19.07. 10:45 Bears Ears Summer Gathering, 2500m
Radeln mit Bären im Bears Ears National Monument. Das flauschige Tierchen ist hier wohl letzte Nacht über die sandige Straße nahe unseres Camps marschiert. Leider waren wir gestern abend zu kaputt, um unsere Essensreserven noch irgendwo in nen Baum zu hängen. Nächstes Mal.
Dieser pelzige Geselle war scheinbar ein recht stattliches Kaliber, meine Hände sind auch nicht unbedingt klein. Fortan montieren wir jedenfalls wieder den "bear blaster" auf den Lenker und fahre mit Spider Murphy Gang auf voller Lautstärke weiter. Sicher ist sicher.
Mehr Gedanken als über die lokale Fauna mache ich mir allerdings über's Wasser. Fünfzig Kilometer zum nächsten Wasserhahn sind ganz schön weit... und die Kuhteiche unterwegs werden immer widerlicher. Aber bitte... wenn man Durst hat...
... dann kommt die Feuerwehr zu Hilfe! Mitten in der Pampa steht auf einmal ein Truck mit einem dutzend fire fighters in Komplettmontur. Ein paar Kilometer weiter wurde gerade ein Feuer in der unzugänglichen Wildnis entdeckt, dahin wollen die Männer sich jetzt vorarbeiten. Unsere Route scheint noch frei zu sein, die Prognosen für die nächsten Tage sind allerdings schlecht. Das ganze Gebiet wird wohl bald großräumig abgesperrt. Egal, bis dahin sollten wir durch sein. Nur nicht zu lange an schönen Plätzen rumhängen und irgendwo in der Pampa zelten, dann dürfen wir weiter, meint der Chef. Und natürlich öffnet er für uns den Trinkwasserhahn, fünf eisgekühlte Liter fliessen durch die Kehlen und in die Wasserflaschen. Wasserproblem gelöst... und so unglaublich viel besser als pisswarmes Kuhteichschlammwasser.
Eine Stunde weiter erweckt ein Schild unsere Aufmerksamtkeit. Da biegen wir doch mal kurz ab...
... und erreichen unerwartet mitten in der Pampa eine Feldküche?!
Der Chef lässt es sich nicht nehmen, uns auf die Schnelle ein leckeres Brunch aus frischen Gemüsenteilchen auf dem Feuer zu brutzeln: unsere ersten gescheiten Vitamine seit fünf Tagen und so viel besser als dehydrierter Tütenfraß... oder Oatmeal... oder die Mikrowellenintermezzoteilchen im Tankstellenhop in Hite. Die Küche ist ausgelegt für fünfhundert indigeneus people aus fünf Stämmen, die heute nach und nach hier eintreffen werden: Mit dem
Bears Ears Summer Gathering soll in diesem Jahr insbesondere gegen den Trampl in Washington protestiert werden. Nach seinen spitzenmäßig durchdachten USA-First-Plänen soll das Bears Ears National Monument am besten komplett verschwinden und die gesamte Gegend zum Uranabbau freigegeben werden. Ja danke der Herr, die Welt braucht wirklich ganz dringend weniger Naturschutzgebiete und dafür mehr Uran.