Die Abenteuer mit Chubby Chubber - ein weiterer Winter steht an

Ein weiterer Winter mit Chubby Chubber ist vorbei... besser: geht gerade in die zweite Runde. Ich bin wirklich nicht sicher, ob ich nicht doch um Auffahrt mit dem Fakbite, ehh.. Fatbike und aufgeschnallten Tourenskis in die "Höger" (also Berge) soll.

Ich dachte ich mach' mal eine unvollständige Retrospektive mit vielen Bildern.

Eingeläutet hat Chubby den Winter mit dem ersten Schnee in Tallagen. Wir starten in Escholzmatt, mein Arbeitskollege - längst vom Bike-Virus befallen und im Winter nun auch mit dem Dickerchen unterwegs - fährt gemütlich in meiner Spur, für die ich hart schufte. Es hat wenig Schnee.

Dieser ist aber so schwer, dass der normale Vee Snowshoe fast kein Vortrieb zu geben vermag. Surly Lou richtets.
Was tut man nicht alles für einen kurzen Ritt in schweren, steilen Schnee?

Man stelle sich vor, wenig neben unserer Spur war der Schnee abgerutscht. Eine richtige Grundlawine. Also... eine ganz ganz kleine...

Leichter Regen hat uns fast von anfang an begleitet. Nach ca. 1 h Rumblödeln kehren wir in Marbach ein, wärmen uns auf und driften bald auf der glatten Strasse umher, bevor wir 200 hm auf den Guggchnubel zurück legen, wo dann auch der Schnee fluffiger und griffiger ist und von dort aus einen schönen eingeschneiten Trail geniessen.



Wenig später - o Schreck!

Bei mir "hinterm Haus". Alles wieder grün. Oh weh!

Aber bald schüttelt Frau Holle wieder die Kissen und des öfteren führte mich Chubby zum Feierabend in und auf den Schnee. Seltener auch unter der Woche für eine Übernachtung. Das Highlight war eine mit -16.5 °C sehr überraschend kalte Nacht und entsprechend styroporartiger Schnee und Luftdrücke die jenseits des messbaren Bereiches liegen. Mein Druckmesser geht bis 0.1 bar runter. Er zeigt dann null an und der Reifen kann gut mit dem Daumen auf die Felge durchgedrückt werden.


Hauptsache es geht vorwärts.

Mein Traumfänger ist mein Bart. Wasser das bald fest wird. Daraus bestehen meine Träume...


Frühstück ab dem Alkoholkocher. Normalerweise benutze ich diesen nicht mehr bei solchen Temperaturen, aber mit ein paar einfachen Tricks klappt auch das.

Eine kurze Abfahrt, ein paar km im Flachen zum Aufwärmen (der Schnee war wie Vortags, tief und pulvrig geblieben), ein kurzes Stück mit dem Zug und schon war ich wieder auf der Arbeit.

Dann, während bei uns schon wieder Tauwetter angesagt ist, machen meine Freundin, ich und zwei dicke Bikes einen Ausflung in's winterliche Engadin. Ein romantisches Wochenende, ganz nach unserem Gusto. Wer mehr Text möchte, kann hier weiter lesen:
http://fatbiking.eu/?p=7233

Zugfahrt aus dem Bernischen in's Engadin. Glücklicherweise passen die für meine Freundin selber genähten Taschen auch an ihr Fatbike.


Pilzkopf und Made in einem. Manchmal bin ich auch charmant. Sicherlich aber ein Gentleman, sie kriegt den wärmeren Schlafsack...

Im leichten Schneefall nehmen wir Geräusche aus nicht ferner Umgebung wahr und sehen zwei äsende Rehe. Sie treten an die Rinde der Lärchen um dann daran zu knabbern.
Aber die Idylle trügt. Immer wieder fährt die rhätische Bahn durchs Tal.

Es klart.



Rein in die Ebene.

Rauf in's Dorf für Gipfeli und heisse Getränke.


In den Wäldern an der Engadiner Seenplatte.

Rodeo, nicht ohne Folgen... es bleibt aber nur bei einem glimpflich verlaufendem Sturz.


Leider sind die Seen (bis auf den Lej da Champfèr und suot da Silvaplauna) noch nicht zugefroren. Dies ist ca. ab mitte/ende Februar der Fall.



Zwischen den Seen.


Der Schein trügt. Wir fahren auch hier nicht auf dem See.


Nach einer Rast in Sils fahren wir auf einer anderen Route zurück mit der Sonne im Rücken.




Das ist nun auf dem See (Lej suot da Silvaplauna)


Die langsam müde werdenden Beine fragen nach einem Zug nach Morteratsch. Also ab nach St. Moritz, rein in den Zug, raus in Morteratsch, rein in's Restaurant:


Nach reichlich Speis und Trank gehen wir in einer Vollmond Nacht hinein in das Val Morteratsch. Es ist bitterkalt, unglaublich still und auf eine uns sehr passenden Art romantisch.


Bei sehr deutlich unter -20 °C Frühstücken wir im Bett, also Schlafsack und getrauen uns dann in den kalten Morgen. Zuerst gehend, da unsere Füsse danach fragen. Bald aber, sitzen wir auf und rollen Tal einwärts.


Aaaaaachtung... ruuuuuuutschig.


Am Gletscher. Verkümmert. Seit meinem letzten Besuch, der noch nicht lange her ist, ist der Gletscher sehr deutlich zurück. Ich bin noch jung und stelle mit Schrecken fest, wie stark ich die Veränderung der Alpen wahrnehmen kann. Nicht weil ich ein guter Beobachter bin, sondern weil die Unterschiede von Jahr zu Jahr so krass sind.


Ein echt überzeugendes Paket, das KHS meiner Freundin. 100 mm Felgen, Snowshoe XL und vorne wie hinten noch reichlich Platz. Für den nächsten Winter wartet bereits ein 2XL...
Gute, solide Komponenten, funktionell aufgebaut und konstruiert. Mich überzeugt das Teil als echtes Schneebike. Perfekt für Erkundungen. Float kann nur durch noch mehr Float ersetzt werden.




Wir verlassen den trotz Gletscherschwund dennoch imposanten Ort und tauchen in eine kalte Abfahrt ein.









Diese Unterlage hätte keine Fatbikes verlangt. Hatte ich vorhin was von float geschrieben..?



Wie Gestern suchen wir nach einem Weilchen radeln wieder eine warme Stube für Gipfeli und heissen Kaffee/Schoggi auf.

Danach nähern wir uns langsam aber sicher dem Bahnhof, wo die Reise nach Hause mit dem Zug weitergeht.



Hui... da fehlt was. Es ist Anfangs Februar

die gleiche Stelle wie oben, als ich unter der Woche kurz für eine Nacht raus ging.

Dann bricht die Sohle meiner Supplest Schuhe...
Ersatz muss schnell her, da ich einen weiteren Ausflug in's Engadin geplant habe.
Ich habe natürlich den Bontrager OMW im Visier, aber wollte zuerst den Supplest bis zu seinem Ende nutzen. Nun, das Ende kam früher als erwartet.
Ich frisiere die Stollen:


Wieder bepackt, geht Chubby mit mir wieder in's Engadin...

Der Innenschuh des OMW ist für's Bikepacking im Winter einfach perfekt.




Die Stimmung am Morgen... was wunderbares... besonders für Leute wie mich, die gerne Ausschlafen.


Grenzwertige Verhältnisse.

Wenn ich abstehen will/muss, falle ich seitlich hin, da mein Fuss im Bodenlosen Schnee versinkt. Es dauert dann jeweils eine Weile, bis ich wieder fahrend auf dem Bike bin. Purer Fatbiking Spass.

Der inoffizielle Langstrecken-Sieger...










Super leistungsfähig betreffend der regulierung der Feuchtigkeit. Hat mich sehr beeindruckt. Die Sohlenhärte ist auch genau richtig. Die Haltbarkeit jedoch ein bisschen enttäuschend, auch wenn ich es ein bisschen erwartet habe.


Nachdem ich auf verschiedenen, von mir teilweise noch nicht besuchten Trails die Engadiner Seenplatte rauf und wieder runter gefahren bin, fahre ich in's Val Roseg, wo ich mit dem Fatbike schon lange mal hin wollte.
Es wurde aber langsam spät...



Das ewige hinauf fahren hat sich gelohnt, die Abfahrt war ein Heidenspass. Winterwanderer blieben auf dem harten Schnee der Strasse und ich brannte den weicheren Winterwanderweg runter in einem Driftfest.

Es wird dunkel. Ich bin seit ca. 12 h (mit Pausen) unterwegs.


Ich verpasse einen Abzweiger, fahre ein kurzes Stück zurück und finde eine tolle Abfahrt auf einem leicht gespurten Wanderweg zum Inn runter.


In Cinuos-chel erhole ich mich für ein Momentchen und gehe dann vor Mitternacht wieder weiter und suche mir erneut einen Schlafplatz. Der Schneefall endet und ich kann im Freien ungestört Essen, Trinken und Träumen. 101 km, 1100 hm rauf und 1440 hm runter.

Der nächste Tag wird gemütlich. Ich fahre mit dem Zug nach Davos und von dort auf dem Winterwanderweg richtung Tiefencastel. Es geht mehrheitlich bergab, aber die ca. 100 hm rauf hatten es ganz schön in sich...


Es folgen weitere Feierabende mit Chubby.
Auch mal mit Ski.


Der Schnee wird tiefer und tiefer:


Und dann kann ich Chubby gegen Dynafit tauschen


Und wie geht's weiter..? Nach einem Wintereinbruch zieht es mich wieder in den Schnee, obschon es nun schön grünt. Die Lust wird wohl spontan vorgeben, ob Chubby nochmals raus geht oder nicht.
Er mag eben kein Dreck, nur Schnee und Eis.
Er will nach Island im Winter... da muss ich wohl mit...

Es muss Liebe sein
 
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