Die letzten Tage waren geprägt von Müdigkeit und Emotionen (was ich gestern nicht erzählt habe: letztes Wochenende ist auf der Bisse de Sillonin ein Mountainbiker tödlich verunglückt - dort war ich auch schon mit dem Velo unterwegs
). Ich hatte entsprechend leichte Zweifel, ob mich der geplante Mehrtäger wirklich packt.
Aber dann holte ich gestern das Cutthie und drehte auf dem Ciclissimo-Parkplatz eine Proberunde - und da war sie sofort da, diese Cutthie-Magie, bei der man einfach losfahren und die Welt entdecken will
Heute Morgen um 03:30 ist aufgrund maximaler Verpeiltheit von Magie nicht viel zu spüren.
Bei der Abfahrt durch die Weinberge habe ich dann schon ein leichtes Lächeln auf den Lippen, in Sion Amselgang auf den Ohren, und im Interregio nach Genf Schwere auf den Lidern.
Zur Ausfahrt aus Genf spielt die Shuffle-Playliste
The Trip - passt! Durch den Rhonenebel bei Bellegarde tauche ich mit
Allah Hoo, und zu
Two Lovers gleite ich durch den französischen Jura.
Beata viscera lässt mich durch die Cluse des Hôpitaux schweben, bevor ich mit einer älteren Frau ein Gespräch über die Landschaft (schön!) und das Wetter (zu frostig!) anfange.
In Lyon purzle ich rasch zur Rhone - die ist hier ein anderes Kaliber als in Sion
Im TER hat es fast ein bisschen viele Velos für die paar Stellplätze, aber es klappt (an den Wochenenden und im Sommer ist übrigens Reservationspflicht). Der Nachbar hat soeben seinen 26er-Reisepanzer abgeholt und freut sich auf eine mehrmonatige Adria-Umrundung, die Nachbarin ist auf dem Weg nach Korsika.
Ich bin
mal wieder in Valence - und los geht's mit dem Radeln
Das
Gravel-schnell-Profil bringt mich angenehm nach Crest. Der Himmel blau, die Wiesen grün, und im Hintergrund die verschneiten Gipfel des Vercors - schön!
Der Feldhase ist zu schnell für ein Foto, aber das Riesenknabenkraut hält zum Glück brav still.
Nach einer Mikrosteigung haut es mich fast aus dem
Sattel: jetzt habe ich tatsächlich schon den ersten Pass geschafft
In Crest raucht auf der Bistroterrasse eine alte Frau Pfeife. Vor dem WC bringt mich eine Postkarte mit
J'étais normal, mais ça ma rendu dingue zum Lachen.
Ich überquere die Drôme und folge einem Schmetterling auf den Col du Pas de Lauzun.
Ein kurzer Schotterabschnitt...
...bevor mich die D70 dem Roubion entlang...
...auf den nächsten Pass bringt.
Von der D70 träume ich seit vielen Jahren: die führt durchs westliche Vercors über Pässe und durch Schluchten und pittoreske Dörfer bis tief in die Provence. Verkehr? Praktisch keinen.
Die klassische Kulturpflanze der Provence muss ich natürlich auch mal zeigen.
Letzter Pass des Tages!
Und dann ist er da: Le Mont Ventoux
Und im Vordergrund das Ziel des Tages, Buis-les-Baronnies. Ich bin froh geht es nur noch runter, denn ich bin ein bisschen geschafft
Karte.
Ach ja, noch wegen einer gemeinsamen Ausfahrt (
@olev,
@dominik_bsl,
@Cahuna,
@eringo,
@Huffduff,
@Buberino, und natürlich alle anderen auch): wie wäre es mit dem Samstag 27. April? Man könnte zum Beispiel von Zürich der Sihl nach Richtung Süden, oder irgend sowas.
= bin dabei
= wäre gerne dabei, kann aber an dem Tag nicht.
Valence – Ventimiglia: Tag hier - 2 - 3 - 4 - 5