Dropbar Conversion - Hinweise zur Geometrie & Aufbau - Galerie

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Dropbar Conversions sind mittlerweile ja wieder modern (gabs in den 90ern schon - populär durch John Tomac - Galerie dazu hier )

Nach mittlerweile einigen eigenen Aufbauten wollte ich meine Vorgehensweise und gewonnenen Erkenntnisse teilen.
Vielleicht hilft es ja jemanden :)

Grundsätzlich ist die Geometrie des Rads - Speziell des Rahmens das Wichtigste wenn es um so einen Umbau geht. Wenn der Rahmen von den Abmessungen nicht geeignet ist hilft auch doppelt konifiziertes Stahlgeröhr nichts.
Sobald die Geometrie mit der Sitzposition und dem geplanten Einsatzzweck in Einklang gebracht wurde geht es erst an den Aufbau und die Komponenten.



1. Geometrie:

Die Geometrie des Fahrrads kann man ganz gut in zwei Teile aufspalten. Zum einen wie Sitze ich auf dem Rad (Position) und wie fährt sich das das Rad (Fahrgefühl).
Bei einer Dropbar conversion gibt es ein Paar Sachen zu beachten. Ich versuch mal die m.M.n. wichtigsten Punkte möglichst kurz zu umreisen.


1.1 Position:

Entscheidend für die Position auf dem Rad sind eigentlich "nur" die drei Kontaktpunkte mit dem Fahhrad - Pedale, Sattel und Lenker.
Um das ganze möglichst einfach zu halten kann man sich an zwei Ersatzpunkten (Mitte Sattelklemmung und Mitte Lenkerklemmung) im Bezug auf das Tretlagergehäuse orientieren.
Entscheidend für die Position der Sattelklemme ist der Sitzrohrwinkel des Rahmens, der Sattelstützenauszug, sowie das Setback der Sattelstütze
Die Position der Lenkerklemmung (auch Stack+ / Reach+) ist abhängig von Stack, Reach und Lenkwinkel des Rahmens, sowie der Länge und Winkel des Vorbaus.

Die Beiden Ersatzpunkte können einfach in x- und y-Koordinaten angegeben werden.
Mit den Geometrietabellen von Herstellern oder mit einem bereits passenden Rad können diese dann ganz gut verglichen werden.

Die angehängte Tabellenkalkulation hilft beim vergleichen der Positionen

Anmerkung: Wenn die Gabel Getauscht wird, muss hierbei die Einbaulänge der Gabel berücksichtigt werden. Eine Kürzere Gabel mach den Lenk- sowie auch Sitzwinkel steiler und verlängert den Reach, verkleinert den Stack. Bei einer Längeren Gabel ist dies genau umgekehrt. Zur Berechnung des Effekts eignet sich das folgende Tool (Sofern bedarf ist kann ich das auch noch in meine Tabellenkalkulation einfügen)

Die wirkliche Sitzposition hängt zusätzlich noch mit dem Reach, Drop des Lenkers, der Lenkerbreite, dem Gestell und der Klemmung des Sattels, der Kurbellänge und dem Q-Faktor zusammen. Diese Maße sind bei den meisten aktuellen Komponenten relativ ähnlich und lassen sich auch direkt mit den Tabellen von Herstellern oder einem Passenden Rad vergleichen.


1.2 Fahrgefühl:

Fürs Fahrgefühl ist die Tretlagerhöhe, die Länge der Kettenstreben und des Frontcenters, sowie der Lenkwinkel und die Vorbaulänge, sowie Reach und breite des Lenkers besonders wichtig.

Ein höheres Tretlager gibt mehr "Bodenfreiheit", sorgt allerdings auch für einen höheren Schwerpunkt - je höher das Tretlager desto "wackeliger" das Fahrgefühl - Absolutes Maximum für mich ist ca. 310 mm für Gravelartige Fahrräder

Eine Längere Kettenstrebe verlagert mehr Gewicht auf das Vorderrad, für Panniers mit viel Gepäck sind lange kettenstreben vorteilhaft. Für stabileres Fahrverhalten beim Bergabfahren (ohne Gepäck am Gepäckträger) sind kurze Kettenstreben zu bevorzugen.
Ein Längeres Frontcenter sorgt für ein größeres Gewicht auf dem Hinterrad bei gleichzeitiger Entlastung des Vorderrads. Durch ein zu langes Frontcenter bei gleichzeitig extrem kurzen kettenstreben kann im Gelände eine Fahrweise mit viel druck auf dem Lenker erforderlich sein.
Am besten wird die Länge der Kettenstreben ins Verhältnis zum Frontcenter gesetzt um Fahreigenschaften abzuleiten. Der Wert "Verhältnis FCH/WB" aus der Tabellenkalkulation gibt an wie weit vorn oder hinten das Tretlager im Bezug auf den Gesamten Radstand ist. Bei 100% Befindet sich das Tretlager direkt auf höhe der Hinterachse, Bei 0% auf der Höhe des Vorderrads.
Um so größer der Prozentsatz, desto weiter hinten befindet sich (bei sonst gleicher Sitzposition) der Schwerpunkt des Gesamtsystems.


Mit einem Flacherer Lenkwinkel geht automatisch auch ein längeres Frontcenter einher, der Geradeauslauf wird bei höheren Geschwindigkeiten begünstigt. Durch zu flache Lenkwinkel geht allerdings auch etwas Agilität verloren.

Für das Lenkverhalten ist außerdem der Gabelnachlauf (TRAIL) interessant. Um so größer der Nachlauf, desto größer die Rückstellkraft (in Geradeausposition) des Vorderrads. Fahrräder mit größerem Nachlauf sind laufruhiger. Allerdings wird das gefühlte Lenkverhalten mit zunehmendem Nachlauf auch Träger. Werte zur Orientierung (typische Bereiche (meine Erfahrung ohne irgendwelche Nachweise o.ä.):
  • Rennräder ~ 50-65 mm
  • Moderne MTBs >90 mm
  • Gravelbikes ~ 60 mm - 75 mm --> Bikepacking Bikes eher am oberen Ende, Gravel-Raceing Räder eher am unteren Ende
Die Vorbaulänge kann zusammen mit der Lenkerbreite in einer Ebene Senkrecht zur Lenkachse betrachtet werden. Hierbei ist der Handabstand zur Lenkachse der Hebelarm. Je größer dieser Hebelarm, desto geringer die Kraft die in den Lenker gegeben werden muss um ein Lenkmoment zu erzeugen.

ANMERKUNG: GRÖSERE LAUFRÄDER IN EIN 26" MTB ZU WERFEN IST MEIST NICHT DIE BESTE IDEE - Da kommt das Tretlager meistens einfach zu hoch!


1.3 Mein Vorgehen beim Umbau:

  • Passende Fahrräder für den geplanten Einsatzzweck von verschiedenen Herstellern heraussuchen und aus der Geometrietabelle einen Bereich für die Stack+ und Reach+ Werte ermitteln bzw. aus Stack / Reach werten mit Lenkwinkel und Vorbaulänge /Vorbauwinkel errechnen lassen.
  • Bei dem umzubauenden Rahmen Stack, Reach und Lenkwinkel messen.
  • Vorbaulänge und Vorbauwinkel mit der Tabellenkalkulation ermitteln und Sinnhaftigkeit des Umbaus abschätzen.
  • Aus den Geometrietabellen auch Bereiche für die Tretlagerhöhe (manchmal nicht angegeben --> Radius des Rads minus Tretlagerabsenkung), Kettenstrebenlänge, Frontcenter und Lenkwinkel bilden
  • Tretlagerhöhe, Kettenstrebenlänge, Frontcenter und Lenkwinkel messen und mit den zuvor ermittelten Bereichen vergleichen.
  • Bei einer halbwegs guten Übereinstimmung den passenden Vorbau und Lenker besorgen
  • Position der Mitte der Sattelklemme (x- und y- Koordinaten zum Tretlager) an einem bereits passenden Rad messen
  • Sitzrohrwinkel und Sitzrohrlänge des umzubauenden Rads messen und mittels Tabellenkalkulation die passende Sattelstütze mit passendem Setback besorgen (sofern nicht schon vorhanden)
  • Gedanken über den Aufbau & Komponenten machen

ANMERKUNG: Beim Kauf z.B. durch Ebay Kleinanzeigen hat man manchmal nicht die Zeit das ganze Rad zu messen - Orientierung für die Rahmengröße gibt meist die horizontale Oberrohrlänge, die ist in wenigen Sekunden gemessen. Diese ist auch relativ aussagekräftig, sofern der Sitzwinkel in einem Bereich von ca. +/- 0,5° zum Vergleichsrad ist. 90's MTB's sind nahezu immer bei 72,5° - 73,5°.


1.4 Hinweise zum Messen:

  • Zur Messung von Sitz- und Lenkwinkel eignet sich ein digitaler Neigungsmesser mit Magneten oder V-Förmigen Ausschnitt zum Anlegen ans Rohr besonders gut
  • Stack und Reach Werte sowie die Sattelposition lassen sich ganz gut mit einer Wasserwaage, einer Schraubzwinge und einem Meterstab auf +/- 1 mm abschätzen
    • Dazu die Wasserwaage in senkrechter Position ans Tretlagergehäuse (ausgebautes Innenlager) spannen, sodass eine Kante der Wasserwaage durch die Mittelachse des Tretlagers verläuft.
    • Dann möglichst horizontal die Reach Werte zu der Kante der Wasserwaage messen.
    • Zur Messung der Stack Werte die Tretlagerhöhe Senkrecht zum Boden messen und den Abstand der Mitte der Oberseite des Steuerrohrs ebenfalls senkrecht zum Boden messen. Differenz der Werte ergibt den Stack
  • 1/2 Vorbauhöhe bezieht sich auf die halbe höhe der Klemmung am Gabelschaft.
  • Vorbaulänge ist die Länge zwischen der Achse des Gabelschafts auf halber Klemmhöhe zur Mitte der Lenkerklemmung (meist zwischen 20 und 30 mm)
  • Spacerhöhe ist die Höhe der verbauten Spacer vom Messpunkt des Stacks/Reachs aus (manchmal noch +10 mm durch Steuersatzkappe o.ä.)
  • ETRTO Bezeichnet den Felgendurchmesser --> 26" = 559; 27,5" = 584; 28/29" = 622;
  • Die Reifenhöhe ist von der Wulst an bis zum Höchsten Reifenpunkt in aufgepumpten Zustand
  • Gabel Offset bezeichnet den abstand der Vorderradachse senkrecht zu der Achse des Gabelschafts
  • Zur Messung des BB Drops die Tretlagerhöhe Senkrecht zum Boden messen und von der Radachse senkrecht zum Boden Messen. Die Differenz ist der BB-Drop
  • Kettenstreben sind als Direkt gemessen angegeben (Mitte Tretlagergehäuse - Mitte HR-Achse)


2. Aufbau / Komponenten:

Wie bau ich die Dropbar Conversion auf?
Den Größten Einfluss hat das Budget & der einsatzzweck des Rads.
Der für mich am besten funktionierende Ablauf ist wie folgt:


2.1 Schaltung

  1. Sofern ein Laufradsatz vorhanden ist der weiterverwendet werden soll, zuerst schauen ob der Freilauf auf 7-Fach beschränkt ist (Freilaufbreite bis Anschlag des Ritzels ca. 31 mm) oder ob der Freilauf auch für 8-11 Fach tauglich ist (Breite ca. 35mm)
  2. Über den Schalthebel Gedanken machen - Folgende Möglichkeiten:
    • Bremsschalthebeln (STI, Ergo, DoubleTaps) --> Ergonomisch am Sinnvollsten
    • Lenkerendschaltern --> Schwer zu bekommen, geringere Defektwahrscheinlichkeit
    • MTB Schalthebel mit dickwandiger Schelle von 22,2 mm Klemmung auf ca. 24 mm auffeilen und am Oberlenker positionieren --> Günstig & Bastellösung
    • I-SPEC Schalthebel mit Rohrschellen am Lenker befestigen --> Funktioniert erstaunlich gut!
    • Unterrohrschalthebel (mit Schelle) sollten zumindest an Stahlrahmen mit nicht so dicken Rohren auch moeglich sein
  3. Die passende Ritzel und Kettenblattgröße ermitteln - Ich verwende dazu das Tool
  4. Zu Schalthebeln und der geplanten Ritzelgröße passendes Schaltwerk suchen (Rennrad Schalthebel/Schaltwerke 7-10 Fach sind mit Mountainbike Schalthebel/Schaltwerken 7-9 Fach relativ problemlos zu kombinieren, sofern die passenden Schaltrollen bei 9/10 Fach eingesetzt werden)
  5. Zu Rahmen, Schalthebel und ermittelter Kettenblattgröße passenden Umwerfer suchen - Entscheidend hierbei:
    • Schellendurchmesser oder Befestigungsmethode (z.B. Anlötsockel)
    • Zugrichtung (Down- oder Top-Pull)
    • Übersetzungsverhältnis des Umwerfers (MTB und Rennrad Umwerfer sind seit 7 Fach nicht mehr bzw. nur mit modifizierter Zugklemmung miteinander Kompatibel)
    • Anmerkung: 3-Fach Umwerfer können meist auch mit 2 Fach Kurbel problemlos benutzt werden

2.2 Bremsen

  • Mit Bremsschalthebeln sollte bei vorhandenen Cantisockeln auch eine Cantibremse oder MINI-V-Bremse verwendet werden
  • Mit einer Untersetzungsrolle können auch normale V-Brakes mit Rennradbremshebel verwendet werden
  • Bei der Verwendung von getrennten Schalthebeln kann auch eine V-Bremse mit den Tektro RL-520 hebeln verwendet werden.
  • Mit den Tektro RL-340 kann eine Cantibremse verwendet werden.
  • Andere Rennradbremshebel haben fast alle die Übersetzung für Cantibremsen/Mini-V-Bremsen


2.3 Kurbel / Innenlager / Kettenblätter

Passende Kurbel, Innenlager und Kettenblätter suchen, entweder neu oder:
  • Alte Vierkant, 3-Fach Kurbeln besitzen meist einen Lochkreisdurchmesser von 110
  • Sofern 34 Zähne als kleines Kettenblatt reicht, kann die Kurbel auf 2-Fach umgebaut werden
    • Dazu wird eine ca. 10-15 mm kürzeren Tretlagerwelle (Kompensation der Kettenline) verbaut
    • und das kleinste Kettenblatt Abgeschraubt
    • Schöner Nebeneffekt dabei ist die Reduktion des Q-Faktors ebenfalls um 10-15 mm


2.4. Alles andere

Was noch benötigt wird wenn Lenker, Vorbau, Gabel, Steuersatz, Sattelstütze, Schaltung, Bremsen & Kurbel abgedeckt sind:
Um alles Möglichst übersichtlich zu halten lege ich mir für jeden Aufbau eine Tabellenkalkulation an um den überblick zu behalten. Vorlage dafür ebenfalls im Anhang



3. Testfahrt und Optimierung:

Nach einer ausgiebigen Testfahrt steht noch die Optimierung an.
Zunächst ist meist die Sattelposition in meinem Fokus - Jeder Sattel ist anders daher kann man noch viel über Feintunig an Sitzkomfort herausholen.
Als nächstes steht die Lenkerposition und Position der Bremsschaltgriffe an sofern überhaupt notwendig.
Sofern Probleme mit der Sitzposition aufkommen ist ein wenig Wissen zum Thema Bikefit ganz gut. Hier noch ein YouTube Channel den ich persönlich ganz gut finde.



BEI ANMERKUNGEN / KORREKTUREN / ERGÄNZUNGEN ODER HINWEISEN EINFACH HIER IN DEN THREAD SCHREIBEN

Ansonsten kann der Thread ja als Galerie weitergeführt werden :)
 

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Re: Dropbar Conversion - Hinweise zur Geometrie & Aufbau - Galerie
Hilfreichster Beitrag geschrieben von schale95

Hilfreich
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Dann schonmal der erste Galerie Eintrag von mir:



Hat für meine Körpergröße super gepasst. Ist leider schon nicht mehr in meinem Besitz.
Ist ein Merida Miami Vice von 1994. Relativ Massiver 4130 CrMo Rahmen ohne viel Schnick Schnack. 3x7 Microshift Bremsschalthebel und die restliche originale Stx Schaltgruppe.

Körpergröße 184 cm, SL 86 cm, Oberrohrlänge 59 cm, Vorbau 80 mm, +8°
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von schale95

Hilfreich
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Noch ein 26" das mit 27,5" Laufrädern, einer neuen Gabel und einem Scheibenbremsadapter (Schelle + zwei Schrauben an Gepäckträger und Schutzblechöse) modernisiert wurde. Die Tretlagerhöhe ist mit ca. 305 schon sehr sehr hoch. Merkt man auf jeden fall, passt für mich aber gerade noch so. Schalthebel ist ein 10 Fach Deore SL-M591 mit aufgefeilter Klemmschelle und einem SLX-Schaltwerk. Kassette hat 11-40 (42 wäre vom Schaltwerk nicht mehr gegangen). Kettenblatt ist ein 46er. Sobald es wirklich mal Steil wird (>12%) ist Wiegetritt angesagt. Dafür kann man im Flachen bei Rückenwind mit einer 80 Trittfrequenz 45 km/h ballern :)

RH 52 cm, OR 58 cm, Steuerrohr 13 cm ( 15,2 mit Steuersatzschalen), Vorbau 80 mm, +7°, aktuell 3 cm Spacer.

Die nachträglich eingebaute Gabel bringt noch ca. 12mm an Stack. Deswegen musste auch eine Sattelstütze ohne Setback her.
 
Zuletzt bearbeitet:
tolle Arbeit. Wenig hinzuzufügen, wie ich finde. Ein Hinweis vielleicht noch:

Für die meisten Dropbar-Conversions brauch man einen erhöhten Stack und verkürzten Reach. Hast du ja beschrieben. Bei den 26ern ist das meistens nur durch eine gute Vorbauwahl machbar. Die kurzen Vorbauten machen das Lenkverhalten nervöser, das sollte zumindest bei Low-Trail Geometrien bedacht werden, sonst wird es zu wackelig im Lenkverhalten.
 
Was vielleicht noch hilfreich wäre:
Wäre nett, wenn die Leute, die Bilder posten, ihre Körpergröße und Schrittlänge mit angeben könnten. Und dazu natürlich die Geo-Daten des jeweiligen Rahmens, sofern vorhanden. Nur als Vorschlag, hilft eventuell.
 
Für die meisten Dropbar-Conversions brauch man einen erhöhten Stack und verkürzten Reach. Hast du ja beschrieben. Bei den 26ern ist das meistens nur durch eine gute Vorbauwahl machbar.
Deswegen ja der Rechner. Bei einem 70° Lenkwinkel schenkt einem ein Schaftvorbau der 6 cm raussteht auch eine Reach verkürzung von 20 mm bei gleichzeitiger Zunahme des Stacks von 56mm. Also eigentlich muss man den Reach immer in Kombination mit dem Stack sehen. Isoliert voneinander sind die Werte relativ nutzlos.
Hatte mittlerweile schon einige 26" 90er MTB's bei denen ich mit dem 5 cm Auszug von einem 90 mm Schaftvorbau mit +8° Neigung gut eine sportliche aber gut fahrbare Lenkerposition erhalten hab - sah dann auch gar nicht so falsch aus :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis zum unfreiwilligen Besitzerwechsel, war dieser Umbau mein liebster. Alles passte, wie Arsch auf Eimer. Für den Alltag und Touren 100km+ war das Rad der Hammer.
Es ist ein Peugeot Bergamo aus 1992.
RH m-m 55 cm
OR m-m 56 cm
Vorbau 70/75 cm (genau weiß ich das nicht mehr)
Körpergröße 184 cm
Innenbeinlänge 88 cm
IMG_20201223_135019841.jpg
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Bis zum unfreiwilligen Besitzerwechsel, war dieser Umbau mein liebster. Alles passte, wie Arsch auf Eimer. Für den Alltag und Touren 100km+ war das Rad der Hammer.
Es ist ein Peugeot Bergamo aus 1992.
RH m-m 55 cm
OR m-m 56 cm
Vorbau 70/75 cm (genau weiß ich das nicht mehr)
Körpergröße 184 cm
Innenbeinlänge 88 cm
Anhang anzeigen 1423068Anhang anzeigen 1423076
Sehr Cooles Gerät, unfreiwilliger Besitzerwechsel im Sinne von geklaut?

Was ist das für ein Lenkerendschalthebel?
 
Hier ist nun mein aktueller Aufbau, welcher nach einigem hin und her nun sehr gut passt. Ich hatte zunächst das Problem, dass der Rahmen für mich zu lang war. Ich habe es dann geschafft mit einer Sattelstütze ohne Versatz 1,5 cm an Länge zu gut machen zu können.

Noch habe ich es nicht geschafft das Rad auf langen Touren zu Testen, aber der Frühling soll ja bald da sein :daumen:

Im Prinzip ist der Aufbau wie mein anderes Rad in Post #9. 1x10 mit Deore Schaltwerk und einem Barendshifter.

RH m-m 52 cm
OR m-m 57,5 cm
Vorbau 70 mm
Körpergröße 184 cm
Innenbeinlänge 88 cm

IMG_20220222_133645.jpg
IMG_20220222_133943.jpg
IMG_20220222_133712.jpg
IMG_20220222_133656.jpg
 
Schönes Thema, super aufbereitet in theoretischer Tiefe und Breite!

Habe mich selbst eher praktisch an die
Sache herangearbeitet. Das Problem: Ich bin relativ klein (170, Schrittl. 78), die Trekking- und Hybridbikes in den Kleinanzeigen meistens eher GROSS (bzw. laaaaaaang).

Erster Versuch auf Basis eines 1991er Scott Atacama.
scott_atacama_aktuell.jpg

Viele schöne Ansätze, zb. 3x10fach Ergopowers für die (kabelzug-gleiche) 3x8-fach Shimano DX. Tektro Mini-Vs. 12 kg. Toll 😍

Aber: trotz zero offset Sattelstütze und superkurzem, steilem Vorbau - das Oberrohr war und blieb zu lang, Anfängerfehler. War auf Dauer einfach nix, obwohl es an sich wunderbar fuhr. An jemand größeren verkauft, hoffentlich ist er glücklich...
 
... nächster (und deutlich erfolgreicherer) Anlauf.

Basis: Was schräges, ein 1990er Peugeot Boston. Keine Ahnung, was sich die Peugeot Designer dabei gedacht hatten... sie nannten es "Freebike" und es ist vorne kurz & hinten laaaaang. Auf eb*y Kleinanzeigen gefunden, der Zustand war absolut jämmerlich, alle Stahl/Aluverbindungen hoffnungslos festgerottet. Aber wenn man einmal anfängt...

Bildschirmfoto 2022-03-18 um 18.51.33.png


Ich hatte aufgrund der kurzen Geometrie gezielt nach so einem Peugeot gesucht. Und es hat sich gelohnt, die Sitzposition stimmt jetzt 100%. Und erstaunlicherweise macht das Ding auch noch Spaß: Position ist sportlich kompakt, lenkt sich wie ein Rennrad, klettert wie ein MTB. Einziger Wermutstropfen: Wenig Tretlagerabsenkung, man sitzt relativ hoch, deutlich höher als auf einem modernen Gravelbike (hab noch ein Sequoia im Keller). Reifenbreite: Bei 40mm ist leider Schluss (Gabel ist schmal). Antrieb: Die originale DX Gruppe war zu retten. Dura Ace 9fach Lenkerend indexieren hinten auf 8 Ritzel einer 9fach Cassette. Bremshebel Shimano Aero neu, Cantis ebenfalls DX renoviert. Naben DX, Hinterrad musste ich neu einspeichen - Premiere, klappte sogar ganz gut. Unterm Strich ca 450 EUR alles inclusive.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schoen! Shimano DX war ja eigentlich 3x7 oder nicht? Haettest Du einen Link zu den passenden Ergopowers? Frage mich ob das auch mit einem XTR M900 Schaltwerk 3x8 funktioniert?
Hi, richtig, original war die DX 3x7. Das heisst:
  • das Schaltwerk schaltet eh alles von 7-9 fach. Gilt auch für das grandiose XTR M900!
  • Seilzugweg/Rasterung ist bei (allen) Campa 10fach identisch mit Shimano 8fach -> indexiert perfekt
  • es waren 2013er Veloce 10x3, habe gerade mal nachgeschaut... die gab es anno dunnemals als Auslaufmodell für 90!! EUR das Pärchen. Darfste ja keinem erzählen...
... die Zeit vergeht, das war doch tatsächlich schon 2014 das Projekt... :-O
 
Zuletzt bearbeitet:
... ach guck, noch ein Peugeot :-D -- die Geo sieht recht ähnlich aus wie bei meinem "Boston"... wie gemacht für Drop Bar Conversion!!
Oh ja, als ich dein Rad gesehen habe, musste ich auch an meinen Aufbau denken. Sehr schönen Aufbau hast du da. Das Rad war perfekt dafür geeignet. Leider habe ich meins nicht mehr:ka:
 
... sehr ärgerlich, wenn einem sowas geklaut wird :wut: leider hat meins auch nicht die für ein paar Saisons erhältliche Rahmen-Version mit Columbus Cromor Hauptrohren, die dank dünnerer Wand und Endverstärkung wohl 2-300 g leichter sind als die einfachen CrMo Rohre. Die muffenlose "innen"Verlötung der Peugeot Rahmen dieser Ära sei weitgehend unzerstörbar, sagt das Internet...
 
Hallo...ich trage mich auch mit dem Gedanken, solch einen Umbau zu machen.
Teile sind bis auf das Schaltwerk schon da.
Hebel habe ich 105er 5700 STI (10-fach).
Meine Frage ist, ob es unbedingt ein 9-fach Schaltwerk sein muss oder ob es auch mit alten XT 737 oder XTR (Nummer nicht im Kopf), beide 8-fach funktioniert.
10-fach Kassette ist klar, aber schaffen das die Schaltwerke?
Alternativ hab ich noch ein 11-fach 5801 liegen, da wären die STI natürlich nicht zu gebrauchen. Da müssen dann Lenkerendschalthebel her.
Was wäre euer Favorit?
 
Shadow hatte ich auch schon gelesen, mir wäre das lange 105er 10-fach am liebsten, Deore 9-fach würde auch gehen. Allerdings mit der Verfügbarkeit is grad so ne Sache.
 
Hallo...ich trage mich auch mit dem Gedanken, solch einen Umbau zu machen.
Teile sind bis auf das Schaltwerk schon da.
Hebel habe ich 105er 5700 STI (10-fach).
Meine Frage ist, ob es unbedingt ein 9-fach Schaltwerk sein muss oder ob es auch mit alten XT 737 oder XTR (Nummer nicht im Kopf), beide 8-fach funktioniert.
10-fach Kassette ist klar, aber schaffen das die Schaltwerke?
Alternativ hab ich noch ein 11-fach 5801 liegen, da wären die STI natürlich nicht zu gebrauchen. Da müssen dann Lenkerendschalthebel her.
Was wäre euer Favorit?

Du kannst prinzipiell jedes 7-/8-/9-fach SIS Schaltwerk (außer Dura Ace 740x) und sämtliche 10-fach Rennrad-Schaltwerke vor Änderung der Zugeinholwege (ab Tiagra 4700) nehmen, bin selber RX100 RD-A551 und XT RD-M739 problemlos 10-fach gefahren. Wie von @a.nienie schon angedeutet hatten die Schaltwerke mit Light Action Spiralfeder ab Mitte der 90er (M737, M565, etc.) eher wenig Spannung, bei am Lenker verlegten Zügen würde ich diese daher meiden.
 
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