Durchschlagfestigkeit

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Ich lese hier immer wieder, das manche Reifen durchschlagen.

Kann das bitte einmal jemand für mich definieren? Ist damit gemeint, das zb. ein großer Stein bis auf die Felge "durchschlägt"?

Wenn ich mir im Fahrrad-Fach-Geschäft so die handelsüblichen Reifen anschaue, kommt mir das grausen. Wie dünn die Flanken sind, oft nicht dicker als ein Stück Papier. Das zieht sich doch auch über die Lauffläche, oder? Gut, das da Aramidfaser oder so ähnliche Kunstfasern drin verwebt um Gewicht zu sparen (im gegensatz zu den Drahtreifen) oder die Reifen faltbar zu machensind, das habe ich schon mitbekommen. Nur bin ich noch etwas am zweifeln, ob man damit Bordsteinkanten hochfahren bzw. mit relativ niedrigen Reifendruck unterwegs sein kann. Mit den guten alten Drahtreifen wie z.b. dem Spec. Ground Control oder ähnlichen hatte ich nie Probleme gehabt. Habe jetzt den Maxxis Larsen TT FR Drahtreifen 52-559 (26x2.35) Single Ply 690g von Hibike ins Auge gefasst. Leider noch nicht live gesehen, dafür allerdings einen Spec. Clutch DH. Das Ding ist im Vergleich deutlich schwerer und steifer als die normalen handelsüblichen, d.h. ich konnte die Flanke kaum zusammenbiegen. Kostet allerdings auch eine Kleinigkeit (60 Mücken) - zu teuer sonst hätte ich den glatt mitgenommen.

Also das wäre schon ein großes Kriterium eben wegen der Bordsteinkanten für meine Reifenwahl.

Gruß
André
 
Guckmal im Bikemarkt, da verkauft einer einen Satz 2.35er Clutch/Chunder in 2-ply, die sollten für deine Bordsteinkanten reichen :D ...

Alternative wär ja, nicht immer die Bordsteinkanten mitzunehmen und die Reifen härter aufzupumpen.
 
Ein Durchschlag ist das komplette Plattdrücken des Reifens bis auf die Felgenhörner durch einen Aufschlag auf einen Stein/Kante o.ä.

Dabei wird normalerweise der Schlauch zwischen Felgenhorn und Reifen eingeklemmt. Üblichweise stanzt man dabei Löcher in den Schlauch, genau an der Position der Felgenhörner. Je nach Stärke des Durchschlags bis zu 4 Stück. Meistens aber nur zwei, den s.g. Snakebite: zwei parallele Risse.

Je nach Karkasse des Reifens schützt dieser mehr oder weniger gut gegen Snakebites. Downhillreifen haben eine sehr dicke, doppelte Karkasse ggf. noch mit Gummieinlage. Dies erhöht die Durchschlagfestigkeit enorm. Freeride/Enduroreifen haben üblicherweise nur eine einfache Karkasse, aber häufig eine Gummieinlage. Die Durchschlagfestigkeit ist höher als bei Race/Tourenreifen.

Der klassische Durchschlagschutz ist allerdings ein der Reifendicke, Felgenbreite und Systemgewicht angepasster Luftdruck.
 
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Wird der Schlauch also tatsächlich trotz des Reifenmaterials, was zwischen ihm und Felgenhorn ist, beschädigt ? Konnte / kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Hatte aber auch schon mal nen Durchschlag - deswegen weiß ich, dass es das gibt :)
 
Naja, das Butyl des Schlauchs ist das schwächste Material... im Prinzip kann man auch die Karkasse schädigen oder sogar zerhacken. Allerdings muss die Karkasse üblicherweise nicht luftdicht sein, der Schlauch schon.

Auch müsste der Durchschlag dafür schon sehr hart sein. Schlauchlossysteme sind ziemlich immun gegen Durchschläge...

Ach nochwas: Latexschläuche sind auch etwas resistenter gegen Durchschläge, da es extrem dehnfähig ist und erst spät reißt.
 
Der Larsen TT FR 2,35 hat eine sehr dünne Karkasse,mit entsprechenden Druck sind Durchschläge zu vermindern.Aber bei angepasstem Fahrstil fährt er ich sehr gut ohne Pannen zu riskieren.
 
ausserdem erhöhen schmale Felgen ( 17..19mm Maulweiten ) gefahren mit breiten dünnkarkassigen Reifen in Kombination mit dem einhergehend tiefen Luftdruck die Gefahr von Durchschlägen ganz enorm.
 
So schmale Felgen habe ich zum Glück nicht. Aber Trek hatte so einen tollen "Cheng Shin Super Thin" ( oder so ähnlich ) serienmäßig eingebaut - extra dünner Schlauch der bis 2.125" ausgelegt war - in 2.3" Reifen natürlich :spinner:
Dazu diese scheiß Kenda Nevegal.
 
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