Hab nu meine Kette getauscht auf ne neue X1 und merke, dass sie unter großer Last (bin erst paar Meter gefahren) etwas rau läuft. Schalten ansich passt, ohne Last ists auch ok, nur wenn ich z.B. aus dem Stand in schweren Gängen starte merkt man es an Vibration und Geräuschen. Muss sich die Kette erst etwas längen oder hab ichs schon übertrieben mit der alten und meine Kassette ist durch? Zum Durchrutschen bekomme ich sie nicht. Oder braucht die einfach bissl Zeit und vielleicht etwas Öl? Schmierig war sie noch beim Auspacken (lag allerdings schon 1 Jahr rum). Hab sie abgelängt auf gleiche Gliederzahl und sogar ein neues
Kettenschloss spendiert. Laufrichtung gibts ja meines Wissens keine bei der Kette, oder?
Schon jemand ne GX-Kassette probiert? Gaugen die ggf. als günstigerer Ersatz? Die original Kassette ruiniert einen ja halb
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du eine
SRAM Kurbel fährst mit einem Standard Narrow-Wide Kettenblatt.
Bei den
SRAM Narrow-Wide Kettenblättern ist es so, dass diese eine extrem gute Führung der Ketten haben, indem der Kette auf den Zähnen relativ wenig Spiel gegeben wird. Die Zähne laufen sich mit der Zeit ein (zusammen mit der Kette) und bilden ein gewisses "Haifischzahnprofil" aus. Die Zähne bilden (übertrieben gesagt) einen Haken aus, der nach vorne gerichtet ist. Diese Haken lässt die Kette dann "tiefer" im Zahn sitzen und beim Ablaufen der Kette (unten) bleibt die Kette dann an diesem "Haken" hängen. Das verursacht das Rattern. Schau mal nach dort unten beim Ablaufen nach, was deine Kette macht, wenn du starkt reintrittst. Sie wird wieder leicht nach oben gezogen und läuft dann erst vom Zahn ab. Traue mich wetten, dass das bei dir der Fall ist.
Dass das Ganze dir jetzt beim Wechsel auf eine neue Kette auffällt, liegt daran, dass sich altes Kettenblatt und alte Kette in gewisser Weise schon aufeinander eingearbeitet haben. Einen neue Kette hat weniger Spiel und bleibt dann eher hängen.
1x11 verschleißt am Kettenblatt wesentlich schneller als 2-fach oder 3-fach Antriebe. Das ist ein Ärgernis, mit dem man momentan noch leben muss.
Wenn man sich die neue Eagle jedoch mal anschaut, dann erkennt man, dass dort die Zahnform deutlich geändert wurde. Ich vermute, genau aus diesem Grund. Dort kann sich die Kette viel weiter "einarbeiten", bevor eine Hakenform entsteht, die die Kette hängen bleiben lässt.
Das ganze tritt mal früher auf, mal später. Warum kann ich dir auch nicht sagen. Kommt sicherlich auf den Trittstil, die getretene Kraft und äußere Bedingungen an. Schlamm und Dreck auf der Kette verschlimmern diesen Effekt aber enorm. War erst heute beim Rock The Hill am Geißkopf am Start und nach der ersten etwas schlammigen und sandigen Abfahrt hat die Kette beim Reintreten vibriert (
Race Face Next SL + B-Ring direct mount oval 30T). Nach dem Waschen war´s wieder weg.
Wir haben das gleiche Phänomen also auch bei unseren ovalen Kettenblättern. Beim einen Fahrer kommt´s früher, beim anderen später, bei anderen tritt es nie auf. Die Eagle scheint mir dahingehend jedanfalls deutlich verbessert. Ich würde jetzt behaupten, das ist ein großer Fortschritt Richtung Haltbarkeit der Kettenblätter.
Was kannst du jetzt in deinem Fall tun?
1. Du nimmst eine Feile und nimmst von jedem Zahn etwas von der oberen vorderen Kante ab, dann kann die Kette dort beim Ablaufen nicht mehr hängen bleiben. Die Kettenführungsqualität wird dadurch nicht wirklich beeinflusst.
2. Du kaufst dir zur neuen Kette auch gleich noch ein neues Kettenblatt.
3. Du kaufst ein neues Kettenblatt und eine zweite neue Kette und tauschst regelmäßg die Ketten. Kettenverschleiß beschleunigt den Verschleiß des Kettenblattes. Wird die Kette immer "frisch" gehalten, dann verschleißt auch das Kettenblatt langsamer.