Einspeichen - Speichenrichtung

Ich klinke mich hier mal ein, passt zum Thema.

Bin dabei meinen ersten LRS aufzubauen. Also Einspeichen und danach zum Spannen und Zentrieren zum Profi.

Drei verschiedene Speichenrechner haben mir 294,7 mm angegeben. Gekauft habe ich DT Swiss Champion (2mm) in 294 mm. Empfohlen wurden vom DT Swiss-Rechner 295 mm. Gibt aber nur 296. Also wegen der Speichenlängung abgerundet.

Nun sind alle Speichen drin und es ist noch ca. 1 mm Speichengewinde zu sehen. Sich kreuzende Speichen noch ca. 1 cm zusammendrücken. Verschwindet der mm bei Spannen noch, oder sind sie doch den entscheidenen mm zu kurz?

Felge Ryde Chrina, DT Swiss Champion und DT Swiss 12 mm Messingnippel.
das kann schon passen. Der Laufradbauer, ders zentriert, wird es sehen.
 
das kann schon passen. Der Laufradbauer, ders zentriert, wird es sehen.

Oder sich dafür hassen, dass er wieder einmal vorgefertigtes Material angenommen hat, bei dem der Kunde der Meinung war, ihm Arbeit zu sparen. Es ist vollkommen witzlos für einen Laufradbauer, vorgespeichte Laufräder anzunehmen. Das berechnen der richtigen speichenlänge sowie das einfädeln der Speichen dauert für einen profi ca. 10min. Sich in einem vorgespeichtem LRS erstmal orientieren zu müssen und die Vorarbeit zu kontrollieren oft deutlich länger. Ggf. Fehler zu beheben sprengt dann jeden Rahmen.

Felix
 
Mach dich da erstmal nicht verrückt. Wenn man einen Gewindegang sieht, heißt das erstmal nichts. Da gibt es bedeutsamere Einflüsse, das ein Nippelkopf bricht.
Warum man aber einem "Laufradbauer" ca. 7-8 Minuten Vorspeichzeit für ein Laufrad einsparen möchte und auch noch Gefahr läuft viele Fehler zu machen, erschließt sich mir überhaupt nicht. Warum tut man sich das an?
 
Ach, aus Kundensicht kann ich das gut verstehen und würde das ganz sicher nicht als bescheuert bezichnen.
Schließlich macht das speichenfädeln Spass und die gewissheit etwas selbst am Bike gemacht und gekommt zu haben, tut auch gut.
Ich bin da her über "Profis" verwundert, die das mitmachen...

Felix
 
Ich habe vor kurzem mein Breezer Lightning wiederbelebt und den Spaß am Schrauben wieder neu entdeckt.

Nun steht ein 91er Trek 1200 Rennrad in meiner Stube und ich möchte so viel wie möglich selbst machen. Aber beim Zentrieren hört es dann doch leider auf. :(
 
das würde mich auch mal grundsätzlich interessieren. Was sagen die Physiker und Ing.s unter uns dazu ?
Ich bin weder das eine noch das andere. Aber so schwierig ist das nicht. Die größere Kraft wirkt beim Bremsen. In dem Moment, wo Du bremst, noch bevor die dynamische Radlastverlagerung eintritt, bringst Du den Reifen zum Blockieren. Umgekehrt kannst Du niemals so viel Kraft ins Pedal bringen, ein entsprechend belastetes Rad auf trockenem Asphalt zum Durchdrehen zu bringen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn Speichen brechen nicht infolge von einzelnen, sehr hohen Spitzenlasten. Sondern infolge von Schwingungsbrüchen. Das ständige Be- und Entlasten beim Pedalieren, 90 mal pro Minute, setzt den Speichen sehr viel mehr zu als einzelne starke Bremsungen. Darum halte ich es theoretisch für sinnvoller, das Laufrad hinten symmetrisch einzuspeichen, so wie bei der V-Brake. Praktisch macht es nach meiner Erfahrung überhaupt keinen Unterschied. Bis auf die bereits erwähnte Problematik der überspringenden Kette und der daraus folgenden möglichen Beschädigung der Speichen. Jemand hat mal als Mechaniker für ein Profi-Rennrad-Team gearbeitet und erzählt, daß sie zum Spaß bei den Trainings-Laufrädern jede denkbare Einspeichart ausprobiert haben, auch "völlig falsche". Und überhaupt keinen Zusammenhang erkennen konnten, wo mehr Speichen gebrochen sind.
 
Ich bin weder das eine noch das andere. Aber so schwierig ist das nicht. Die größere Kraft wirkt beim Bremsen. In dem Moment, wo Du bremst, noch bevor die dynamische Radlastverlagerung eintritt, bringst Du den Reifen zum Blockieren. Umgekehrt kannst Du niemals so viel Kraft ins Pedal bringen, ein entsprechend belastetes Rad auf trockenem Asphalt zum Durchdrehen zu bringen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn Speichen brechen nicht infolge von einzelnen, sehr hohen Spitzenlasten. Sondern infolge von Schwingungsbrüchen. Das ständige Be- und Entlasten beim Pedalieren, 90 mal pro Minute, setzt den Speichen sehr viel mehr zu als einzelne starke Bremsungen. Darum halte ich es theoretisch für sinnvoller, das Laufrad hinten symmetrisch einzuspeichen, so wie bei der V-Brake. Praktisch macht es nach meiner Erfahrung überhaupt keinen Unterschied. Bis auf die bereits erwähnte Problematik der überspringenden Kette und der daraus folgenden möglichen Beschädigung der Speichen. Jemand hat mal als Mechaniker für ein Profi-Rennrad-Team gearbeitet und erzählt, daß sie zum Spaß bei den Trainings-Laufrädern jede denkbare Einspeichart ausprobiert haben, auch "völlig falsche". Und überhaupt keinen Zusammenhang erkennen konnten, wo mehr Speichen gebrochen sind.
ich habe, ehrlich gesagt aus Unwissenheit, nie darauf geachtet, was eine Zug- und was eine Druckbelastete Speiche ist. Bei den inwischen vielleicht 15-20 LRS, die ich gebaut habe, hatte ich aber nie einen Speichenriss. Zweimal ist mir ein Alunippel ausgerissen, das war aber eher eine Ursache der Korrosion nach Winterfahrten im Salz. Vielleicht hatte ich nur Glück oder es ist wirklich absolut wurscht.
 
So, nach dem gefühlten 8. Versuch habe ich nun Folgendes gemacht:

Beim VR habe ich die Nabe in Laufrichtung gedreht, beim Hinterrad entgegen der Laufrichtung und dann die kreuzenden Speichen (die von innen gestochenen) eingelegt.

Genauso ist es an meinem Breezer, da hat es der Händler eingespeicht.

Beim VR laufen die Zugspeichen außen, beim HR innen.

Ist das jetz so richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, korrekt. Du mußt Dir das gedanklich so vorstellen: Die Nabe bremst mit der Scheibe dran. Der Reifen mit der Felge versucht, sich in Laufrichtung weiterzudrehen. Hätten die Speichen keine Spannung, würde die Felge auf die eine Hälfte der Speichen drücken, an der anderen Hälfte der Speichen ziehen. Die "Zugspeichen" sollten nach Lehrbuch außen sein, weil sie dann nicht nur an den Köpfen ziehn, sondern sich zusätzlich noch über den Flansch abstützen.
 
Also bestimme ich dadurch, ob ich die Nabe links oder rechtsherum drehe, dass die Zugspeichen innen oder außen liegen.

VR: in Laufrichtung drehen, Zugspeichen und der Speichenkopf liegen außen
HR: gegen die LR drehen, Zugspeichen und der Speichenkopf liegen innen
 
Also bestimme ich dadurch, ob ich die Nabe links oder rechtsherum drehe, dass die Zugspeichen innen oder außen liegen.

VR: in Laufrichtung drehen, Zugspeichen und der Speichenkopf liegen außen
HR: gegen die LR drehen, Zugspeichen und der Speichenkopf liegen innen

Richtig, bei einer Felgenbremse kannst Du das Rad vorne einfach drehen. Bei einer Scheibenbremse logischerweise nicht. Und hinten wird es mit der Definition schon schwierig.
 
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