erstaunlicher Weise habe ich einige private Zuschriften erhalten, aus Zeitgründen aber nur einem geantwortet. Es dreht sich immer um die Rechtfertigung oder Relativierung dieser elenden Buddelei, nicht um das eigentliche Thema "Vereinbarung".
Besten Dank für alle Schreiber und stellvertretend für alle meine Antworten aus einer Unterhaltung.
Keiner will buddeln,
aber "alle" reden ständig über "neue Linien" die natürlich keiner gezogen hat, die aber alle fahren und sich dabei feigsend die Schenkel klopfen, denn woher sollen man wissen, dass dieser "Weg" illegal ist? Geht doch garnicht, ha ha ha! Bin ich Hellseher, lieber Oberförster? Und wenn er sich umdreht, schwupps ist die nächste neue Linie da, von der natürlich keiner wissen kann das sie illegal ist. Großes Indianerehrenwort!
Hallo erst mal, schön dass du schreibst
und ich antworte natürlich, obwohl ich kaum Zeit habe, denn ich ich bin so ganz nebenbei, bei meinem sonstigen Radsportkrempel, fast als Vollzeitjournalist pro MTB unterwegs, hauptsächlich um gegen öffentliche Meinugsmache kontra MTB zu schreiben. Und das geht mir oft schwer auf den Wecker immer wieder gegen die leider berechtigte Kritik wg. unangepasster Fahrweise und dieser elenden Geschichte mit der Buddelei und den illegalen Linien anzuschreiben. Immer immer die gleiche Leier!
Ich habe nichts gegen Gravitys. Kein bisschen! Mir sind ALLE Biker gleich lieb. Das Können der DH, Dirtys+Freerider bewundere ich ganz besonders, obwohl mich gebaute Strecken nicht reizen. Aber gerade für diese Strecken setze ich mich ganz besonders ein.
Ganz abgesehen von dem ständigen Imageschaden bei der öffentlichen Meinung, ihr müsst mal begreifen, Wald hat Eigentümer, und Eigentümer wollen gefragt werden wenn man ihr Eigentum umbuddelt. Das ist nun mal so. Ich fände das anders auch einfacher, aber so einfach ist es nun mal nicht. Die sind stinksauer und oft schlägt mir ihre kalte Wut entgegen, wenn ich mit ihnen spreche. Ich schnapp mir doch auch nicht ungefragt dein Bike, fahr zwei Tage, stell es dir versifft mit 'nem Platten und vernudelter Kette wieder hin und sage, "jetzt scheiß dich mal nicht so ein wegen der paar Gebrauchsspuren".
Und wenn ihr es wenigsten mit der Buddelei nicht so maßlos übertreiben würde, und wenn ihr wenigstens so clever wärt die Klappe zu halten. Aber nein, ihr trötet es durch alle Foren und kommt euch dabei auch noch cool vor. Merkt ja keiner.
Ich sage dir; ALLE die damit zu tun haben merken es und schmieren es mir (und uns) aufs Butterbrot wenn ich wieder zu ihnen wg. einer Genehmigung muss. Der Bürgermeister, der eigentlich ganz in Ordnung ist, sein Ordungsamtsfrize der uns nicht leiden kann, den wir aber gut im Griff haben, der Oberförster der ein großes Herz für uns hat, oder der Oberforstraht der eigentlich auf unserer Seite ist, aber sein Regierungsdirektor hat die Parole ausgegeben "MTB zurückdrängen, das wird mir jetzt zuviel".
Engagiert euch für legale Strecken, kommt aus dem Quark statt zu erzählen, dass das alles sowieso zu lange dauert. Genug haben es vorgemacht, es gibt Beratung und Unterstützung und wenn ihr es richtig macht geht es auch mal schneller als man denkt.
Und wenn ihr bei solchen Beiträgen (Vereinbarung) beim Thema bleibt, statt gleich wieder mit "Linien" anzufangen, und so schlimm ist das doch garnicht, was geht den da schon kaputt und überhaupt und sowieso und diese völlig überflüssige Relativiererei,
dann gibt es deswegen auch keine Ansage.
Und so sehr emotional war das jetzt doch nicht, oder?
Ich bin halt so und 'ne kleine Ansage werden die beinharten Gravitys doch noch vertragen können, oder ;-)
Ein richtiger Rüffel hört sich bei mir nämlich anders an.
Lass uns mal 'ne Runde radel, dann erzähle ich dir mehr. Mein Revier ist NRW Möhnesee Arnsberger Wald. Mehr Supertrails als du in deinem Leben fahren kannst. Wenn du mehr über mich wissen willst, lies die letzten 3 Jahre OpenTrails, oder checke meine Vereinsseite
Gruß Helmut Heppner
Sachbeschädigung ist nicht das eigentliche Problem.
Wer es darauf reduziert hat das Ganze politisch und gesellschaftlich nicht verstanden. Fändest du es in Ordnung wenn ich dir dein, von mir "ungefragt ausgeliehenes" Bike sauber und unbeschädigt zurückstellen würde? Wenn ein Waldbauer immer wieder auf dein Auto schreiben würde, Mountainbiker sind doof? (natürlich mit wasserlöslicher Farbe, also ohne Sachbeschädigung

.
Bei unserer Forderung nach Wegerecht auf den vorhandenen Wanderwegen in BaWü oder Forststraßen in Ö sprechen die Eigentümer von Enteignung, um den Wunsch der Bürger nach legaler gesetzlich geregelter Teilhabe abzuwehren. Kannst du dir ungefähr vorstellen was sie denken wenn sich jemand das Verfügungsrecht über ihr Eigentum illegal unter den Nagel reißt? Und dann auch noch sagt, jetzt scheiß dir nicht in'n Frack Alter wg. der paar Spuren im Wald. Ich bin hier der edle Bikeguerilla, der große Fahrradfreiheitskämpfer, ich darf das!
Zu meiner temporären Fahrradklauaktion viel dir nichts ein ;-) Warum nicht?
Also noch mal. Ich nehme mir dein Fahrrad weil ich Bock habe, benutze es wie ich Bock habe, gebe es dir diesmal mit (akzeptablen?) Gebrauchsspuren zurück also ohne Platten und Kette im Arsch, und wenn du dich aufregst sage ich ganz cool; stell dich nicht so an du Weichei, ich nehme es dir doch nicht weg, ich habe mit deinem Fahrrad nichts anderes gemacht als du sonst auch.
Merkste was?
Vielleicht sollte ich zu dem Thema mal öffentlich was schreiben.
Die Sachbeschädigung oder Naturschutzproblematik der Buddelei ist meistens gering oder nicht mal der Rede wert. Deshalb ist es auch Blödsinn hier zu relativieren mit viel schlimmeren Harvesterspuren, oder Wanderern die nicht gestört oder gefährdet werden.
Der politische Schaden ist das große Problem der Buddelei, und der ist hoch! WIR liefern den MTB-Gegnern das Fundament für ihre ablehnende Denkweise.
Wenn sich die Blagen am Dorfrand ungefragt einen Hüpfhügel und etwas mehr bauen ist das vielleicht illegal, aber für jeden denkenden Menschen verständlich (wenn mich der Ordnungsamtsfritze mit solchen Lapalien ernsthaft nervt, bekommt er 'ne Ansage, dass er anschließend zur Reha muss

)
Aber kann es sein, das ein erwachsener hellwacher Mountainbiker die Eigentumsrechte ernsthaft relativiert?!?
Wald hat Eigentümer! Bitte weitersagen!!
Wer SEIN Eigentumsrecht über das der Anderen stellt hat ein Glaubwürdigkeitsproblem.
Das mit (...) ist schon okay, und du hast in vielem auch Recht.
Aber man sollte es nicht (...), dass es die Falschen in den falschen Hals bekommen.
Gut, das du mit dem Forst sprichts. Du wirst sehen, neben den paar vernagelten Typen gibts genug, die ganz in Ordnung sind. Die meisten sind handfeste Burschen, die genau wir wir gerne draußen sind. Leider haben viele schlicht und einfach keine Ahnung vom MTB und auch nicht von uns. Aber wer, wenn nicht WIR, soll ihnen das erklären? Nur wir können ihnen ihre Vorurteile ausreden. WIR haben die Kenne und die guten Argumente und erst recht das Standing um uns durchzusetzen. Aber nicht mit der Schaufel sondern mit Überzeugung im Gespräch.
Das bitte noch mehr weitersagen
Der über den wirtschaftlichen Nutzen hinausgehende "ideelle Nutzen" (Erholungswert usw) des Waldes steht bei uns allen Bürgern zu. Das ist mit dem Beretungsrecht geregelt. Ein Eigentümer muß mit dem Bretretungsrecht nicht einverstanden sein. Ein breiter gesellschaftlicher Konsens hat das gesetzlich so geregelt. Wer nicht einverstanden ist MUSS es dulden!
Das sind die Grundlagen für jede Diskussion hier. Du musst es mir nicht erklären. Das muss jeder wissen. Das setze ich voraus.
Meinen Vergleich scheinst du nicht verstanden zu haben. Ich vergleiche nicht die Fahrradbenutzung mit der Waldbenutzung, sondern den Rechtsbruch am Waldeigentum mit dem Rechtsbruch an deinem Fahrradeigentum.
!! Wer ungefragt buddelt bricht das Bestimmungsrecht des Eigentümers über seinen Wald.
!! Wer dein Fahrrad ungefragt benutzt bricht dein Bestimmungsrecht über dein Fahrrad.
Mit diesem sehr einfachen Vergleich wollte ich dir helfen, die Wut des Waldbauern zu verstehen und den politischen Schaden, den ihr mit der Buddelei anrichtet. Wenn du das nicht verstehst, kann ich dir nicht helfen.
Also wie schon oft und öfter gesagt :
Übt mehr denken, aber fahrt trotzdem viel Fahrrad
Vorab : Das du nicht buddelst glaube ich dir.
und bestimmt haben wir auch sonst einen breiten Konsens.
Aber einiges bleibt schon noch zu sagen :
1. Wenn es heißt, dass euer Buddeln ein ständiges Ergernis ist, heißt das nicht, dass JEDER einzelne von euch buddelt. Aber viel zu viele buddeln, und noch viel mehr finden das Buddeln gut oder vertretbar, benutzen die "frisch gebuddelten Linien" mit Anerkennung und augenzwinkernder Komplizenschaft zu dem Buddlern. Beim Problembewusstsein strellt ihr euch gerne doof. Beim Abwiegeln der Probleme seit ihr kreativ und spitzfindig (nicht alle, vorsichtshalber sorry, aber viel zu viele). Das ist leider immer wieder aus euren Kommentaren deutlich herauszuhören. Kaum jemand der Gravitys distanziert sich glaubhaft von der Buddelei. Es gibt zuviele "selbstbewuste Kommentare" von euch wie diese hier: "jeder Gravity buddelt", "wer nicht buddelt ist kein Mountainbiker".
2. Zu den reizvollen Trails habe ich auch eine andere Meinungen. Die müssen nämlich nicht nicht erst legal geschaffen werden, sondern sind reichlich vorhanden. Wichtig ist nur, das all diese Wege und Pfade für uns offen, also ungesperrt bleiben. Dann sind die Mountainbiker fast überall bestens und umfassend mit Strecken versorgt. Aber natürlich muss man sie auch finden.
Nur wer sich darüber hinaus spezialisiert hat, braucht zusätzliche spezielle Strecken. Ein Pumtrack-Rundkurs kommt in der Natur eher nicht vor. Also muss man ihn bauen. DH-Strecken gibt's auch nicht in jedem Wald, und falls doch kann man sie nicht DH-mäßig befahren weil es nicht sozialverträglich ist. Also muss man die auch zusätzlich bauen als für's Fußvolk gesperrte Einbahnstraße. Aber nicht illegal in den Wald hacken, der einem nicht mal selbst gehört, sondern im gesellschaftlichen Konsenz vor Ort, oder wenigsten nach Absprache mit dem Eigentümer. Die DIMB hilft, viele andere auch, aber selber muss man aus den Quark kommen, Gleichgesinnte sammeln und anfangen. Die Gesellschaft hat da keine Bringschuld.
3. Und noch was zum besseren Verständnis : Die Gravitys sind nicht der Nabel der Welt für den sich alle interessieren, und auch nicht der Nabel der Mountainbike-Welt um den sich alles dreht. Auch wenn sich viele der Gravitys gerne so sehen. Wer meistens unter Gravitys ist, viel im Bikepark fährt, immer nur FF-Helme sieht, hat vielleicht den Eindruck. Aber das Bike-Magazin zählt nur 8% ihre Leser zur Gravity-Fraktion.
Auch das ist zu bedenken bei der Forderung nach DH-Strecken "vor fast jeder Haustüre".