...............und so kam was kommen musste, beim rauskrabbeln aus den Zelten war schon klar es würde nicht mehr lange trocken bleiben. Die vom Nachtfrost noch feuchten Zelte verpackt, Regenklamotten angezogen und los gehtâs.
Zunächst Richtung Zubiri, der Pilgerweg führt erneut steil den Berg rauf, die Nässe tut ihr übriges und so ist nach kurzer Zeit wieder schieben angesagt. Für alle Beteiligten wirklich kein SpaÃ, für Susanne wird der 30 Kilogramm schwere SportkameRad zeitweise zur Belastungsprobe. Gilt es doch immer wieder das Teil nicht nur zu schieben, sondern auch über Felsstufen und Absätze im Weg drüber zu wuchten.
Danach folgt eine ebenso nasse und rutschige Abfahrt. Einen Vorteil hat das ganze Gepäck aber, das Hinterrad liegt satt auf dem Boden und bockt bzw. springt kaum.
Am Ortsrand von Zubiri führt der Pilgerweg an Schotterhalden vorbei, aus dem ein oder anderen Buch über den Jakobsweg ist das folgende Schild bekannt.
Der Vernunft folgend haben wir die nasse und extrem rutschige Holztreppe nicht genutzt und sind am Rand runtergefahren.
Dank Susanne´s wasserdichter Kamera hab ich doch das ein oder andere Bild gemacht. Vom Rest der Etappe gibt es aber wenig zu berichten und so waren wir einigermaÃen froh als am späten Nachmittag Pamplona vor uns auftauchte.
Nach einem kurzen Ausflug in die Stadt,
mit ihren Gassen,
und dem Rathaus,
stand das Thema Unterkunft im Vordergrund.
Der gedachte Campingplatz lag noch über 10 Kilometer entfernt, mit zusätzlichen vermutlich zum Teil wieder zu schiebenden 400 HM, dazu in einer völlig falschen, nämlich entgegen gesetzten Richtung. Eine Alternative musste her, ich erinnerte mich daran von einem anderen Radpilger in dessen Blog den Tip gelesen zu haben, das Zelt eventuell im Garten einer Pilgerunterkunft aufbauen zu können. In Cizur Menor hatten wir eine gepflegt aussehende Auberge entdeckt, hoffentlich hat die auch einen Garten.
Für die wirklich sehr nette und um uns besorgte Herbergsmutter stellte unser Anliegen kein Problem da, wir hätten lediglich den üblichen Obulus für die Unterkunft zu zahlen. Ok, also ein gemütliches Eck im Garten gesucht und die Zelte aufgebaut, für Mama Auberge einigermaÃen unverständlich, schlieÃlich waren in Zimmer 5 ja auch unsere Betten bereit. Trotz mehrmaligem nachfragen lieÃen wir uns nicht davon überzeugen diese zu nutzen, was ihr irgendwann den durchaus lieb gemeinten Kommentar âthat´s lifeâ entlockte.
Wir haben eine gemütliche und ruhige Nacht im Garten verbracht und ganz nebenbei noch zwei andere Radpilger kennengelernt, dazu aber später. Warum Susanne und ich nicht in den Pilgerherbergen nächtigen wollten und wollen darüber möchte ich mich nicht weiter auslassen, ist halt so.
Am nächsten morgen ging es mit zunehmend besserem Wetter Richtung Zariquiegui
Der breite gut zu befahrende Weg
mündet nach dem Dorf in einen schmalen und steilen Pfad
der direkt zu den Windrädern am Puerto del Perdon führt.
Durch das Gewicht am Heck wird das Vorderrad extrem leicht, so das bei Steigungen ab 13/14%
wiedermal schieben angesagt war.
Sind es wie hier 20% und mehr wird es dann wiedermal ein Kraftakt.
Auf dem Alto del Perdon bläst eigentlich immer Wind, aus diesem Grund steht hier eines der Windkraftwerke der navarrischen Wasserkraft und Windanlagengesellschaft. Diese Gesellschaft hat auch das Denkmal âPilger unterm Sternenhimmelâ gestiftet, das auf dem Perdon zu finden ist.
Ein Blick nach Westen zeigt was da in den nächsten Tagen noch vor uns liegt.
Bevor es dann auf einem Schotterweg bergab Richtung Uterga geht.
In dem kleinen Ort haben wir RöÃern und Reitern ein kurze Pause gegönnt, ein Käffchen getrunken,
unsere Pilgerausweise begutachtet die sich langsam aber sicher mit Stempeln füllen.
Guido wurde kurzerhand noch einer Ãberprüfung am Ortsausgang unterzogen, seine Schultern waren aber zu schmal,
so durften wir frisch gestärkt unsere Reise Richtung Puente la Reina fortsetzen.
In Puente la Reina treffen der aragonesische und der navarresische Teil des Jakobsweges aufeinander, der vereinigte Weg führt nun auf der âBrücke der Königinâ (Puente la Reina) über den Fluss Arga.
Der nächste Hügel wurde erklommen, die Windräder am Alto del Perdon entdeckt und so lieà sich ganz gut die für heute bereits zurückgelegte Strecke erkennen.
Das letzte Wegstück war schnell geschafft und am Nachmittag Estella das Etappenziel für heute erreicht.
Vielleicht liegt es ja an der Städtepartnerschaft mit
Saint Jean Pied de Port oder einfach nur an der Tatsache das Estella am Jakobsweg liegt, dass hier sogar Balkone Muschelform haben.
Wir sind auf dem Campingplatz von Estella untergekommen, an den Platz angrenzend steht eine Fabrik die uns aufgrund ihres 3 Schicht Betriebes eine nicht ganz ruhige Nacht bescherte.
Also am nächsten Morgen früh raus um in den Ortskern zu fahren und für das Frühstück eine Bar zu finden.
to be Contin......................