Diabetiker: wie messt ihr während der Fahrt

klausing

Bergabundgeradeausfahrer
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im Osten des Harzes
Vielleicht gibt es ja hier auch einige Diabetiker unter euch.
Wie messt ihr eigentlich während des Rad fahrens euren Blutzucker? Haltet ihr alle an oder macht ihr das während der Fahrt?
Gibt es hier jemanden der eine gewisse Vorgehensweise hat die es ihm ermöglicht während der Fahrt zu messen? (Meßgerät am Lenkrad oder so?) Es wäre schön wenn hier einer unter uns ist der seine Erfahrungen teilen würde.

Ich selbst habe ein Freestyle Mini und habe schon überlegt einen Klettverschluß drauf zu kleben um es am Lenkrad festmachen zu können um einhändig messen zu können. Oder gibt es da Vorrichtungen die ich noch nicht kenne?

Danke schon mal im voraus für eure Tipps.
 
da ich kein Hochleistungssportler bin - aber seit 20 Jahren Diabetiker - messe ich in aller Ruhe. Habe mein Besteck immer dabei (Rucksack). Kann mir nicht vorstellen, wie du während der Fahrt (im Gelände oder?) Blut abzapfen willst, das Stäbchen ins Gerät und noch den Bluttropfen treffen möchtest.
Das Gerät allein am Lenker zu klemmen ist hierbei das kleinere Problem.
Ich muss aber aufgrund einer nicht sooo stabilen Einstellung häufiger messen.
Wenn du Rennen fährst ist vielleicht eine Pumpe was für dich. Kann man schneller und flexibler auf alle Rahmenbedingungen reagieren - aber nur mit sehr viel Disziplin.
Martin
 
Bisher komm ich mit meinem stündlichen messen und ein paar SportBE gut zurecht. So bin ich auch schon 12 STundentouren gefahren. Demnächst möchte ich aber mal den Rheingau Marathon gegen meinen Kumpel fahren der sich auf meinem Leistungsniveau befindet. WEnn ich dann so ungefähr 15 bis 20 Minuten durch messen verliere, dann ist das schwer aufzuholen.
Ich hatte mir das so vorgestellt, dass ich auf gut zu fahrenden Feldwegen bzw einigen Waldautobahnen auch irgendwie während der Fahrt messen kann.
Hatte schon drüber nachgedacht mein Freestyle Lite mit Klettband am Lenker fest zu machen. Die Streifen reinzustecken wäre dann auch nicht das Problem. Auch das stechen der Hand welche sich am Lenkrad befindet sollte funktionieren. DA das Freestyle lite sehr wenig Blut braucht müsste ich dann den Finger halt nur noch an den Meßstreifen bringen.

Im schwierigen GElände geht das natürlich nicht. Daher meine Frage ob irgendjemand andere Ideen oder Erfahrungen gemacht hat.
Als Typ 3er steht mir keine Pumpe zu. Ich hab noch eine ausreichende Basalversorgung. Es geht mir viel mehr darum, dass ich genügend Kohlehydrate zuführe ohne meinen BZ zu hoch zu treiben. In der Regel brauch ich so 3-4 BE pro Stunde. Aber Du weißt ja was 1BE schon für einen Unterschied ausmachen kann wenn man 4 Stunden unterwegs ist. Dann hat man vielleicht schon 4 zuviel und nen 200er Wert.
Bisher schafe ich es ja immer so zwischen 80 und 120 zu bleiben.
 
Hey
ich bin ebenfalls diabetiker allerdings messe ich auch immer in ruhe und habe mein werkzeug in meien Rucksack
aber ich habe ienen tipp für dich es gbt doch schon die geräte in dehnen dei Messsticksund der pickser schon drinne sind das könntestd u dann am lenekr machen und dann deinen zucker messen, allerdings sind da glaube ich nur 5-6 sticks drinne aber die kann man dann aj wechseln dadurch würdest dud ann jedenfalls nicht so viel zeit verlieren wenn du immer anhalten musst.
 
hy alle vom gleichen schlag,

bin typ1 seit 8 jahren, und bike seit fast 16 jahren; den freestyle mini nutze ich auch seit fast einem jahr, weil er klein und handlich ist. therapie ist ict; pumpe lehnte ich bisher ab, weil ich nicht "angebunden" sein möchte.

wie aber messen während der fahrt gehen soll, leuchtet mir nicht ein. sehe aber auch keinen grund dazu, denn die 2 minuten anhalten sollten schon drin sein.

ich messe halt vor der tour und fahre nie unter 200 los bzw. "lege" noch ein paar be´s nach, wenn der wert vor der tour niedriger wäre. durch die körperliche belastung hält sich der bz-wert eh im rahmen bzw. kann durch die apfelschorle im trinkrucksack in normalem bereich "hochgehalten" werden.

unterzuckerungen während der tour merke ich schon frühzeitig. dann mache ich eine kontrollmessung und schiebe ein sportler-gel (squeezy) ein + müsliriegel. das gel ist ratzfatz im blut und wirkt innerhalb von ein paar minuten.

ansonsten streße ich mich beim biken überhaupt nicht mit meinem bz. ich starte relativ hoch (> 200) und komme am ende der tour mit gutem wert an. nach der tour ist aber dann vorsicht beim be-faktor angesagt; den setze ich bis ca. 12 h nach einer tour niedrig an.

ich fahre eigentlich alles: normale 2h-touren, 7h-marathons, bikeparks, downhill, freeride, etc.

freue mich auf regen info-austausch mit euch !

psx0407
 
@ klausing, die 15-20 Minuten fürs messen sind m.A. nach zu hoch angesetzt. Mein Contour von Bayer misst den Wert mittlerweile in 5 Sekunden - also recht flott. Soviel Zeit verliert man also dabei nicht.
Mache es aber ähnlich wie psx0407 - versuche mit 180 plus x loszufahren. Dein Wert mit 80-120 wäre mir für eine sportliche Tour wirklich zu wenig. Ich wäre da zu schnell im Unterzucker - und dann ist erstmal nix mit zügigem Fahren. Ich brauche dann doch einige Minuten um wieder die "weichen" Beine loszuwerden.
Bin mittlerweile aber auch Mittvierziger und seit 20 Jahren Diabetiker.
Ich fahre schnelle Hausrunden mit meinem HT (kommt in 14 Tagen ein neues !!) und am Wochenende gerne mit meinem Fully etwas ausgiebiger, dafür aber nicht so zügig.
Die Pumpe hatte ich (bzw. habe ich noch - nur nicht am Körper) jetzt drei Jahre und war anfangs super zufrieden. Mit dem Biken keinerlei Probleme - man konnte alles bestens planen.
Nachtinsulinrate gesenkt, während der Fahrt minimale Rate - super. Mein Hba1c ging runter auf 5,9 und hielt sich da fast zwei Jahre.
Leider danach nicht mehr. Fehlende Disziplin, immer weniger Zeit und im Nu war ich auf 7,2 Hba1c und hatte 10kg mehr drauf.
Beim Fahren dann die Pumpe abgemacht (suuper) und jetzt bin ich wieder bei der Pen Therapie.
Muss auch wieder die Fitness von vor zwei Jahren bekommen - schließlich will man ja noch ein wenig fit ins Alter gehen.
Unterzuckerungen versuche ich mit Bananen zu begegnen (daher immer Rucksack dabei).
Problem bei mir ist immer die Einstellung des Diabetis mit meinen sportlichen Aktivitäten. Habe ich mal weniger Zeit (wie zur Zeit - Kind(er), Selbständigkeit ...) ist schnell die Therapie dahin. Muss auch sagen, dass ich mittlerweile in einem richtigen "Motivationstief" und somit auch in einem Hba1c "Hoch" bin.
Daher auch der Weg weg von der Pumpe und mit neuem Bike auf meine alten Tage wieder meinen Körper in Schwung bringen.
Martin
 
... muss dem martin / scapin zustimmen.

zwischen 80-120 loszufahren wäre mir zu gefährlich, ich käme sicher nach max. 30 min in ´ne unterzuckerung.

bin mir aber auch sicher bzw. die medizinische meinung ist, daß erhöhte kurzfristige, nicht länger andauernde hohe bz-werte nicht dauerhaften schaden anrichten. für die paar stunden einer tour gehe ich also bewusst das risiko erhöhter werte ein.
nach der tour kann ich dann ggf. korrigieren. jedoch sind meine werte dann eh´ meist unter 100, also ideal.

die umkehrung wäre die, zu "scharf" hinsichtlich bz-wert loszufahren und eine unterzuckerung, oder gar eine bewustlosigkeit zu riskieren.
das passierte mir bisher 2x, davon 1x auf ´ne bike-tour am garda-see.

wenn du sowas mal erlebst, siehst du die welt mit anderen augen.

es hatte zwar keine dauerhafte schäden nach sich gezogen; und am garda-see war ich vormittag dann im krankenhaus wg. bewusstlosigkeit, nachmittags ging´s dann doch wieder auf die trails bei busatte ...

aber für meine beiden mitfahrer war meine extrem-hypo keine tolle erfahrung. die waren natürlich eingewiesen, aber als es dann passierte, hatten die richtig angst um mich und wussten nicht, wie die sache ausgehen wird.
es half auch eine rolle traubenzucker nichts, so schnell konnte der traubenzucker gar nicht wirken, wie es mich niedergestreckt hat.
problem beim biken ist halt, daß die unterzuckerungs-symptome nicht gleich von denen einer erschöpfüng zu unterscheiden sind.

und jetzt stell´ dir mal vor, du fährst alleine im wald und es erwischt dich...

daher meine devise: beim sport keine unterzuckerung riskieren, dafür ggf. danach korrektur spritzen.

ansonsten bin ich auch am langzeit-wert optimieren; derzeit liegt er bei 6,7.

viele grüße,

paul / psx0407
 
Danke für eure Tips. Ich bin seit gut einem Jahr ein Typ 3er (behandlungsmäßig wie ein 1er), da sieht man manche Sachen noch relativ eng was die Werte angeht. Ich wollte mich auch bei Sport immer im optimalen Bereich bleiben. Aber anscheinend fahren hier alle mit leicht überhöhten Wert los. Ihr habt ja Recht, durch die Fahrten geht der BZ ja dementsprechend runter.
Wie gesagt bisher habe ich immer so gegessen, dass die Zuckeraufnahme den Verbrauch gerade so ersetzt hat. Da bin ich auch gut hingekommen. Daher auch meine Frage hier.

Ich hab jetzt auch bei anderen Foren gelesen, dass sie so 160-180 zum Sport start haben. Ich werd es mal probiern
 
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