Die theoretisch stärksten Bremsen?

Wie rechnest Du denn?

Ich nehme mal einen MT5-Sattel mit 4 x 17mm Kolben:

8,5mm x 8,5mm x Pi = 227 mm² (gerundet) Kolbenfläche für einen Kolben.

Gesamtkolbenfläche demnach 4 x 227 mm² =908 mm²

Jetzt ist die Frage, wie weit man die Beläge & Scheibe abfahren will.
Sagen wir mal ne Dächle HD mit 2,05mm Original auf 1,6mm Mindstmaß runterfahren (dürfte man nicht, weil Magura offenbar 1,8mm Mindestmaß für die Discs in der MT5 vorschreibt, aber lassen wir das mal außer acht) -> 0,45 mm.
Wieviel nutzbare Schicht hat ein Belag? Der Einfachheit halber rechne ich mal mit 2,55 mm.

Hieße dann 908 mm² x 3 mm = 2.724 mm³ = 2,724 cm³ = 2,724 ml. Das erscheint mir plausibel, wenn ich einen vernünftigen Wert für den Belagsverschleiß eingegeben habe.
Aber du hast den Belag jetzt nur einmal drin...
Die 0.45mm Dickenunterschied zwischen neuer und abgefahrener Scheibe musst Du nicht beidseitig vollständig dazurechnen, sondern beidseitig zur Hälfte, also 2.55mm Belagsabnutzung plus (0.45mm/2) = 0.225mm = 2.775
Das wären dann 2.775mm x 908mm² = 2.52ml
Aber pro Seite? Ich muss doch auf beiden Seiten des Sattels dieses Volumen ausgleichen.

Ich gehe gleich den losen Dominion Sattel messen.
Vielleicht ist es alles egal weil ja eh nicht genug Platz ist.

Wenn man natürlich bei Hope von 3,3 auf 1,8 Scheibe wechseln kann macht es total Sinn dass auch zu entlüften...
 
Wenn man natürlich bei Hope von 3,3 auf 1,8 Scheibe wechseln kann macht es total Sinn dass auch zu entlüften...
Hope V4 ja, EVO GR4/TR4 nein:
Not compatible with vented Rotors
https://www.hopetechhb.com/evo

Das mag auch den Unterschied in den Instructions erklären :ka:
EVO_Bleed_Instructions
002_Push the caliper pistons all the way back into
the housing.
At the end of brake bleed, make sure to fully push all
caliper pistons back.
und
BRAKE_Tech_Book
O04_In the case you are using a V4 caliper
in conjunction with 1.8 or 2.3mm thick rotors
i.e. none vented, there is an extra tuning tool
available. After pushing the caliper pistons
back in the housing swap the bleed block for
this piston spacing block, then pump the
pistons out until they contact the block.
This allows a larger fluid volume in the brake
when running with thinner rotors and will
help to maintain consistent performance
during hard use.
 
Aber du hast den Belag jetzt nur einmal drin...
Habe ich nicht.
Ich habe ja die gesamte Kolbenfläche rechts UND links genommen. Stell's Dir einfach so vor, als würde man den Bremssattel längs auseinanderklappen, flach auf den Tisch legen und dann die Kolben rausdrücken.

Daher hat Dani recht mit seiner Anmerkung, dass ich durch meine Berechnung den Discverschleiß sogar versehentlich doppelt angesetzt habe.

Wenn Du am Ende verdoppeln willst, um links und rechts zu erfassen, darfst Du vorher nur mit der einseitigen Kolbenfläche rechnen, also ca. 454 mm².
 
Aus allen genannten Bremsen ist meiner Meinung nach Hope mit der GR4 das Meisterstück gelungen. Der kürzere Leerweg und festere Druckpunkt sind kein Marketinggesülze, sondern eine signifikante Verbesserung
Ein Satz, den ich so zu 100% unterschreibe. Ich hab mittlerweile die komplette Flotte auf die Evo umgestellt. Hatte sie erst als Ersatz für eine der hier auch genannten gekauft. Eher aus Verzweiflung und der Hoffnung, eine Bremse zu bekommen, die ordentlich Power, einen sauber definierten Druckpunkt und eine gute Modulation hat. Und preislich nicht auf dem Niveau von TS & Intend liegt.

Bereits bei der ersten Ausfahrt war mir klar, dass ich den Rest der Bremsen auch ersetzen werde. Denn was Kraft, Dosierbarkeit, Modulaion und Hebelgefühl angeht, ist die Hope ganz ganz weit vorne dabei. In Summe aller Eigenschaften, incl. Preis, momentan für mich die beste Bremse am Markt
 
Den Vergleich mit der Cura 4 würde mich interessieren.
Ich vergaß in der Aufzählung die Hayes. Die Cura kam mit der Hayes schon nicht mit. Und die Hayes wiederum ist der Evo deutlich unterlegen. Hayes und Cura liegen näher beieinander als Hayes und Evo. Man braucht bei der Hayes merklich mehr Handkraft als bei der Evo. Die beiden Varianten (Cura-Hayes und Hayes-Evo) bin ich direkt nacheinander gefahren und kann da den besten Vergleich ziehen. Cura-Evo leider mit zu viel Zeitabstand. Aber ich denke, dass die Aussage für dich auch so verwertbar ist :)

Hauptunterschied, und das fiel mir erst bei der Fahrt mit der Hayes direkt nach der Evo auf, ist der extrem kurze Leerweg der Evo und das so dermaßen angenehme Gefühl beim modulieren bei der Evo. Krass war, dass ich mich so schnell auf den kurzen Leerweg der Evo eingestellt hatte. Die Hayes hat dast das Doppelte. Was immer noch "nur" 2,5cm sind. Aber die merkst. Beim ersten Anbremsen dachte ich, die Bremse ist kaputt, weil die Verzögerung, leerwegbedingt, eben später einsetzte ;)

Der Druckpunkt der Evo ist IMHO nen Ticken "weicher" als bei der Hayes und Cura, die sich da nicht so viel geben. Wobei ich grundsätzlich nen harten Druckpunkt mag. Aber im Betrieb stellte sich dann raus, dass der etwas weichere der Evo sich in der Praxis sehr viel besser anfühlt als der der (beiden) anderen. Das "shit ich kann bis zum Lenker durchziehen" Gefühl mancher Bremsen mit weicherem Druckpunkt stellt sich zu keiner Zeit ein. Ich hab alle Rädchen so, dass der Hebel maximal nah am Lenker ist und hab immernoch 1-2cm Platz zwischen Hebel und Lenker, wenn ich voll durchziehe.

Wehe es beschwert sich hier einer, dass er jetzt ne neue Bremse gekauft hat und deswegen nun Äger mit der Frau bekommt :)
 
Wehe es beschwert sich hier einer, dass er jetzt ne neue Bremse gekauft hat und deswegen nun Äger mit der Frau bekommt :)

Über den Punkt bin ich hinaus. Ich hab dafür Ärger am Hals, warum meine Frau noch ihre MT7 Oak fahren muss und nicht auch ne GR4 am Rad hat. Aber damit kann ich gut leben. :anbet:

Zurück zum Thema: du hast eigentlich perfekt in Worte gefasst, wie sich die GR4 für mich auch anfühlt.
Es liest sich nach dem gleichen Gesülze wie bei jeder neuen Federgabel („steht höher im Federweg, aber ist suuuper sensibel“), aber stimmt halt einfach.
Die GR4 ankert mächtig, ist dabei aber sehr feinfühlig dosierbar und das Hebelgefühl ist endlich richtige Spitzenklasse.
Und über Verarbeitung, Wartungsfreundlichkeit und Optik habe ich noch nichtmal angefangen zu schwärmen :love:
 
Über den Punkt bin ich hinaus. Ich hab dafür Ärger am Hals, warum meine Frau noch ihre MT7 Oak fahren muss und nicht auch ne GR4 am Rad hat. Aber damit kann ich gut leben. :anbet:
Happy wife, happy life :p :lol: mal schauen, wie lange du damit gut lebst :lol:


Es liest sich nach dem gleichen Gesülze wie bei jeder neuen Federgabel („steht höher im Federweg, aber ist suuuper sensibel“), aber stimmt halt einfach.
Absolut. Würde ein Hersteller schreiben, was ich da geschrieben habe, würde ich es erstmal eher argwöhnisch betrachten. Klingt zu gut, um wahr zu sein. Aber, hier stimmt´s halt :)


Und über Verarbeitung, Wartungsfreundlichkeit
Bei der Wartung stört mich nur eins ein bisschen. Entlüften von oben nach unten. Bei der neuen Bremse gehe ich von aus, dass das System luftfrei ist. Nach dem Kürzen der Leitungen schadet entlüften erstmal nicht. Die Luft ist aber oben am Geber. Der Gedanke, dass ich diese Luft erstmal durch das ganze System, vorbei an jedem Nehmerkolben, pumpe, stellt mir die Nackenhaare auf.

Am Sattel fehlt halt leider ein Gewinde am Nippel, um für den Fall von unten nach oben zu entlüften. Man kann nur mit dem auf den Nippel aufgesteckten Schlauch ran. Diese Verbindung ist m.E. eher nicht für Überdruck ausgelegt. Auf Youtube hab ich ein Video gefunden, bei dem es einer so macht. Ich versuche es eventuell mal die Tage auf diesem Wege. Auch wenn ich beim Kürzen sehr vorsichtig war und nix raus lief.

https://youtube.com/watch?v=_AompcsU3kc&si=cicMXzdwL3XBRPGV
 
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