Ich bin weder das eine noch das andere. Aber so schwierig ist das nicht. Die größere Kraft wirkt beim
Bremsen. In dem Moment, wo Du bremst, noch bevor die dynamische Radlastverlagerung eintritt, bringst Du den
Reifen zum Blockieren. Umgekehrt kannst Du niemals so viel Kraft ins Pedal bringen, ein entsprechend belastetes Rad auf trockenem Asphalt zum Durchdrehen zu bringen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn Speichen brechen nicht infolge von einzelnen, sehr hohen Spitzenlasten. Sondern infolge von Schwingungsbrüchen. Das ständige Be- und Entlasten beim Pedalieren, 90 mal pro Minute, setzt den Speichen sehr viel mehr zu als einzelne starke Bremsungen. Darum halte ich es theoretisch für sinnvoller, das Laufrad hinten symmetrisch einzuspeichen, so wie bei der V-Brake. Praktisch macht es nach meiner Erfahrung überhaupt keinen Unterschied. Bis auf die bereits erwähnte Problematik der überspringenden Kette und der daraus folgenden möglichen Beschädigung der Speichen. Jemand hat mal als Mechaniker für ein Profi-Rennrad-Team gearbeitet und erzählt, daß sie zum Spaß bei den Trainings-Laufrädern jede denkbare Einspeichart ausprobiert haben, auch "völlig falsche". Und überhaupt keinen Zusammenhang erkennen konnten, wo mehr Speichen gebrochen sind.