"Einfache" Bunny-Hop-Technik - Was haltet ihr davon?

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Hallo zusammen,

ich probiere gerade den Bunny Hop zu lernen, damit ich bei Baumstämmen nicht immer langsamer werden und die Räder einzeln rüberlupfen muss. Dabei verwende ich die Technik, wie sie in fast jedem Video zu dem Thema beschrieben wird:
  1. Arme komprimieren
  2. Lenker nach vorne drücken und dabei das Gewicht nach hinten bringen
  3. Nach oben "springen"
  4. Lenker ran ziehen und Beine anwinkeln
  5. Mit beiden Rädern gleichzeitig landen
Das klappt auch schon halbwegs gut und ich bekomme beide Räder in die Luft. Nur an Schritt 4 muss ich noch etwas arbeiten, wodurch es mir noch an Höhe fehlt.

Gestern bin ich auf folgendes Video gestoßen:

Darin wird gesagt: "Vergesst das mit dem Gewicht nach hinten bringen! Springt einfach zentral nach oben und zieht dabei den Lenker ran!" Das soll einfacher und effizienter sein und dadurch dass der Lenker ran gezogen wird kommt auch wie beim Bunny Hop das Vorderrad zuerst nach oben. Also nicht so wie beim Schweine-Hop, wo beide Räder gleichzeitig hoch gehen.

Für mich als Anfänger hört sich das erst einmal logisch an. Dennoch wundere ich mich, warum nach all den Jahren Bunny Hop erst jetzt jemand auf die Idee gekommen es ist es anders zu machen, wenn es so einfacher geht.

Daher meine Frage an euch Profis: Kennt und benutzt jemand von euch die "einfache" Technik? Was haltet ihr davon? Seht ihr irgendwelche Nachteile gegenüber der klassischen Technik?

Schon einmal vielen Dank für eure Antworten!
 

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Re: "Einfache" Bunny-Hop-Technik - Was haltet ihr davon?
guckst du hier. da wurde das schon etwas diskutiert.

Ich würde mich nicht als Profi bezeichnen. aber mir ist das suspekt habe damit etwas rumgespielt und es funktioniert aber ich kann so kaum Höhe generieren.
ich habe daraus zwei Dinge mitgenommen:

1. je mehr Höhe ich brauche desto weiter muss ich nach hinten.
2. runde Bewegung mit den Armen. Lenker zur Hüfte - Lenker nach vorne - Zentral kommen.

Unterm Strich ist mein Bunny Hop besser geworden durch das Video. aber ich mache eher so ein Zwischending.
 
Es gibt einen starken unterschied zwischen der Theorie und der Praxis.
Was wirklich im Alltag genutzt wird ist grob gesagt ein Mittelweg zwischen dem klassischen Bunnyhop und dem was im Video gesagt wird.

Für den Anfänger: Lerne es oldschool, wenn du das beherschst kannst du je nach Situation die Ausführung so machen wie es dir in der jeweiligen Situation am besten hilft.
 
Danke für die schnellen Antworten!

guckst du hier. da wurde das schon etwas diskutiert.
Ah, das hatte ich nicht gefunden. Danke!

1. je mehr Höhe ich brauche desto weiter muss ich nach hinten.
2. runde Bewegung mit den Armen. Lenker zur Hüfte - Lenker nach vorne - Zentral kommen.
Punkt 1 widerspricht ja dann dem Video, d.h. wenn man richtig hoch möchte/muss, dann muss der Hintern doch wieder nach hinten?
Danke für den Tipp in Punkt 2! Die Armbewegung nach dem Abspringen ist das womit ich noch Probleme habe. Werde es so mal ausprobieren :)

Es gibt einen starken unterschied zwischen der Theorie und der Praxis.
Was wirklich im Alltag genutzt wird ist grob gesagt ein Mittelweg zwischen dem klassischen Bunnyhop und dem was im Video gesagt wird.
Das habe ich auch schon zu einem gewissen Grad festgestellt. Wenn in den klassischen Videos die Schritte einzeln gezeigt werden, dann ist der Hintern immer direkt über dem Hinterrad. Sobald die das aber zu einem Bunny Hop zusammen bauen kommt der Hintern nie soweit nach hinten.

Für den Anfänger: Lerne es oldschool, wenn du das beherschst kannst du je nach Situation die Ausführung so machen wie es dir in der jeweiligen Situation am besten hilft.
Das hört sich auf jeden Fall sinnvoll an! Die Einzeltechniken vom klassischen Bunny Hop (insb. Vorder- und Hinterrad anheben) helfen ja auch in anderen Situationen. Sonst hätte ich die vermutlich so nicht gelernt ;)
 
Wir hatten es ja schonmal diskutiert. Das is halt modernes youtube, wo Varianten zu weltverändernden Neuigkeiten werden. Wer hätte gedacht, dass man mit mehr Geschwindigkeit und weniger Zielhöhe auf einen kleinen, energiesparenden Hüpfer zurückgreifen kann 🤓

Im nächsten Video wird dann bestimmt revolutionär erklärt, wie man auch bei niedriger Geschwindigkeit hohe Hindernisse anspringen kann!


Arsch nach hinten is auch immer relativ, das würde ich nicht so als Hauptaugenmerk nehmen. Wichtig ist, dass man das Vorderrad rasant nach oben bekommt. Ob und wie weit man dafür den Arsch nach hinten nehmen muss hängt von Fahrrad, Körper, Kraft und Untergrund ab
 
Punkt 1 widerspricht ja dann dem Video, d.h. wenn man richtig hoch möchte/muss, dann muss der Hintern doch wieder nach hinten?
du bekommst das HR nicht höher als der VR je weiter ich nach hinten gehe, desto mehr kann ich das VR nach oben (Lenker zur Hüfte) ziehen. wenn ich weniger weit nach vorne gehe muss ich stärker abspringen
 
Wir hatten es ja schonmal diskutiert. Das is halt modernes youtube, wo Varianten zu weltverändernden Neuigkeiten werden. Wer hätte gedacht, dass man mit mehr Geschwindigkeit und weniger Zielhöhe auf einen kleinen, energiesparenden Hüpfer zurückgreifen kann
Ja in der Tat :D Ich habe mittlerweile auch die andere Diskussion gelesen. Da war das Fazit ja auch: Klar gibt es Variationen und die praktisch sinnvolle "Wahrheit" liegt irgendwo in der Mitte und ist abhängig von der Situation.

Im nächsten Video wird dann bestimmt revolutionär erklärt, wie man auch bei niedriger Geschwindigkeit hohe Hindernisse anspringen kann!
Ich weiß es! Ich weiß es! Hintern nach hinten? Ich mache schnell ein Video ;)

Arsch nach hinten is auch immer relativ, das würde ich nicht so als Hauptaugenmerk nehmen. Wichtig ist, dass man das Vorderrad rasant nach oben bekommt. Ob und wie weit man dafür den Arsch nach hinten nehmen muss hängt von Fahrrad, Körper, Kraft und Untergrund ab
Das ist bei mir auch noch verbesserungswürdig. Finde es aber mit der langen Kettenstrebe auch nicht so leicht...

du bekommst das HR nicht höher als der VR je weiter ich nach hinten gehe, desto mehr kann ich das VR nach oben (Lenker zur Hüfte) ziehen. wenn ich weniger weit nach vorne gehe muss ich stärker abspringen
Alles klar, werde ich ausprobieren/üben :)
 
Da du schreibst dass du Anfänger bist: Fährst du nen Fully? Bzw. bist du davor/jemals Hardtail gefahren?

Wenn du den Bunnyhop kannst kannst du es mit jedem Rad, das ist klar, wenn du ihn noch nicht kannst tust du dir mit einem Fully erheblich schwerer. Natürlich ist es zielführender wenn du dich auf das Bike konzentrierst welches du auch fahren wirst, mit nem Hardtail tust du dir aber leichter. Im Idealfall nimmst dazu ein BMX, Bunnyhop, Trackstand, Hinterrad versetzen, geht alles einfacher.

Wie so oft im Sport kommt es zu 90% auf die Ausführung und den Bewegungsablauf an.
 
Da du schreibst dass du Anfänger bist: Fährst du nen Fully? Bzw. bist du davor/jemals Hardtail gefahren?
Ja, ich fahre ein Fully (Stumpjumper Comp Alloy). Davor bin ich für ein paar Monate ein altes HT gefahren. Ich habe mit dem aber nie einen Bunny Hop probiert.

Wenn du den Bunnyhop kannst kannst du es mit jedem Rad, das ist klar, wenn du ihn noch nicht kannst tust du dir mit einem Fully erheblich schwerer. Natürlich ist es zielführender wenn du dich auf das Bike konzentrierst welches du auch fahren wirst, mit nem Hardtail tust du dir aber leichter. Im Idealfall nimmst dazu ein BMX, Bunnyhop, Trackstand, Hinterrad versetzen, geht alles einfacher.

Wie so oft im Sport kommt es zu 90% auf die Ausführung und den Bewegungsablauf an.
Ein BMX habe ich nicht da, aber das HT steht noch im Keller. Da müsste ich den Sattel runter schrauben, aber vielleicht ist es wirklich eine gute Idee zuerst mit dem Bike zu üben. Das ist auch ein 26", also etwas näher am BMX als mein 29" Fully ;)

Hinterrad versetzen geht mit dem Fully schon gar nicht so schlecht :) Wobei ich da noch etwas zu viel Kontakt mit dem Inneschenkel zum Sattel habe. Zumindest tat das nach ein paar Versuchen beim letzten Mal leicht weh. Mit dem Trackstand habe ich gerade erst angefangen.
 
Da wir bereits darüber diskutiert hatten nochmal meine ersten Gedanken dazu ;) Stimme @ylfcm zu, wobei dieses "neue Revolution der Technik" kein reines Youtube-Phänomen ist, auch in der MTB Fahrtechnik-Coach-Branche / Szene kennt man das...

Meine Gedanken: Alleine die WRONG & RIGHT Denkweise von Lee in diesem Video sehr ich hier sehr kritisch. Klar, dadurch kann er besser mit seiner "neuen Erkenntnis" daher kommen, aber als Coach ist ein offenes Denken bezüglich der Vielfalt der Techniken und deren Einsatzgebiete mehr angebracht!

Vor allem macht er es ja selber kompliziert mit neuen Begriffsdefinitionen etc. Er verkennt zu dem den Fakt, dass unzählige Naturals den Bunny Hop, den er als oldschool und uneffizient tituliert, INTUITIV gelernt haben. Ohne Nachdenken, ohne Anleitung, ohne sein Buch etc. ;) Durch Probieren, Scheitern, Experimentieren, Erfolgreich sein, optimieren, den Anforderungen anpassen etc. Seine Über-Theoriesierung und Einordnung von richtig und falsch sehe ich also sehr kritisch. Zumal dass was er zeigt ja nicht neu ist, nur neu verpackt mit seiner Theorie (die ja sicher auch ihre Berechtigung hat, wie gesagt Vielfalt!)

Im Video und hier wird dazu ein Hauptpunkt nicht angesprochen: Der Bunny Hop mit sogenanntem Manual-Impuls hat einen besonderen Vorteil im Timing, weshalb er ja auch intuitiv von Naturals gelernt wird:

Wenn Du den Manual Impuls zum VR Anlupfen nutzt sind Deine Beine gebeugt während das VR ansteigt - von da aus kannst Du dann explosiv aus den Beinen abspringen, dabei strecken sich diese voll (hüfte ist dann am Vorbau, da dieser hochkam).

Wenn man "zentral" bleibt, muss man für das VR Anlupfen die Beine strecken. Dann fehlt Dir Weg in den Beinen für den Absprung. Du kannst dann mit etwas "sich nach vorne werfen" und viel "Rudern" auch machen, aber wie gesagt, man begrenzt sich da selber.

Das Rudern betont er gut, es ist aber auch nix "Neues". Im engl. wird es häufig shove genannt. Mit Björn habe ich dazu auch mal ein Video gemacht.

LG,
Marc
 
Ein BMX habe ich nicht da, aber das HT steht noch im Keller. Da müsste ich den Sattel runter schrauben, aber vielleicht ist es wirklich eine gute Idee zuerst mit dem Bike zu üben. Das ist auch ein 26", also etwas näher am BMX als mein 29" Fully ;)

Dann probiere dich damit mal, vllt. stellt sich ein AHA Effekt ein, vllt. klappts auch gar nicht. Zu verlieren haste nichts.
 
Vielen Dank für deine Einschätzung @Marc B! Ich stimme dir bzgl. der Machart des Videos vollkommen zu. Das hat mich von vorne herein skeptisch werden lassen. Wenn jemand behauptet er habe was komplett neues Entdeckt, auf das vorher noch keiner gekommen ist, dann ist das wahrscheinlich nur die halbe Wahrheit ;)

Unabhängig davon finde ich Video als Lernvideo ungeeignet. Die beiden gehen zwar ein paar mal auf die Unterschiede ein und zeigen die Ausführung, der genau Ablauf in einzelnen Schritten wird aber nirgendwo richtig erklärt - zumindest nicht so, dass ich das als Bunny-Hop-Neuling von Grund auf lernen könnte.

Das Rudern betont er gut, es ist aber auch nix "Neues". Im engl. wird es häufig shove genannt. Mit Björn habe ich dazu auch mal ein Video gemacht.
Meinst du das Video?

Das kannte ich tatsächlich noch nicht, sehr lehrreich und informativ! Ich muss aber erst noch den Manual-Impuls besser hinbekommen (s.u.), dann kann ich mit Rudern anfangen. Allerdings würde ich ungern meinen EVOC Trail als Hindernis verwenden wollen. Die Kartons die ich immer benutze sehen nach der Trainingssession meist nicht mehr so gut aus ;)

Dann probiere dich damit mal, vllt. stellt sich ein AHA Effekt ein, vllt. klappts auch gar nicht. Zu verlieren haste nichts.
Ich habe es heute erst noch einmal mit meinem Fully probiert. Mein Hauptproblem ist aktuell, dass ich das Vorderrad am Anfang mit dem Manual-Impuls nicht hoch genug bekomme. Ich habe mich dabei gefilmt und ich denke ich habe den Fehler gefunden: Beim komprimieren der Arme und Beine gehe ich mit dem Oberkörper nach vorne (die Schulter ist dann schon fast vor dem Lenker), anstatt gerade runter zu gehen ohne den Schwerpunkt groß zu verändern.

Die "einfache" Bunny-Hop-Technik habe ich auch versucht, damit bekomme ich allerdings nur einen Schweine-Hop zustande.

Morgen probiere ich mal weiter und teste es dann auch mal mit dem HT!
 
...

Morgen probiere ich mal weiter und teste es dann auch mal mit dem HT!

Wenn du ein HT zu Hause im Stall hast, kannst du's damit sicher versuchen & hast nichts zu verlieren. Ich würde aber auch nicht auf Wunder hoffen. Ich habe zwei relativ ähnliche Bikes (HT & Fully), und habe auch zuerst sehr lange mit dem HT geübt. Als ich es dann einigermaßen konnte, habe ich es mit dem Fully probiert und mich darauf eingestellt, viel anpassen zu müssen (alleine 3 kg Mehrgewicht...).

Tatsächlich tu ich mir mit dem Fully wesentlich leichter und komme aktuell sogar höher. Habe lange versucht herauszufinden warum. Ich tippe darauf, dass der "Trampolin-Effekt" (preload, runter-Impuls etc.) viel natürlicher klappt wenn es vorne und hinten nachgibt. Beim HT ist das einfach weniger ausgeglichen. Außerdem meine ich, dass die Bewegungsabfolge VR-HR langsamer ablaufen kann (Dämpfer federt ein - aus) als beim HT. Das hilft vermutlich gerade am Anfang etwas.

Ich habe letzten Herbst begonnen und bin jetzt so knapp bei 40 cm. Bin zufrieden aber da ist natürlich viel Luft nach oben. Mir ist auch klar, dass die Bestmarken wohl mit dem (Trial) HT erreicht werden, aber wie gesagt - bezogen auf mein aktuelles Können kommt mir das Fully mehr entgegen.
 
Beim komprimieren der Arme und Beine gehe ich mit dem Oberkörper nach vorne (die Schulter ist dann schon fast vor dem Lenker), anstatt gerade runter zu gehen ohne den Schwerpunkt groß zu verändern.
Altbekanntes Problem, kommt mir sehr bekannt vor. :D Bei mir hat geholfen Mehr "squatten" und Knie mehr nach aussen als über die Füße. Ausserdem gerade aus gucken und einen Punkt fixiere, den dann nicht aus den Augen verlieren. Das verhindert, dass man "einklappt" anstatt der Körperschwerpunkt nach hinten zu verschieben.
 
Wenn du ein HT zu Hause im Stall hast, kannst du's damit sicher versuchen & hast nichts zu verlieren. Ich würde aber auch nicht auf Wunder hoffen. Ich habe zwei relativ ähnliche Bikes (HT & Fully), und habe auch zuerst sehr lange mit dem HT geübt. Als ich es dann einigermaßen konnte, habe ich es mit dem Fully probiert und mich darauf eingestellt, viel anpassen zu müssen (alleine 3 kg Mehrgewicht...).

Tatsächlich tu ich mir mit dem Fully wesentlich leichter und komme aktuell sogar höher. Habe lange versucht herauszufinden warum. Ich tippe darauf, dass der "Trampolin-Effekt" (preload, runter-Impuls etc.) viel natürlicher klappt wenn es vorne und hinten nachgibt. Beim HT ist das einfach weniger ausgeglichen. Außerdem meine ich, dass die Bewegungsabfolge VR-HR langsamer ablaufen kann (Dämpfer federt ein - aus) als beim HT. Das hilft vermutlich gerade am Anfang etwas.
Danke für die Hinweise! Ich denke auch, dass die Federung das ganze auch noch unterstützen kann (wenn man es dynamisch genug macht). Das ist in dem Video sehr schön beschrieben:

Zum Glück muss ich 10kg weniger in die Luft bringen als mit dem E-MTB in dem Video ;)

Ein weiteres Problem bei meinem HT ist, dass ich recht gestreckt auf dem Bike sitze bzw. stehe (recht viel Reach mit langem Vorbau, das Bike ist schon was älter). Außerdem stelle ich mir die Landung ohne Hinterrad-Federung unangenehmer vor. Auf der anderen Seite helfen vermutlich die kleinen Reifen und die kurze Kettenstrebe.

Ich teste es nachher mal, vielleicht stellt sich ja ein Aha-Effekt ein. Sonst bleibe ich bei dem Fully, mit dem muss ich es ja am Ende auch auf dem Trail hinbekommen.

Ich habe letzten Herbst begonnen und bin jetzt so knapp bei 40 cm. Bin zufrieden aber da ist natürlich viel Luft nach oben. Mir ist auch klar, dass die Bestmarken wohl mit dem (Trial) HT erreicht werden, aber wie gesagt - bezogen auf mein aktuelles Können kommt mir das Fully mehr entgegen.
Das ist schon nicht schlecht! Ich probiere mich gerade an einem ca. 20cm hohen Karton. Das Vorderrad geht gut drüber, aber anschließend mache ich den Karton mit dem Hinterrad platt. Auf dem Garagenhof bin ich allerdings auch nicht besonders schnell ;)

Bestmarken will ich ohnehin nicht erreichen. Das muss am Ende zuverlässig auf dem Trail für mittelgroße Bäume funktionieren, dann bin ich zufrieden :)

Altbekanntes Problem, kommt mir sehr bekannt vor. :D Bei mir hat geholfen Mehr "squatten" und Knie mehr nach aussen als über die Füße. Ausserdem gerade aus gucken und einen Punkt fixiere, den dann nicht aus den Augen verlieren. Das verhindert, dass man "einklappt" anstatt der Körperschwerpunkt nach hinten zu verschieben.
Was ist "squatten"? Das mit den Knie nach außen probiere ich aus! Blickführung ist auch ein guter Punkt, aktuell schaue ich vermutlich eher nach unten, um zu sehen, was das Rad macht :D
 
Was ist "squatten"?
Gedenglisht, von Squat - Kniebeuge. Also tief gehen wie bei einer Kniebeuge ohne den Körperschwerpunkt "wandern" lassen. Aber geht mehr um die gefühlte Bewegung als um das was man schlussendlich macht.

Ich habe auch mal den gegenteiligen Ansatz gelesen und versucht: sich bewusst um das Tretlager zu drehen. die ersten Anläufe haben gut funktioniert, aber ich bin damit nie wirklich warm geworden.
Beim Fahrtechnik Freitag#8 ist das auch mal angesprochen worden. Ist einfach Geschmackssache.
 
Ich schaue den Channel eigentlich auch gerne und fand das Buch von Lee und Lopez immer super, aber in den letzten Videos stößt mir dieser "heilige Gral" auch sauer auf (und seine Selbstkritik, er habe in seinen Büchern lauter Unsinn aufgeschrieben). Ich werde immer skeptisch, wenn einer sagt, er habe DIE Lösung für alle Probleme in einem Sport mit komplexer Bewegungstechnik gefunden. Vermutlich gibt es das in jeder Sportart.
Ich habe recht lange als Skilehrer gearbeitet und da gab es sowas auch immer wieder. Meiner Erfahrung nach kann jemand, der im Prinzip alle Elemente eines Sports beherrscht jede noch so krasse Vereinseitigung einer Technik demonstrieren und damit trotzdem durchkommen. Aber das nur nebenbei...

In dem Video sieht man doch, dass Alex mit der "einfachen" Technik lange nicht so hoch kommt wie mit seiner angestammten. Ich habe das jetzt auch geübt, weil ich mit dem komplexen Bewegungsablauf des Bunny-Hops, insbesondere mit dem explosiven Aufstehen Probleme habe. Ich habe mich dabei auch gefilmt. Ergebnis: Es fühlt sich an wie ein Bunny-Hop, der Bewegungsablauf ist nicht so komplex, die erreichte Höhe beträgt ungefähr 7,5cm. Ich sehe im Video, dass das Vorderrad überhaupt nicht weit genug hochkommt und somit auch kein Raum für explosives Aufrichten ist.
Was mir gut gefällt (auch beim Springen) ist die Rudertechnik von Lee, auch wenn diese wieder verabsolutiert wird. (Es gibt in dem Kanal ein Video, da wird das komplett verabsolutiert, hin zu einer esoterischen Erkenntniserfahrung. Inwieweit er auch noch sein Trainingsgerät verkaufen will, weiß ich nicht, wird in den Videos ja zumindest nicht beworben.)

Ein ähnlicher Ansatz, aber nicht so radikal ist hier zu sehen (ich finde den Kanal insgesamt sehr brauchbar):

Bei beiden Videos leuchtet mir ein, dass man nicht mit den verkeilten Füßen das Hinterrad hochzieht, sondern das pushen des Lenkers nach vorne der Witz ist.

Ebenfalls gut gefilmt und in Schritte zerlegt sind die Videos von Kyle Warner, wobei ich es besonders gut finde, dass seine Freundin die Testperson ist, jemand, der noch nicht alles kann und man die Fortschritte und auch Fehler gut sieht.
 
Gedenglisht, von Squat - Kniebeuge. Also tief gehen wie bei einer Kniebeuge ohne den Körperschwerpunkt "wandern" lassen. Aber geht mehr um die gefühlte Bewegung als um das was man schlussendlich macht.
Ja genau das war das Problem. Ich habe hauptsächlich nur meine Arme komprimiert, nicht aber die Beine. Dadurch ist der Schwerpunkt zu weit nach vorne gekommen, was die Höhe des Vorderrats limitiert hat, und gleichzeitig waren die Beine nicht weit genug vorgespannt, um ordentlich abspringen zu können.

Ich habe auch mal den gegenteiligen Ansatz gelesen und versucht: sich bewusst um das Tretlager zu drehen. die ersten Anläufe haben gut funktioniert, aber ich bin damit nie wirklich warm geworden.
Beim Fahrtechnik Freitag#8 ist das auch mal angesprochen worden. Ist einfach Geschmackssache.
Das schaue ich mir mal an!

Es fühlt sich an wie ein Bunny-Hop, der Bewegungsablauf ist nicht so komplex, die erreichte Höhe beträgt ungefähr 7,5cm.
Bei einem 7,5cm Hindernis braucht man mit 29" Reifen gar nichts machen :D

Ich stimme dir voll und ganz zu! Das mit dem Rudern finde ich ebenfalls einleuchtend (klappt bei mir allerdings noch nicht). Aber wie Marc schon meinte, ist das nichts neues. Ich hatte das auch vorher schon in Videos gesehen, wobei es meist nicht explizit betont wird.

Von außen sieht es ja beim Bunny Hop tatsächlich so aus, als ob man das Hinterrad mit verkeilten Füßen hoch zieht. Aber da hat Lee vermutlich recht, das was eigentlich passiert etwas anderes ist.

Viele Dank für die beiden Videos! Die beiden hatte kannte ich noch nicht und finde sie sehr gut gemacht.

Das Video von Leo Kast finde ich auch nicht schlecht:

Insbesondere die erste Hälfte des Bunny Hops (Manual-Impuls und dann hochspringen) werden darin sehr ausführlich erklärt. Leider geht er dann über die zweite Hälfte (Lenker zur Hüfte und Rudern) recht schnell drüber.
 
Das mit den 7.5cm war die bittere Ironie, dass mein Video mir gezeigt hat, dass ich noch nicht mal die, schon nicht sehr große, gefühlte Höhe erreicht habe.
 
Das mit den 7.5cm war die bittere Ironie, dass mein Video mir gezeigt hat, dass ich noch nicht mal die, schon nicht sehr große, gefühlte Höhe erreicht habe.
Finde es immer erstaunlich, dass sich auf dem Bike immer alles viel höher anfühlt als es ist :D

Nö, geh aufs Bike und versuch dich. Wenn du 3 Videos gesehen hast dann weißte schon allles was du wissen musst :D
Ich war eben schon praktisch auf dem Weg nach draußen :)

Es klappt schon viel besser als gestern! Mit dem Schwerpunkt beim Komprimieren mittig über dem Tretlager kommt das Vorderrad viel besser hoch und die Beine haben mehr Vorspannung für den Sprung danach :D

Ich bin jetzt bei ca. 20-25cm mit beiden Rädern. Allerdings ist der Scheitelpunkt von dem Vorderrad ein gutes Stück weiter vorne als der von dem Hinterrad. Das könnte aber an der recht langsamen Geschwindigkeit liegen. Mit Trailgeschwindigkeit reicht das vermutlich schon für die ersten Baumstämme.

Was jetzt noch fehlt ist Lenker zur Hüfte ziehen, Beine nach dem Absprung etwas anwinkeln und Rudern. Daran muss ich die kommenden Tage noch arbeiten.
 
Ich bin jetzt bei ca. 20-25cm mit beiden Rädern. Allerdings ist der Scheitelpunkt von dem Vorderrad ein gutes Stück weiter vorne als der von dem Hinterrad. Das könnte aber an der recht langsamen Geschwindigkeit liegen. Mit Trailgeschwindigkeit reicht das vermutlich schon für die ersten Baumstämme.
Kleines Update: Ich habe den Bunny Hop gestern auf dem Trail ausprobiert. Mit meiner normalen Geschwindigkeit kann ich ca. 25cm hohe Baumstämme sauber überspringe. Bis dahin bin ich schon einmal sehr zufrieden :D Jetzt muss ich noch an der Höhe arbeiten, damit auch größere Baumstämme gehen ;)

Außerdem hatte ich am Samstag vergessen zu schreiben, dass ich auch etwas mit dem HT experimentiert hatte. Das fühlte ich in der Tat etwas einfacher an. Allerdings ist meine Position auf dem HT zu unterschiedlich im Vergleich zum Fully, sodass ich erst einmal bei letzterem geblieben bin, um mich nachher nicht umgewöhnen muss.
 
War heute Mal etwas hüpfen. Welche Tipps gibt es für mehr Höhe? Habe heute festgestellt, dass der Bewegungsablauf doch ganz schön komplex ist.
 
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