Ich habe mich am Sonntag darauf verlassen, dass sich das Wetter freundlicherweise an die Vorhersagen hält und war mit prognostiziertem Ende der Regenfälle in Farchant zur Stelle um meine Gravelrunde zu starten.
Dass ich nach 5 Minuten doch noch einen Regenschauer abbekommen habe war meiner Ungeduld zuzuschreiben. Den aller letzten dunkelblauen Fleck auf dem Regenradar hätte ich vor´m Losmachen ruhig noch nach Osten abziehen lassen können.
Aber schützende Dächer gibt es unten im Tal ja an jeder Ecke...
Die Route vereinte unkonventionelle Elemente wie die Umrundung der Nordostgruppe der Ammergauer Alpen mit Laber und Ettaler Mandl, sowie klassische Touri-Hotspots wie den Eibsee.
Wer hätte gedacht, dass man im Werdenfelser Land auch Alpakas antreffen kann!
Der Grund dafür, dass man beim Anstieg ab Oberau außer Alpakas fast keine anderen Zeitgenossen antrifft, ist natürlich das kurze Tragestück nahe des Sattels zwischen Ost- und Westabhang der Laber-/Ettaler Mandl-Gruppe. So machen die 500 hm bis zum
Sattel gleich noch mehr Spaß.
Manchmal lässt der dichte Mischwald auch einen Blick rüber zum Estergebirge und ins Alpenvorland zu, da aber nicht. Dafür entschädigt das frische Grün der Buchen.
Spätestens zum Rotmoossattel hoch ist es dann um die Graveleinsamkeit geschehen. Aber der Forstweg ist locker breit genug für all die E-Biker, Mountainbiker und für die sehr vereinzelten Graveler.
Vorbei am Hohen Ziegspitz...
und freie Sicht auf die westlichen Mieminger Gipfel
Als Schmankerl hatte ich mir vorgenommen die 250 hm ab Griesen zum Eibsee hoch auf direktem Wege zu bewältigen, sprich dem Zickzack eines sehr ausgesetzten Pfades folgend und nicht außen herum über die Eibseestraße oder Forstwege.
Auf dem Pfad ist mir nur ein einziger Wanderer begegnet. Der hat sich sicher gedacht, was das für ein Spinner ist, der ihm da mit geschultertem Rennrad entgegen kommt. Ich dacht mir, naja, man kann sich auch andere Wege suchen um mit Baby vorne angeschnallt wandern zu gehen.
Der Eibsee. Natürlich stimmt es, was
Nina_S geschrieben hat, aber es ist halt ein wunderschöner See mit einem tollen Wanderweg außenrum.
Das internationale Publikum und das Ambiente ergeben eine sehr heitere Atmosphäre - alle sind gut gelaunt, zumal wenn bei Sonnenschein das Wasser türkisblau leuchtet und der Blick auf das Zugspitzmassiv frei ist.
Zum Ende hin habe ich noch den Pflegersee mitgenommen. Anders als der Eibsee animiert das Wasser nicht unbedingt zum Reinspringen. Die trägen Karpfen da drin freut´s.
Nach dem Alpaka zu Beginn der Runde stellte sich noch ein ähnlich charakterstarkes einheimisches Huftier vor die Handylinse.
Ein Muss: Das Eiscafe in Farchant.
Ob die Radtragepassage hoch zum Eibsee unbedingt sein musste, sei mal dahingestellt (vermutlich habe ich daa auch meine Fidlockflasche verloren
)... sehr ansprechende 75 km und 1900 hm waren das gestern.