte mir also eine T1 mit ECT vorstellen.
- Die Alternative wäre eine
Shimano XT, die ebenfalls einen recht großen Spalt zu haben scheint, und mit der ich an einem anderen Bike sehr gute Erfahrungen gemachte habe (mit dem Modell aus 2010 - ich war bis jetzt nicht der Lage, festzustellen, ob dieses Teil bereits ServoWave besitzt oder nicht; sie arbeitet genauso zuverlässig wie die Formula und war viel leichter einzustellen und schleiffrei zu bekommen, weil sie bereits einen größeren Luftspalt aufweist als die Formula).
Deshalb nun zusammenfassend folgende Frage:
Kann mir jemand sagen, bei welcher der genannten Alternativen (Formula T1,
Shimano XT) der Luftspalt größer ist, und ob eine XT aus 2013 / 2014 einen größeren Luftspalt besitzt als eine XT aus 2010?
Oder gibt es jemanden im südlichen Landkreis Augsburg, der 2013er Formulas mit ECT oder 2013er Shimanos XT montiert hat und mir einen Blick darauf ermöglichen würde, natürlich mit anschließendem Gang zur Pizzeria auf meine Kosten? An Rädern, die man in Geschäften begutachten kann, sind die
Bremsen ja meist so bescheiden eingestellt, daß man rein gar nichts beurteilen kann ...
Viele Grüße und vielen Dank,
Attitudus