Drei Tage im Leben des Ivan Steinhummeritsch

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8. Dezember 2001
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2
Ort
Weinwüste/Rheinhessen
Tag I:

Die Stechuhr zeigt 22.58 - nix wie raus hier!

Aufsitzen, Licht an. Die Mirage ist frisch geladen, der Lichtkegel fast weiß!
5 Stufen vom Foyer runter, über Straße in Etap-Parkplatz, da durch Buschwerk brechend auf die Parallelstraße. Über Iveco-Gelände abkürzend rechts, wieder über eine Straße, dann das Cosy Wash-Waschplatz, durch Beet (Cotoneaster?) auf Hauptstraße.
Hart beschleunigen auf dem Trottoir, einfädeln, zwei Spuren queren (wenig Verkehr heute Nacht), über Mittelbegrünung und Gegenfahrbahnen (frei) zügig in Buswendeplatz.
Noch 200 m Vorstadt, links Straßenbahn, rechts Wohnklötze. Hinter Schienen rechts in Spielstraße. Beiderseits neue Reihenhäuser bis auf die schmale dunkle Parzelle links mit dem verwucherten Juden-Friedhof.
Noch zwei Bauern- und ein Reiterhof, und die Stadt liegt hinter mir. Endlich: Ruhe für die nächsten 7 km, Licht aus.
Die Steigung (6%) ist angenehm, außer dem Rauschen des Windes, dem Rasseln der Röllchen und klebrigen Sirren der Schwarzen Jakobusse (plural? Jakobi? Jakoben?) kein Geräusch.
Bäume ziehen in Zeitlupe schemenhaft vorbei, das Kraut schießt in die Phantasie. Jetzt gehts leicht bergab, schwerelos...
Dann dichtes Buschwerk längs des Weges, totale Finsternis. Lampe an jetzt (bisschen Schi$$). Nach 1 km geht es links auf den Höhenweg, erste Steigung (40 hm, 8-9%) des Feierabend-Brevets, natürlich Gegenwind (3-4 Beaufort, gutes Zeichen für Wetter morgen): Pressen im Sitzen, wie bei der Schwangerschaftsgymnastik.
Rechts auf Höhenweg, leicht verschwitzt jetzt trotz offener Wachsjacke. Beidseits leere Rübenäcker, alle Lichter kilometerweit entfernt. Gefühlte Einsamkeit: unendlich! Der Wind ist jetzt mein Partner, bügelt die 5%-Steigung (2 km).
Hinter Kuppe (links alte Eiche) geht es etwas bergab, dann links in die Querspange zum Singletrail. Seit vier Wochen (Rübenernte) ist der Weg ein Wrack, davor war er anderthalb Jahre super - welch eine Trockenperiode!
Nach 500 m rechts (Licht an!). Links steht der Riesling Spalier, wieder links, ein Stück den Berg runter.
Jetzt gilt es, rechts den Eingang zum Trail zu erwischen, denn geradeaus verliert sich der Lichtkegel im Nichts, darunter der Weinberg. Bodycheck vom Holunderbusch, dann bin ich drin. Und Feuer!
Es geht mit Schmackes bergab auf dem 30-cm-Pfad. Die Akazien rechts beginnen zu wischen, an Bodenwellen hebt das Rad ab - Trailsurfen!
Leider nur für 300 m, dann hart anbremsen und Gewicht nach vorn, sonst schiebt der Frosch in den Zaun.
Es geht einen Hohlweg runter, unten Nose Wheelie (Spielkind!) vor der Querstraße (frei) und mit Schwung den Berg runter (13 %).
An T wieder rechts. Die Straße windet sich durchs Dorf, fällt leicht ab. Wenn man mit dem Schalter hier im richtigen Moment beschleunigt und sich in den Windschatten eines Autos hängt, stehen die nächsten 1,5 km 50 und mehr auf dem Tacho. Ohne Gänge und Auto nervt's.
Das erste Auto heut Nacht nähert sich von hinten. Bunnyhop aufs Trottoir, rechts in kleinen Weg rein, Siedlung durchschnitten, in weitem Bogen um die Altglascontainer.
Nach einem kurzen Stich (12%) verläuft der Weg parallel zur Landstraße, jedoch leicht unter deren Niveau. Bei Gegenverkehr der reinste Blindflug, aber heute Nacht sind schon alle zu Hause. 2 km später knattern die fahnen der Autowerkstatt am Dorfeingang. Noch ein kurzes Stück Trail zwischen Nutzgärten, rechts riecht es nach Pferden, links stinkt es aus dem Hühnerpferch, dann bin ich in meiner Straße. Schon. Schade, dass der Höhepunkt des Tages nach 40 min. vorbei ist...

St.
 
super bericht, wir sind unwürdig.
gänsehaut beim lesen. kennt ihr das auch, fühlt ihr das selbe?!
nachts biken, ganz alleine, nur ihr und das bike. wenn ich das tal hier in dresden hinter mir lasse, mir der wind um die ohren weht und das lichtermeer der stadt zu füssen liegt könnte ich heulen und schreien vor glück!

ergriffen, 855
 
Sehr fein geschrieben. Kann ich mir richtig gut vorstellen :)

Mein Weg von/zur Arbeit ist leider sehr monoton - immer parallel zur Landstrasse und dann noch Stadtverkehr. G'scheit öd.

Aber die nächtlichen Touren entschädigen ansonsten sehr.

Frage: Warum machst du das Licht aus? Ich würde trotz guter Augen etc. da wahrscheinlich Probleme haben - wenn mal was rumliegt und so...

ciao
p.
 
Tag II:

Freitag, ca. 15 Uhr. Im Büro klingelt mein Telefon. Phaty ist dran: Ob ich mit aufs Rammstein-Konzert will heut Abend. Rammstein? Gute Frage, kenn ich nicht außer „Kein Engel sein“. Blut-und Eisen-Sound. Egal, ich will!
Um 18 Uhr steig ich in Phatys Auto, ein Fahr-Bier in der Rechten. 40 min später rollen wir nach Frankfurt rein – willkommen in Metropolis! Der Verkehr stockt, überall fremde Kennzeichen, überwiegend ländlicher Herkunft – wie bei uns. Rechts streben ein paar Männer dem Konzert zu, alle mit Kanister-Schnitt und Pittbull-Plünnen. Ist das wirklich unsere Baustelle? Ein Holländer blökt durchs Seitenfenster, ob wir eine Karte brauchen, 100 Euro. „Die Marrokaner fragen 120!“

Ne halbe Stunde später sind wir die Karre in einer Seitenstraße losgeworden. Vor uns läuft ein Banker-Typ in Kammgarnmantel, brüllt „****“ und tritt gegen Verteilerkästen. Aktien-Baisse oder einfach nur gestört?

Im Strom der Massen treiben wir Richtung Eingang. Um uns Kanisterköppe, Rocker, Freaks. So langsam hab ich echte Zweifel. Drinnen spielt die Vorband schon, metallischer Press-Rock mit blonder Frontfrau. Die Halle ist der Hammer, 1909 gebaut und längere Zeit mit 40 m Innenhöhe der größte Kuppelbau Europas, eine freitragende Stahlkonstruktion aus Gussträgern, vermutlich Made by Krupp-Thyssen. Das passt ja, denke ich und geh erst mal drei Bier holen. Dann ist die Vorkapelle fertig, das Bier auch. Als ich zurückkomme steht „foenfrisur“ neben Phaty. Dass er den unter 15.000 Menschen gefunden hat, beeindruckt mich ebenso wie seine Selbstironie: foenfrisur hat eine solche.

Das Licht geht aus, es rummst pyrotechnisch, die Party startet. Alle gehen ab, nur ich kann nix sehen mit meinen 1,71 zwischen den Teutonen im Innenfeld. Rammstein machen richtig Druck, immer wieder schießen Flammen aus dem Bühnenboden gen Decke, die so mächtig sind, dass ich die Hitze sofort auf dem Gesicht spüre, geschätzte 70 Meter weiter hinten! Ich geh noch Bier holen und zünde bei „Du riechst so gut!“ auch eine Rakete. Der Zwerg neben mir sieht das offenbar anders, oder er traut sich nicht zu fragen, ob er auch mal ziehen kann...

Der Saal kocht! In der Empore rechts über uns steht ein Apo-Opa mit Nickelbrille und Guatemala-Hemd aus dem Dritte-Welt-Shop und schwingt die geballten Fäuste wie zu seligen Barrikaden-Zeiten. Neben ihm hat ein fleischiger Kanisterkopf, Typ Landmaschinenmechaniker, Haltung angenommen und bohrt immer wieder seine ausgestreckte Rechte in die Luft. Was ein Kontrast. Neben mir gröhlt ein blonder Jüngling in dunkelblauem Anzug jede Strophe mit. Seinen langen dunklen Mantel hält er auf dem linken Arm. Zwischen zwei Liedern fragt er mich, ob er sich bitte vielleicht eine drehen kann von meinem Tabak. Schräg vorn rechts steht ein älteres Ehepaar, das aussieht, als sei es eigens für das Konzert aus ihrem Ruhesitz auf Mallorca eingeflogen. Bizarr.

Irgendwann geht das Licht an, the Show is over. Es dauert eine Weile, bis wir das Auto wiedergefunden haben. Nach einem Boxenstop bei McDreck ist der Abend vorbei. Es war klasse – und ein Lehrstück in Vorurteilsbewältigung!

St.
 

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Tag III

Sonntag, 11 h, Frühstück beendet. Ein Mannheimer fleht mich aus dem Äther an, ich solle mich um mein Leben kümmern. ,Genau, am besten fang ich mit den Ohren an‘, denke ich und hechte zum Radio, um es auszuschalten. „Wir müssen etwas bewegen...“, winselt die Stimme noch. Das hab ich vor.
Seit zwei Tagen ist das Quecksilber nicht mehr über 0 gestiegen, Nebel und Raureif lassen die Landschaft wie hinter Milchglas erscheinen.
Schon nach einem km beginnt die Kälte durch die Lederhandschuhe und Bergstiefel zu kriechen, dafür kann ich endlich wieder die befestigten Wege verlassen: Der Lehmboden ist betonhart gefroren, in den Pfützen trägt das Eis.
Über triste, abgeerntete Felder rolle ich in das kleine Tal hinunter, über eine aus zwei Bohlen gebaute Brücke, und folge dem Bachlauf Richtung Schwabsburg. Der Golfplatz rechter Hand liegt verlassen, für die Bälle schlagenden Naturburschen ists wohl ein wenig zu kalt...
Selbst das Gestucker auf hart gefrorenen Lehmkrotzen kann das melancholische Gefühl beschwingter Einsamkeit nicht schmälern. Mit Anerkennung registriere ich, dass die billige Manitou-Gummifedergabel trotz Kälte ihren Job recht ordentlich versieht. Gestern Abend hab ich noch einen neuen 2,25er Reifen montiert, der am Heck die übelsten Kanten schluckt.
Vom gelegentlichen Krächzen der bewundernswert zähen und schlauen Krähen abgesehen ist es still, selbst die obligatorischen Flugzeuge sind heute nicht zu hören in der Nebel-Watte.
Ich verlasse den Bachlauf und drücke ruhig eine kurze Steigung hoch – Wachsjacke auf, nur nicht ins Schwitzen kommen. Kurz vor der Straße hat ein Ar$chloch rechts im Gebüsch seinen Kühlschrank entsorgt. Nach ein paar hundert Metern auf der Landstraße – kein Auto! – biege ich wieder in die Felder ab. Links schauen die Baracken des ehemaligen US-Atomraketensilos über die Hügel. Nach einer Stunde Fahrt durchs Nichts blinkt ein kleines weißes Winzerhäuschen auf – der ideale Platz für eine Zigarettenpause und ein wenig Gymnastik zur Wiederbelebung der eingefrorenen Gliedmaßen. Wahnsinn, wieviel Gemütlichkeit so eine kleine Kippe generiert. Kann die Soldaten und Kriegsgefangenen gut verstehen, die einst dafür noch einen Teil ihrer schmalen Kost abgaben...
 

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Weiter gehts. Das Tal weitet sich und zerfasert vor mir im Nebel, bis sich nach einer Weile von rechts ein Baugebiet hineinfrisst. Ich lasse das Dorf rechts liegen, quere eine Landstraße (kein Auto!), fahre für 2 km auf einer Art Fitness-Autobahn, auf der mir drei Jogger und ein Radler entgegenkommen, und leite eine Linkskurve ein, bis ich schließlich am Ufer des kleinen Flusses Selz gen Osten unterwegs bin. Auf der endlosen Gerade, die jetzt folgt, zwickt mir der Ostwind mit Absender Sibirien in die Nase. Die Bäume am Flussufer leuchten in gefrorenem Raureif, als wären sie mit jenem Kunstschnee überzogen, mit dem die Jingle Dells dieser Republik ihre Fenster so gern Amok schmücken.
Das Örtchen Dalheim wirkt, als habe hier vor kurzem ein Neutronenbombentest stattgefunden: kein Mensch weit und breit. Nur ein alter Eicher-Trecker steht auf der Straße und zieht meine Blicke an. In der Gasse, die in die Weinberge führt, dann doch noch Menschen: Eine Blaskapelle baut sich vor einem Haus auf.
Die erste Bergprüfung des Tages steht an, gut 100 hm bei 10 bis 12 Prozent Steigung. Weil drücken & schwitzen bei dem Wetter nicht so gut kommt, kicke ich mit der Ferse die Kette aufs kleine Blatt. In dem Moment wird mir klar, dass ich die ganze Zeit legal unterwegs war! Und ich hielt mich schon für einen Outlaw...
Kurs weiter Nordost. Oben weht der Wind noch steifer. Rechts und links stehen die Weinstöcke wie eine schockgefrostete Armee, das einzig sichtbare Leben ist ein Schwarm unvermeidlicher Krähen, die die Reben nach Fruchtresten durchkämmen, die der Vollernter hinterlassen hat.
Nach einer Weile biege ich gen Norden ab. Von der Rheineben zu meiner Rechten ist nichts zu sehen. Und dann kommt mir das erste Auto des Tages entgegen, mitten in den Weinbergen: ein tiefergelegter Alfa-Kombi, der im Slalom mit Schritttempo um Rinnen und Löcher holpert. Verfahren? Eher nicht, denn 20 m hinter dem Wagen rennen ausgelassen zwei Hunde...
Nach einer Weile stoßen in der Ferne die Spitzen der mächtigen, 700 Jahre alten Katharinenkirche aus dem Nebel, Oppenheim, vorletzte Etappe der Runde, ist nicht mehr weit. Nach einer kurzen, rasanten Abfahrt und genialem Singletrail-Gewürm schält sich die Burgruine Landskrone aus dem Wald. In den fast 800 Jahre alten Mauern der ehemaligen Königsfeste wird es Zeit für ein paar durchblutungsfördernde Lockerungsübungen. Mit Blick auf das mittelalterliche Oppenheim lasse ich mich vom Hauch der Geschichte und dem Rauch der Zichte umwehen.
 

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Abfahrt: Durch Wald-Trails steige ich ab, biege im Ort in einen jener kleinen Fußwege ein, die Oppenheim in allen Richtungen durchziehen und ihrerseits mit Treppen durchzogen sind wegen der Hanglage. Hier müsste man mal was für Kranked XY drehen! Springen an Treppen, Hüpfen an Stufen, Zirkeln durch Regenrinnen – die Abfahrt ins Unterdorf und schließlich ans Rheinufer ist immer wieder ein Fest!
Schon der Anblick des grauen Wassers lässt einen frösteln, in Ufernähe treiben kleine Eisbrocken. Mir wird bald wieder warm, denn die zweite und letzte Bergprüfung steht an: gut 100 hm mit 12, 13 Prozent Steigung. Gemächlich kurbel ich auf dem kleinen Blatt aus Nierstein gegen den Berg an, den alten Wachturm als topografischen Höhepunkt im Blick. Dann - meine Temperaturanzeige ist fast am Anschlag - ist es geschafft, oben hurtig den „Schnellgang“ aufgelegt, denn von hier gehts nur noch bergab. Kurz darauf bin ich daheim. Im Hof liegt der weihrauchartige Geruch brennender Rebenknorze in der Luft. Im Wohnzimmer flackert das Kaminfeuer, der Rotwein hat angenehme 19 Grad, die auftauende Gesichtshaut zwickt – Winter, ich liebe dich!. „Jetzt Alkohol macht den ganzen Trainingseffekt kaputt“, mahnt die Steinhummerin. Training? Drauf geschi$$en!

St.
 

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Sehr sehr schön geschrieben, war sozusagen die letzten 10 minuten online dabei, der Winter ist schön, Touren im Winter sind schön, und die nachfolgende Belohnung bestehend aus Wein und warmen Kamin wiegt alle winterlichen strapazen auf.


Herrliches Wintermärchen


Bis dann Jan
 
Steinhummer schrieb:
Abfahrt: Durch Wald-Trails steige ich ab, biege im Ort in einen jener kleinen Fußwege ein, die Oppenheim in allen Richtungen durchziehen und ihrerseits mit Treppen durchzogen sind wegen der Hanglage. Hier müsste man mal was für Kranked XY drehen! Springen an Treppen, Hüpfen an Stufen, Zirkeln durch Regenrinnen – die Abfahrt ins Unterdorf und schließlich ans Rheinufer ist immer wieder ein Fest!
Schon der Anblick des grauen Wassers lässt einen frösteln, in Ufernähe treiben kleine Eisbrocken. Mir wird bald wieder warm, denn die zweite und letzte Bergprüfung steht an: gut 100 hm mit 12, 13 Prozent Steigung. Gemächlich kurbel ich auf dem kleinen Blatt aus Nierstein gegen den Berg an, den alten Wachturm als topografischen Höhepunkt im Blick. Dann - meine Temperaturanzeige ist fast am Anschlag - ist es geschafft, oben hurtig den „Schnellgang“ aufgelegt, denn von hier gehts nur noch bergab. Kurz darauf bin ich daheim. Im Hof liegt der weihrauchartige Geruch brennender Rebenknorze in der Luft. Im Wohnzimmer flackert das Kaminfeuer, der Rotwein hat angenehme 19 Grad, die auftauende Gesichtshaut zwickt – Winter, ich liebe dich!. „Jetzt Alkohol macht den ganzen Trainingseffekt kaputt“, mahnt die Steinhummerin. Training? Drauf geschi$$en!

St.

...wenn man die Beschreibung der Wintertour im Büro liest will man sofort nach Hause und aufs Rad....
:daumen:

SIR
 
Brice schrieb:
Ja, Oppenheim ist ganz nett!

Sag mal Pit, ist dir die Schaltung abhanden gekommen? :p

Brice
Ist beim Moshen in der Landskrone abgebrochen... :D Nee, mal im Ernst: Wenns im Sommer wieder losgeht mit den Abendrunden, werd ich die Schaltung wohl wieder brauchen, sonst geh ich hinter Werner kaputt...

@rodenz: Uns steht ja auch noch eine Wintertour bevor! :love: Und warum nicht Wein danach? Ja, warum eigentlich nicht? :D

St.
 
Danach, Danach ich glaub es geht los , Währenddessen natürlich ist doch die Singlespeed Singletrail Glühwein Jahresabschlußtour, gefahren wird ca. 45 min getrunken ca. 1 - 2 h, heißer Glühwein aus der Kanne und hoffentlich ein Kurzer aus dem neuen Flaschenhalter

bis dann Jan
 
Sehr sehr schöne Geschichte!

Warum gibt es hier nicht mehr davon, damit man im Büro mal für 10 Minuten ins täumen kommen kann?

Wiedermachen!
Keili
 
@Steinhummer
Du warst doch auch eines der Kinder in der Schule, das der lieben alten Deutschlehrerin die Tränen in die Augen getrieben hat, beim korrigieren der Aufsätze. " mein Gott schreibt der Junge schöööööööne Geschichten"
Hochachtung: Stil 1, Inhalt 1+
Gruß Mark
 
mldarkroom schrieb:
@Steinhummer
Du warst doch auch eines der Kinder in der Schule, das der lieben alten Deutschlehrerin die Tränen in die Augen getrieben hat, beim korrigieren der Aufsätze. " mein Gott schreibt der Junge schöööööööne Geschichten"
Hochachtung: Stil 1, Inhalt 1+
Gruß Mark
Meine Lehrer hatten eigentlich eher aufgrund meiner Faulheit Tränen in den Augen, eine hat mir sogar mal prophezeit, als Steineklopper zu enden. :D

Aber, "Reschpeckt, Willy, Reschpeckt, nu is aus dem Bub doch noch was recht's worn" - naja, halbwegs.

St.

@jan: Rotwein UND Flachmann? Typischer Multitoxikologe, wie alle Mediziner! :D
 
Sehr schöne Geschichte(n)! :daumen:

Kannst Du demnächst mal bitte eine Tour mit der Helmkamera aufnehmen? Die erste auf dem Weg nach Hause stelle ich mir sehr actionreich vor. :)
 
William Foster schrieb:
Kannst Du demnächst mal bitte eine Tour mit der Helmkamera aufnehmen? Die erste auf dem Weg nach Hause stelle ich mir sehr actionreich vor. :)
Ich glaube, du wärst enttäuscht! Einen Großteil der knapp 15 km gehts nämlich nur über langweilige Wirtschaftswege :(

In Oppenheim hingegen könnte ein versierter Kantenklatscher mit Helmkamera sicherlich ein paar Reißer-Bilder schießen. Dummerweise hab ich keinen Klatscher, bin nicht versiert und besitze keine Helmkamera (bin froh, dass ich mein Handy bedienen kann :rolleyes: ).

St.

PS: Kannst du mich mal über deinen hoch gelobten Avatar aufklären?
 
:rolleyes: Seit ich Nachwuchs habe, ist meine Kino-Präsenz doch stark rückläufig... Wobei ich M D schon langsam nicht mehr sehen kann. Sein Spiel als amerikanischer Schill in "Traffic - Macht des Kartells" fand ich eher eindimensional. Sonst wars ein klasse Film!

"Tiieeennneeessss uuuunnn pppeeerrrmiiiiisssoooooo?"

"No."

"Ttteeeneeeemmmooooos uuunnn pppprrrrobbbblllleeemmmmaaa...." :D

St.
 
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