Canyon Spectral 2020 Hinterbau nicht demontierbar. Keine Ersatzteile von Canyon.

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9. September 2022
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Hi liebe Community,

Da es mein erster Beitrag ist möchte ich mich kurz vorstellen. Im meinem Haushalt befinden sich derzeit 8 Fahrräder. 3 davon werden von mir gefahren (Ein Straßenrad und zwei Mountainbikes). Alles, was da an Reparatur und Instandhaltung ansteht, mache ich selbst. Ich habe Räder komplett zerlegt, aus Einzelteilen aufgebaut, Nabenschaltungen demontiert und in Stand gesetzt, usw.
Ich bin nicht neu in der Schrauberwelt.

Nach moderater Nutzung bin ich bei meinem 2020er Spectral bei der erstmaligen Rahmendemontage zur Prüfung der Lager auf ein Problem gestoßen. Eine der Schrauben, welche Sitzstreben mit Kettenstrebe verbinden (Horst-Link), lässt sich nicht lösen.
Es ist eine M10-Aluschraube in Alugewinde. Ich meine sie schon leicht bewegt zu haben, ohne etwas kaputt zu machen scheint da jedoch nichts mehr zu gehen. Vielleicht war hier das Gewinde unsauber geschnitten oder ähnliches.

Das Rausbohren der Schraube und das Einbringen eines Gewindeeinsatzes in die Kettenstrebe, um dann alles mit einer neuen Schraube wieder zu montieren, ist mir zu riskant. Damit schwäche ich vielleicht die Kettenstrebe und ich habe keine Lust auf einen schweren Sturz wegen solcher Spielereien. Material durch Schweißen auftragen und Gewinde neu schneiden kommt für mich aus dem gleichen Grund nicht in Frage.

Canyon führt das Problem mit der Schraube darauf zurück, dass ich die Wartungsintervalle von 6-12 Monaten nicht eingehalten hätte. Der Support macht deutlich, dass ich mein Problem im Rahmen einer Inspektion innerhalb der ersten 6 Monate hätte reklamieren können, es danach aber zu spät ist. Weiterhin wird auf die Wartungsintervalle in der Bedienungsanleitung verwiesen. Dort steht, dass Schrauben und Muttern monatlich kontrolliert, bzw. nachgezogen werden sollten. (Die angegebenen Intervalle sind Anhaltspunkte für jährliche Laufleistungen zwischen 750 und 1.500 km. Mein Spectral liegt da deutlich drunter.) Canyon erklärt mir hierzu per Mail, dass die Prüfung der Leichtgängigkeit der Schrauben zur Schraubenkontrolle dazu gehört. Laut Canyon sollte jede Schraubverbindung - monatlich - gelöst und mit frischer Kupferpaste neu montiert werden.

Verschleißteile, Leichtgängigkeit und Spiel der Lager und die generelle Funktion der wichtigen Komponenten werden bei mir natürlich regelmäßig geprüft. Ich prüfe auch, ob sich Schraubverbindungen gelöst haben und ziehe ggf. nach. Ich bin bisher jedoch nicht auf die Idee gekommen, an meinen Rädern alle 1-12 Monate pauschal alle Schraubverbindungen zu lösen, um deren Leichtgängigkeit zu prüfen und Fett/Kupferpaste zu erneuern.

Wenn jetzt nicht erhebliche Kosten auf mich zukommen würden, wäre mir das egal. Eine neue Kettenstrebe, oder ein neuer Hinterbau im unteren dreistelligen Preissegment wäre für mich vertretbar. Leider scheint Canyon aber grundsätzlich keine Ersatzteile wie Kettenstreben oder Hinterbauten herauszugeben. Ich habe nur die Option, meinen jetzigen Rahmen im Rahmen des Crash-Replacements für 1800€ gegen einen neuen auszutauschen. Ich habe mich erstmal dagegen entschieden.

So viel zur Story. Ich wollte hier gerne Fragen, wie ihr das mit der Wartung und deren Intervallen handhabt. Löst ihr jede Schraube an euren Neukäufen innerhalb des ersten halben Nutzungsjahres, um die Schraubverbindungen zu prüfen? Würdet ihr monatlich, bzw. nach einer Laufleistung von 60 bis 125 km, alle Schraubverbindungen lösen und mit frischer Kupferpaste neu montieren?

P.S. Falls jemand eine Kettenstrebe für ein Spectral 2020 übrig hat würde ich mich über eine Nachricht freuen.
 

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Re: Canyon Spectral 2020 Hinterbau nicht demontierbar. Keine Ersatzteile von Canyon.
Hatte nach einem Rahmentausch von Canyon alle Schrauben gelöst, gefettet, Lager geprüft und neu mit Drehmoment verschraubt.

Zur Zeit habe ich nur ein komplettes Spectral, leider aus 2018.

Die Schrauben am Host-Link hat bei mir auch so fest gesessen, dass mich das nicht getraut habe, weiter zu öffnen.

Ein sehr guter Bike-Buddy hat sich überwunden und mit Verlängerung wie auch extremer Kraft diese Schrauben dann geöffnet.

Danach alles Butter.
 
Hast du es mit Kriechöl und wärmen auch probiert?
Ich glaube die Schraube hat sich festgefressen. Kriechöl habe ich probiert, Wärme nicht. Ich weiß nicht wie warm man die Legierung machen darf, ohne einen eventuellen Festigkeitsabfall zu bekommen. Vielleicht kann ich mal vorsichtig mit einem Fön rangehen.

Hatte nach einem Rahmentausch von Canyon alle Schrauben gelöst, gefettet, Lager geprüft und neu mit Drehmoment verschraubt.
Das werde ich bei Neukäufen ab jetzt auch so machen.
 
Verblüffend.

Ich habe oft den Eindruck bei Fahrrädern wird der größte Mist zusammenkonstruiert und der Kunde bekommt es durch Inspektionsauflagen ect. teuer verkauft.

Was würden wohl die Entscheider bei Canyon sagen wenn die Hersteller Ihrer Dienstwägen genauso vorgehen würden?
 
Spätestens alle 375 km große Inspektion. Großartig. Wenn das alle Hersteller so beauflagen würden, würde keiner mehr unter einer Wartefrist von 3 Jahren einen Werkstatt-Termin bekommen. Dann wäre Canyon ja automatisch raus aus der Haftung :D

Zu den Hinterbauten (Sitz-/Kettenstreben) aller möglichen Modelle gibt es hier ja seit 15 Jahren unzählige Threads. Man kann sicherlich Glück haben und alles geht gut - wenn nicht dann ist richtig Essig.
 
Hi liebe Community,

Da es mein erster Beitrag ist möchte ich mich kurz vorstellen. Im meinem Haushalt befinden sich derzeit 8 Fahrräder. 3 davon werden von mir gefahren (Ein Straßenrad und zwei Mountainbikes). Alles, was da an Reparatur und Instandhaltung ansteht, mache ich selbst. Ich habe Räder komplett zerlegt, aus Einzelteilen aufgebaut, Nabenschaltungen demontiert und in Stand gesetzt, usw.
Ich bin nicht neu in der Schrauberwelt.

Nach moderater Nutzung bin ich bei meinem 2020er Spectral bei der erstmaligen Rahmendemontage zur Prüfung der Lager auf ein Problem gestoßen. Eine der Schrauben, welche Sitzstreben mit Kettenstrebe verbinden (Horst-Link), lässt sich nicht lösen.
Es ist eine M10-Aluschraube in Alugewinde. Ich meine sie schon leicht bewegt zu haben, ohne etwas kaputt zu machen scheint da jedoch nichts mehr zu gehen. Vielleicht war hier das Gewinde unsauber geschnitten oder ähnliches.

Das Rausbohren der Schraube und das Einbringen eines Gewindeeinsatzes in die Kettenstrebe, um dann alles mit einer neuen Schraube wieder zu montieren, ist mir zu riskant. Damit schwäche ich vielleicht die Kettenstrebe und ich habe keine Lust auf einen schweren Sturz wegen solcher Spielereien. Material durch Schweißen auftragen und Gewinde neu schneiden kommt für mich aus dem gleichen Grund nicht in Frage.

Canyon führt das Problem mit der Schraube darauf zurück, dass ich die Wartungsintervalle von 6-12 Monaten nicht eingehalten hätte. Der Support macht deutlich, dass ich mein Problem im Rahmen einer Inspektion innerhalb der ersten 6 Monate hätte reklamieren können, es danach aber zu spät ist. Weiterhin wird auf die Wartungsintervalle in der Bedienungsanleitung verwiesen. Dort steht, dass Schrauben und Muttern monatlich kontrolliert, bzw. nachgezogen werden sollten. (Die angegebenen Intervalle sind Anhaltspunkte für jährliche Laufleistungen zwischen 750 und 1.500 km. Mein Spectral liegt da deutlich drunter.) Canyon erklärt mir hierzu per Mail, dass die Prüfung der Leichtgängigkeit der Schrauben zur Schraubenkontrolle dazu gehört. Laut Canyon sollte jede Schraubverbindung - monatlich - gelöst und mit frischer Kupferpaste neu montiert werden.

Verschleißteile, Leichtgängigkeit und Spiel der Lager und die generelle Funktion der wichtigen Komponenten werden bei mir natürlich regelmäßig geprüft. Ich prüfe auch, ob sich Schraubverbindungen gelöst haben und ziehe ggf. nach. Ich bin bisher jedoch nicht auf die Idee gekommen, an meinen Rädern alle 1-12 Monate pauschal alle Schraubverbindungen zu lösen, um deren Leichtgängigkeit zu prüfen und Fett/Kupferpaste zu erneuern.

Wenn jetzt nicht erhebliche Kosten auf mich zukommen würden, wäre mir das egal. Eine neue Kettenstrebe, oder ein neuer Hinterbau im unteren dreistelligen Preissegment wäre für mich vertretbar. Leider scheint Canyon aber grundsätzlich keine Ersatzteile wie Kettenstreben oder Hinterbauten herauszugeben. Ich habe nur die Option, meinen jetzigen Rahmen im Rahmen des Crash-Replacements für 1800€ gegen einen neuen auszutauschen. Ich habe mich erstmal dagegen entschieden.

So viel zur Story. Ich wollte hier gerne Fragen, wie ihr das mit der Wartung und deren Intervallen handhabt. Löst ihr jede Schraube an euren Neukäufen innerhalb des ersten halben Nutzungsjahres, um die Schraubverbindungen zu prüfen? Würdet ihr monatlich, bzw. nach einer Laufleistung von 60 bis 125 km, alle Schraubverbindungen lösen und mit frischer Kupferpaste neu montieren?

P.S. Falls jemand eine Kettenstrebe für ein Spectral 2020 übrig hat würde ich mich über eine Nachricht freuen.
Alles klar 🤣 siehe Kupferpaste
 
Natürlich ist das Quatsch was Canyon da labert, eine Schraubverbindung darf eigentlich nicht nach wenigen Jahren festfressen, erst recht nicht wenn das Fahrrad wenig genutzt wurde. Ich glaube auch das Canyon da bei einer rechtlichen Auseinandersetzung den kürzeren ziehen würde, wobei sie vermutlich (wohl erfolglos) versuchen würden mit der Beweislastumkehr nach sechs Monaten punkto der Gewährleistung den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Das man Schrauben regelmäßig überprüft ob sie locker sind, da gehe ich ja noch mit, aber feste Schraubverbindungen ohne konkreten Anlaß zu öffnen ist doch eher hirnrissig, Intervalle hin oder her.

Irgendwie wirste die Schraube doch noch gelöst bekommen, ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
 
Haha, ich hatte mich schon gewundert, warum ich bisher noch nie den Rat zu Kupferpaste am Bike gelesen/bekommen hatte. Danke für die Info. Ich nehme die dann mal wieder aus meinem Amazon-Einkaufswagen. 😂

Zu den Hinterbauten (Sitz-/Kettenstreben) aller möglichen Modelle gibt es hier ja seit 15 Jahren unzählige Threads. Man kann sicherlich Glück haben und alles geht gut - wenn nicht dann ist richtig Essig.
Ich habe jetzt nach 5 Minuten surfen 20 Fotos von Spectral-Kettenstreben gefunden, welche an exakt der gleichen Stelle gebrochen sind. Nach diesem Fall einer gebrochenen Kettenstrebe am Spectral, kann man wohl auch beim Kettenstrebenbruch Pech haben und Canyon macht einen Rückzieher aus dem Garantieversprechen, bzw. legt die Garantiebestimmungen kundennachteilig aus. Da es keine Kettenstreben als Ersatzteil gibt, bleibt dann wie in meinem Fall nur das teure Crash Replacement für 1,8 k.

Natürlich ist das Quatsch was Canyon da labert, eine Schraubverbindung darf eigentlich nicht nach wenigen Jahren festfressen, erst recht nicht wenn das Fahrrad wenig genutzt wurde.
Ich habe auch argumentiert, dass mein Rad wenig genutzt wurde. Canyon nannte daraufhin auch das Nichtbewegen des Bikes als Faktor, weswegen Schrauben fest gehen. 😩

Ich habe gerade die Garantiebestimmungen gelesen. Ungenügende Pflege und Wartung ist da auch unter "nicht bestimmungsgerechter Gebrauch" aufgeführt. Bei den vorgegebenen Intervallen und Wartungsmaßnahmen (Nach einer Laufleistung von 60 bis 125 km, bzw. monatlich, alle Schraubverbindungen lösen) hat Canyon wohl immer einen Grund, die Garantieleistung zu verweigern.
 
Ich habe gerade die Garantiebestimmungen gelesen. Ungenügende Pflege und Wartung ist da auch unter "nicht bestimmungsgerechter Gebrauch" aufgeführt. Bei den vorgegebenen Intervallen und Wartungsmaßnahmen (Nach einer Laufleistung von 60 bis 125 km, bzw. monatlich, alle Schraubverbindungen lösen) hat Canyon wohl immer einen Grund, die Garantieleistung zu verweigern.
Es geht hier konkret um Gewährleistung und nicht um Garantie. Abgesehen davon kann ich als Hersteller auch als Wartungsmaßnahme für mein Produkt mir einfallen lassen, daß diese nur von barbusigen Jungfrauen bei Vollmond ausgeführt werden dürfen. :lol:

Glaubst Du ernsthaft daß man sich so aus der Gewährleistung schummeln kann? Ich nicht.
 
IMG_20220917_132851_152.jpg
 
Ich würde auch mal Wärme draufgeben, so schnell schadet das keiner Schraube.
Ggf. mit dem Lötkolben von innen punktuell erwärmen oder mit der Heißluftpistole und passender Düse.

Nicht gleich volles Ballett, sondern - kurz warm - testen - mehr warm - testen etc.
So habe ich auch schon versehentlich verwendete hochfeste Schraubensicherung gelöst 8-)
 
Geht um diese Schraube oder ?

Kriechöl und mit Heissluftföhn den Rahmen etwas wärmen.....
17 Nm ist auch ziehmlich fest.....
In beide richtungen versuchen zu drehen...ev. lösst sich in zu richtung etwas damit es besser auf geht...aber halt alles mit gefühl....
PS.: Welche Inbusgrösse hat eigentlich die Schraube ?
 
Es geht hier konkret um Gewährleistung und nicht um Garantie.
Leider ist die Gewährleistungsfrist von zwei Jahren bereits abgelaufen.

Geht um diese Schraube oder ?
...
PS.: Welche Inbusgrösse hat eigentlich die Schraube ?
Ja das ist die Schraube. Die Schraube hat ein M10-Gewinde mit einem 6mm Inbus Antrieb.

Mit Gefühl lässt sich da gerade nix machen. Ich bin unsicher wie viel Gewalt ich da jetzt anwenden will.
Das Ding ist, dass die Lager bei ausgebautem oder luftleerem Dämpfer noch absolut geschmeidig laufen. Bis diese getauscht werden müssen, wäre der Rahmen nutzbar. Wenn ich die Schraube jetzt abbreche oder das Gewinde nach dem Ausdrehen komplett Schrott ist, müsste ich den Rahmen gleich tauschen. Andererseits schmälert der Hassle mit dem Canyon-Service und das Schieben des Problems in die Zukunft irgendwie die Freude am Fahren.

P.S. Es ist übrigens ein Spectral CF. Kaufpreis war 3,5 k. Die Info hatte ich im Eingangspost vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Lötkolben dranhalten, Infrarot Temperaturmeßgerät zur Wärmekontrolle nutzen. Das kann schon länger dauern bis die Hitze in der Schraube angekommen ist. Dann sollte sie sich lösen.
Im Carbonrahmen ist das Gewinde einlaminiert. Daher darf es nicht heiß werden, nur recht warm.
 
Auf dem Bild ist das nicht so erkennbar aber ist die betreffende Schraubverbindung nicht prinzipiell eine Chicagoschraube/Buchschraube?
Also eine Innengewindehülse mit großem Kopf einerseits mit einer von vorn hineingsschraubten Außengewindeschraube(mit gleich großem Kopf) andererseits, so dass eine Form quasi wie eine leere Kabelrolle entsteht?
In dem Fall wäre die Schraube definitiv einfacher und mit einigen Mitteln raus zu bekommen, wenn auch nicht in jedem Fall zerstörungsfrei. Aber die Strebe wäre so keinesfalls betroffen und Ersatzschrauben wird es ja sicherlich geben.
 
(...) ist die betreffende Schraubverbindung nicht prinzipiell eine Chicagoschraube/Buchschraube? (...)
Sorry wegen der späten Antwort.

Nein, die Schraubverbindung ist nicht vom Typ Chicagoschraube. Das Gewinde ist direkt in das Alu der Kettenstrebe geschnitten. Die Schraube ist auch aus Alu.

Ich hatte Canyon nochmal damit konfrontiert, wie praxisfern die Erwartung ist, dass ein Radler alle 60 bis 125 km jede Schraubverbindung am Rad lösen und neu schmieren soll, und das Garantieversprechen unter solchen Auflagen in Frage gestellt. Canyon erklärte mir, dass sich die Garantie auf den Rahmen beziehe, jedoch nicht auf die Schraubverbindungen, welche die Rahmenteile verbinden.

Ich bekam noch die Info, dass es für mein 2020er Spectral CF in Größe L leider keine Rahmenersatzteile wie Streben oder Hinterbauten und auch keine kompletten Rahmen mehr gibt. Es ist noch in Klärung, ob eventuell ein Gewindeeinsatz in die Kettenstrebe eingebracht werden kann.
 
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Ich hatte Canyon nochmal damit konfrontiert, wie praxisfern die Erwartung ist, dass ein Radler alle 60 bis 125 km jede Schraubverbindung am Rad lösen und neu schmieren soll, und das Garantieversprechen unter solchen Auflagen in Frage gestellt. Canyon erklärte mir, dass sich die Garantie auf den Rahmen beziehe, jedoch nicht auf die Schraubverbindungen, welche die Rahmenteile verbinden.
Das stimmt so nicht. Es gab schon Fälle in denen das Hauptlager defekt war. Als Folge wurde der Rahmen getauscht. Dort wird auch mit einer Schraubverbindung der Hinterbau verbunden. In Deinem Fall werden mal wieder Dinge konstruiert, nur um den Kunden nicht bedienen zu müssen.
Ich bekam noch die Info, dass es für mein 2020er Spectral CF in Größe L leider keine Rahmenersatzteile wie Streben oder Hinterbauten und auch keine kompletten Rahmen mehr gibt.
Spannend für diejenigen die noch in der Garantie/Gewährleistung liegen. Wie wollen sie diese Kunden bedienen ?

Es ist noch in Klärung, ob eventuell ein Gewindeeinsatz in die Kettenstrebe eingebracht werden kann.
Helicoil geht oft wenn noch genug Material drumherum vorhanden ist
 
Ah, ok... das klingt ja wirklich nicht so gut.
Streng genommen klingt es eher nach einem Konstruktionsfehler.
Immerhin, wenn die Schraube auch aus Alu ist und das Gewinde nicht so lang, kann man zumindest davon ausgehen, dass sie sich mit kontrollierter Kraftanwendung lösen lässt.

Falls du das noch mal versuchen solltest,
kann ich nur noch zu folgendem Vorgehen raten-

Einen Drehmomentschlüssel verwenden, der auch in Linksrichtung zum Messen verwendbar ist und einen Bit dazu, der sehr passgenau ist (Wera, Stahlwille...)
(ggf noch mit nem Spaltfüller einsetzen(Papier /Folie...)
Hauptsache, er sitzt so tief und straff wie möglich in der Schraube( da zählt jeder 1/10 mm)
Dann kann man erst mal schauen, in welchem Drehmomentbereich denn die Schraube eigentlich klemmt.
Also zum Lösen einstellen auf das Moment, das eine Verschraubung dieser Größe Alu in Alu normalerweise hat, so hat man gleichzeitig eine Sicherung, um nicht gleich zuviel Kraft einzusetzen.
Dann kann man in kleinen 0,xNm-Schritten beliebig erhöhen.

Du sagtest ja, dass sich die Schraube wohl schon etwas/minimal gedreht hatte.
Das wäre ja erstmal eine gute Ausgangslage für einen kriechaktiven Schraubenlöser.
Da gibts ja eine große Auswahl an Produkten, hauptsache für Alu geeignet und möglichst hitzebeständig.
(auch Glühkerzen/Injektorenlöser sollte gehen)
Den immer wieder in den Gewindespalt sprühen und dabei die Schraube im Rahmen ihrer Bewegbarkeit hin- und her drehen lässt den Löser irgendwann das Gewinde ganz durchdringen.
Bestenfalls dabei natürlich das Teil so positionieren, dass man von oben sprüht und die Schwerkraft mithift.

Wenn das soweit durch ist, kann man mit Temperaturänderungen weiterarbeiten.
Dann ist es am effektivsten, mit Hitze und Kälte zu arbeiten.

Also die Schwinge nahe der Schraube erwärmen(Umfeld mit Blech abdecken) soweit das der Lack auch mitmacht und die Schraube selbst punktuell mit Eisspray abkühlen(Spraydose mit Sprühröhrchen). Dadurch dürften sich die Gewinde Schraube/Schwinge so im Maß verändern, dass ein leichteres Lösen möglich wäre.
Dann beherzt und mit Bedacht zu lösen versuchen, dabei den Dremo am Schlüssel wie gesagt langsam erhöhen.
Wenn sich was tut, gleich kontrollieren ob der Sechskant noch fest sitzt, die Aufnahme sich nicht verformt hat und sich der Schraubenboden(sofern sichtbar) analog zum Kopf mitdreht.(Andernfalls wär der Kopf bald ab- extremst unwahrscheinlich)
Ggf. wie beim Gewindeschneiden immer etwas vor- und wieder zurück drehen(Schlüssel umstellen natürlich ;-)

Letztlich alles kein Hexenwerk, wenn die Schraube nicht schon offensichtlich schräg im Loch sitzt oder axial gestaucht ist, dürfte es zerstörungsfrei machbar sein, dh. das Innengewinde sollte es überleben.
Solange all das nicht zumindest probiert worden ist, würde ich noch keine Versuche mit Ausbohren, Helicoil usw. anstellen.
 
Ich hatte Mal Probleme mit meinem frisch gekauften Torque 2018.
Damals war der Telefon und E-Mail Service auch ehr bescheiden.
Da gab es dann so Aussagen wie
"das Spiel im Hauptlager ist beabsichtigt ich hab das abgeklärt"
Die lösung war jedesmal einfach ohne Termin oder sonst was hin zu fahren und mit Rad persönlich bei Canyon in der Werkstatt aufzuschlagen.
Die Leute dort waren deutlich kompetenter und hilfsbereiter als die kundendienslter.

Bei mir sind das halt 1,5-2h Fahrzeit. Ist sicher nicht für jeden eine Option.
 
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